Euklid55

Urgestein
Hallo,

ich habe einmal eine bescheidene Frage. Bei Conrad gibt es Leistungsgleichrichter für Drehstrom preiswert (BGR 25-1600.2 BR.GLEICHRICHTER). Kann man daraus nicht einfach eine Diodenplatte nachbauen? Ich kann mir nicht so recht vorstellen, daß vor 40 Jahren schon die Halbleitertechnik so weit entwickelt war wir heute.

Gruß
Walter
 
Sowas ähnliches habe ich hier liegen, Walter. Ich fange damit aber erst das Basteln an, wenn eine Diodenplatte den Geist aufgibt. Gehen sollte es.
 
Hei,
Original von Euklid55
Bei Conrad gibt es Leistungsgleichrichter für Drehstrom preiswert (BGR 25-1600.2 BR.GLEICHRICHTER). Kann man daraus nicht einfach eine Diodenplatte nachbauen?
Sowas hatte ich vor einer Weile auch mal laut überlegt. Was mich dran gehindert hat, war jedesmal der Blick ins Datenblatt, insbesondere der Bereich von zulässiger Belastung gegen Umgebungstemperatur ... und genau diese Angabe fehlt hier mmmm

Dafür kann man aber schön erkennen, dass das Teil bei 20 A Stromentnahme etwa 45 W Verlustleistung hat, und dass man bei 100°C Umgebungstemperatur nur noch etwa 30% davon nützen dürfte. Kurz gesagt: das Ding ist nicht für unsere Qe geeignet, zumindest nicht in der der (thermischen) Nähe des Motors. :oberl:

Viel interessanter finde ich den Aufbau mit Schottky-Dioden, die sparen Spannung und damit Verlustleistung.
 
Hast Du das Datenmblatt zu den Semikron SKD 30/16 A1, Jörg?

Davon habe ich hier welche liegen...
 
Die Verlustleistung, die von diesen Gleichrichter verbraten werden muss ist die Selbe wie die der originalen Diodenplatte. Um die Verlustleistung mit einem integrierten Gleichrichter abzuführen benötigst du noch einen großen Kühlkörper dazu.

Am Material hat sich die letzen Jahrzehnten nicht viel geändert. Ausser dass es inzwischen Silizium-Prozesse gibt die bis 175°C anstatt 150°C freigegeben sind.

Innovativ wäre es die Diodenplatte durch einen gesteuerten Gleichrichter zu ersetzen. Dadurch könnte viel Verlustleistung gespart werden.
 
Und was ist mit der Versorgung für den Regler? Die originale hat dafür ja auch noch mal eine eigene Gleichrichtung in der Diodenplatte.

Gruß Werner
 
Original von daniel78
Am Material hat sich die letzen Jahrzehnten nicht viel geändert.
Doch. Es gibt inzwischen "dicke" Schottkies.

Original von daniel78
Innovativ wäre es die Diodenplatte durch einen gesteuerten Gleichrichter zu ersetzen.
Könntest Du bitte mal etwas deutlicher werden ... ? :sabbel:

Original von Werner-KS
Und was ist mit der Versorgung für den Regler? Die originale hat dafür ja auch noch mal eine eigene Gleichrichtung in der Diodenplatte.
Sorry, setzen, sechs. :oberl:

Der Regler hat keine eigene Spannungsversorgung, sondern schaltet in Anhängigkeit von der zwischen D+ und D- anliegenden Spannung an DF entweder "Spannung" oder "Keine Spannung" (... Entspannung? :lautlachen1: )

Die "kleinen" Dioden in der DP dienen - ganz einfach gesagt - lediglich dazu, den Laderegler die Spannung an der LiMa "fühlen" zu lassen. Ausführliche Erklärung dazu unter http://www.buchanan1.net/charge.shtml
 
Original von Joerg_H


Die "kleinen" Dioden in der DP dienen - ganz einfach gesagt - lediglich dazu, den Laderegler die Spannung an der LiMa "fühlen" zu lassen. Ausführliche Erklärung dazu unter
Heißt das, man kann sie einfach weglassen?
 
Original von detlev
Original von Joerg_H
Die "kleinen" Dioden in der DP dienen - ganz einfach gesagt - lediglich dazu, den Laderegler die Spannung an der LiMa "fühlen" zu lassen. Ausführliche Erklärung dazu unter
Heißt das, man kann sie einfach weglassen?
Nein -- wie kommst Du darauf?

Nochmal: Die ausführliche Erklärung findet sich bei Jim Buchanan; ich zitiere:

"Well, it's not too complicated. The regulator needs to know the battery voltage (B+), but it is not connected directly to the battery. What happens is this: The stator provides current to the battery. This current results in a voltage drop across the diodes that connect the stator to the battery (B+). Typically, this will be somewhere above 0.7 Volts for silicon diodes. This voltage will rise with current, but not in a linear manner, if the current doubles, the voltage drop will only increase a few percent instead of doubling as Ohm's law would predict for a resistor. This is why diodes are classed as non-linear devices. Well, to get back to the subject, this voltage drop added to the battery voltage determines the peak voltage at the stator windings. The stator windings are also connected to the voltage regulator through the three small diodes. The voltage drop across these diodes is roughly equal to the drop across the larger diodes and causes the voltage they provide to the voltage regulator to roughly equal the voltage at the battery. And that is the indirect method... "
 
Original von Joerg_H


Original von Werner-KS
Und was ist mit der Versorgung für den Regler? Die originale hat dafür ja auch noch mal eine eigene Gleichrichtung in der Diodenplatte.
Sorry, setzen, sechs. :oberl:

Der Regler hat keine eigene Spannungsversorgung, sondern schaltet in Anhängigkeit von der zwischen D+ und D- anliegenden Spannung an DF entweder "Spannung" oder "Keine Spannung" (... Entspannung? :lautlachen1: )

Die "kleinen" Dioden in der DP dienen - ganz einfach gesagt - lediglich dazu, den Laderegler die Spannung an der LiMa "fühlen" zu lassen. Ausführliche Erklärung dazu unter http://www.buchanan1.net/charge.shtml
Stimmt doch, was der Werner geschrieben hat: Die Erregerdioden richten die Spannung gleich, mit der der Regler den Rotor versorgt. Oder hab ich da irgendwann mal ganz gründlich was missverstanden?
 
Original von Joerg_H
Original von daniel78
Innovativ wäre es die Diodenplatte durch einen gesteuerten Gleichrichter zu ersetzen.
Könntest Du bitte mal etwas deutlicher werden ... ? :sabbel:

Jopa, lass mich mal was zusammenspinnen.
Anstatt der 6 Dioden nimmt man 6 leistungsfähige FET's. Diese schaltet man invers.

Ohne jede Steuerung würden jetzt die intrinsischen Body-Dioden der FET's wie ganz normale Gleichrichterdiode wirken.

Jeder FET bekommt noch einen Spannungskomparator zur Ansteuerung. Dieser misst den Spannungsabfall an der Body-Diode und schaltet den FET ein, sobald der Spannungsabfall an der Diode größer ~500mV wird. Dadurch wird die Body-Diode durch den niederohmigen Kanal überbrückt.

Wenn die positive Halbwelle durchgelassen wurde und der Spannungsabfall am FET ins negative geht wird der FET wieder ausgeschaltet. Das muss dann natürlich bereits bei sehr niedrigen Spannungsabfällen erfolgen.

Alternativ könnten die FET's auch über den Vorwärtsstrom deaktiviert werden. Dann bräuchte man aber diese FET's mit eingebauter Strommessung.

Viele Grüße,
Daniel
 
Ich gehe davon aus das man um etwas rauszubekommen erstmal den Rotor mit Strom versorgen muß- sprich ein Magnetfeld genügender Stärke aufbauen. Erst dann wird in dem Stator eine brauchbare Spannung induziert. Und die dafür benötigte Spannung ist über die 3 Dioden ausgekoppelt, also nicht direkt von der Batterie. Ich habe das Gefühl das hier teilweise die Eigenschaften der Drehstromlima mit den Schwunglichtanlagen vermischt werden. Unser Problem ist ja nicht das wir zuviel Strom/Spannung bekommen sondern das diese Miniaturgeneratoren zuwenig Leistung liefern. Und ich bezweifle das die geringere Durchbruchspannung der Schottkydioden soviel bringen wie sich einige erhoffen..

Gruß Werner
 
Hallo,

ich verstehe nur Bahnhof. Scheint doch ein diskussionswürdiges Thema zu sein. Gibt es auch eine einfache Lösung?

Gruß
Walter
 
Original von Joerg_H
Doch. Es gibt inzwischen "dicke" Schottkies.

Ich hab' mir das mal vor einiger Zeit angeguckt. Wenn man die Datenblätter von der 1N3660 und z.B. einer MBFR30H150 vergleicht, dann stellt man mit Erschrecken fest, das im interessanten Strombereich mit Schottkies nur sehr wenig zu gewinnen ist. Ich habe zumindest auf die Schnelle keine Schottkies gefunden, die einen deutlichen Gewinn gegenüber der 1N3660 versprechen.

Original von daniel78
Innovativ wäre es die Diodenplatte durch einen gesteuerten Gleichrichter zu ersetzen.

Klar. Sagen wir mal 25 A, und ich will einen Spannungsabfall <0.6 V . Ich brauche also ein Rds <24 mOhm. Bei einer Spannungsfestigkeit von über 100V. Da ist selbst heute die Luft dünn, vor allem, wenn ich gern auch noch eine für manuelle Bestückung halbwegs verlässliche Bauform hätte. Hast Du einen bestimmten FET im Auge? IRLS4030? Bei so 40 Grad/Watt und so 2W Verlustleistung/FET könnte sich das ausgehen.

Gereizt hat es mich ja schon, mir hier was technisches Modernes zu bauen, allein, der erste Gedanke, so wild könnte es ja nicht sein, hat sich schnell als falsch erwiesen. Ich habe mir dann doch erstmal lieber 'ne 450W-Lima eingebaut - seitdem fahre ich im Stadtverkehr ein oder zwei Gänge höher.

Cia,
Andreas
 
Hallo Allerseits
Das mit der Schottky klingt verlockend, nur wird´s glaub ich nicht wirken. Meine Versuche, die 2x 1V Verlustspannung zu verringern, waren alle gescheitert. Zumindest während der wenigen Minuten, die meine Schaltungen überlebt hatten.
Außerdem läuft alles darauf hinaus, unterhalb 1k U/min mehr Strom durch den Läufer zu zwingen. Und der gibt auch so schon viel zu bald den Geist auf. mmmm
Vieleicht bau ich mal aus der Billigsdorfer-Suzuki-LS die Lima aus. Krieg ich jedes mal den mords Neid, wie dieses Ding zuverlässig werkelt. :pfeif:
 
Original von Aristarch
Das mit der Schottky klingt verlockend, nur wird´s glaub ich nicht wirken. Meine Versuche, die 2x 1V Verlustspannung zu verringern, waren alle gescheitert. Zumindest während der wenigen Minuten, die meine Schaltungen überlebt hatten.
Ein Q-Bekannter (zu dem ich allerdings den Kontakt ein bisserl verloren habe) hat sich so ein Teil (also mit Schottkies) mal gebaut und fährt seit dem 2. Prototypen pannenfrei durch die Gegend. :aetsch:
Original von Aristarch
Außerdem läuft alles darauf hinaus, unterhalb 1k U/min mehr Strom durch den Läufer zu zwingen.
Das halte ich für sinnfrei, weil (1) die Lima in dem Drehzahlbereich eh nix sinnvolles von sich gibt, egal wie hoch der Strom durch den Rotor wird; (2) ich der Motor lieber nicht unter 1000/min drehen lasse. Sie blubbert dann zwar ganz süss, aber der Blutdruck ist mir da zu dicht an der Untergrenze.
Original von dan-bike
Einfach alles so lassen wie es ist :gfreu: jedenfalls solange nix kaputt ist ;)
Genau so halte ich das auch. Normale Pflege und dazu ein Voltmeter zur Überwachung des Gesundheitszustandes.
 
Das halte ich für sinnfrei, weil (1) die Lima in dem Drehzahlbereich eh nix sinnvolles von sich gibt, egal wie hoch der Strom durch den Rotor wird; (2) ich der Motor lieber nicht unter 1000/min drehen lasse. Sie blubbert dann zwar ganz süss, aber der Blutdruck ist mir da zu dicht an der Untergrenze.
Zitat:
Tippfehler, waren 2k U/min gemeint.
Hat jemand schon versucht, das Licht direkt mit Drehstrom zu betreiben. Auch wenns rechtlich vieleicht problematisch, weil dann ohne Motor kein Licht.
 
Hier gehts nur darum , dass mich das ständige Licht aus in der Stadt einfach nervt.
Wenn man eine Phase abgreift, ergibt das statt 12V dann 9V, der Effektivwert wäre dann 6,3V ... moment einmal...6V... da hab ich doch mal was gehört... da gibts doch was.
Die Wicklungen solltens aushalten. Und schließlich soll die Gleichrichterbrücke für den Sternpunkt auch einmal einen Sinn haben.
 
Wenn dann müsste man den Sternpunkt auf Masse legen. Damit bliebe für die Batterieladung nur noch die positiven Halbwellen übrig und man hätte eine erbärmliche Schieflast an der Lima. Und die wird normalerweise über den Ankerstrom geregelt für alle 3 Phasen auf einmal- also nicht praktikabel. Was du vorhast geht mit einer Wechselstrom Lima- bei den kleinen Rollern sogar recht gut. Die Laden mit der pos. Halbwelle die Batterie und lassen den Scheinwerfer an der Wechselspannung laufen. Schau mal unter Motelek.net nach, der Herr beschäftigt sich intensiver mit diesen Lima´s.

Gruß Werner
 
HAllo Jungs,

ich will kein Klugscheißer sein aber:

Lima-Dioden sind normalerweise Zener-Dioden mit einer Durchbruchspannung von so ca. 17 Volt, die aber in Vorwärsrichtung betrieben werden. Falls die Zuleitung zur Batterie unterbrochen wird, steigt die Spannung rasch hoch bis der Regler das merkt.

VG Michael
 
Original von Q-Michael
HAllo Jungs,

ich will kein Klugscheißer sein aber:

Lima-Dioden sind normalerweise Zener-Dioden mit einer Durchbruchspannung von so ca. 17 Volt, die aber in Vorwärsrichtung betrieben werden. Falls die Zuleitung zur Batterie unterbrochen wird, steigt die Spannung rasch hoch bis der Regler das merkt.

VG Michael
Das stimmt so gar nicht. Es sind ganz normale Leistungsdioden (Si) mit einer Durchbruchspannung von 0,7 V.
 
Original von hubi
Stimmt doch, was der Werner geschrieben hat: Die Erregerdioden richten die Spannung gleich, mit der der Regler den Rotor versorgt. Oder hab ich da irgendwann mal ganz gründlich was missverstanden?
Yep, so herum ausgedrückt kann man das beruhigt stehenlassen :rotwein:. Mich hat an Werners Formulierung die "Versorgung für den Regler" gestört, weil sich das IMHO so liest, als ob der Regler zum Betrieb eine eigene Stromversorgung bräuchte ... :O
 
Original von Aristarch
Schon klar, aber die Durchbruchspannung wird nur erreicht, wenn der Regler Mist baut.
Nö.

Durchbruchsspannung = forward Voltage = ungefähr 0.7 V für eine Si-Diode, bei hohen Strömen auch mal knapp über 1 V.

Sperrspannung = Reverse Voltage, bei den LiMa-Dioden üblicherweise im Bereich mehrerer 100 Volt. Bei Zener-Dioden ist das natürlich tiefer bzw. die nominelle Spannung der Z-Diode, aber die findet sich im Bereich dieses Forums nicht in einer LiMa.
 
War aber definitv so gemeint das er darüber die Spannung zum Regeln erhält- also den Erregerstrom.

Gruß Werner

PS: ich bin Elektiker (wenn auch nicht KFZ-Bereich) - also bitte entschuldigt wenn ich a: zuviel vorraussetze und b: in den Fachjargon abrutsch