Keili84

Teilnehmer
Hallo in die Runde,

hab mir kürzlich ne R100RS zugelegt und will das gute Stück wieder flott machen.

Aus dem Motor tritt reichlich Motoröl aus, leider kann ich nicht genau nachvollziehen von wo das genau kommt.
Ich tippe auf einen verschlissenen hinteren Wellendichtring und oder verschlissenen O-Ring im Ölpumpendeckel.

Meine Frage ist nun: kann ich das Motoröl auch bei kaltem Motor ablassen? ich möchte den undichten Motor nur ungern anlassen um das Motoröl auf Betriebstemperatur zu bringen, ich möchte nicht mehr schaden anrichten als eh schon vorhanden.

Oder ist es vielleicht sogar cleverer das Motoröl aufzufüllen und den Motor laufen zu lassen, um beobachten zu können von woher das Öl austritt.

Wie würdet Ihr vorgehen?
 
Hi,
mach alles richtig sauber und lass den Motor laufen. Dann kannst du sehen, wo überall das Öl austritt. Sollte wirklich so viel Öl auslaufen, dass der Ölstand gefährdet wäre, hättest du ein ganz anderes Problem.

Ein bischen Doku für dein Vorhaben: LINK

Hans
 
Wäre das mein Motor, würde ich folgendes machen:
- Öl ablassen (kalt)
- Ölwanne runter, saubermachen, nach dem "Stift des Grauens" forschen, Ölwanne dran, konrollieren daß die Ölablasschraube wieder drin ist und Öl auffüllen
- Stößelgummis erneuern

Dann Motor laufenlassen und gucken was los ist.
 
Wie vorgeschlagen die Ölwanne demontieren. Wegen irgendwelcher Kleinteile kontrollieren. Vielleicht über Nacht so stehen lassen. Dann hat man bei der Ölwannenmontage nicht immer wieder irgendwo Öltropfen drüberlaufen.

BTW, warme Finger beim Schrauben sind nicht zu verachten. . .


Stephan
 
Hast du mal den Ölstand kontrolliert?
Es gibt auch Fälle, da ist das Benzin bei längerer Standzeit durch die undichten Benzinhähne gesickert, ins Motoröl und der Motor ist vollgelaufen.

Dann ist es sehr dünn und kann überall durchsickern. Ein Startversuch wäre dann auch eher doof.
 
Hab den Ölstand kontrolliert, der ist kurz vor min.
Leider hatte ich noch keine Zeit weiter zu machen aber mich überkommt immer mehr ein ungutes Gefühl....
 
Quatsch, lass Dich nicht verunsichern, das ist alles absolute Standard-Schrauberei ohne irgendwelche Tricks...

Ölwanne runter ist halt gut, da unten drin liegt ein ordentliches Stückchen Wahrheit um Deinen Motor!
 
Moin Keili,
Was Du da hast ist eine relativ simple Nummer!
So als Ferndiagnose würde ich Kraft meiner eigenen Wassersuppe mal zu 99% undichte Stösselrohrgummis diagnostizieren. Das ist bei unseren Mopeds eigentlich der Klassiker.
Als allererstes würde ich den Motor mal ordentlich mit "Breff Powerreiniger Fett und Eingebranntes" satt einsprühen, einwirken lassen und dann mit scharfem Dampfstrahl (Hochdruckreiniger) den gesamten Dreck runter blasen.
So, jetzt kommts drauf an, wie alt das Motoröl tatsächlich ist, ist das so max. zwei bis drei Jahre alt, hätte ich keine Sorgen den Motor anzulassen und kukken wo der Sermo rauskommt.
Steht der Bock allerdings so unbestimmte Zeit, das das Alter des Öls nicht nachvollziehbar ist, so würde ich einmal das olle Öl runterlassen und sehr billiges 20W-50 raufmachen. Dann erst Motor starten. Ölstand knapp über Min. reicht zum Probelauf allemal.
Alles schön warmlaufen lassen, danach schauen wo undicht und das Öl, egal ob alt oder neu, wieder runter und die entsprechenden Dichtungen tauschen. Neues gutes 20W-50 mineralisches Öl drauf, Filter natürlich vorher auch wechseln, fertig, Abfahrt, so niGS anderes auch noch ansteht.
Zum Tauschen der Stösselrohrgummis müssen natürlich die Zylinder runter, ist für einen halbwegs guten Schrauber aber durchaus machbar!
Die Ölwanne drunterweg ist grundsätzlich keine schlechte Idee (dreck rausputzen). Wenn der rechte zylinder runter ist, auf alle Fälle nach dem Sitz des Stiftes schauen, der das vordere KW-Hauptlager sichert, hier im Forum sehr gern als "Stift des Grauens" bezeichnet, der geht auch gern mal "stiften". besonders bei den Baujahren nach 1984, dann ist das mit der Abfahrt noch ein wenig hin. Wie das geht wird Dir erklärt wenn es soweit ist. Aber keine Panik, hier im Forum wird zwar häufig davon berichtet, aber meiner Erfahrung doch auf die Masse gesehen relativ selten, ich selbst habe mit den SdG. noch nie Bekanntschaft machen müssen.
 
Danke für die Tipps!

Hab den Motor erstmal von dem ganzen Ölschmier befreit. Aufgrund der Verteilung des Ölschleiers, spricht sehr viel für poröse Stößelgummies auf der linken Seite und eine verschlissene Zylinderfußdichtung.
Hab dann Öl nachgefüllt und den Motor gestartet. Jetzt schaue ich mal wo genau es raus sifft.

.....man ist das ein geniales Gefühl wenn der Boxer so vor sich hin brubbelt....
 
.....man ist das ein geniales Gefühl wenn der Boxer so vor sich hin brubbelt....

:D was glaubst Du wie genial das Gefühl erst im März/April wird, der Motor schön abgedichtet, die Strassen sind salzfrei, die Sonne scheint und Du gehst in die Garage.........usw...................;;-)
Fröhliche Schrauberzeit und gutes gelingen!
Karl
 
Steht nicht irgendwo in der Betriebsanleitung, das man den Boxer nicht länger als 10 Minuten im Stand laufen lassen soll?!? Gut, auf die ein oder andere Minute kommt es nicht an. Aber um festzustellen das der Motor dicht ist reicht es, im Sinne von "keine Dichtung vergessen. Keinen groben Abdichtungsfehelr begangen."

Ob es das dann wirklich war, stellt man eh erst wieder im Frühjahr fest. . .


Btw, ein "scharfer Dampfstrahl" kommt bei mir nirgendwo an die Maschine. Da sind mir dann doch die Lager und restlichen Dichtungen zus chade. . .



Stephan