larsmhh

Teilnehmer
Hallo! Beim Zusammenbau meiner R65LS ist mir noch ein recht gammeliges Rillenkugellager des Kupplungsmechanismus aufgefallen. Hab es zwar gereinigt und neu gefettet, aber das ist nicht mehr schön, so dass ich ein neues gekauft habe. Laut Abbildung kommt das mit 2 Lagerschalen. Die eine gehört ja in den hinter dem Lager gelegenen Alukolben (ist noch kein Kunststoffteil bei meiner R65). Wie bekomme ich die Lagerschale aus dem Alukolben heraus? "Einfach so" ließ sie sich beim Reinigen nicht entfernen und mit Gewalt geht der Alukolben bestimmt kaputt. Gibt es vielleicht einen Tip (einfrieren, erwärmen,...)? Zur Not würde ich den Kolben zu einer benachbarten Dreherei geben und die bitten, die Lagerschale herauszudrehen - aber vielleicht ist das ja gar nich nötig.
Die Lagerschale hat auf der Laufbahn 2 Risse, somit möchte ich sie schon ersetzen. Die Lagerschale in Richtung der Kupplungsdruckstange (sitzt ja aufgepresst auf der Druckstange) sieht aus wie neu.
Viele Grüße aus Oldenburg,

Lars.
 
Ein Blick in ein Tabellenbuch würde bereits helfen.

Warm machen, Alu dehnt sich weiter aus als der Stahllagerring.

Der fällt dann einfach raus.
 
Hallo Patrick.
Prinzipiell hätte ich mir das auch schon gedacht. Da ein neuer Alukolben aber um die 70 Euro kostet, wollte ich das lieber im Forum noch einmal bestätigt bekommen. Hab bei der Forensuche auch nichts gefunden, was mir bei diesem Problem weitergeholfen hat - will aber nicht ausschließen, das das irgendwo im Forum schon einmal thematisiert würde. Ich bin sicher nicht der erste mit diesem Problem.
Die andere Lagerschale Leg ich weg für schlechte Zeiten, oder?
Die Kugeln des Lagers laufen doch direkt auf dem Teller der Kupplungsdruckstange und nicht auf der Lagerschale die dann wiederum auf den Teller gelegt würde!?
Bei meiner LS hat der Vorbesitzer so einiges verbockt und weggelassen, da würde mich gar nichts mehr wundern...
Grüße, Lars.
 
Hallo Lars,

das ist ein Axialkugellager. Man wechselt die beiden Scheiben immer zusammen.

Diese Lager haben eine Wellen- und eine Gehäusescheibe. Die haben oft verschiedene Innen- und Außendurchmesser. Ist allerdings nicht immer so.

Schau Dir die Scheiben genau an. Da der Unterschied im Durchmesser oft nur 2/10 mm beträgt, kann das Augenmaß hier täuschen. Also besser messen.
Wo die offene Seite des Käfigs sitzt, ist bei diesem Anwendungsfall egal.

Ich kenne diese Art von Lager aus einem anderen Hobbybereich. Dort ist es sehr wichtig, dass die Scheiben an der richtigen Stelle eingebaut werden, also die Wellen- nicht mit der Gehäusescheibe vertauscht wird.

Die 201 mm beim Kupplungszug sind meiner Meinung nach kein kritisches Maß. Eventuell ist auch der Zug ungenau gefertigt.
 
Moin Lars,

der Hebel sollte zum Zug beim Betätigen einen 90° Winkel aufweisen, dann ist die Betätigungskraft am geringsten. Die 201mm sind egal.
 
... der Hebel sollte zum Zug beim Betätigen einen 90° Winkel aufweisen, dann ist die Betätigungskraft am geringsten. Die 201mm sind egal.

Muss man nicht überbewerten.

Wenn der Hebel um 10 ° von der Senkrechten abweicht, beträgt die Verkürzung der wirksamen Hebellänge gerade mal 1,5 %.

Ich behaupte mal, dass ich das nicht merke. ;)

Dann lieber mal die Einstellschraube oben am Kupplungshebel so weit reindrehen, dass da einige Gewindegänge erfasst werden. Natürlich nur, falls sich unten ausgleichen lässt.
 
Es kommt nicht nur auf die Hebellänge an, sondern wie die Kräfte eingeleitet werden. D.h. unter welchem Winkel, Kräftezerlegung.....
Optimal sind die 90° und lieber darauf achten als auf die 201mm. Aber natürlich sollten die Einstellschrauben auch weit genug im Eingriff sein, das stimmt natürlich!
 
... Hab bei der Forensuche auch nichts gefunden, was mir bei diesem Problem weitergeholfen hat - will aber nicht ausschließen, das das irgendwo im Forum schon einmal thematisiert würde.

Hallo Lars,

ja, das ist erst wenige Wochen her.

Wie Patrick schon schrieb ... ALU-Kolben erhitzen und kurz und knackig auf die (Holz-)Werkbank titschen. Der Lagerring fällt dann raus.

Die andere Lagerschale Leg ich weg für schlechte Zeiten, oder?

Wie Wolfram schrieb ... alle drei Teile neu machen.

Vorsicht beim Abziehen des Lagerrings von der Druckstange. Zwischen dieser und dem Ring hat's noch eine Hülse. Bei unsachgemäßer Gewaltanwendung geht die leicht kaputt.

Die Kugeln des Lagers laufen doch direkt auf dem Teller der Kupplungsdruckstange und nicht auf der Lagerschale die dann wiederum auf den Teller gelegt würde!?

Das verstehe wer will. Ich nicht...

... Diese Lager haben eine Wellen- und eine Gehäusescheibe. Die haben oft verschiedene Innen- und Außendurchmesser. Ist allerdings nicht immer so.

Schau Dir die Scheiben genau an. Da der Unterschied im Durchmesser oft nur 2/10 mm beträgt, kann das Augenmaß hier täuschen. Also besser messen.

In diesem Fall beträgt der Durchmesserunterschied innen einen satten Millimeter - messen wohl nicht nötig; außen sind sie gleich.

Die Scheibe mit 10 mm Innendurchmesser gehört auf die Druckstange, die mit 11 mm in den Kolben.
 
Hallo Werner!
Vielen Dank!!! So klappt es bestimmt.
Ich werde berichten.
Vielen Dank und Grüße,
Lars.
 
Hallo,

die Kupplungsdruckstange wird zur Kupplung hin mit einem kleinem Simmering abgedichtet. Dieser wird gerne übersehen. Gleich mit austauschen.

Gruß
Walter
 
Hallo Walter.
Den habe ich überprüft, als das Getriebe raus war.
Er sah so lala aus. Die Gummilippe an dich sah gut aus, aber die umgebende Metallpassung war ganz schön vernudelt. Der Metall-Spiraldraht des Simmerrings war aber an Ort und Stelle.
Kann man den denn durch das Loch wechseln? Ich dachte, dazu müsste das Getriebe auseinander gebaut werden. Deshalb hatte ich drauf verzichtet...
Grüße,
Lars.
 
... Die Gummilippe an dich sah gut aus,.... Der Metall-Spiraldraht des Simmerrings war aber an Ort und Stelle....

Hallo Lars,

dann sind die beiden wichtigen Beurteilungskriterien i.O.

Lass ihn drin weil ....

Kann man den denn durch das Loch wechseln? Ich dachte, dazu müsste das Getriebe auseinander gebaut werden....

...falls Du's schaffen solltest diesen Winzwedi bei zusammengebautem Getriebe sachgerecht zu wechseln gebührt Dir ein Platz in der hiesigen Hall-of-Fame.

Selbst wenn man die Eingangswelle ausgebaut vor sich hat ist das eine eher "unangenehme" Arbeit.
 
... Die Kugeln des Lagers laufen doch direkt auf dem Teller der Kupplungsdruckstange und nicht auf der Lagerschale die dann wiederum auf den Teller gelegt würde!? ...

... Das verstehe wer will. Ich nicht...

Hallo Lars,

das was Du als Teller der Kupplungsdruckstange erkennst, ist die Wellenscheibe des Axialrillenkugellagers.

Und die solltest Du unbedingt auch mit erneuern. Es ist nicht sichergestellt, dass die Laufrinne für die Kugeln bei jedem Lagerhersteller exakt an der gleichen Position bzw. auf dem gleichen Radius sitzt.

Nimmst Du ein komplettes Lager eines Herstellers, so ist dies der Fall.

So, nun hat es auch der Werner verstanden. ;)
 
Echt jetzt?

Ich mache da ja häufiger und finde da nix aufregendes bei.

Naja, der alte WEDI fällt nicht gerade von allein raus; und der neue kann auch ein bisschen bockig sein.

Und für jemanden der das zum ersten mal oder nur sehr selten macht und die passenden Werkzeuge und Kniffe nicht hat/kennt sieht die Welt ein bischen anders aus als für diejenigen die das regelmäßig beruflich oder nebenberuflich :pfeif:machen.
 
AW: Kupplung: Lagerscheibe aus Alukolben entfernen - gelöst!

Hallo!
Ich wollte nur kurz berichten:
Gestern habe ich von Fa. Rabenbauer das neue Kupplungsdrucklager und die M8-Einstellschraube für den Kupplungshebel bekommen.
Beim Vergleich der alten mit der neuen Einstellschraube fiel mir gleich auf, dass die neue ca. 2mm länger war als die alte. Die Längendifferenz ergab sich dabei aus einem bei der alten Schraube abgeschliffenen unteren Ende (der Teil der mit dem Kolben kommuniziert).
Die Lagerschale habe ich ohne Probleme aus dem Alukolben herausbekommen. Ich habe diesen bei 250°C in den Backofen gelegt und konnte die Lagerschale nach 20 Minuten - gleich beim ersten Versuch - heraus"klopfen" (beim Stülpen des Kolbens). Neue Lagerschale rein und fertig.
Die Lagerschale auf der Kupplungsstange habe ich - entgegen Eurer Empfehlungen - nicht ersetzt.
Dann habe ich alles wieder zusammen gebaut und siehe da: Die Einstellschraube an der Kupplungsamatur ist jetzt (nur) mittelweit herausgedreht, um die 201mm Distanz zu erreichen.
Eine Probefahrt hab ich mir gestern um 22:00 Uhr dann verkniffen. Die hole ich heute nach der Arbeit (bei noch vorhandenem Tageslicht) nach.

Wieder einmal vielen Dank für Eure Hilfe. Das mit dem Erwärmen zum Entnehmen der Lagerschale hätte ich mir wahrscheinlich schwerer gemacht. Den Unterschied der Lagerschalen-Innendurchmesser wäre mir garantiert nicht aufgefallen!!!
Bis zum nächsten Problem :rolleyes:,

Grüße aus Oldenburg,

Lars.