berndr253

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Irgendwann wars dann so weit - die Mitnehmerverzahnung meiner /5 musste erneuert werden.
Über den Wechsel dieses Bauteils sind hier im Forum bereits einige threads veröffentlicht worden - das Verschrauben dieses Bauteils in nachfolgenden Modellen mit M6-Schrauben ist von einigen Kollegen hier bereits ausgeführt und als "gebrauchstauglich" befunden worden.
Bei den Rädern der /5 sieht das anders aus - hier ist der Mitnehmer mit 10 Stück Nieten 5 mm Durchmesser eingenietet - der Platz zum Einschrauben mit Zylinderkopf- oder Sechskantschrauben ist hier stark eingeschränkt.

Ich habe deshalb einen anderen Weg gewählt

Verwendet wurden Senkkopfschrauben in M5, Qualität 10.9, der Winkel des Kopfs wurde auf der Drehbank von 90 auf 60 Grad abgedreht so dass die Köpfe "satt" in dem Mitnehmer sitzen.
Die Muttern wurden auf der anderen Nabenseite aufgeschraubt - hier wurde, um den Flächendruck auf das Aluminium zu verringern und eine bessere Montierbarkeit zu erreichen eine gedrehte U-Scheibe mit 5 mm Stärke, 10 mm Aussen- und 5,5 mm Innendurchmesser gesetzt.

Die Muttern ebenfalls in der Qualität 10 - und mit 9 Nm Anziehmoment festgezogen.

Zwischen Mitnehmer und Nabe wurde noch Loctite FügenNabeWelle aufgebracht, das Alumium der Nabe wurde vorher mit Aktivierungsspray eingenebelt.

Auf die Muttern werde ich noch eine Kontermutter setzen - hier sollte sich möglichst nichts lösen.
 

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Stimmt, letztendlich wird aber dann doch der verchromte Deckel wieder montiert werden, man wird so schöne Muttern gar nicht sehen

Grusz

Bernd
 
Danke für die Blumen - hab Vergleichbares mit dem Mitnehmer im Hinterrad meiner 50/2 gemacht. Da halten die Schrauben schon seit ein paar tausend Kilometer.
Allerdings ist die Motorleistung im Vergleich zu meiner "80/5" auch deutlich kleiner.

Ich meine mich zu erinnern, dass hier im Forum schon einmal jemand einen Mitnehmer der /5 eingeschraubt hat - hab diesen Betrag aber leider nicht mehr gefunden.

Grusz

Bernd
 
Danke für die Blumen - hab Vergleichbares mit dem Mitnehmer im Hinterrad meiner 50/2 gemacht. Da halten die Schrauben schon seit ein paar tausend Kilometer.
Allerdings ist die Motorleistung im Vergleich zu meiner "80/5" auch deutlich kleiner.

Ich meine mich zu erinnern, dass hier im Forum schon einmal jemand einen Mitnehmer der /5 eingeschraubt hat - hab diesen Betrag aber leider nicht mehr gefunden.

Grusz

Bernd

https://forum.2-ventiler.de/vbboard/search.php?searchid=26084975
 
EIGENTLICH... wollte ich mit Andrasz Szabadi
http://www.as-classic-center.de/
vor einigen Jahren - mal wieder - einen Reifenwechsel machen. Wir kennen uns schon länger und haben spezielle Reparaturen bei meiner R27 und meiner R60/5 mit 800ccm Motor mit vielen Teilen aus /6 zusammen - oder er alleine - einiges gemacht und/oder er hat seine Erfahrung mit viel Engagement in den Umbau eingebracht.

Jedenfalls... so eines Tages stand der Reifenwechesel an. Ich mache das gerne mit ihm zusammen, weil ich dann genau weiß, die Alu Felge bleibt unbeschädigt. Wir arbeiten zu zweit dran! Und wir entdeckten - etwas überraschend - ein minimales Wackeln des Hinterrades. Schnell war die Ursache klar - die Nietung war minimal "ausgeleiert".
Da hat er kurze Zeit gesucht und passende hochfeste Schrauben und Muttern gefunden und wir haben wir eine Verschraubung angelegt. Vorher - mit einer druckluftgetriebenen Fräse - hab ich die Nieten entfernt, das war mal ne filigane Gedulds-Arbeit. Aber die Aktion hat viel Spass gemacht und es ist - ne technisch sehr schöne Lösung in dem Bereich geworden.
Fotos hab ich jetzt keine, aber - kommen hochwertige Teile und präzise Werkzeuge zum Einsatz - dann passt das zum Gesamtkonzept der Maschine und - was will man mehr!
Also - soll heißen - die professionelle Verschraubung ist sicherlich eine angemessene und sichere Lösung für dieses Bauteil.
Grüße
Rolf
 
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Moin Bernd, nieten geht aber auch ganz gut bei der /5.
Du machst den Meisel, der unten halbrund ist in den dicken Schraubstock, steckst alles zusammen und dann von oben drauf. Am besten mit zwei Mann.
Das von der Niete, was oben rauskommt, muss genauso viel sein, wie der Durchmesser ist.
irgendwann demnächst muss ich mal eine Halbnabe nieten.
da muss ich mir was einfallen lassen.
vg Michael
 
Bei den ganzen Geschichten und Überlegungen sollte man noch folgende Info berücksichtigen.

/5 hat 5mm Nieten die mit M5 Schrauben ersetzt wurden.

ab /6 bis zu dem letzten Modellen sind es 6 mm Nieten.

Auch ist ab /6 Platz für eine Mutter innen am Mitnehmer.

Wenn ich dann schon Schrauben mit höherer Zugfestigkeit nehme, dann nutze ich dazu auch Muttern mit einer höheren Festigkeit und erhöhe das Anzugsdrehmoment um auch einen Nutzen dieser Schrauben zu haben.

Denn auf Scherung werden sie nicht Belastet, es geht einzig um Flächenpressung.
 
Patrick, genau so ist das, die Mutter ist innen, gleiche Festigkeit wie die (Innensechskant-)Schrauben. Diese Verbindung wurde dann auch mit Drehmoment angezogen, kann mich aber nicht mehr an den Wert erinnern.
Es sind die /6er 3-Rippen Naben verbaut.
Hab doch noch n Foto entdeckt....
 

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Selbstverständlich habe ich Muttern in der Qualität 10 verwendet - das Anzugsmoment für die M5 in 10.9 beträgt nach Tabelle 8,7 Nm mit dem ich die Mutter/Schraube auch angezogen habe.
Dass die Kraftübertragung nicht über Scherung sondern den Widerstand über die Reibung von Nabe und Mitnehmer erfolgt ist klar.
Bin ja selbst gespannt darauf ob meine Lösung auch wirklich hält was ich mir von ihr verspreche - wenn nicht werde ich wohl auf das Nieten zurück greifen.

Grusz

Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den ganzen Geschichten und Überlegungen sollte man noch folgende Info berücksichtigen.

/5 hat 5mm Nieten die mit M5 Schrauben ersetzt wurden.

ab /6 bis zu dem letzten Modellen sind es 6 mm Nieten.

Auch ist ab /6 Platz für eine Mutter innen am Mitnehmer.

Wenn ich dann schon Schrauben mit höherer Zugfestigkeit nehme, dann nutze ich dazu auch Muttern mit einer höheren Festigkeit und erhöhe das Anzugsdrehmoment um auch einen Nutzen dieser Schrauben zu haben.

Denn auf Scherung werden sie nicht Belastet, es geht einzig um Flächenpressung.


Hallo,

um das genau zu sagen. Die Vorspannkräfte der Schrauben müßen so groß sein, daß keine Reibung (kein gleiten) zwischen den Bauteilen mehr entsteht. Die Flächenpressung muß ein Weggleiten der Bauteile gegeneinander sicher verhindern.
Bei Nieten ist es anders. Die werden auf Abscheren beansprucht und müßen daher voll bündig mit der Bohrung sein. Daher sind Nieten aus unlegiertem Stahl und werden nach Möglichkeit heiß eingebaut (im Stahlbau glühend).

Gruß
Walter
 
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Vermutlich wird das sehr lange halten, vielleicht sogar Dich überdauern.

Interessant werden solche Geschichten immer erst nach dem Besitzerwechsel.

Meinst von Erben, Papa hat immer alles vom feinsten gemacht/machen lassen, nie an etwas gespart usw. usw.

Der nächste der dann versucht solch einen Apparat artgerecht zu nutzen fällt sehr häufig auf den harten Boden der Tatsachen und zückt bei Menschen wir mir die Geldbörse.

@Bernd, Du weißt wie ich zum Teil über solch kreativen Lösungen denke, aber ich sehe hier einfach zu viel davon.

Und zu Zeiten als diese Modelle artgerecht bewegt wurden, waren lose Nieten keine Seltenheit, BMW hat da nicht umsonst auf 6 mm aufgerüstet.



Bin ja selbst gespannt darauf ob meine Lösung auch wirklich hält was ich mir von ihr verspreche - wenn nicht werde ich wohl auf das Nieten zurück greifen.
 
Patrick - da die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass du mich überleben wirst und es im Fall der Fälle nur noch wenige Menschen geben wird die dann noch in der Lage sein werden die Mitnehmerverzahnung ordentlich einzunieten - wird dir hier ein Auftrag so gut wie sicher sein!
Ich hoffe aber, dass bis zu diesem "Termin" noch etliche Liter Kraftstoff durch die Vergaser laufen werden.

LG

Bernd
 
Das mit den Nieten bei der /5 ist tatsächlich diffizil. Habe selbst die Erfahrung gemacht mit kalt vernieteten Mitnehmern. Da liegen die Nieten dann in der Bremstrommel und hinterlassen unschöne Spuren.
 
Beim Nieten ist es wichtig, dass man es mit ein bis zwei Schlägen macht. Wenn man zehnmal ein bisschen drauf haut, dann wird die Niete irgendwann zu hart. Ich hab mal als Student bei einem Schmied Gartenzäune zusammengenietet.
Vg Michael
 
Hallo
ich erinnere mich an meine Lehrzeit, das war nicht so einfach und brauchte ordentlich Übung.
Gottfried
 
..
Bin ja selbst gespannt darauf ob meine Lösung auch wirklich hält was ich mir von ihr verspreche - wenn nicht werde ich wohl auf das Nieten zurück greifen.
...

Hallo Bernd,
keine Sorge, das hält.

Ich habe - sowie ich es in diesem Trööt erst erfahren habe -, in meiner etwas leistungsgesteigerten und bis dahin so gut wie nur im Soziabetrieb und bis zu 20.000 in Jahr gefahrenen R100RS - manche kennen meine alte Alu-Q - ebenfalls die /5 Naben.

Jedenfalls habe ich 2016 in Schottland am schönen Loch Lomond folgendes erlebt. Auszug aus dem Reisebericht:

Nach einem kurzen Smalltalk mit fünf sehr netten Parkrangern sollte ich noch eine Lektion lernen… nachdem ich erleben konnte, dass das Aus meines Navis mich nicht hindern sollte meine Reise fort zusetzen, stellte ich nach 2 km Fahrt fest, dass es meiner Kuh an Vortrieb mangelt. Der Motor drehte hoch und das Getriebe ließ sich schalten. Mein erster Gedanke an des Gelenk des Kardans war falsch… also Moped abstellen und prüfen was es sein kann. Das Hinterrad ließ sich frei drehen obwohl ein Gang eingelegt war – blöd. Also runter mit dem Rad und schauen was los ist….

Nabe1.jpg

Da ich erst zwei Tage vorher neue Reifen drauf gezogen hatte, ließ sich alles problemlos mit dem Bordwerkzeug zerlegen.


Hier war dann der Übeltäter. Die Nieten des Antriebsflansches waren alle gebrochen, so dass dieser sich Richtung Achsgetriebe verflüchtigt hatte und nicht mehr in die Bohrungen eingriff. Klasse und das Samstagabend halb Acht irgendwo in Schottland und kein ADAC weit und breit.

Nabe2.jpg

Nach 5 Minuten kam ein sehr freundlicher Mann auf einem Fahrrad und half mir das Rad in seine kleine Gartenhauswerkstatt zu Transportieren. Wir schlugen die Nieten aus der Nabe und Bohrten die Löcher – an Ermangelung passender Schrauben - auf 6mm auf. Da wir nur 6 Schrauben aufgetrieben hatten, wurde eben nur jede zweite Niete ersetzt, die restlichen greifen ja noch in die Bohrungen und treiben ebenfalls mit an. Es hat gehalten und zuhause habe ich dann die restlichen Nieten auch durch Schrauben ersetzt.

Nabe3.jpg

In dieser Laube konnten wir zu Dritt mein Rad reparieren. Die Frau des Hauses brachte uns noch Orangensaft und wir unterhielten uns noch über dieses schöne Land. Als ich dann fragte, wie ich denn Danke sagen kann für seine Hilfe, erwiderte er nur: „Hab einfach nur Spaß in unserem Land und erinnere dich an uns“. Dann fuhr er mich zum Moped und wartete bis ich alles angebaut hatte.

Zuhause hatte ich dann die restlichen abgebrochenen Nieten und die Schrauben durch hochfeste Schrauben ersetzt... sie halten bis jetzt und ich habe keine Probleme damit und doch so den einen oder anderen km damit abgespult. Die Ersatzschrauben, die beim Werkzeug liegen habe ich nie benötigt.
Kannst also ruhig schlafen und deine Q genießen.

Gruß
der Indianer

p.s. die Reise ist hier nachzulesen: :D

Das letzte Versprechen oder mit dem Caferacer durch die Highlands

https://www.derindianer.org/post/das-letzte-versprechen-oder-mit-dem-caferacer-durch-die-highlands
 
Ich habe das mit den Schrauben auch shcon mal gemacht, aber unterwegs - gleiche Geschichte wie beim letzten Mohikaner.

Zuhause in der Werkstatt würde ich immer nieten, weil der Niet durch die Stauchung im Durchmesser wächst und so satt die Bohrung ausfüllt. Mir wäre die Gefahr, dass da bei einer Verschraubung ständig etwas arbeitet und die Bohrungen oval auslaufen, zu groß. Ohne Frage ist das ein Langzeit-Effekt, ein paar tausend km geht das locker gut.