Mein Gespann war schon restaurierungsbedürftig als ich es neu kaufte. Ein Freund hat sich das gleiche Ding gekauft, so ist meine Erfahrung nicht allein die von meinem Krad.Gekauft kurz nach der Grenzöffnung aus einem Kuhstall bei Overath, 4200DM nagelneu, Inlandsmodelle. Zunächst mussten wir die Bremsen so herrichten dass sie eine gewisse Verzögerung der Fahrzeuge möglich machten.Dann haben wir die Vergaser gereinigt und versucht die Reifen so auf den Felgen zurecht zu rücken dass sie nicht mehr ganz so schlugen. Die Felgen bestanden aus zwei Halbkreisen die man per Augenmaß zusammen geschweißt hatte.Wir haben die Motoren als sie dann liefen einmal durchlaufen lassen und die Öle, welche hohe Metallbestandteile aufwiesen, gewechselt.Dann die erste Runde gedreht und uns über die Leistung gewundert, dann bemerkt dass die Vergaserschieber mit einem Stift blockiert waren und auf der Geraden nur 55/60Km/h ermöglichten, dies war die vorgegebene Einfahrgeschwindigkeit.Nach etwas über 100Km haben wir den zweiten Ölwechsel durchgeführt, das Öl glänzte wieder recht metallisch.In den Luftfiltern befand sich ein Plastematerial welches optisch an ein Vogelnest erinnerte. Wir sind also mit einem Filtergehäuse umme Ecke zum kleinen Autozubehörladen und der Mensch, (man war gut bekannt) suchte uns einen passenden Papierfiltereinsatz raus, (Ford Fiesta).Nach einigem Gefummel, was wir alles gemacht haben weiß ich nicht mehr, ist ja auch eine Weile her, fuhren die Geräte recht passabel. Nach 500Km taten wir wieder einen Ölwechsel und langsam wurde der Metallabrieb weniger.Nun trauten wir uns, eine gewisse Sicherheit war ja dadurch gegeben dass wir mit zwei Gespannen unterwegs waren, auch von Dortmund bis Brilon oder Olpe.Einen wirklichen Schaden hatten wir nie, dennoch habe ich einiges umgerüstet, Lenker, Blinker, Rücklicht, Vergaser, (3L weniger/100km) und Kleinkram, mein Freund fuhr weiter mit der Serienausstattung.Verkauft habe ich sie nachdem ich einen Zylinder runter hatte um eine Schraube zu suchen die sich von der Lima gelöst hatte und nun irgendwo im Motor darauf lauerte, ihn zu killen. Jedenfalls ging es so in meinem Kopf herum. Sie fand sich, auf der Durchführung für eine Motorhalterung liegend, wieder.Was ich aber im Motor sah hat mich doch erschüttert, da waren Aluteile, wohl vom Guss übrig geblieben, die ich mit den Fingern abknibbeln konnte.

Habe das Ding dann wieder zusammen gebaut, noch eine Zeit lang gefahren und über Neupreis wieder verkauft. Achja, nach einer Tour im Winter, (Schnee, Salz, Matsch) haben wir daheim den Kärcher angeworfen und die Maschinen gereinigt, es war schon dämmerig und so bemerkten wir erst am nächsten Tag dass wir die Kisten teilweise entlackt hatten, das Beige auf den größeren Teilen war noch da aber alles was am Vortag schwarz war, strahlte nun in zartem Rostrot, der Lack oder sagen wir was den Lack vorstellen sollte, fanden wir noch zum großen Teil auf dem Boden vor der Garage.Im Grunde waren die beiden Russengespanne ein netter Spaß.Willy