ps1

Einsteiger
Moin aus Hamburg,
ich bereite meine R100GS BJ 88 (ca. 42k gelaufe) gerade für eine längere Auslandsreise vor. Dabei mach eich gerade die Kupplung neu und wenn ich schon dabei bin wollte ich auch gleich Kurbewellendichtring, O-Ring Mitnehmerscheibe und auch den O-Ring Ölpumpendeckel mitmachen. Der äußere Rotor der Ölpumpe hat leichte laufspuren (Rillen außen) die anderen Teile haben minimale Spuren (wie ich finde)

Jetzt die Gewissensfrage: neu machen oder sind die Teile noch gut genug? Wenn dann macht man ja alles neu (beide Rotoren und den Deckel, oder) Ich habe mal Bilder beigefügt...

Zur Info: Die Kurbelwelle ist natürlich gegen Verrutschen gesichert ;)

Danke und viele Grüße - Philip
 

Anhänge

  • 8A340617-7E2D-4D72-AEFC-F166CC44912B.jpg
    8A340617-7E2D-4D72-AEFC-F166CC44912B.jpg
    210,9 KB · Aufrufe: 228
  • IMG_4828.jpg
    IMG_4828.jpg
    189,9 KB · Aufrufe: 217
  • IMG_4829.jpg
    IMG_4829.jpg
    201,6 KB · Aufrufe: 203
  • IMG_4831.jpg
    IMG_4831.jpg
    175,6 KB · Aufrufe: 190
  • IMG_4832.jpg
    IMG_4832.jpg
    228,5 KB · Aufrufe: 234
  • IMG_4830.jpg
    IMG_4830.jpg
    180,1 KB · Aufrufe: 234
Moin,
ich würde die Seitenflächen von Deckel innen, Innen- und Aussenrotor beidseitig auf einer Glasplatte mit 500er, dann 1000er Nasschleifpapier (mit Feinölzugabe z.B. WD 40) schleifen und wieder einbauen.

Den Aussenrotor würd ich auch an der radialen Lauffläche so bearbeiten. Auf einen Gewindebolzen spannen und dann ab ins Drehbankfutter und Schleifpapier drandrücken. Zur Not von Hand, wenn keine Drehbank zur Verfügung steht.
Dann alles wieder mit neuem O-Ring zusammenbauen und fahren.


Man kann auch, wenn einem das Geld nicht weh tut, Deckel und Rotoren neu kaufen. Ich würde das als Rentner nur machen, wenn die Teile wirklich schadhaft sind.
Deine Teile zeigen keine ungewöhnlichen Verschleisserscheinungen.

Liebe Grüsse :wink1:
Martin
 
Super, vielen Dank für die schnelle Einschätzung... dann bauche ich das alles hübsch wieder so ein. Schönes WE!
 
Mich täte ja viel mehr interessieren, wo die Rillen herkommen.
Meist vom Pitting Stößel-Nockenwelle.

Gruß, Frank
 
Hi, ja die Stößel kommen alle neu - drei hatten Pitting - nicht dramatisch - aber sobald das anfängt wird es wohl schnell schlimmer...

VG, Philip
 
Hi, ja die Stößel kommen alle neu - drei hatten Pitting - nicht dramatisch - aber sobald das anfängt wird es wohl schnell schlimmer...

VG, Philip

Hallo Philip.

Bitte stelle doch mal Fotos der Stößel hier ein.

Vielleicht äußert sich ja noch eine "Konifere" dazu, ob ein Zusammenhang besteht zwischen der Schädigung der Stößel-Oberfläche (Pitting) und der mäßigen, wenn auch deutlich sichtbaren Riefen auf der Ölpumpe.

Auch ich sehe, wie bisher geäußert, keinen dringenden Anlass, die Ölpumpenrotoren zu tauschen.

Messe doch mal den Öldruck.

Falls Du auf eine Fernreise gehst kannst Du natürlich jetzt, wo alles offen ist und Du das Fahrzeug ordentlich vorbereitest (würde ich auch so machen), die Teile ersetzen. Und die ausgebauten Ölpumpen Innen- und Außen-Rotoren in Deine Ersatzteil-Kiste legen und mitnehmen.

Aus eigener Erfahrung:
An einem Paralever-R100GS-Motor wurde die Ölpumpe bei 135.000Km ausgebaut (weil der O-Ring des Ölpumpen-Deckel undicht war), er zeigte ein sehr ähnliches Bild wie bei Dir. Der Eigentümer (Vielfahrer) hat dann den Innen- und Außen-Rotor ausgetauscht, aber eben, weil alles offen war, also auch eine vorsorgliche Wartungsmaßnahme.

Grüße, Nav/Ch

PS: ordentliche (Makro) Fotos auf denen man auch etwas erkennt
 
Meine erste Frage zum Startpost:
Warum die Kupplung neu?
Wenn zuvor keine außergewöhnliche Belastung vorlag, ist das unnötig.

Die Ölpumpe würde mich nicht beunruhigen, alles lassen!
Die ist weit überdimensioniert, sodass auch Druckmessungen nicht nötig sind.
 
Also etwas mehr Futter für das "warum":
Ich plane mit einem Freund (er R80GS mit 1000er Siebenrock) von Hamburg nach Sydney zu fahren. Das ganze nicht am Stück sonder in Jahresetappen mit 4-6 Wochen pro Jahr. Mehr geht wegen Firma und Familie nicht (Ja, das ist jammern auf hohem Niveau - ist mir auch klar :) ). Wir haben bewusst 2-Ventiler gewählt weil die ohne Elektronik quasi immer zu reparieren sind, wenn man was ist. Aber auf Grund des Alters und dann auch der Gesamtstrecke wollen wir alles, was potentiell eine Etappe zu früh beenden kann anpacken. Daher haben wir quasi alle Dichtungen, Getriebe, Lima und sonstige bekannte Schwachstellen angesehen und auch angepackt. Sicherlich haben wir auch dabei das eine oder andere erneuert, was nicht oder noch nicht dran war - aber alles einmal ansehen mussten wir eben vorher und wenn man dann schon dabei ist...

Am 5.5.22 gehts los ;) und wir schummeln etwas, weil wir ab Varna in Bulgarien losfahren und ide erste Etappe geht bis nach Kirgistan (Bischkek).

VG, Philip
 
Hallo Philip,
viel Erfolg und tolle Erfahrungen bei Deinem Reiseprojekt wünsche ich!

Zur Ölpumpe: Ich hatte meine das letzte Mal bei km 111.111 in der Hand. Sah unauffällig aus. Deshalb wieder reingemacht. Nach weiteren 63.000 km ist der Öldruck immer noch OK. Ob die Pumpe noch gut arbeitet kann man ja auch mit einem Öldruckmesser bzw. -anzeiger (elektrisch) herausbekommen. Das würde ich für eine Fernreise, wo man ja durch unterschiedlichste, unbekannte Klimaregionen kommt, vielleicht in Erwägung ziehen. Über den momentanen Öldruck bescheid zu wissen ist immer gut.
Zu den Stösseln: da würde ich ehrlich gesagt versuchen, gebrauchte zu bekommen. Die haben ihre Bewährungsprobe nämlich schon hinter sich. Bei den neuen weiß man nie, ob man welche mit Härteproblemen eingekauft hat...
Unbedingt auch den Zustand der Nocken auf der NW überprüfen, denn sehr oft sind Nocken und Stössel gemeinsam "erkrankt".
 
Hallo.
Eine tolle Aktion, viel Erfolg und viel Freude!
Da du vom Motorrad ja nicht so abhängig bist als wenn du die Strecke in einem Stück fahren würdest, würde ich es mit der Vorsorge nicht übertreiben.
Ich will dich jetzt nicht entmutigen, aber ein Freund von mir ist mit ner 100GS von Feuerland nach Alaska gefahren, sein zweiter Vorname lautet Akribie und Sorgfalt, er hat am Boxer vorsorglich ALLES gemacht- und der musste soviel reparieren unterwegs, er bekommt aus der Erinnerung schon garnicht mehr zusammen was unterwegs alles kaputt war.
Also locker bleiben und nichts übertreiben (mein ungefragter Rat).
Gruß, Jan
 
Moin Philip,
ich machte eine 2-Jahrestour Asien Australien Neuseeland 1979-81.
Motorrad R 60/6 am Start etwa 60.000km mit 1.Kupplung.
Bei 106.000km in Sydney verkauft.
Was ging kaputt ?

1. in Indien Telegabelrohrbruch li direkt unter der Gabelbrücke
2. in Australien die Buchse vom 1. Gang-Rad mehr als 1mm ausgelutscht wegen "Wellblechpisten" im Outback

Wichtig waren für mich folgende mitgeführte Ersatzteile:

1. 1 kompletter Satz Bowdenzüge
2. Zündungsteile wie Kerzen, Kabel, Stecker, Zündspule(n) Federn für den Fliehkraftversteller und ein Reservekontakt/Kondensator (oder bei neumodischem Kram 1 Reserve-Zündsteuergerät)
3. 1 Satz Gabelsimmeringe
4. reichlich von allen Einfüll-und Ablassschraubendichtringen
5 das BMW-Bordwerkzeug ergänzt um einige Schlüssel, eine Prüflampe und Schlauchflickzeug
6. mindestens je 1 Reserveschlauch vorn/hinten
7. LiMa-und Anlasserkohlen - je 1 Satz
8. mindestens 2 Ölfilterpatronen und Ölfilterdeckeldichtungen
9. Dichtmasse (ich liebe Hylomar) und Kupferpaste, Standardfett - alles in kleinen Tuben
10. mindestens 2 Reparatur - Bierdosen :&&&:

Vor der Abfahrt hatte ich eine "Behördendichtung" 1,2mm an den Zyl.Füssen montiert, damit ich jeden noch so niederoktanigen Sprit nutzen konnte (z.B. in Indien)

Viel Spass bei den Vorbereitungen und viel Glück auf der grossen Fahrt ! :wink1:
Martin
 
Hallo Philip,

die Liste von Martin würde ich ergänzen um

-) eine Vergasermembrane und
-) 2 Korkdichtungen für die Schwimmerkammerdeckel und
-) einige Sicherungen.

Zur Ölpumpe: die würde ich so wieder einbauen. Eventuell die Teile auf einer Glasplatte mit feinem Schleifpapier (z.B. 1200er) und etwas Öl abziehen.

Gruß, Wolfram
 
.... und :

- 1 Satz Radlager

und - noch zuhause :

- neuer Gasdrehgriff und neuer Gaszugnocken mit Kette.

Radlager hinten war auf Sri Lanka / Colombo fällig und der mit oller Spritzguss- Verzahnung versehene Gasdrehgriff wurde im australischen Outback am überschnappen durch ein Stück Bierdosenblech (Foster :bier:) um den Deckelzapfen des Gasdrehgriffs gewickelt gehindert. So schob er den ausgelutschten Gasdrehgriffschacht mehr in Richtung Eingriff mit dem Gaszugnocken - beide Verzahnungen waren echt bös verschlissen und das trotz regelmässiger Schmierung mit Fett. Blechstreifen :unschön, aber hielt! Ganz im Sinne von Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten :&&&:

Liebe Grüsse :wink1:
Martin

PS der rechte Koffer war nur der Maschine vorbehalten. Rechts, weil nach dem absteigen auf der anderen Seite und eher weniger oft zu Öffnungsbedarf ...
 
Erstmal ganz vielen Dank für die Zahlreichen Infos - auch weit über die Ölpumpe hinaus. )(-:

Im Wesentlichen ist die Liste der mitzunehmenden Dinge sehr ähnlich - ein paar gute zusätzliche Ideen sind aber dabei.:applaus:

Beigefügt noch mal Bilder der Stößel. Zwei (vom Rechten Zylinder) haben etwas mehr Pitting, die zwei vom Linken Zylinder weniger. Die Nockenwelle sieht soweit gut aus, werde aber auf jeden Fall noch mal schauen.

Viele Grüße, Philip
 

Anhänge

  • IMG_4886.jpg
    IMG_4886.jpg
    112 KB · Aufrufe: 86
  • IMG_4887.jpg
    IMG_4887.jpg
    118,9 KB · Aufrufe: 87
  • IMG_4888.jpg
    IMG_4888.jpg
    143,7 KB · Aufrufe: 90
  • IMG_4889.jpg
    IMG_4889.jpg
    134,1 KB · Aufrufe: 84
..... und noch was .. die (Scheiben)-Bremsen :

- mit neuen Belägen losfahren vorn und hinten

- 1 Satz Bremsbeläge für vorn in den "Schminkkoffer" für unterwegs

So, mehr fällt mir jetzt gerade nicht mehr ein. Der Koffer hat noch Platz für eine 1L-Dose 20W50 und eine 0,5L-Dose 80W-90 Hypoid- Öl.

Man könnte noch viele Kleinteile mitnehmen, muss man aber nicht. Kupplungsausrücklager, Druckstange, Schwimmernadelventile, Nadeldüsen, Düsennadeln, Gummitüllen, Kardanbalg, Stösselschutzrohrgummis und ..und ..und. Trägt alles kaum auf und wiegt fast nichts. Sind aber alles unentbehrliche Glücksbringer für eine glückhafte Reise !!!

Ich fahr den ganzen Kram ständig hier und jetzt in R90/6 "Emma's Schminkkoffer" rechts spazieren.
Das ist übertrieben, aber auch sinnvoll.
Zuletzt im Herbst 2019 auf GR/Kefallonia : dringend notwendiger Wechsel des Kupplungs-Ausrücklagers auf dem Zeltplatz :pfeif:.
Als (Berufs-)Nomade bin ich auf alles vorbereitet und bin verliebt da drin autark zu sein.

The good traveller does not know where he is going to
The perfect traveller does not know where he is coming from ;)

In diesem Sinne !


Liebe Grüsse :wink1:
Martin
 
.... die angeknabberten Stössel würde ich tauschen.

Irgendjemand aus dem Forum weis bestimmt, wo es die besten(haltbarsten) zu kaufen gibt.

Generell scheint es wohl so zu sein, dass sie je älter umso besser sind.

Meine R 90)6 hat 222.000km runter und die Stössel fand ich bei km ca.190.000 km anlässlich der Köpfeüberholung und neuer Stösselschutzrohrgummis in bestem Zustand ohne Pitting vor.

Unbedingt auf einwandfreie Lenkopflager und Schwingenlager achten. Prophylaktisch vor Abfahrt tauschen ist bestimmt nicht verkehrt

...und noch ein Mitnehmsel :
von jedem in den Rädern eingebauten Speichentyp je 2-3 mitnehmen !!!

Liebe Grüsse :wink1:
Martin