Brutalzündung, oder wie erhöhe ich den Stromverbrauch
Hallo Leute,
nach dem, was hier so geschrieben steht, habe ich in meiner Q den reinsten Leistungsvernichter eingebaut.
Seit 29 Jahren ist in meiner Q eine Selbstbauzündung verbaut. Damals fand ich, heute übrigens immer noch, die Idee der Zündanlage und ihre Umsetzung einfach genial. Werde kurz erklären warum.
Zuerst einmal gab es nur eine übersichtliche Anzahl von Bauteilen. Leider musste ich aber die Platine selber entwerfen. Das war die meiste Arbeit. Jetzt zur Schaltung. Wie bereits weiter oben beschrieben, wird ein Magnetfeld in der Zündspule aufgebaut. Wird der Kontakt bzw. der Schalttransistor geöffnet, bricht das Magnetfeld zusammen und erzeugt eine Spannung, und zwar sowohl in der Sekundärspule als auch in der Primärspule. Die kleine Schaltung macht sich das zu Nutze und misst diese Spannung in der Primärspule. So lange sie da ist, ist auch auf der Sekundärseite eine Spannung und damit ein Zündfunken vorhanden. Fehlt diese Spannung, gibt es auch keinen Zündfunken mehr. In diesem Augenblick schaltet der Endtransistor schon wieder durch und beginnt, die Zündspule zu laden. Dadurch wird ein Schließwinkel von nicht nur 78° erreicht, sondern fast 170°. Das macht eine wesentlich bessere Ladung der Zündspule aus. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass meine Q selbst noch bei ca. acht Volt Bordspannung per Kickstarter anspringt, trotz erleichtertem Schwung einen stabilen Leerlauf von ca. 800 U/min hat und oben herum auch recht nett ausdreht. In der Beschreibung der Schaltung steht allerdings auch dabei, dass die Zündspulen recht stark belastet werden. Bei den beiden 6Volt Zündspulen meiner Q macht das allerdings nicht wirklich etwas aus.
Da ich von den Zündungen seinerzeit etliche gebaut hatte, hatte ich auch eine Prüfanordnung mit der die fertigen Anlagen getestet wurden. Ein Multivibrator ersetzte den Unterbrecherkontakt und die Anlage mußte dann mindestens eine viertel Stunde lang laufen. Dabei wurde mit der angeschlossenen Zündspule eine ca. 5 mm lange Funkenstrecke produziert. Papier, das dazwischen gehalten wurde, wurde perforiert. In dieser Prüfanordnung wurden nie mehr als ca. ein Ampere vom Netzteil gefordert.
Ich denke auch, das da bei den Leistungsberechnungen, die hier gemacht werden, der Fehler liegt. Es wird immer von Gleichspannung ausgegangen. Wir arbeiten aber mit getakteter Gleichspannung, was für eine Spule letztendlich eine Wechselspannung ist, sonst würde die Transformatorwirkung der Zündspule nicht funktionieren. Also muss mit einer Impedanz und nicht mit einem Widerstand gerechnet werden. Und die Impedanz (Wechselstromwiderstand) ist deutlich höher, als der Gleichstromwiderstand. Der Gleichstromwiderstand kommt nur zum Tragen, wenn der Motor nicht läuft und ungetacktete Gleichspannung durch die Zündspule fließt.
So, und jetzt könnt ihr mich fertig machen!
