Bobath

Aktiv
Hallo zusammen,

der Tacho meiner Q macht mir Sorgen. Er eilt zunehmend mehr vor. Seit ich vor einigen Jahren die alte Tachowelle gegen eine gebrauchte längere getauscht habe, eilte er bei 100Km/h (4000U/min) ca. 10 Km/h vor. Ich hab das an der Drehzahl festgemacht. Vorher passte das besser. Ich hab dann vor einigen Wochen den Gummipinöckel des Tageskilometerrückstellknopfes (geiles Wort :D ) erneuert und dafür den Tacho teilzerlegt. Jetzt eilt der Tacho fast 20Km/h vor. Nach einigen Kilometern pendelte er sich dann wieder bei 10Km/h Voreilung ein. Heute nun auch das nicht mehr. Er bleibt bei den fast 20Km/h Voreilung. Ich weiß nicht, ob ich eventuell einen Fehler beim Zusammenbau und anschliessen gemacht und nicht bemerkt habe. Gibt es da was, was ich nachschauen könnte? Oder muss ich mich damit abfinden, dass er langsam aber sicher hin ist?
Ich muss zugeben, dass ich seit diesem Winter ein Navi habe und die aktuellen Abweichungen daran ablesen kann. Es passt aber zum Drehzahlniveau. Also 4000U/min entsprechen 100Km/h.

Danke und Grüße
Ingmar
 
Ich kenne die Problematik vom Tacho der R100R, der im Prinzip gleich aufgebaut ist, nur einen schrägen Wellenabgang hat.
Da ließ sich die Tachoanzeige durch seitlichen Druck auf die Tachowelle beeinflussen. Schuld daran war ein Bruch des Wellenanschlusses (dieser weiße, im laufe der Jahre bröselig gewordene Kunststoff).
Versuche mal, die Tachowelle direkt hinterm Tacho mit einem Kabelbinder zu fixieren, mal probieren in welcher Richtung welche Veränderung kommt.
Bei meinem R100R Tacho hatte es geholfen, die Welle in Richtung Lenker zu verspannen. Die Tachos kommen leider in die Jahre...
 
Hallo,

ich werde mir morgen mal den Wellenanschluss anschauen. Wobei dran wackeln während der Fahrt oder nach vorne binden schwierig wird. Ist ´ne 100GS mit lenkerfester Verkleidung.

Danke und Grüße
Ingmar
 
Ach so, noch was, was ich interessant fand. Laut Navi bin ich heute 87,9Km gefahren, laut Toche 88,3km. Das passt also recht gut und ist sicher auch mit Schlupf oder so zu erklären.
 
Ach so, noch was, was ich interessant fand. Laut Navi bin ich heute 87,9Km gefahren, laut Toche 88,3km. Das passt also recht gut und ist sicher auch mit Schlupf oder so zu erklären.
Der Kilometerzähler wird mechanisch fest mit Zahnrädern angetrieben, die machen nach meiner Erfahrung in diesem Tachotyp keine Probleme.
Da gäbe es auch nur: Geht oder geht nicht.
Schneller oder langsamer ist da nicht möglich.
 
Ach so, noch was, was ich interessant fand. Laut Navi bin ich heute 87,9Km gefahren, laut Toche 88,3km. Das passt also recht gut und ist sicher auch mit Schlupf oder so zu erklären.

Howdy,

zwar etwas Off Topic. Diese Abweichungen sind normal und bei dir noch recht klein.

Hab im Dienstfahrzeug einen digitalen GPS gestützten Fahrtenschreiber. Der zeigt bei einer Fahrt von ca 1000km bis zu 60km Wegstrecke weniger als der Tacho. Ich vermute es sind die Höhenmeter bei Berg und Talfahrten, die das GPS nicht sauber verarbeiten kann.

Gruß
der Indianer
 
Hallo Ingmar,

die Tachonadel wird von einer Magnetkupplung angetrieben.
Also nix mit Kraftschluss zwischen Welle und Zeiger, wenn der Tacho astrein funktioniert.
Wenn nun in dem sich drehenden Magnet irgendwelcher Schmutz oder auch Abrieb angesammelt hat, kann es sein, dass die Nadel mal mehr, mal weniger voreilt, eben dann ein Teilweiser oder ganzer Kraftschluss.
Sollte die Nadel mal gar nicht mehr gehen oder immer 190 anzeigen, bist du bei MM in besten Händen.
Das Innenleben musst du dir folgendermassen vorstellen:
Eine Schüssel mit Magneten wird von der Tachowelle angetrieben.
In dieser Schüssel läuft der "Teller", an dessen Achse oben die Nadel befestigt ist, das andere Ende der Achse ist hinter der Schüssel gelagert.
Es soll auch schon vorgekommen sein, dass dieser Lagerzapfen abgebrochen ist und sich dann in der Schüssel festgesetzt hat (durch die Magnete).
Dann geht der Zeiger auch dahin, wo er will und nicht, wo er hinsoll.
 
Hallo,

erst einmal Danke für die Antworten inkl. super Erklärungen.

Hab gerade noch einmal nach meinem Tacho gesehen. Das weiße Schraubgewinde ist intakt. Mir ist aber aufgefallen, dass eine der beiden kleinen Schrauben an der Unterseite nicht festgezogen ist (siehe Bild). Muss die angezogen sein oder ist das die angesprochene Justierschraube?

Danke und Grüße
Ingmar
 

Anhänge

  • P4290136.JPG
    P4290136.JPG
    69,3 KB · Aufrufe: 43
Nach den schönen Erklärungen von Joachim noch ein paar Bilder von mir dazu.

Image12.jpg

Das ist die Glocke aus Alu, in der der Wirbelstrom induziert wird. Deutlich zu sehen ist der Lagerstift, auf dem sie auf der Magnetscheibe ruht.

Image6.jpg

Hier ist der Stift durch einen unsanften Stoß abgebrochen und findet sich auf dem darunterliegenden Magnet:

Image7.jpg

Die Glocke sackt nach unten und wird vom Magnet per Reibung mitgenommen. Das führt zu Fehlanzeigen, Pendeln und im schlimmsten Fall zum Exitus der Feder.

Tacho_defekt.jpg

Eine extreme Verschmutzung mit Eisenspänen

M_kupplung.jpg

hat den gleichen Effekt...

Und so sollte die Feder, die die Glocke am Drehen hindert, eigentlich aussehen.

Feder.jpg
 
Hallo,

wollte nur mal rückmelden, dass der Tacho jetzt wieder nur noch die schon gewohnten 10Km/h voreilt. Hat das Anziehen des Schräubchens was gebracht.

Jetzt nach dem Fahrsicherheitstraining mache ich mir Gedanken zu meiner Bremse. Das aber dann an anderer Stelle hier im Forum.

Danke für die Hilfe.

Grüße
Ingmar