Hallo Boxer-Fans

Nachdem ich mit vollem Elan an meine neu erworbene Kuh gegangen bin habe ich diverse Sachen schon erledigt wie Vergaser zerlegt und gereinigt und wieder angebaut Ventile eingestellt die hatten mächtig Spiel , sämtliche Schmierstoffe bis auf das Gabelöl gewechselt . Was soll ich sagen der Bock sprang tatsächlich an und schnurrte munter vor sich hin natürlich fehlt noch ein bisschen Feintuning wie synchronisieren der Vergaser , aber das kommt später. Schon alleine das Starten macht Freude, Knopfdruck und sie läuft und das im Alter von 36 Jahren mit einer geschätzten Laufleistung von 180 Tsnd KM’s .
Aber dann kam die Ernüchterung und die lässt mich schier verzweifeln : das Getriebe lässt sich nicht schalten!!!
Standardmäßig hat die R75/5 ja ein Viergang Getriebe aber 1989 wurde ein Fünfgang Getriebe eingebaut. Wenn der Motor aus ist müssen sich doch die Gänge normal hoch und runterschalten lassen oder irre ich mich da?? Ich habe folgendes Mal ausprobiert: Maschine ist aufgebockt: Zündung an Leerlauf Kontrolle leuchtet Knopfdruck Motor läuft. Ich habe dann versucht den ersten Gang vorsichtig einzulegen geht nicht, es geht nur wenn ich den Schalthebel mit sanften Druck festhalte und die Kupplung vorsichtig kommen lasse ein leichter Ruck und der Gang ist drin. Hochschalten in den Leerlauf problemlos. In den zweiten Gang schalten das gleiche Theater. Ist das ein kapitaler Getriebeschaden?? Wenn ja dann gute Nacht. Kann mir hier jemand helfen und einen Tipp geben was das sein könnte???????????

Gruß Dieter
 
Im Stand geht da nix!
Keine Panik!
Draufsetzen und fahren!
Es kann durchaus hilfreich sein, beim einlegen des ersten Gangs die Kupplung etwas schleifen zu lassen, da die Trockenkupplung einfach zu gut trennt!
 
Ne Ergänzung: Wenn Du die Gänge bei ausgeschaltetem Motor durchschalten willst, solltest Du dabei am Hinterrad ruckeln, dann klappt das. Auch völlig normal.
 
Hallo Detlev

du machst mir echt Mut aber draufsetzen und fahren geht noch nicht weil noch nicht angemeldet und noch KEIN Tüf.Und dafür muss ich sie erstmal fit kriegen.Ich hatte tatsächlich angenommen das man die Gänge bei stehenden Motor durchschalten kann genauso wie beim Auto??!!
 
Original von dieter12fliegen
Ich hatte tatsächlich angenommen das man die Gänge bei stehenden Motor durchschalten kann genauso wie beim Auto??!!
Nur durch Zufall, wenn die Zähne der Getrieberäder so stehen, dass sie ineinandergreifen können.
Durch das spielen am Hinterrad, das Detlev beschrieben hat, ermöglichst Du genau das.

Warum das beim Auto geht? :nixw:
Da weiß bestimmt Hubi Antwort :oberl:
 
das Getriebe müßte sich doch bei aufgebockten Zustand, wenn Du dann das Hinterrad drehst von Hand schalten lassen - ohne die Kupplung zu ziehen.

Leichter wird's wenn Du die Zündkerzen rausdrehst
 
Original von Hofe


Warum das beim Auto geht? :nixw:
Da weiß bestimmt Hubi Antwort :oberl:
Ja, hat er. Motorradgetriebe sind sequentiell und nicht synchronisiert. Da werden dann die Zahnräder auf den Wellen verschoben. Stehen die Zahnräder Zahn auf Zahn, so geht der Gang nicht rein. Da beim sequentiellen Getriebe ein Gang nach dem anderen geschaltet wird, und kein Gang übersprungen werden kann, kann man da auch nicht einfach weiterschalten, wenn mal einer nicht rastet.
Bei den Dosengetrieben sind alle Vorwärtsgänge schrägverzahnt, wegen der Laufruhe und der Haltbarkeit. Schrägverzahnte Zahnräder kann man nicht aus bzw. in den Eingriff schieben. Daher sind zum Schalten die Schaltmuffen da. Die Verzahnungen an Schaltmuffe und Schaltrad sind zugespitzt, daher greifen die bei stehendem Getriebe meist problemlos.
Ausserdem ist die Schaltung an Autogetrieben so aufgebaut, daß man von jedem Gang in einen beliebigen anderen (ausser dem Rückwärtsgang) schalten kann. Hier sitzen die Schaltgabeln auf Schaltstangen, die direkt vom schalthebel in Richtung gebracht werden. Beim sequentiellen Getriebe greift der Schalthebel auf eine Schaltkulisse mit Rastenmechanismuss, der einen genau vorgegebenen Schaltablauf sicherstellt.
 
Schön zu lesen, wie erwartet :)
PKW-Getriebe hatte ich noch nie eines offen, auch die Schaltkulisse der Qühe kannte ich bis letztes Jahr nicht, nur die Schaltwalzen wie sie in den Japanern verbaut sind.
 
Das musst du nicht aufmachen zum Reinschauen:

schnitt_getriebe_12.jpg
 
hallo Leute

vielen Dank erstmal euch allen für eure fixe und umfassenden Antworten,
ihr habt mir eine echte Sorge genommen. Eure Tips werde ich morgen mal ausprobieren!

gruss Dieter
 
Hallo

Du kannst das Getriebe auch bei laufenden Motor ausprobieren. Vorausgesetzt du hast einen guten Hauptständer und übertreibst es nicht mit der Drehzahl!! Einfach die Maschine auf den Hauptständer stellen. Der Hinterreifen muss frei sein und die Maschine soll sicher stehen. Jetzt kannst du alle Gänge der reihe nach einlegen und testen.

Den Motor nicht zu lange laufen lassen und nicht allzu hoch drehen lassen.
Wenn du im 4 oder 5 Gang bist dreht sich das Hinterrad schon recht schnell, deswegen ist ein sicherer Stand Voraussetzung für den Test.

Mir ist mal der Roller meiner Tochter mit fast Vollgas von Ständer gesprungen. :schock: Gott sei dank ist der nur ab in die Wiese. Festhalten :---) :---) geht nicht.

Möchte nicht wissen was ist wenn es bei einen Motorrad passiert. :schock: :entsetzten: :&&&:
 
@ Peter
ist mir glaube ich auch zu riskant, ich denke die Version von Detlev zum trocken ausprobieren muss erstmal reichen

trotzdem vielen Dank für die Unterstützung

Dieter
 
Original von dieter12fliegen
ist mir glaube ich auch zu riskant
Ich würde das versuchen :D
Da an der BMW die Tachowelle nicht am Vorderrrad, sondern am Getriebe angeschlossen ist, kannst Du Deinen Kindern mal erzählen: "Früher, da bin ich in der Garage 190 gebrettert!" ;)
 
Original von Hofe
Original von dieter12fliegen
ist mir glaube ich auch zu riskant
Ich würde das versuchen :D
Da an der BMW die Tachowelle nicht am Vorderrrad, sondern am Getriebe angeschlossen ist, kannst Du Deinen Kindern mal erzählen: "Früher, da bin ich in der Garage 190 gebrettert!" ;)

Oder ne Annonce aufgeben: Habe kurzes aber hohes Motorrad zu verkaufen*
Dass die Kupplung korrekt eingestellt is is eh klar.
Aber das hat mit der Schaltbarkeit im Stand wieder nix zu tun. mmmm
Die Nippelaufnahme im Kupplungshandhebel is geschmiert?
Wirf auch da mal nen Blick hin. ;)
Des werd scho! :applaus:
 
Manchmal treibt der Moppedentzug seltsame Blüten :D

Schon Oma sagte damals: Es wird gegessen was auf den Tisch kommt!
 
Saggramend, imma di waisworschtsuggler: Faschteh imma nua di hälfd!
Mensch Karle, kannsch da ned emole e richdigs daitsch agwene??
Mir hen a leud vonn obbahalb!
 
Was mich bei all der Dialektvielfalt immer wieder wundert:
Wir ham hier jede Menge waschechte Nordlichter, wieso quatscht Ihr uns nicht ab und zu platt?
 
Original von blauweiß57
Saggramend, imma di waisworschtsuggler: Faschteh imma nua di hälfd!
Mensch Karle, kannsch da ned emole e richdigs daitsch agwene??
Mir hen a leud vonn obbahalb!

Servus*
wos megstn wissn ha?
Grüß Dich,
was möchtest Du denn wissen/lesen können?
scusi* :lautlachen1: :lautlach:
hggnnnmmmmppppffff* :lautlachen1:
:rotwein: :bier:
des werd scho!!
 
Original von hubi
Original von Hofe


Warum das beim Auto geht? :nixw:
Da weiß bestimmt Hubi Antwort :oberl:
Ja, hat er. Motorradgetriebe sind sequentiell und nicht synchronisiert. Da werden dann die Zahnräder auf den Wellen verschoben. Stehen die Zahnräder Zahn auf Zahn, so geht der Gang nicht rein.
....
Schrägverzahnte Zahnräder kann man nicht aus bzw. in den Eingriff schieben. Daher sind zum Schalten die Schaltmuffen da. Die Verzahnungen an Schaltmuffe und Schaltrad sind zugespitzt, daher greifen die bei stehendem Getriebe meist problemlos.
...

Naja ganz so ist es bei unseren Kühen nicht... da werden auch keine Zahnräder ineinader geschoben... sie laufen frei auf Welle. Beim Schalten greifen die Schaltmuffen über Klauen in die Räder und nehmen die Kraft auf, geben sie auf die Verzahnung auf die Welle weiter...
Man kann ohne große Probleme nicht zwei laufende Zahnräder aufeinander schieben.

Beim Auto sind zwischen Schaltmuffe und Zahnrad noch Synchronringe meist aus Bronze oder einem weicheren Metall... diese gleichen die Geschwindigkeit der Schaltmuffen und des Zahnräder an... ohne diese Ringe müsste man wie früher Zwischengas geben oder Doppelkuppeln um den Drehzahlunterschied anzugleichen.

Und diese Synchronringe erlauben beim Auto ein problemloses Durchschalten der Gänge im Stand, da die Kraft erst über einen Kraft- und dann über den Formschluß übertragen wird .... während die Schaltklauen unserer Kühe rein durch Formschluß die Kraft übertragen, kommt es eben vor, dass erst durch drehen des Rades der entsprechende Formschluss hergestellt werden kann.

Gruß
der Indianer
 
Stimmt schon, ganz aus dem Eingriff gehen die Zahnräder nicht. Allerdings haben die Synchronringe beim Autogetriebe nichts mit der Schaltbarkeit im Stand zu tun. Sie dienen rein dazu, wie Du schrubst, daß die Zahnräder beim Schalten beschleunigt oder abgebremst werden.