Phidet

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Hallo zusammen,

Nachdem mir das Quietschen meiner Trommelbremse doch etwas auf die Nerven ging und ich ohnehin seit Kauf der Maschine noch nie die Bremse begutachtet hatte, habe ich sie gestern zerlegt um sie zu reinigen.

Hier ein Bild nach Öffnen (offensichtlich vor der Reinigung):

20241013_140502.jpg

Das Ganze habe ich komplett gereinigt, die Beläge mit etwas Schleifpapier angeschliffen und entfettet, und anschließend den Bremsanker und Bremsschlüssel mit Kupferpaste bestrichen. Ich weiß, dass sich bei Letzterem die Geister scheiden - Keramikpaste ist bestellt und ich werde diese damit nochmal neu schmieren.
DIe Bremsleistung ist für eine Trommelbremse eigentlich gut, aber das Quietschen nicht weg - evtl. ist es jetzt sogar schlimmer.
Woran könnte das liegen?
Wie kommt es zu der leichten Korrosion um die "Nabe" herum?
Laut WHB müssen, soweit ich das richtig gelesen habe, hier nur besagte Bremsanker und -schlüssel geschmiert werden - kann das wirklich sein?
Woran erkennt man, ob das Gummi (welches meines Verständnisses nach das Quietschen ja eigentlich reduzieren soll) verschlissen ist?

Den Bremshebel habe ich nicht extra ausgebaut, da ich keine Dichtungen zur Hand hatte - sind bestellt. Könnte es auch daran liegen?

Viele Fragen, hoffentlich viele Antworten :D

Danke und Grüße
 
Den Bremshebel habe ich nicht extra ausgebaut, da ich keine Dichtungen zur Hand hatte - sind bestellt. Könnte es auch daran liegen?
Nein - übrigens drehe ich den Bremsnocken bei jeder Überholung um 180Grad damit er sich gleichmäßig einläuft.

Wie kommt es zu der leichten Korrosion um die "Nabe" herum?
Da kommt einfach Wasser hin. Einfach mit etwas Molykote-Paste einschmieren, wenn es Dich stört. Schönheitsfehler.

Das "Quietschen" kann von den asbestfreien Bremsbelägen kommen und/oder von Stellen, auf denen zwei Metallteile aufeinander liegen/schwingen.
Ersteres kannst Du u.U. mit einem anderen Hersteller beseitigen. Du könntest aber auf jeden Fall die Bremsbeläge an der "auflaufenden" Kante mehr entgraten. Die Bremsbeläge kann man oft auch untereinander tauschen (zumindest bei meiner GS), also den auflaufenden mit dem ablaufenden Belag wechseln. Dann verschleißen Beide gleichmäßiger.
Ansonsten überall, wo Metall auf Metall trifft (Bremsnocken, Gegenlager/Stützlager,.. aber auch an der Stelle wo der Bremsbelagträger mit der Ankerplatte Kontakt hat) etwas Kupferpaste/Keramikpaste/Molykotepaste auftragen. Aber bitte mit Augenmaß, damit kein Fett auf die Belege kommt.



Viel Erfolg und nicht verzweifeln!
AgF
 
Das liegt oft an alten verhärteten oder verglasten Bremsbacken. Könnten tatsächlich noch die ersten sein.
An den Kanten ist der Belag stellenweise schon gebrochen. Manche Fahrer benutzen die hintere Bremsen einfach so gut wie nie.
Was ich machen würde:
Trommel trocken sauber auswischen und das Geld in neue LUCAS/TRW MCS 941 Bremsbacken investieren. (ca. 45 €)
Es sei denn, etwas im Bereich Federn streift an der Trommel. (wie Klaus oben erwähnte)

Tipp:
Schreibe doch bitte Deinen Vornamen ins Benutzerprofil, damit man Dich etwas persönlicher ansprechen kann.

VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Rückmeldungen.
Der Tipp mit dem Bremsnocken ist gut, das werde ich bei der Überarbeitung auch machen.

Gäbe es bei neuen Bremsbacken nicht die Problematik mit der Einarbeitung an die Bremstrommel, also entweder über mäßige Anpassung über viele Kilometer hinweg oder per müßiger Handarbeit?
Wie erkennt man denn verglaste Beläge? Wirklich rau sind meine tatsächlich nicht.

Name ist ergänzt ;)


Grüße

Philipp
 
Wie erkennt man denn verglaste Beläge? Wirklich rau sind meine tatsächlich nicht.
Hallo Philipp,

die sind oberflächenhart und die Bremswirkung ist eher bescheiden.
Außerdem neigen sie zum Quitschen. :D
Quitschen hatte ich eigentlich nur immer dann, wenn ich Bremsbacken oder Beläge anderer Hersteller verwendet hatte.
Ok zugegeben, 1x auch, weil sich der Gummi in der GS-Trommel verdreht hatte.

Den Bremsnocken würde ich ohne Not jedoch nicht aus seiner Führung ziehen. Nicht dass anschließend das näGSte Problem folgt. ;)

VG
Guido
 
Ach so....noch etwas:
Neue Beläge oder Backen gehören "eingebremst", damit sie nicht sofort verglasen.
Das bedeutet, außer im Notfall, während der ersten Bremsvorgänge keine allzu harten Voll- oder Dauerbremsungen.

VG
Guido
 
Bj 88 - dann dürften die Asbestfrei sein.
Bis 1982 duften Asbestdinger verwendet werden, obwohl seit ca. 1940 die Lungenkrebs-fördernde Wirkung von Asbest bekannt war.
Arbeiten daran würde ich trotzdem nur mit Feinstaubmaske.

Zum quieken: Mach mit der Feile mal eine anständige Fase seitlich und vor allem in Drehrichtung an die Beläge.

Nicht bremsende Trommelbremsbeläge bei einer BMW 2V kenne ich nicht, und die Dinger sind teilweise weit über 40 Jahre alt.
Man kann aber für's Gewissen die Lauffläche mit einer Feile anrauhen.
Und dabei schauen, ob sich eventuell kleine Steinchen in die Beläge gesetzt haben.

Ich hatte das diesen Sommer durch den Bruttrieb von Schlupfwespen, welche die Trommel einer /7 über die Drainagelöcher illegal besetzt haben.
Der zum Bau verwendete Lehm gelangte auf den Belag und führte zu einem ohrenbetäubenden Quieken.

Gruß, Frank
 
Laut WHB müssen, soweit ich das richtig gelesen habe, hier nur besagte Bremsanker und -schlüssel geschmiert werden - kann das wirklich sein?

Hallo Philipp,

Ja.

... Die Bremsbeläge kann man oft auch untereinander tauschen (zumindest bei meiner GS), also den auflaufenden mit dem ablaufenden Belag wechseln. Dann verschleißen Beide gleichmäßiger.

Wie unschwer zu erkennen geht das bei der Bremsanlage des TE nicht.

... An den Kanten ist der Belag stellenweise schon gebrochen ....

Dieser Ausbruch ist nicht im Bremsbetrieb entstanden. Der zeugt von etwas rabiater Vorgehensweise bei der HR-Montage/-Demontage. Die Innenkante der Bremstrommel drückt dann diese "Macken" in den Belag.

.... Den Bremsnocken würde ich ohne Not jedoch nicht aus seiner Führung ziehen. Nicht dass anschließend das näGSte Problem folgt. ;)

Was soll denn dabei "Schlimmes" passieren?
 
... Die Bremsbeläge kann man oft auch untereinander tauschen (zumindest bei meiner GS), also den auflaufenden mit dem ablaufenden Belag wechseln. Dann verschleißen Beide gleichmäßiger. ...
... Wie unschwer zu erkennen geht das bei der Bremsanlage des TE nicht. ...
Das war doch immerhin ein wichtiger Hinweis von Werner.

Das geht erst bei den späteren Modellen, bei denen die beiden Bremsbacken identisch waren.

Immerhin hat gerade ein Kollege in einer anderen Beitragreihe von seinem Problem bei solch einer Verwechslung berichtet.
 
Das geht erst bei den späteren Modellen, bei denen die beiden Bremsbacken identisch waren.
Hallo Wolfram,

lies mal, wo die Bremsbacken überall zum Einsatz kommen: ;)

VG
Guido

PS: Philipp, die LUCAS-Backen bekommst Du in der Bucht günstiger.
 
Hallo Wolfram,

lies mal, wo die Bremsbacken überall zum Einsatz kommen: ;)
Hallo Guido,

ich schau in solchen Fällen ganz gerne in unsere hervorragende Datenbank. Dort findet man auch das Trenndatum, ab dem die beiden Backen identisch waren (10/1989).

Das von Klaus vorgeschlagene Tauschen der Backen zum Beseitigen des Quietschens wäre ja einen Versuch wert. Nur geht es eben mit den in #1 gezeigten Backen nicht. Und deshalb kam ja auch von Werner der entsprechende Hinweis.

Ob die späteren Backen rückwärtskompatibel verwendet werden können weiß ich nicht. Zumindest die Bremsschlüsselwelle müsste auch getauscht werden. Hinzu kommt dass die neuere Version breitere Beläge hat. Das muss dann ja auch zum Bremsring in der Trommel und überhaupt zum vorhandenen Raum passen. Aber darum ging es ja gar nicht.
 
Hallo Wolfram,

mir ging es dabei mehr um den 2. Teil Deines Satzes, welchen ich zitiert hatte.
Damit lassen ich es nun aber bewenden. :gfreu:

VG :wink1:
Guido
 
...
Ob die späteren Backen rückwärtskompatibel verwendet werden können weiß ich nicht. Zumindest die Bremsschlüsselwelle müsste auch getauscht werden. Hinzu kommt dass die neuere Version breitere Beläge hat. Das muss dann ja auch zum Bremsring in der Trommel und überhaupt zum vorhandenen Raum passen. Aber darum ging es ja gar nicht.
Nicht so einfach, da <90 25 mm und >89 27 mm Breite haben.
 
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Hallo Wolfram,

mir ging es dabei mehr um den 2. Teil Deines Satzes, welchen ich zitiert hatte.
Damit lassen ich es nun aber bewenden. :gfreu:

VG :wink1:
Guido
Hallo Guido,

ich kann Dir leider nicht folgen.

Den zweiten Teil des von Dir zitierten Satzes habe ich mehrmals gelesen und komme nicht dahinter, was Du mir sagen möchtest.
 
Hallo Philipp,

ich muss mich korrigieren. Die von mir empfohlenen LUCAS / TRW MCS 945 wären falsch.
Du benötiGSt noch die alte Variante MCS 941 für S-Bremsnocken.
Habe es weiter oben im Thread korrigiert.

"Sorry für Verwirrung." ;)

VG
Guido

@Wolfram2: Das Geäußerte ergab sich leider alles aus meinem Fehler rund um die von mir ursprünglich empfohlenen Bremsbeläge. :(
 
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