O.k., das werde ich dann demnächst - hoffentlich erfolgreich - durchexerzieren um in den illustren Kreis der "Könner" aufgenommen zu werden und endlich den Anfängerstatus abzulegen ;).

Heute war bei uns im Dorf Reparaturcafe-Tag; da konnte ich schon mal üben.

Eine Dame kam mit ihrem Elektrotretroller und wollte den VR-Reifen gewechselt haben; Abmessung 8,5 x 2 Zoll !!!!! Die Nabe bildend der Elektromotor per untrennbarem Kabel mit den Tiefen des Rahmens verwoben; darauf die eigentliche Felge aus relativ dünnem ALU-Blech.

Den Original-Schlauchreifen runter zu bekommen ging ja noch so gerade eben; drei Montiereisen + Felgenschoner. Das Rauspopeln des Schlauchs mit dem dicken Autoventil war aber schon "sportlich". Alles ging nur zu zweit weil man das Rad ja nicht auf der Kabelseite wegen Beschädigungs-/Abknickungsgefahr ablegen konnte; also zwei Distanzhölzer untergelegt. Da braucht's dann eben min. vier Hände.

Der Hammer: Der neue Reifen war "schlauchlos"; nicht im klassischen Sinne sondern fast aus Vollgummi. So alle 3 cm innen ein stabiler Steg zwischen den Flanken. Beigelegte Montageanweisung: 10 - 15 Minuten in kochendes Wasser legen; dann druff. Seite 1 ging danach auch - mit dicken Handschuhen wegen Aua - einigermaßen problemlos drüber.

Aber an Seite 2 - inzwischen kalt - haben wir uns rund 'ne Stunde fast die Zähne ausgebissen. Das Biest wollte zum Verrecken nicht hinter's Felgenhorn rutschen. Mit viel purem Flutschiflutschi und langen Montierhebeln hat er dann doch irgendwann kapituliert. Und die Felge ist heile gebleiben ...

Dagegen ist "oben" doch ein Klacks ... ;)

Das zeigt wieder, das moderne Konstruktionen Wartung und Reparatur fast nicht mehr berücksichtigen.
Kannst ja mal überschlagen, was dieser Reifenwechsel mit normalen Werkstattstunden gekostet hätte.
 
... Kannst ja mal überschlagen, was dieser Reifenwechsel mit normalen Werkstattstunden gekostet hätte.

Minimum 150 + Märchensteuer. In 'ner BMW-Werkstatt über 200.

Wir haben im Reparaturcafe ja immer wieder Gegenstände vor uns deren Reparatur "wirtschaftlich nicht darstellbar ist" ... wie es so schön im BWL-Sprech heißt; und die deswegen ohne uns wahrscheinlich im Müll gelandet wären.

Da wir jeden Vorgang dokumentieren (müssen) weis ich ... wir haben eine Reparaturquote von über 85 %; vom Fahrrad bis zum Plattenspieler aus den frühen 60ern. Sofern es Ersatzteile gibt oder wir sie anfertigen (lassen) können kriegen wir fast alles wieder ans Laufen. Die Besitzer freuen sich ungemein und wir haben das gute Gefühl etwas Sinnvolles getan zu haben. Kann ich nur empfehlen sich in sowas einzuklinken. Ist Ehrenamt, gibt natürlich keinen monetären Lohn ... aber das Spendenschwein ist jedesmal ziemlich voll.
 
Eine gute Sache! :fuenfe:
Nachdem ich durch das Tun eines Klassenkameraden darauf schon aufmerksam wurde, werde ich wohl auch mal schauen, was hier am Ort geht.
 
Eine gute Sache! :fuenfe:
Nachdem ich durch das Tun eines Klassenkameraden darauf schon aufmerksam wurde, werde ich wohl auch mal schauen, was hier am Ort geht.

Hat sich hier etwas verselbstständigt bei Bekannten und Nachbarn, seit die wissen, dass ich nicht mehr zum Knechten aus dem Haus muss.

Kannste ma gucken, das ging bis gestern noch.

Und es ist immer schön, wenn man einen Delinquenten zurück ins Leben schicken darf; auch für den Eigner. :gfreu: