Bobath

Aktiv
Hallo,

ich hab mal eine Frage bezüglich Metallfraß. Seht es mir bitte nach, wenn ich mit meinem Schulwissen die Frage wissenschaftlich nicht korrekt formuliere.

Also, es soll eine Edelstahlhülse an den serienmässigen Kofferträger der GS geschweisst oder gelötet werden.
Nun zur Frage. Kommt das hierbei auch zu dem Problem,dass sich das unedelere Metall opfert? Sprich: rostet es dahin?

Mein Schulwissen hilft mir da nicht weiter. Auch im Netz habe ich nichts zu der Kombination von Stahl und Edelstahl gefunden. Kann man das überhaupt pauschal beantworten, da ja Edelstähle häufig Legierungen sind?

Schon mal Danke für Eure fachkundigen Anworten.

Grüße
Ingmar
 
Hallo Ingmar,

dann will ich mal versuchen, dir ein bißchen ingenieurtechnisch zu antworten.
"Edelstähle" ist ein weiter und nicht klar definierter Begriff. Du meinst rostfreien Stahl -das ist grundsätzlich
eine Legierung.
Die Verbindung Normalstahl / rostfreier Stahl ist nicht unproblematisch, da hast du recht.
Wenn man die Hülsen mit speziellen, dafür vorgesehenen Schweissmaterialien anbringt, ist das aber vertretbar.
Alternativ ist auch Hartlöten möglich, sieht aber optisch nicht so gut aus.
Natürlich wird dir der "schwarze" (so nennt man einfachen) Stahl an der Nahtstelle, wo die Beschichtung
oder Verchromung beschädigt wurde, anfangen zu korrodieren. Dort ist also ein Anstrich erforderlich.
 
Da hab ich auch mal ne Frage, weil mich daß schon länger interessiertund das Thema gerade diskutiert wird: Wenn man Kupferrohre weich lötet (L-SnCu3), dann hat man ja auch zwei unterschiedliche Metalle im Wasser (Elektrolyt). Allerdings hält sowas praktisch ewig, während ein in Flussrichtung nach Cu eingebautes, verzinktes Stahlrohr bald durchgefressen ist. Liegt das daran, daß die Lötstelle einen metallischen Kontakt hat und dadurch eine Art Potentialausgleich stattfindet, oder woran sonst? Ich hab zwar auch mal GWS gelernt, aber mein Berufschullehrer hatte dafür keine Antwort... :nixw:
 
Original von hubi
Da hab ich auch mal ne Frage, weil mich daß schon länger interessiertund das Thema gerade diskutiert wird: Wenn man Kupferrohre weich lötet (L-SnCu3), dann hat man ja auch zwei unterschiedliche Metalle im Wasser (Elektrolyt). Allerdings hält sowas praktisch ewig, während ein in Flussrichtung nach Cu eingebautes, verzinktes Stahlrohr bald durchgefressen ist. Liegt das daran, daß die Lötstelle einen metallischen Kontakt hat und dadurch eine Art Potentialausgleich stattfindet, oder woran sonst? Ich hab zwar auch mal GWS gelernt, aber mein Berufschullehrer hatte dafür keine Antwort... :nixw:

Ich denke, das ist die gleiche Geschichte: elektrische Spannungsreihe. Vom Leitungsmaterial geht immer (wenig, aber für diesen "Zweck" genug) etwas im Wasser in Lösung. "Falschrum" kommt gelöstes Kupfer mit unedleren Stahl in Kontakt und das Rohr spielt Opferanode. "Richtigrum" nur der gelöste Stahl ("will kein Eisen essen").
 
Ich hab jetztnur die Geschichte mit dem Lot und dem Kupfer gemeint, warum das gut geht. Die Stahl-Kupfer-Sache ist mir geläufig, aber da hakts...
 
hallo,

in der Regel ist der Edelstahl der am längsten hält. Zumindest in der Spannungsreihe. Das unedelere Metall wird aufgebraucht.
Zur Schweißen/löten kann ich die nur Edelstahl und Eisen empfehlen. Bei Löten mit Messinglot auf das Flußmittel achten. 750°-1000° ist der passende Schmelzpunkt, sonst wird es nichts. Stahl nach Stahl reichen 750°.

Gruß
Walter
 
Original von hubi
Ich hab jetztnur die Geschichte mit dem Lot und dem Kupfer gemeint, warum das gut geht. Die Stahl-Kupfer-Sache ist mir geläufig, aber da hakts...

Wenn ich jetzt in meinen Erinnerungen krame fällt mir ein, dass die Materialwanderung einen Ionenleiter erfordert.
Wasser oder ein Elektrolyt ist ein Ionenleiter.
Eine Lötstelle hingegen ist ein Elektronenleiter, wegen der leitfähigen Verbindung.
Elektronenleiter haben eine sehr viel bessere Leitfähigkeit als Ionenleiter, also kommt es zwischen dem unedlen Lötzinn und dem edlen Kupfer auch zu keiner Materialwanderung.

Gruß,
Daniel
 
Original von hubi
Ich hab jetztnur die Geschichte mit dem Lot und dem Kupfer gemeint, warum das gut geht. Die Stahl-Kupfer-Sache ist mir geläufig, aber da hakts...

Dann habe ich das falsch verstanden. Aber immerhin richtig gewußt ;-JJJ
 
Hi Zusammen,

beim Weichlöten dürfte die Kunst wohl darin liegen, dass das Grundmaterial und das Weichlot in der elektrischen Spannungsreihe möglichst nahe beieinander liegen. Wenn beide dann noch von Haus aus schnell schützende Oxidschichten bilden, kann daraus eine dauerhaft haltbare Sache werden.
 
Hallo Hubi,
beim Weichlöten von Cu mit einem Zinn-Bleilot liegt das Geheimnis der Haltbarkeit wohl eher am Kalk im Wasser, der die elektrolytischen Eigenschaften des Wassers deutlich herabsetzt, sodass nach kürzester Zeit keine metallischen Oberflächen innerhalb der Rohre mehr zu finden sind.
Außerdem ist innerhalb der Wasserleitung der vorhandene Sauerstoff ja auch deutlich geringer als bei der Ausgangsfrage, wo es um ein Werkstück ging, dass feuchter Luft ausgesetzt ist.
 
Zu diesen Fragen müsste vielleicht der Josef was sagen können, der u. a. die tolle Analyse der
:schade:ACHTUNG WORTMONSTER :schadel: Stößelstangenschutzrohrgummis verfasst hat.