Hallo zusammen, hier das offizielle Plakat für den Vortrag am Freitag.

Auf dem Podium werden neben mir und Andy, Kurt Tweesmann, Rolf Witthöft und Klaus Pepperl sein. Gäste wie Laszlo Peres, Kurt Distler, Eddy Hau, Alfred Halbfeld und viele andere werden wir ebenfalls begrüßen.
Uns erwartet also ein spannendes und interessantes Wochenende.
 

Anhänge

Ticket gebucht!
Auch wenn ich das Buch schon gekauft und gelesen habe. Aber als ehemals aktives Erdferkel - zwar nix Boxer - muss ich trotzdem dahin...:D

Gruß
Udo
 

Anhänge

  • IMG_1446.jpg
    IMG_1446.jpg
    192,7 KB · Aufrufe: 84
  • IMG_1445.jpg
    IMG_1445.jpg
    205,7 KB · Aufrufe: 80
Die Buchvorstellung ist ja nun schon einige Wochen her und ich habe endlich die Zeit gefunden, ein paar Fotos hochzuladen und einen kleinen Bericht zu schreiben.

Mit unserem User whab hatte ich mich auf den Weg gemacht und wir trafen gegen 14 Uhr am PS-Speicher ein. Die verbleibende Zeit bis zum Vortrag nutzten wir für einen Besuch der Ausstellung und ich kann nur sagen, dass der Besuch unbedingt empfehlenswert ist, ich sage nur: totale Reizüberflutung :applaus:

Danach hatte ich ein kurzes Gespräch mit Andy, wir hatten uns ja 2 Wochen vorher in Bebra erstmalig persönlich getroffen, und er stellte mich Bernd vor, den ich bis dahin nur aus Foren und kurzen Telefonaten kannte.

Nachdem wir unsere Hotelzimmer bezogen und eine Kleinigkeit gegessen hatten, ging es dann zum Vortragssaal, der sich schon gut gefüllt hatte. Klaus und Alfred von HPN hatten die 1980er Werksmaschine von Rolf Witthöft und die 1985er Dakar-BMW von Eddy Hau dabei, die die Gästeschar auf der Bühne gebührend einrahmen sollten:

48678128tb.jpg



Andy führte durch den Abend und eröffnete den Austausch mit den anwesenden Zeitzeugen.

48678129sy.jpg



Von links nach rechts: Klaus Pepperl, Andy Schwietzer, Bernd Albert, Kurt Tweesmann und Rolf Witthöft:

48678130it.jpg



Als ältester Zeitzeuge begann Kurt Tweesmann zu erzählen, wie er Ende der 50er Jahre seine ersten Schritte im Geländesport wagte und Mitte der 60er dann als Fahrer zu BMW kam. Kurt war sehr erzählfreudig und brachte Anekdote um Anekdote in die Runde, es war sehr kurzweilig ihm zuzuhören!
Auch wenn seine aktive Fahrerkarriere für BMW 1973 mit den Sixdays in Dalton endete, wurde er doch 1979 wieder ins Boot geholt, um die neuen Werksmaschinen mit aufzubauen und zu betreuen, nicht umsonst meldete BMW die Maschinen unter MTS für Michel, Tweesmann und Schek.
Bereits 1978 hatte er aber schon begonnen, die Yamaha XT500 mit dem Motor der XS650 zu tunen und seine Fahrer waren bis in die 1980er Jahre damit erfolgreich.

48678131ys.jpg



Als nächster kam Rolf Witthöft an die Reihe. Er hatte seine sehr erfolgreiche Karriere auf Zündapp bereits beendet, als für 1978 erneut eine Bullenklasse über 750 cm³ ausgeschrieben wurde und er entschloss sich, dafür aus einer Kawasaki KZ750 mit KTM- und Maico-Teilen eine konkurenzfähige Geländesportmaschine selbst zu bauen, die so erfolgreich war, dass er Laszlo Peres auf den zweiten Platz verdrängte und die Klasse 1978 gewann :D
Für 1979 bekam er einen Werksfahrervertrag mit BMW und konnte 1979 und 1980 mehrere Titel gewinnen. Die hinter ihm stehende 1980er Werksmaschine nannte er beim Erzählen liebevoll seine "Verlobte", da sie sich im Vergleich zur 1979er Maschine erheblich besser fahren ließ.

48678132ug.jpg



Die Zeit war schon gut vorangeschritten und es gab eine kleine Pause, die ich für ein paar Fotos genutzt habe:

48678133ts.jpg


48678134og.jpg


48678135fz.jpg


48678136ju.jpg


48678137dx.jpg



Nach der Pause ging es dann mit dem Rallyesport weiter. Klaus Pepperl erzählte, wie der Kontakt zu Dietmar Beinhauer, dem Teammanager, zustande kam und wie kurzfristig die Maschinen für die Dakar 1981 gebaut werden mussten, mit der Hubert Auriol ja bekanntlich den ersten Sieg für BMW erringen konnte.

48678138dm.jpg



Nun kamen auch Alfred Halbfeld und Eddy Hau dazu, die aus erster Hand vom Rallyegeschehen erzählen konnten, wo dann 1985 von Gaston Rahier der zweite Sieg einer HPN-Maschine errungen wurde. Der hatte schon bei der Überführung von Paris ans Mittelmeer einen schweren Unfall gehabt und die Maschine war quasi unfahrbar, weil das Vorderrad am Motorblock anstand und Eddy Hau hatte mit einem Wagenheber solange gedrückt, bis die Maschine wieder einigermaßen fuhr. Und wie man in den folgenden Nächten unter Aufsicht durch die Sportkommisare die Maschine immer mehr gerade bog, bis sie wieder fast die originalen Maße hatte - es war, als wäre man live dabei gewesen, klasse!

48678139vr.jpg



Nun erzählte Eddy Hau vom Gewinn der Marathonklasse 1988 und den Problemen, überhaupt das Geld für ein eigenes Motorrad zusammen zu bekommen. Als Privatfahrer musste er sich um alles selber kümmern, er war Manager, Fahrer und Mechaniker in Einem.
Während für jeden Werksfahrer ein LKW und ein Geländewagen mit Team mitfuhr, dass sich nach Ankunft um die Maschine kümmerte, musste der Werksfahrer nur ankommen, was essen und sich schlafen legen, den Rest übernahm das Team.
Der Privatfahrer machte das alles selbst, hatte sich Platz für Werkzeug und Ersatzteile auf einem fremden LKW eingekauft. Der Service wurde selbst erledigt und wenn größere Reparaturen anstanden, konnte das auch eine ganze Nacht dauern. Und beim Morgengrauen ging das Rennen weiter...
Eddy war sichtlich bewegt, als er sich bei den HPN-Jungs nochmals für die Unterstützung bedankte. Und auf den Gewinn der Marathonklasse kann er echt stolz sein!

48678140qr.jpg



Es hätte natürlich noch reichlich Themen gegeben, so der erneute Einsatz der 4-Ventil-Boxer Ende der 90er Jahre, aber leider war dann die Zeit auch um. Es gab die Möglichkeit, sich das Buch von den Protagonisten signieren lassen, wovon ich auch reichlich Gebrauch gemacht habe. Dabei gab es noch das ein oder andere Schwätzchen und Fotos wurden natürlich auch noch geschossen ;)

Herzlichen Dank nochmal an Andy und Bernd für diesen sehr interessanten Abend!

Gruß

Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
Abend Werner,

danke für diesen Bericht und die Photos.
Die Maschine aus 1985 konnte ich vor einigen Jahren in der mobilen Tradition bei BMW in München bewundern.

IMG_0465.jpg IMG_0466.jpg IMG_0474.jpg

Wünsche dir einen schönen Abend :bitte:
Ingo
 
Jou, mein Lieber, das hast Du ganz prima gemacht.
Tolle Fotos und wie immer ein von Kompetenz und Leidenschaft geprägter Bericht.:respekt:

Leider sitze ich jetzt hier und frage mich, ob sowas nochmal irgendwann stattfindet.:pfeif:
Warum ich bei der Ankündigung der Veranstaltung und Bekanntgabe der Gäste nicht hingefahren bin, wird mir ein Rätsel bleiben.:(
Die 1100 km hätt' ich auf einer A....backe abgesessen.
 
@ Stefan : ne Haselnuss hättest da auch bekommen !!!:lautlach:

Dazu war es mir auch zu speziell und dreckich machen hat die Mama schon immer verboten ...:lautlachen1:

Aber am tag danach20240824_114153.jpgwar ich da !!

Jörg

P.S. Danke für den Bericht , Werner !!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das Buch dieses Jahr zu Weihnachten bekommen und bin begeistert! Obwohl ich ja im Vorfeld vieles über die Detailversessenheit und die tollen Bilder gelesen hatte, hat mich das Werk ob seiner umfassenden Recherche und der lebensnahen Interviews mit den Protagonisten wirklich beeindruckt. Man bekommt beinahe den Eindruck, selbst dabei gewesen zu sein. )(-:

Aus meiner Sicht eine unbedingte Empfehlung!

Gruß
Florian
 
Gestern Nacht ist Rolf Witthöft verstorben.

Bei der Buchvorstellung letztes Jahr konnte ich kurz mit ihm sprechen. Ich erzählte ihm, dass er mir 1979 bei den Sixdays bei einem Schlammloch mit der schweren BMW fast über den Fuß gefahren war. Er legte seine Hand auf meine Schulter und sagte in seinem norddeutschen Slang: "Das habe ich aber nicht mit Absicht gemacht" und lächelte mich verschmitzt an. Er war ein Held meiner Jugend.

Mein herzliches Beileid gilt seinen Hinterbliebenen.

Gruß

Werner