jonas500

Einsteiger
Hallo zusammen,

ich bin neu im BMW-Schrauberbereich und würde gerne die alte R60/7 von 1977 von meinem Vater wiederbeleben.
Der ist sie bis vor ca. 15 Jahren hin und wieder gefahren. Seitdem steht sie in der Garage. Rund 55.000km auf dem Tacho.

Bevor ich übermotiviert starte, die zu zerlegen - wie würdet Ihr anfangen?

Schönen Gruß,
Jonas
 
Moin Jonas und willkommen im Forum.
Es werden gleich jede menge Tipps bis hin zur vollständigen Zerlegung kommen.

Ich würde sie erstmal auf die Straße bringen (Ölwechsel etc. vorab) und dann mal ne Zeit lang fahren um einen Eindruck vom Zustand der Technik zu bekommen um dann zu entscheiden, was zu tun ist. 55.000km sind kein Grund für eine Vollrestauration.
 
Moin Jonas,

wenn das Motorrad nicht 15 Jahre unter Wasser gestanden hat, sollte neues ÖL, Kerzen und Reifen vollkommen ausreichen um erstmal ein bisschen rumfahren zu können.
Tank spülen und Vergaserreinigung werden da die aufwändigsten Arbeiten sein.
Normalerweise brauchst du sonst keine Neuteile und mit übereifrigem Zerlegen macht man meist mehr kaputt als ganz.
Gute Fahrt !

martin
 
Ich habe auch schon eine 60/7 belebt.
Als Empfehlung zum Anfang von mir:



  • alter Benzin raus und Hahn säubern (ist ein Sieb drinnen)
  • Bremsflüssigkeit wechseln und Backen kontrollieren
  • alle Öle raus und neue, vorgeschriebene rein, auch Filter
  • Luftfilter wechseln
  • Vergaser reinigen (sollten noch die Bing-Schieber verbaut sein, da hast Du keine Probleme mit)
  • klein wenig Fett in die Schmiernippel
  • Kohlen der Lima prüfen und ggfls. Wechseln (10 mm ist schon zu kurz)
  • mit Amperemeter an der Batterie prüfen, ob geladen wird
Nun solltest Du erst mal fahren und dabei den Ölverbrauch im Auge behalten.

Viel Spaß mit dem schönen Motorrad
 
Hallo Jonas,

als ich meine R 75/5 mit damals 6.700 km kaufte - sie stand nachweislich 22 Jahre abgemeldet in einer Garage - habe ich alle Öle und Filter gewechselt, den rissigen Faltenbalg am Kreuzgelenk erneuert, und bin erstmal gefahren.
So etwas geht! Auch wenn viele dir anderes sagen werden...
Die Gabelfaltenbälge haben dann nochmal 24 Jahre durchgehalten, bis sie 2018 gewechselt werden mussten. Kurbelwelle, Kardan, HAG, Kupplung, Zylinder und Köpfe, Ventile, Kolben, komplette Elektrik (mit Ausnahme eines jetzt elektronischen Reglers) sind alle noch von 1970.

Jan
 
Wow - Ihr seid schnell!

Vielen Dank - das macht Mut!

Habe die letzten 20 Jahre nur Vespa auf der Werkbank gehabt. Da ist die komplette Motorrevision gefühlt jedes vierte Jahr dran.

Schön, dass sich Eure Erfahrungen in etwa ähneln. Ich mache das jetzt genauso wie Ihr sagt.

@Gerd M.: Bin mir ziemlich sicher, dass da Flachschieber verbaut sind!
@koehlermartin: Ich war ewig nicht mehr in der Garage - mal sehen :schock:..

Bin gespannt,
Jonas

 
Wow - Ihr seid schnell!

Vielen Dank - das macht Mut!

Habe die letzten 20 Jahre nur Vespa auf der Werkbank gehabt. Da ist die komplette Motorrevision gefühlt jedes vierte Jahr dran.

Schön, dass sich Eure Erfahrungen in etwa ähneln. Ich mache das jetzt genauso wie Ihr sagt.

@Gerd M.: Bin mir ziemlich sicher, dass da Flachschieber verbaut sind!
@koehlermartin: Ich war ewig nicht mehr in der Garage - mal sehen :schock:..

Bin gespannt,
Jonas


Hi Jonas,

wenn da Flachschieber drin sein sollten, hat`s Dein Vater mit dem Tuning aber ernst gemeint ;)

Spass beiseite, original sind da Bing Rundschiebervergaser drin.
Ausbauen, zerlegen, sauber machen u.s.w. geht mechanisch recht gut.

Wo ich jedoch vorsichtig sein würde, wäre bei den Bremsen. Ein alleiniger Wechsel der Flüssigkeit nach all den Jahren halte ich für mehr als fragwürdig.
Da kann im Hauptbremszylinder eine so fiese Pampe drin sein, die die feinen Kanäle blockiert und Du dich wunderst, warum die Funktion so mißerabel ist.

Das ist in meinen Augen wie Duschen, ohne danach die Unterhose zu wechseln :pfeif:

Ich hatte dieses Phänomen an einer 28 J. alten R 80, die noch täglich bewegt wurde !

PICT0207.jpgPICT0440.jpg

Die Überprüfung der kompletten Bremsanalge dürfte für einen versierten Schrauber kein Hexenwerk sein und ist zeitlich sehr überschaubar.

Zeitlich unüberschaubar ist die Verweildauer im Krankenhaus nach einem Bremsversagen ...

Gruß,
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
ab Werk Trommel, auf Wunsch gegen Aufpreis nach Liste 1 oder sogar 2 Scheiben.

Tank checken auf Rost, Bremsbeläge checken, evt. hydrl. Bremsflüssigkeit wechseln, alle Öle und Ölfilter wechseln, Kerzen und Ventilspiel checken, Vergaser-Schwimmerkammern abnehmen und Nadelventile checken ob dicht oder auf - Sprithahn sauber ?Evt noch die Kaltstartvorrichtung checken.

Batterie neu.....
anschmeissen :hurra:
Hau rein und viel Spaß bis hin zu diesem orgiastischen Glücksgefühl, wenn sie anspringt. Das isss sowas von geil !!!!%hipp%
Liebe Grüße und durchschlagenden Erfolg wünscht :wink1:
Martin
 
Die R 60/7 wurde mit einer Scheibe ausgeliefert.
Das war u.a. ein Verkaufsargument.

( siehe Bordbuch, siehe Werkstatthb, siehe Verkaufsprospekte)
 
Hallo Jonas,
auch von mir ein herzliches Wilkommen! Alle haben eines vergessen, bitte nach den ersten kurzen Fahrten den Unterbrecherabstand kontrollieren, Filz schmieren, Zündung überprüfen. Falls du Fehlzündungen hattest, ist Dir das ja schon aufgefallen. Neue Zündkerzen - sind eine Selbstverständlichkeit. Lenkungsspiel, Kerzenstecker und Zündkabel prüfen - schlechter Kontakt ist fast vorprogrammiert durch Korrosion dort.
Später mal, wenn Zeit ist, die Gabel auseinandernehmen, komplett, Schlag der Standrohre prüfen, alle Buchsen, Dämpfungsringe aus Kunststoff und die Federn, Wedi, die 4 Gleitfilze im Abstreifgummi oder Bälge erneuern.
Grüße von einem R60/7 - Fahrer! (EZ 79)
Gerd
 
)(-:

Sevus Jonas,
erstmal willkommen hier, auch von mir.

Meiner 60/6 habe ich nach 12 Jahren Stillstand einen richtig Großen Kundendienst angedeihen lassen.
Alle Öle jedoch nach sehr kurzer Zeit zweimal inclusive Filter gewechselt.
Da eine Scheibenbremse verbaut ist, würde ich auch den Wechsel des Bremsschlauches empfehlen, da dieser bei dem Alter innen zuquellen kann und dadurch den Kolben des Bremssattels am zurückgleiten hindern könnte.
Auch sollten die Reifen nicht zu alt sein.

Ansonsten fahren, das Popometer einschalten und viel Spaß haben.

Bahnhöfliche Grüße aus Poppenlauer vom Tom.