Bleeker

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Hallo zusammen,

ich habe mir vor einigen Jahren eine verunfallte R100R zugelegt, die ich dann komplett zerlegt und eingelagert habe. Ich würde mir daraus gerne eine GS zusammenbauen, habe soweit auch schon fast alle Teile zusammen.

Da der GS Rahmen den ich mir besorgt habe sowieso neue Farbe braucht, bin ich am überlegen ob ich ihn auch gleich noch beim Manuel verstärken lassen soll.

Komplettumbau mit 4V Schwinge ist mir zu aufwändig und teuer.

Vom Einsatzzweck soll das Motorrad nicht im harten Gelände bewegt werden, lediglich mal etwas Schotter hier oder da.

Meine Frage wäre jetzt ob es hier jemanden gibt, der einen verstärkten Rahmen mit dem originalen Paralever Fahrwerk fährt.

Macht sich die Verstärkung vom reinen Fahrgefühl bereits positiv bemerkbar?

Lohnt sich das bei dieser Kombi? Oder kommen die Vorteile nur beim Geländeeinsatz zum tragen?

Bin gespannt auf eure Antworten.

Vielen Dank schonmal.
 
Gelegentlich etwas Schotter, beantwortet deine Frage.
Das geht auch mit einer normalen R100R, mit anderen Reifen, besserem Fahrwerk und Unterschutz an der Ölwanne.
Wohl gemerkt, Wald und Wirtschaftswege, leichter Schotter, umsichtige Fahrweise.
Gruß Beem.

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Servus,
ich fahre quasi die kleine Nummer. Mein Umbaubericht findest Du hier:
Wie gut die GS sich im Vergleich zu einer Serienversion fährt, kann ich nur bedingt beurteilen.
Bei meiner sind die Telegabel und das Federbein überholt worden und direkt auf mein Fahrprofil eingestellt.
30% unbefestigte Wege / leichtes Gelände sowie der Rest Strasse mit 10% Soziusanteil und wenn nur wenig Gepäck.
Die GS kann erheblich mehr als ich mir zutraue, da sitzt das Limit zwischen den Ohren unterm Helm.
Im Vergleich vor dem Umbau (R80GS Original und gut beansprucht) zu SWT148 komplett Überholung, würde ich folgendes subjektiv nennen:
- Sie fühlt sich irgendwie genauer an
- hält die Linie, gerade auch bei schlechtem Asphalt genau
- beim harten Durchbeschleunigen und zügigen Schalten kommt keine Unruhe ins Fahrwerk
- der massive Gabelstabi vermindert den Gabelverzug wenn man mal härter vorn zulangt (320 HE mit 48 Originalsattel)
- das Ding lässt sich ziemlich frech fahren, kein Vergleich zum Bj.76- RS Scrambler Umbau
Fazit: ich würde es wieder machen lassen, keine Sekunde bereut. Die GS ist für die nächsten Jahre fit.
 
Noch was, die Rahmenverstärkung beim Manuel (kleine Lösung), ist nicht das Ende der Investition. Die Gute muss noch zum TÜV, dazu auf den Prüfstand und die Eintragungen. Es kommen am Ende noch ein „paar“ Euronen extra drauf, damit die Q legalisiert wird.
 
Ich fahre eine GS mit Rahmenverstärkungen von HPN. Die Gabel ist bis auf andere Federn und eine Doppelscheibenbremse normal. Das Federbein stammt von einer Basic. Ich fahre zu 95 % befestigte Straßen. Im Vergleich zu meiner anderen GS fährt sie wesentlich stabiler. Beim Einlenken und in Wechselkurven könnte sogar sagen, dass sie etwas behäbiger ist. Jedenfalls fühlt sich die andere in den letzt beschriebenen Situationen quirliger und leichtfüßiger an. Allerdings auch beim Geradeauslauf auf schlechten Straßen. Ein Freund, der auch mal beide gefahren ist, meinte sogar, dass die ohne Rahmenverstärkungen etwas hibbeliger ist. Mir gefällt die ohne Rahmenverstärkungen besser. Es geht alles irgendwie leichter. So wie es nach dieser Saison aussieht, werde ich die mit dem HPN Rahmen wohl verkaufen.
 
So wie es nach dieser Saison aussieht, werde ich die mit dem HPN Rahmen wohl verkaufen.
Wie kann man nur können wollen, also auf diese Idee kommen wollen.
Meine HPN-verstärkten Rahmen bleiben bei mir. Weshalb hätte ich auch sonst soo
lange auf sie warten sollen?
Vom Fahrverhalten mal ganz abgesehen.

(in ca 10 - 15Jahren können wir nochmals über ev. Veräusserung reden . Kommst halt dann nochmal auf mich zu).
...
 
Hallo Eckhard,

das ist ja interessant. An den Verstärkungen selbst kann das beschriebene Verhalten eher nicht liegen. Bleibt das kürzere Federbein der Basic, das indirekt für eine geänderte Geometrie mit mehr Nachlauf sorgt. Und die Doppelscheibe vorn mit mehr rotiernden Massen. Und ggf. Änderungen an der Rahmengeometrie beim HPN Umbau. Soweit ich weiß, wird dort teilweise der Lenkkopfwinkel etwas gestreckt. Weißt du, ob das bei deiner GS der Fall ist?

Gruß
Marcus
 
Ich fahre eine GS mit Rahmenverstärkungen von HPN. Die Gabel ist bis auf andere Federn und eine Doppelscheibenbremse normal. Das Federbein stammt von einer Basic. Ich fahre zu 95 % befestigte Straßen. Im Vergleich zu meiner anderen GS fährt sie wesentlich stabiler. Beim Einlenken und in Wechselkurven könnte sogar sagen, dass sie etwas behäbiger ist. Jedenfalls fühlt sich die andere in den letzt beschriebenen Situationen quirliger und leichtfüßiger an. Allerdings auch beim Geradeauslauf auf schlechten Straßen. Ein Freund, der auch mal beide gefahren ist, meinte sogar, dass die ohne Rahmenverstärkungen etwas hibbeliger ist. Mir gefällt die ohne Rahmenverstärkungen besser. Es geht alles irgendwie leichter. So wie es nach dieser Saison aussieht, werde ich die mit dem HPN Rahmen wohl verkaufen.
Dann würde ich als erstes die bleischwere Bremse vorn gegen eine einzelne 300er Spiegler tauschen und hinten ein Federbein in original GS Länge montieren.
Eine Basic fährt sich schon nicht so handlich wie eine Standard GS, und die bleischwere Doppelscheibe macht das Motorrad noch unhandlicher. Ich würde beides nicht haben wollen.
 
Ich bin meine 1988er GS fast 30 Jahre und ca. 180 tkm mit kleinen Detailverbesserungen gefahren. Nach einem härteren Unfall wurde der Rahmen bei SWT gerichtet und verstärkt (#210). Der Rest ist weitgehend wie vorher ("neue" gebrauchte Gabel, aber gleicher Aufbau). Das Fahrwerk ist zielgenauer und reagiert kaum noch auf abgefahrene Reifen. Durch den Umbau müssen Elektrik, Züge und Tachowelle anders verlegt werden. Das war mehr Arbeit als es klingt. Auch die Abnahme des Umbaus erfordert einige Koordination. Weil ich nicht wochenlang auf das Motorrad verzichten mochte, steht das noch aus.

Ich kann nur dringend empfehlen, die Federelemente in Ordnung zu bringen. Mit der serienmäßigen "Rumpelgabel" und einem bockharten Federbein kannst Du dir den Umbau schenken. Hart ist zwar sportlich, fährt aber leider besch...eiden.

@R100rsfahrer - was meinst du mit massiven Gabelstabilisator, Oliver? Doch nicht etwas das Blechteil von BMW?
 
@FrankR80GS - es ist der Edelstahlgabelstabi ala „Hofe“, Motoren Israel, oder auch Wunderlich haben so etwas im Programm (oder gehabt).
Das DIng ist richtig massiv, und muss 100% passen, sonst klemmt die Gabel.
Den hat mir der TÜVler eingetragen, ob es sein muss, keine Ahnung.
@alle - meiner Meinung nach ist die Er“fahrung“ der Rahmenverstärkung eine subjektive Sache. Um einen echten Vergleich zu haben, müssten erstmal gleiche Bedingungen vorhanden sein. Wird wohl kaum machbar sein, denn die Umgebauten haben in der Regel noch mehr Eingriffe hinter sich. Gabel, Federbein, Bremsen, Felgen, Lenker, mit oder ohne Schlauch, schwerer Tank (voll oder leer) Sitzhaltung -was weiß ich noch alles. Konstitution des Treibers, und wie hockt der auf dem Bock. Kollegen hier sagen agiles Fahrverhalten, andere würden sagen die „rührt“ im Rahmen.
Ich mag es wenn die Mühle sich stabil anfühlt, gerade aus läuft, sauber auf Fahrbahnunebenheiten anspricht ohne zu wippen.
Wenn dazu mit dem Knie am Tank und dem Druck auf die Rasten etwas Nachdruck sein muss, passt das für mich.
 
Zur Info bezüglich der Handlichkeit und ggf. weiterer Diskussionen:
meine 2. GS hat auch eine Doppelscheibe vorn. Außerdem ist die nicht originale Gabel hier ca. 25 mm länger. An dem längeren Nachlauf durch das nur 5 mm kürzeren Basic Federbein (selbst gemessen!) kann’s also nicht liegen.

btw., ich weiß nicht, was hier einige Leute gegen das Basic Federbein haben. Meins spricht sehr fein an, bietet guten bis sehr guten Komfort und für mich ausreichende Sportlichkeit. Das Öhlins an der anderen GS (übrigens keinen Millimeter länger als das Serienfederbein!) ist unkomfortabler.

Schönen Sonntag
Eckhard
 
...ich weiß nicht, was hier einige Leute gegen das Basic Federbein haben. Meins spricht sehr fein an, bietet guten bis sehr guten Komfort und für mich ausreichende Sportlichkeit. ...
Du darfst natürlich mit dem Federbein so zufrieden sein, wie jemand anders unzufrieden damit ist. Unstrittig dürfte sein, dass es das einzig haltbare, serienmäßig ausgelieferte Federbein ist.
 
Hallo in die Runde,
ich fahre nun auch schon seit Jahren eine etwas umgebaute GS. Zunächst wurde der Motor auf 1043 ccm (kurz) umgebaut und ein Öhlins -Federbein verbaut, später folgten Kartuschen für die Gabel und eine 300er ABM Bremsscheibe auch eine SR-Racing Ausuffanlage kam hinzu. So fuhr ich die GS einige Jahre sehr vergnüglich.

Dann bot sich die Gelegenheit einen 89er GS Rahmen günstig zu erwerben, diesen habe ich dann durch HPN verstärken lassen.
Nach dessen Einbau in meine GS und der ersten flotten Ausfahrt auf meiner wohlbekannten Hausstrecke war sonnenklar, dass diese Modifkation ein deutliches Mehr an Stabilität und Zielgenauigkeit gebracht hat.

Nicht, dass die GS zuvor schlecht fuhr, aber nun läuft sie in allen Belangen souveräner und stabiler als vorher - ohne deshalb unhandlicher zu sein.

Der von Eckhard beschriebene Unterschied seiner beiden GSen sehe ich nicht in der Rahmenverstärkung sondern eher an den Maschnen selbst - oder auch am Federbein ! Jedenfalls habe ich schon öfter erfahren dürfen, dass sich eigentlich gleiche Maschinen sehr unterschiedlich anfühlen können...

Übrigens habe ich zuletzt die gute 300er ABM gegen eine Doppelscheibe getauscht, Patrick hat Recht man merkt das Mehrgewicht negativ - aber es bremst sich nun viel besser! Man kann nicht alles haben , mir taugts und ich bin sehr zufrieden.

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Zuletzt bearbeitet:
Zum thema das sich baugleiche Maschinen unterschiedlich anfühlen:

Ich habe nach einem leichten Unfall den Rahmen meiner GS bei SWT richten lassen. ( lt beleg auf "null Toleranz" - ohne Verstärkung).
Bei der Vermessung nach dem unfall, mit Rahmenlehre beim BMW Händler, lag der ausserhalb der zulässigen Toleranzen.

Meine GS neigte vorher, je nach Reifen und profilzustand, so um die 70 - 80 km/h gerne mal zu lenkerflattern/shimmy. (kenne ich auch von der GS eines meiner Freunde)

Zusammen mit neuen Standrohren und neu gebautem Vorderrad, aber mit dem selben Vorderreifen, Gabelfedern und Oehlins hinten, wie vor dem Unfall, fährt das ganze nun freihändig ohne shimmy neigung geradeaus und überraschend zielgenau.

Im nachhinein stellt sich mir die Frage in welchem Zustand meine GS wohl vom Band gelaufen ist - oder ob da was bei den Vorbesitzern war?
(hatte ich mit 28 tkm auf der Uhr - angeblich Unfallfrei gekauft)
 
Zum thema das sich baugleiche Maschinen unterschiedlich anfühlen:

Ich habe nach einem leichten Unfall den Rahmen meiner GS bei SWT richten lassen. ( lt beleg auf "null Toleranz" - ohne Verstärkung).
Bei der Vermessung nach dem unfall, mit Rahmenlehre beim BMW Händler, lag der ausserhalb der zulässigen Toleranzen.

Meine GS neigte vorher, je nach Reifen und profilzustand, so um die 70 - 80 km/h gerne mal zu lenkerflattern/shimmy. (kenne ich auch von der GS eines meiner Freunde)

Zusammen mit neuen Standrohren und neu gebautem Vorderrad, aber mit dem selben Vorderreifen, Gabelfedern und Oehlins hinten, wie vor dem Unfall, fährt das ganze nun freihändig ohne shimmy neigung geradeaus und überraschend zielgenau.

Im nachhinein stellt sich mir die Frage in welchem Zustand meine GS wohl vom Band gelaufen ist - oder ob da was bei den Vorbesitzern war?
(hatte ich mit 28 tkm auf der Uhr - angeblich Unfallfrei gekauft)
Oder die neu aufgebaute Gabel, das Rad, die Einstellung des Lenkkopflagers usw? Oder alles zusammen?
Ein Vergleich ist schwer.
 
Vielen Dank erstmal für die ganzen Antworten.

Hatte schon vermutet, dass das Thema evtl. recht unterschiedliche Aussagen hervorbringen würde.

Was allerdings auch wichtig für mich zu wissen ist, dass außer der Verstärkung selbst noch einiges an Folgekosten auf mich zukommen würde.

Auch dass das Umverlegen von Zügen, Wellen und Kabelbaum erforderlich ist war mir nicht klar, jetzt wo ich drüber nachdenke, ist es aber natürlich logisch.

@FrankR80GS: Müssen Züge, Wellen oder Kabelbaum in irgendeiner Form geändert oder ersetzt werden oder geht es ausschließlich um eine geänderte Verlegung?
 
...Auch dass das Umverlegen von Zügen, Wellen und Kabelbaum erforderlich ist war mir nicht klar, jetzt wo ich drüber nachdenke, ist es aber natürlich logisch.
@FrankR80GS: Müssen Züge, Wellen oder Kabelbaum in irgendeiner Form geändert oder ersetzt werden oder geht es ausschließlich um eine geänderte Verlegung?
Ich musste an den Zügen nichts ändern. Das Wellrohr der Tachowelle muss wegen der anderen Verlegung neu gebogen werden. Weil die ursprüngliche Halterung der Zündspule entfernt wird, musst Du dir dafür was ausdenken.
 
Moin Bleeker.

Ob sich Rahmenverstärkungen lohnen, kannst nur Du entscheiden.
Ich für meinen Teil möchte sie nicht mehr missen.
Allerdings sind meine von HPN. Spurstabiler wäre wohl der entscheidende Ausdruck für das Ergebnis, vor allem (!) auf der Straße.
Könnte ich uneingeschränkt empfehlen - wenn Du denn noch eine bekommen könntest.

So ein verblockter Lenkkopf wie von SWT wäre mir allerdings "too much", dann bricht der Rahmen bei verschärftem Einsatz halt direkt dahinter.
Und die Verstärkungsbleche sind zwar wunderbar kopiert, deren Schweißnähte aber an andere Stelle des Rahmenrohres angebracht,
zumindest an den SWTs, die ich betrachten konnte. Somit wäre das nicht meine favorisierte Lösung.

Als Alternative könntest Du über eine dritte Motorhalterung nachdenken.
Das ist ein Y-Stück, das sich von den Getriebeschrauben zum oberen Rahmenrohr abstützt und ebenfalls den Rahmen versteift.
Wurde gerne auf der Rennstrecke genommen.
Skizzen findest Du in der Datenbank.