Jogi_Bear

gesperrt
NAchdem die Bremswirkung trotz neuer Beläge nahezu null war,
habe ich jetzt nochmal Beläge getauscht sowie auch die Federn und Gummis.

Waren eigentlich in ORdnung und so gut wie nicht abgefahren und das Tragbild der Beläge sah auch gut aus. Aber Bremswirkung war halt nahezu null.

Hab jetzt identischen neue Beläge rein gemacht. Federn getauscht, Bremsnocke getauscht, Winkel Bremshebel/Bremsseil einen Ticken optimiert.
Beläge mit Kreide einwegweißt.

Alles eingebaut. Hat keine 30 Minuten gedauert bis zur ersten Probefahrt.

Bremswirkung merkbar. Aber nicht viel besser.

wieder auf die Bühne, Rad runter, Tragbild der Beläge eher mies. Vielleicht 40 Prozent tragen...
Alles war keine kreide mehr enthielt, einen ticken mit einer Flachfeile runtergefeilt.
Wieder Kreide drauf, wieder alles zusammen. Probefahrt und HOSSA.

Bereits nach dem ersten Durchgang kriege ich das Hinterrad auf trockenem Asphalt zum blockieren. Muss zwar ORDENTLICH reintreten, aber es geht.
Hab mir verkniffen, alles nochmal zu prüfen. Sie bremst und gut ist.:applaus:

Wird der TÜVer endlich zufrieden sein. Ich bin es jetzt schon.

die ganze Arie hat keine zwei Stunden gedauert obwohl ich noch Reisekoffer runterschrauben mußte.
Die Backen einhängen ist echt ein Kinderspiel, wenn man es einmal hingekriegt hat.
Beläge mit Federn auflegen. Unten auf die Bremsnocke setzen, oben einen Belag auf das Gegenlager, den anderen Belag überlappen auf die erste Bremsbacke. Mit Handschuhen und ein wenig ziehen einfach die zweite Backe auf das Gegenlager ziehen und gut ist.

Ist wirklich einfach und streßfrei.
 
Die Hinterradbremse schau ich mir jetzt nicht genau an, die konnte ja schon ab Werk nicht richtig bremsen ...

Einige Audis älterer Bauart haben hinten winzig kleine Bremsscheiben, weil die Kübel wegen der ingeniösen Bauweise so kopflastig! (Wortspiel inklusive) sind, dass hinten keine Bremsleistung übertragen wird und die Sättel regelmäßig festgammeln.
 
Achte darauf ,dass der auflaufende Backen zuerst anliegt.
Im Zweifel nimmste vom ablaufenden ein bislle was mit Schmirgelpapier ab.
;)
 
Achte darauf ,dass der auflaufende Backen zuerst anliegt.
Im Zweifel nimmste vom ablaufenden ein bislle was mit Schmirgelpapier ab.
;)

Frage zum Verständnis, in Fahrtrichtung von links betrachtet, ist die rechte Backe die auflaufende und die ablaufende die linke? Oder von hinten gesehen ist die hintere auf- und die vordere ablaufend. Hoffe mal das verständlich beschrieben zu haben.
 
Auflaufend: in Drehrichtung auf den festen Drehpunkt der Bremse weisend. Bei unseren Trommelbremsen imho der obere Backen.

Wichtig ist ferner die Position des Bremsschlüssels. Wenn die Bremse betätigt wird, soll dieser möglichst im 90° Winkel zum Widerlager des Bowdenzuges weisen, bzw. bei nicht-Paralevern das Gestänge mit dem Bremsschlüssel einen 90° Winkel bilden.

Greetz
Dirk
 
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Auflaufend: in Drehrichtung auf den festen Drehpunkt der Bremse weisend. Bei unseren Trommelbremsen imho der obere Backen.

Wichtig ist ferner die Position des Bremsschlüssels. Wenn die Bremse betätigt wird, soll dieser möglichst im 90° Winkel zum Widerlager des Bowdenzuges weisen, bzw. bei nicht-Paralevern das Gestänge mit dem Bremsschlüssel einen 90° Winkel bilden.

Greetz
Dirk

Wichtig ist, 90° bei voll gezogener Bremse. Nicht im Ruhezustand. Und auf- ablaufende Backe ist auf Grund des hochgelegten (also um 180° gedrehten Bremsschlüssels gleich, oder hat das nur was mit der Drehrichtung des Rades zu tun? Die Nocken des Bremschlüssels sind nicht irgendwie leicht versetzt, oder? Zumindest scheint ja jeweils eine Seite jeder Nocke abgerundet zu sein laut der Abbildung. Ist mir jetzt am Bremsschlüssel aber nicht aufgefallen...Beide Seiten waren mit gleichem Radius versehen??? Das müßte sonst dann ja auch, bei halber Verdrehung des Bremsschlüssels eine Umkehrung von Ab- und Auflaufend bewirken bei ungleichseitigen Nocken...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf- und Ablaufend bezieht sich auf die Bremsbacke, nicht auf den Bremsnocken.
Die Bremsbacke muss man sich vorstellen, wie einen Keil, der zwischen die sich drehende Trommel und das Widerlager der Bremsbacke gesteckt wird.
Geht die Drehrichtung auf diesen Widerlagerpunkt zu, zieht es den Keil in den Spalt hinein, daher Auflaufend = selbsttägige Verstärkung der Bremswirkung.

90° bei betätigter Bremse, also Backen liegen Formschlüssig an und es bremst. In der Stellung ist die Kraftübertragung am größten.

Greetz
Dirk
 
Zuletzt bearbeitet:
Tach Dirk,

ich glaube da ist ein kurzes Wiki für die DB fällig. Ich suche mal ein paar passende Photos raus. ;)
Deine kurze und prägnante Beschreibung gefällt mir.:applaus:

Wünsche dir ein schönes Wochenende weiterhin :bitte:
 
... 90° bei betätigter Bremse, also Backen liegen Formschlüssig an und es bremst. In der Stellung ist die Kraftübertragung am größten. ...

Man sollte die 90°-Stellung nicht überbewerten.

Die Kraft des Gestänges oder des Seilzugs erzeugt mit dem Hebelarm des Bremshebels ein Drehmoment.

Bei einer Abweichung von 10° gegenüber der Senkrechten ist der Hebelarm lediglich 1,5 % kürzer.

Nach Möglichkeit setzt man den Bremshebel so auf die Verzahnung der Bremsnockenwelle, dass sich der Winkel beim Betätigen der Bremse dem rechten Winkel nähert. Ob das nun 80°, 90° oder 100° sind, spielt im Endeffekt keine Rolle. Optimal sind natürlich die 90°.
 
Also, 10° weniger auf ziemlich genau 90° in gezogenem Zustand hat schon einen recht starken Unterschied gemacht. Meine ich Ernst.
 
Man bekommt es ja eh wg. Der Verzahnung net aufs Grad genau hin.
Aber eine Abweichung um einen oder zwei Zähne merkt man imho sehr deutlich.

Greetz Dirk
 
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Sehr interessant zu dem Thema ist das Kapitel 'Ungenaue Bremsenteile' in Carl Hertwecks 'Besser machen' (von 1959; es gibt div. Reprints).

Ich vermute, dass die Rechte an den Bildern noch beim Motorbuch Verlag liegen; zum Verlinken habe ich nichts gefunden.
 
Oft stimmt halt einfach der Radius der Bremsbacken nicht mit dem Innenradius der Trommel überein. Kann auch durch ausgebremste (abgenutzte) Bremstrommel vorkommen.
Ich hab einen alten Endantrieb zerlegt, in dem mir ein vollharter Bohrer abgebrochen war. Da hab ich die schweren, unwuchtigen Teile abgetrennt.
Auf das Ding spanne ich die Bremsbacken mit dem Bremsnocken aus dem jeweiligen Motorrad und stelle die Backen so ein, daß sie auf dem kleinsten Durchmesser 0,5mm weniger haben als der Trommeldurchmesser. Das Ganze kommt in die Drehmaschine, und ich drehe langsam und vorsichtig soviel Material ab, bis das Tragbild ca 80-90% stimmt. Dabei muß man manchmal 1 oder 2 mal nachstellen. Anschließend bringt man das Hinterrad mit leichtem Tritt auf das Bremspedal ganz einfach zum Blockieren, weil die Anlagefläche der Beläge wieder stimmt.

Klar, man nimmt schon Material ab. Aber so hat man eine Bremswirkung, die wirklich gut ist. Mehr als Blockieren geht eh nicht.
 
Mein Prüfer war auch nicht begeistert von der Bremswirkung der hinteren Bremse der GS, ich habe ihm glaubhaft versichert, dass er zu leicht ist und dass iich die mit vollem Körpereinsatz zum blockieren bringe.😁