hasso4

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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einer R100 RS, welche ja von 1976 bis 1984 wiederholt modifiziert wurde.
Kann mir jemand eine Empfehlung geben, von welchen Serien man besser die Finger lässt, und welche zu bevorzugen sind...?
Und wie ich die Serien, abgesehen vom Baujahr, besser (Seriennummern??) ausseinander halten kann?

Gruss,
hasso4
 
Hallo hasso4,

was mir auf die Schnelle so einfällt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit!):

bis 1980:
- ATE Schwenksattelbremse
- Rundluftfilter
- Zylinder Grauguß
- 1 Auspuffquerrohr (40er Krümmer)
- Schwere Kupplung
- Speichenräder (kann sein, dass es auch schon Gußräder gab)
- Zündung mit Unterbrecher
- HAG und Getriebe glattes Gehäuse

ab 1981:
- Bremsen Brembo
- Plattenluftfilter
- Zylinder Nikasil
- 2 Auspuffquerrohre (38er Krümmer)
- Leichte Kupplung
- Gußräder
- Kontaktlose Zündung
- HAG und Getriebe verripptes Gehäuse
- Geänderter Ölkreislauf (???)

Gruß Udo
 
...und es gab die RS sogar noch in späteren Jahren mit Monolever, Y-Gussrädern und nur 60PS (32er Vergaser).
Ich halte die letzten 70PS Jahrgänge ab 9/80-84 für die besten (Brembobremsen) , andere bevorzugen die frühen mit schwerem Schwung und Drahtspeichenrädern.
 
Mist, Detlev kam mir zuvor!

Wollte eben noch die Einarmschwingen ab 1986 ergänzen, aber mit denen kenne ich mich nicht so gut aus.

Gruß Udo
 
Hallo Jürgen,

Erstmal willkommen im Klupp!

zu Deiner Frage nach der RS, ich persönlich bevorzuge die Baureihe zwischen 09/1981 und 1984, also die letzte Serie mit Stereostossdämpfern.
Meiner Meinung ist eine Verbesserung bei Bremsen, Kupplung Schwungmasse und geändertem Ölkreislauf erreicht worden, aber dafür eine Verschlechterung beim Luftfilter, was man aber wieder leicht umbauen kann.
Wenn ich aber eine RS haben wollte, würde ich persönlich es nicht davon abhängig machen, ob das die Serie vor oder nach 09/80 ist wichtig ist, das sie in gutem Zustand ist. Auch eine Monolever ist nicht schlecht, soll aber für sehr großgewachsene Leute, ein bisschen zu klein geworden sein, woran das genau liegt kann ich Dir nicht sagen, denn ich denke das Radstand und Verkleidung immer gleich geblieben sind, die Sitzbank ist etwas anders. :nixw:
Die zehn PS weniger sind wohl nur vllt. drei bis fünf PS, von daher auch zu verschmerzen.
Mein Tip: Egal was Du dir kaufst, gut waren sie alle, nur bei vielen hat der Zahn der Zeit sein Werk getan, druck Dir die Checkliste aus der Datenbank aus und geh danach vor, dann kann Dir soviel nicht passieren!

Gruß Volker
 
Vielen Dank für die schnellen Infos...

@Volker, Udo: Ich werde die Empfehlung zur Serie ab 81 berücksichtigen, mit Zündkontakten habe ich mich früher schon genug herumgespielt... Auch die Checkliste habe ich schon gesichtet. Die R100 in der neueren Monolever Version hatte ich aber eigentlich nicht im Sinn, die 60 PS sind halt nicht üppig, und die dort verbauten Felgen finde ich nicht mehr so schön...
Aber: Wäre denn die Monolever Version vom Fahrverhalten eine deutliche Verbesserung? Mit der Grösse habe ich da bei 1,72 sicher kein problem...
 
Ich habe mal gehört, das das Fahrwerk der Monolever besser sein soll, als das der Stereoversion, da ich aber noch nie eine Monolever gefahren habe, kann ich das nicht bestätigen.
Tatsache ist, das eine 70 PS 1000er serienmäßig nie 70 PS hatte, und die 60 PS der späteren Modelle sollen sehr kräftig ausgefallen sein, musst halt mal beides probefahren!
 
Hallo Jürgen,

die Frage nach dem "richtigen" Modell ist immer sehr davon abhängig, für was Du das Moped nutzen möchtest.

Ich bin vor einigen Jahren nach meiner R 80/7 Bj. 79 mal ein halbes Jahr eine R 80 mit Monolever gefahren. Der Unterschied war schon deutlich, insbesondere hinsichtlich der Bremswirkung (Voraussetzung: Doppelscheibe vorne), der Kardan-Reaktionen und des Handlings. Weitere Vorteile der Monolever-Modelle sind zum einen die schlauchlosen Reifen und die Bleifreitauglichkeit des Motors in Verbindung mit Normalbenzin. Die alte RS braucht hier teureres Super Plus.

Trotz aller dieser Vorteile habe ich eine RS Bj 1984, die ich aber nur noch gelegentlich als Schönwetter-Moped nutze.

Gruß,

Michael
 
Hallo Hasso,

kann mich den Vorrednern nur anschliessen.
Als ich mich dazu entschlossen habe kam nur die Serie '80-'83 in Frage.
Mein Hauptkriterium waren die kontaktlose Zündung und die Brembos vorne und hinten.
Die 70 Pferde muss man halt als Werkslüge schlucken; aber es geht auch mit nur 63 oder 65 schon recht flott zur Sache.
Dass die alten Zyl.köpfe Blei wollen, lässt sich mit zusatz von Cast0l oder anderen ersetzen - oder eben ein Umbau der Ventilsitze.

Gruss
Wolfgang
 
Hallo zusammen,
ich hab mich nach dem Kauf meiner 79er R100RT auch mal ernste Gedanken über das Blei im Benzin gemacht.
Diese Motoren waren ja 9,5:1 verdichtet, was laut Handbuch 98ROZ erfordert.
Blei oder bleifrei dürfte keine Rolle spielen.
Ich hab einige Beiträge im Netz gelesen, weil meine Maschine beim Kauf ein Fläschchen mit Bleiersatz drinnen hatte.
Es sind weniger die Köpfe, die das Blei wollen, vielmehr wurde das Zeuchs zugemischt, um die Klopffestigkeit zu erhöhen.
Da man das Blei aber verboten hatte, mischen die Benzinmacher nun was anderes rein.
Zu den Köüfen: Ein Beitrag hier im Forum zu einer R25 und bleifrei brachte es auf den Punkt:
Früher hatte man auch kein Blei im Benzin und die Ventilsitze hielten.
Deshalb bin ich jetzt auf dem Standpunkt, dass die alten Motoren durchaus ohne Bleiersatz gefahren werden können.
Ich fahre seit ich sie habe, mt 95 ROZ, also dem handelsüblichen Super, und nicht Superplus.
Und beim Erscheinen der 70 PS Motoren gabs ja auch nur Normal, Super und Diesel, SuperPlus gabs erst seit 1993, oder?
Siehe dazu auch den Wikipedia-Artikel Ottokraftstoffe.
Und sie läuft.
Zu den Unterschieden bei den Bremsen kann ich nichts sagen, meine hat die Schwenksattelbremsen drin und ich bring sie auch zum Blockieren.
Und der Rundluftfilter und die alten Tüten machen einfach den besseren Sound, finde ich.
Das Fahrwerk reicht mir, bin ja kein :raser: , mir fehlt aber auch hier der Vergleich zum Mono.
Meine Meinung: Auch die frühen Baujahre wurden ja nicht nur 50mal verkauft, also können sie so schlecht nicht gewesen sein.
Klar ist, dass man ein fast 30-jähriges Moped nicht mit den neuen Plastikklümpern vergleichen kann in Punkto Fahrwerk, Bremsen und dem ganzen elektronischen Gedöns.
Eine alte Q wird sicher nicht mehr weniger Wert, egal welches Baujahr.
Im Endeffekt entscheidet der (Pflege) Zustand und der Preis.
Und da ist mir eine gut gepflegte ältere allemal lieber als eine zusammengerittene neuere.
Egal, ob älter oder neuer, beide haben ihre Vor- und Nachteile, deshalb kann letztlich nur der persönliche Geschmak und das Moped selbst der Entscheid zum Kauf oder Nichtkauf sein.

Grüsse

Joachim
 
Moin,

also ich rate zur Monolever. Das Fahrwerk ist wirklich um einiges stabiler und handlicher. Ich mit meinen 175 cm fühle mich darauf auch deutlich wohler, als auf einer zweiarmigen.

Wer natürlich den traditionellen Look haben möchte, muß die alte nehmen.
Ich werde bei der Wiederbelebung meines Kofferracers auf /7 Heck umrüsten, weil mir die alte RS Sitzbank einfach besser gefällt.

Was die PSe angeht, glaube ich, ist der Unterschied zwischen den weit übetriebenen 70 und den sehr gesunden 60 PS eher zu vernachlässigen.

Gruß aus Celle,

Oliver
 
Original von Olio

Was die PSe angeht, glaube ich, ist der Unterschied zwischen den weit übetriebenen 70 und den sehr gesunden 60 PS eher zu vernachlässigen.

Woher kommt nur diese Weisheit. Muss mich schon sehr wundern, manche fahren sogar mit 60 PS GSén echte 180 km/h, aber die 70 PS sind fast immer eine Lüge :---)

Wenn man dann mit den gesunden 60 PSérn unterwegs ist, ist gerade was nicht richtig eingestellt oder hat heute keine Lust zu rasen oder oder.......jedenfalls werden die meistens immer kleiner im Rückspiegel. Solange das so ist, behaupte ich, dass die 70PS genau so gesund sind, wie die 60 PS.

Ist jetzt nicht persönlich gemeint Olli. Ich habe nur dein Zitat verwendet, weil es gerade das letzte mit dieser These war und weil ich weiss, dass du mit 60 PS bestimmt schneller unterwegs bist, als mancher mit weitaus mehr PS A%!

Mein Tipp für den Kauf ist daher immer der Motor mit 70 PS. Da muss man nicht mehr lange rum fummeln, da sind schon die großen Vergaser drauf, da ist die Verdichtung schon erhöht und die Ventile auch schon ne Nummer größer, was will man mehr.
 
Moin Hasso,
ist natürlich Geschmackssache. Und die Unterschiede wurden zur Genüge aufgezählt.
Ich persönlich finde die Motoren bis Bj. 80 durch die deutlich größere Schwungmasse sehr viel angenehmer zu fahren als die ab Bj. 81.
Probier´s aus, dann merkst Du, was Dir besser gefällt.
Die Umrüstung auf eine kontaktlose Zündung ist wirklich kein Problem.
Und die so viel geschmähte Bremsleistung der ATE-Schwenksättel finde ich durchaus ausreichend, auch mit dem HBZ unter dem Tank.

Habe die Ehre!
Jochen
 
Original von Hobbel
Original von Olio

Was die PSe angeht, glaube ich, ist der Unterschied zwischen den weit übetriebenen 70 und den sehr gesunden 60 PS eher zu vernachlässigen.

Woher kommt nur diese Weisheit. Muss mich schon sehr wundern, manche fahren sogar mit 60 PS GSén echte 180 km/h, aber die 70 PS sind fast immer eine Lüge :---)

Wenn man dann mit den gesunden 60 PSérn unterwegs ist, ist gerade was nicht richtig eingestellt oder hat heute keine Lust zu rasen oder oder.......jedenfalls werden die meistens immer kleiner im Rückspiegel. Solange das so ist, behaupte ich, dass die 70PS genau so gesund sind, wie die 60 PS.

Ist jetzt nicht persönlich gemeint Olli. Ich habe nur dein Zitat verwendet, weil es gerade das letzte mit dieser These war und weil ich weiss, dass du mit 60 PS bestimmt schneller unterwegs bist, als mancher mit weitaus mehr PS A%!

Mein Tipp für den Kauf ist daher immer der Motor mit 70 PS. Da muss man nicht mehr lange rum fummeln, da sind schon die großen Vergaser drauf, da ist die Verdichtung schon erhöht und die Ventile auch schon ne Nummer größer, was will man mehr.

Mönsch Hobbel, Du weißt doch, das ich die Weisheit schon als Kind mit riesigen Löffeln gefressen habe... ;)
(leider wurde mir danach oft schlecht)

Nö, ernsthaft: Ich bin kürzlich mal ne alte RS (70PS) zur Probe gefahren und habe leistungsmäßig ehrlich keinen großen Unterschied (eigentlich gar keinen) zu meiner gemerkt, außer das die Fuhre merklich schlechter gebremst hat und sich deutlich unhandlicher anfühlte. Eben wie eine wesentlich ältere Konstruktion. Deshalb würde ich immerwieder zur Monolever greifen. (obwohl die alte eindeutig den hübscheren Hintern hat) :D

Ob das mit der Leistung nun tatsächlich eine allgemeingültige Tatsache ist??? Keine Ahnung. Die Serienstreuung wird ja auch noch ne gewaltige Rolle spielen.

Ich hoffe, wir können das demnächst mal wieder testen... A%!

Gruß aus Celle,

Oliver
 
Einen gefühlten Unterschied gibts bei der Vergaserbestückung der 60PS Modelle.
Die Monolever RS und RT ist mit den 32er Vergasern gefühlt kräftiger im Durchzug als die mit 40er Vergasern ausgestatteten R100R und GS Modelle. Dafür sind letztere etwas drehfreudiger. Die R100 Modelle vor 84 mit den 44er Einlassventilen in den alten RS-Köpfen sind noch wieder ein Stück drehfreudiger allerdings etwas durchzugsschwächer als die GS un R Modelle.
Muss halt jeder wissen was besser zu ihm bzw seinem Moped passt.
 
Hei,
Original von hasso4
Kann mir jemand eine Empfehlung geben, von welchen Serien man besser die Finger lässt, und welche zu bevorzugen sind...?
Wie schon mehrfach gesagt und gefragt wurde: Wozu willst Du die Q haben?

Als Alltagsmoped sind die Monolever und die Modelle ab 1981 völlig problemlos.

Die Monolever hat das modernere Fahrwerk (auch wenn der Federweg auf dem Papier geringer ausfällt), Schlauchlosreifen, dazu die besten Bremsen. Die ist auch von der Wartung her am einfachsten, da etwas weniger "zugebaut" als die frühen Modelle. Zum Motor kann ich mangels Er-fahr-ung nix sagen, er soll aber runder/weicher laufen als die Vorgängermodelle.

Die Zweiarmschwingenmodelle ab 1981 sind halt noch "Gummikühe", aber auch voll alltagstauglich. Das Fahrwerk macht im Winkelwerk tierisch Spass, auf der Autobahn spürt man allerdings das Alter. Wartung und Pflege sind etwas aufweniger, weil vieles "saugend" eingebaut ist. Und Schlauchreifen. Der alte 980er Motor ist untenrum weniger durchzugsstark als die neueren Modelle (und auch weniger "geschmeidig" als die 800er), dafür geht er ab der Drehzahlmitte ab wie die berühmte Wildsau. Und sie macht BROOOOAAAAP ... wobei mir das Gedröhne auf 500 km Autobahn auch allmählich auf den Senkel geht, trotz Ohrstöpsel.

Ein Modell vor 1981 würde ich (so ganz persönlich!) nur dann anschauen, wenn ich so ein Teil "aus Prinzip" haben, hegen und pflegen wollte - für manche sind halt Kontaktzündung und Speichenräder Religion, ich stehe dagegen mehr auf Fahr-zeuge.
 
Hi hasso4,

irgendwie haben alle recht, jeder ein bisschen :D.

Für mich kommt die Monolever-Variante bei einer RS nicht in Frage, die sehen einfach nicht mehr so gei... aus wie die alten Teile (am besten noch mit Speichenrädern).

Das Fahrwerk der alten RSsen kann man mit progressiven Gabelfedern, dem richtigen Gabelöl und besseren Federbeinen hinten (z. B. Koni / Ikon) auch ordentlich aufmöbeln, da geht noch was. SEHR hilfreich ist m. E. auch der verstellbare Lenkungsdämpfer - bei üblen Straßen mit allerlei Rillen zieht das Mopped seine Bahn wie eine alte Lok. Ich ziehe jedenfalls die alte Variante der Monolever-Fahrwerke vor - habe beides und kann vergleichen.

Der alte Motor mit den 40er Vergasern ist nicht nur gefühlt schneller, er geht wirklich besser, ich hab's oft unter Kumpels vergleichen können. Fairerweise muss man zugeben, dass die Modelle mit 32er Bing unten 'rum ein wenig mehr Durchzug haben, aber das kompensiere ich gern durch einen kleineren Gang. Entschädigt werde ich durch ein gieriges Ansauggeräusch aus dem alten, gelochten Luftfiltergehäuse - das hat was!
Spätestens nach dem Ortsschild auf der Landstraße werden dann die Moppeds mit 60 PS kleiner im Spiegel, da fehlt oben einfach die Drehwilligkeit, zumindest im Serienzustand.

Die Kontaktzündung kann man durch eine Vielzahl von Angeboten aus dem Zubehörhandel ersetzen, da hat man sogar die Qual der Wahl. Man kann dann die Kontakte drin lassen und so quasi ein "Backup-System" immer dabei haben - falls die Elektronik doch mal nicht will.

Letzendlich musst Du Dich fragen, woraus Du am meisten Wert legst. Eine wirklich grundfalsche Entscheidung kann man aber eigentlich nicht treffen.

Irgendwer hat hier mal geschrieben, dass man bei so einem Kauf eigentlich nur noch Pfandgeld bezahlt, welches man beim Wiederverkauf zurückbekommt. Da ist was dran...

Grüße vom Elmrand

Kai