Könnt ihr mir erklären, was es mit dem Luftvolumen auf sich hat?
Beim Boxer laufen die Kolben gleichsinnig. D.h sie sind beide gemeinsam in OT bzw. UT. Auf dem Weg nach UT drücken sie einen Hubraum voll Luft in das Kurbelgehäuse. Das geht mit einer Druckerhöhung einher.
Wäre das Kurbelgehäuse-Volumen bei einem 1000ccm 1 Liter, würde sich der Druck von 1 bar (Atmosphäre) auf 1 bar Überdruck, bzw. 2 bar absolut verdoppeln.
Erhöht man das Volumen des Kurbelgehäuses (mit Zwischenring) ist die Druckerhöhung geringer.
In obigem Beispiel ist bei 5 Litern Volumen statt 1 bar nur noch 200 mbar.
Gegen den von innen anstehenden Druck müssen die Abdichtungen im Motor abdichten (Kurbelwelle, Nockenwelle). Je weniger Druck, desto einfacher haben es diese Abdichtungen.
Druck ist Kraft pro Fläche. Steigt der Druck zu stark, kann die daraus resultierend steigende Kraft den Wellendichtring aus seiner Kammer herausdrücken: massiver Ölaustritt.
Aus diesem Grund verlegen einige den Ölspiegel weiter nach unten, um von diesem Effekt zu profitieren. Dazu braucht es dann ein längeres Ansaugrohr und längeren Peilstab.
Plan B ist den Ölspiegel beizubehalten, dann mit serienmäßigem Ansaugrohr und Peilstab. Damit wird die Ölmenge erhöht, das Öl weniger auf Temperatur beansprucht.
Beide Vorgehensweisen dürften bei serienmäßigen Motoren und halbwegs moderater Fahrweise entbehrlich sein solange das Ventil der Kurbelgehäuse-Entlüftung ordentlich arbeitet und das Öl halbwegs regelmäßig getauscht wird.
Sehr hoch drehende (Renn-) Motoren haben da andere Anforderungen, jedoch nicht nur in dieser Hinsicht.
Kann man diese Erklärung einigermaßen nachvollziehen?