Gerd

Sehr aktiv
Hallo zusammen,
ist das "Mechanik"? Was sonst? Ich setze große Hoffnung in Eure Schwarmintelligenz!

Also: nicht am Mopped, sondern am Auto ist mir eine M5-Imbus abgerissen an einer saublöden Stelle:
  • man kommt nicht ran zum Aus-/Anbohren, die grade Linie ist verstellt
  • der Stumpf ist ~3 mm
  • meine Gripzange genügt nicht, Rohrzange eh nicht, und Geradeschneider (heißt der so? Im Gegensatz zum Seitenschneider.) mit ordentlich Hebelarm ebenfalls nicht
  • auch Hitze mit Muttis "creme-brulee-Brenner", der so eine tolle spitze Flamme hat, hat nix bewirkt
Weitere Details:

  • es ist (war) M5
  • sie ist beim Lösen gerissen, und nein, ich habe nicht versehentlich am Anfang zugedreht.
  • ich wußte, daß die Stelle dem Salz ausgesetzt war. Siehe Foto unten vom inneren (!) des fraglichen Deckels. Da ist offenkundig heftig was eingedrungen. Schmeckte aber nicht salzig.
  • daher natürlich zuvor mit Kriechöl auf die Schraubenumgebung draufgetupft
  • bei der ersten Ahnung, was mir da blüht, mit ein paar Prellschlägen versucht (schlecht ranzukommen)
  • die 2. Schraube, die den Filterdeckel hielt, ging ebenfalls schwer, anfangs ziemlich, und dann beim weiteren Rausdrehen fast bis zum Schluß - auch hier war offenkundig korrosive Flüssigkeit eingedrungen.
  • das Auto steht bei mir auf Rampen, ist momentan nicht fahrfähig.
Jemand eine Idee?
 

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Meine Lösung wäre die:
Ein Stück Flacheisen von drei Millimeter Dicke so gestalten, das es als Windhebel vor Ort drehbar ist. An passender Stelle eine Bohrung von 6 mm setzen und den Knebel aufsetzen und mit dem Schraubenrest verschweißen.
Allein die lokale Wärme in den Bolzen hilft schon viel.
 
Moin Gerd,

ne große Gripzange besorgen!? Mutter anschweißen!? Winkelbohrmaschine!?

Das ist was mir spontan einfällt....ist auf den Fotos schwierig einzuschätzen.
 
Stück Gewindestsnge dranschweissen und drin lassen/ Deckel mit Mutter befestigen.

Korrosion mit Säure anlösen, Mutter draufschweissen, heiss machen und viel Glück

Ausbohren und neues Gewinde geht immer noch.

Blöd sowas, viel Erfolg, Frank
 
Zuvor nochmal Kriechöl lange wirken lassen. Noch besser wäre, wenn du die Stelle über Nacht in Diesel baden könntest. Sacklöcher in Alu und Schrauben können leider eine höllische Verbindung eingehen.

Du könntest statt Hitze auch mal Kältespray versuchen.

Viel Erfolg wünscht Dir
Guido
 
Hallo,

zunächst Kriechöl und dann einen WP Zange. Das Öl über Nacht einwirken lassen, leicht anwärmen und dann versuchen zu drehen. Anschweißen geht dann immer noch.

Gruß
Walter
 
Dremel mit Winkelvorsatz zum "umme Ecke" bohren?
Das Ding ist recht kompakt.

Mit Zange glaube ich nicht, dass sich der Stummel lösen lässt.
Ein ähnliches Problem hatte ich im Sommer, allerdings mit einer schwer erreichbaren M8. Babe ich auch gebohrt und konnte sogar das Gewinde retten.


Willy
 
Zuletzt bearbeitet:
So nen Mist habe ich schon öfter gehabt.
Eskalationsstufe 1 hast du mit diversen Zangen ja schon durch.

Eskalationsstufe 2 ist zumindest bei mir das WIG-Schweißgerät. das geht sogar bei versenkt abgebrochenen Bolzen in 95% der Fälle. Erst heiß machen und dann einen Böppel dran schweißen (wenn du nur MAG hast kannst du auch eine M8 Edelstahlmutter drüber setzen und in das Loch rein braten, WIG ist aber deutlich besser)

Esklatationsstufe 3 ist der Ausbauen und auf der Fräse ausbohren+ Helicoil setzen... hoffen wir das das nicht nötig wird.
 
Gewindehülse auf den Stummel brutzeln und die Bohrung im Deckel etwas aufweiten sollte auch funktionieren.

Viel Erfolg, Frank
 
So einen Fall hatte ich an meiner alten Z900 mit einem Stehbolzenausdreher von Hazet gelöst - sauteuer, aber auch saugut… alles andere hatte versagt.

Viele Grüße
Frank
 
So nen Mist habe ich schon öfter gehabt.
Eskalationsstufe 1 hast du mit diversen Zangen ja schon durch.

Eskalationsstufe 2 ist zumindest bei mir das WIG-Schweißgerät. das geht sogar bei versenkt abgebrochenen Bolzen in 95% der Fälle. Erst heiß machen und dann einen Böppel dran schweißen (wenn du nur MAG hast kannst du auch eine M8 Edelstahlmutter drüber setzen und in das Loch rein braten, WIG ist aber deutlich besser)

Esklatationsstufe 3 ist der Ausbauen und auf der Fräse ausbohren+ Helicoil setzen... hoffen wir das das nicht nötig wird.


Wenn noch etwas rausguckt mache ich das auch mit der Mutter, geht notfalls auch "blind".
Hier mal zur Veranschaulichung:
https://www.youtube.com/watch?v=B7vCf3-AKJE&ab_channel=kunzerwerkzeuge
 
So einen Fall hatte ich an meiner alten Z900 mit einem Stehbolzenausdreher von Hazet gelöst - sauteuer, aber auch saugut… alles andere hatte versagt.

Viele Grüße
Frank

Habei ich mir gleich mal im Netz angeschaut. (Man sucht ja immer Ausreden, um sich Werkzeug zu kaufen.) Aber: der Stummel hat nur ~3 mm, da dürfte der nicht "packen". Und der Rangier-Raum dahinter/darüber ist vermutlich ebenfalls zu knapp.
 

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Ich habe diesen Halter nicht, ich habe den Link nur zur Veranschaulichung angehängt um das "Mutternprinzip" zu zeigen.
Mit einem MAG- Brenner geht das an den meisten Stellen auch so ganz gut, den Halter wünscht man sich vielleicht bei ganz komplizierten Platzverhältnissen.
Mit WIG muss man immer etwas sehen können, ansonsten klappt das umme Ecke und bei engen Platzverhältnissen nicht so problemlos.
Und ja, die Edelstahlmutter würde ich auch empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
..... mit einem Bohrhammer gefühlvoll diagonal anpickern .... dann mit einer ordentlichen Gripzange .... da steht ja noch ein halber Meter raus.
Natürlich keinen Bohrer verwenden, sondern ein Rund.
 
Wenn die Schraube abreißt sitzt sie so fest dass auch das nächste Stück abreißen wird, ehe sie sich aus dem Gewinde löst.

So denke ich, wird es passieren.

Gruß
Willy
 
Meine Lösung wäre die:
Ein Stück Flacheisen von drei Millimeter Dicke so gestalten, das es als Windhebel vor Ort drehbar ist. An passender Stelle eine Bohrung von 6 mm setzen und den Knebel aufsetzen und mit dem Schraubenrest verschweißen.
Allein die lokale Wärme in den Bolzen hilft schon viel.

Wenn noch etwas rausguckt mache ich das auch mit der Mutter, geht notfalls auch "blind".
Hier mal zur Veranschaulichung:
https://www.youtube.com/watch?v=B7vCf3-AKJE&ab_channel=kunzerwerkzeuge

Das kommt für mich in etwa auf das Gleiche raus.
Wesentlich:
- Die Umgebung wird vor Beschädigung geschützt
- Die drehmomentrelevante Verbindung erfolgt durch eine Schweißung
- Der festsitzende Bolzen erfährt eine lokale kräftige Erhitzung.

Nach meiner Erfahrung ist der gezielte Wärmeeintrag wichtig um das Gewinde zu "brechen".
 
Eintrag Sterntagebuch, 26. Oktober 2022, 18:47: Halali, heureka, yabba-dabba-doo: da ist der Hund!

Beim Aufschweißen einer M6-Mutter, um dann mit einem Ringschlüssel richtig drehen zu können (über ~10 mm Durchmesser ist nun mal weit mehr Drehmoment übertragbar als über knapp 5 mm eines zergniedelten Stumpfes), hat nun endlich...

  1. offenbar die Hitze ausgereicht, und
  2. die infolge hoher Stromstärke am WIG-Schweißgerät, damit endlich eine Verbindung zwischen Stumpf & Mutter zustandekommt, leicht geschmolzene Mutter war mit der Gripzange besser packbar als nur der Stumpf.
Ein Freund hat Zeit und ein WIG-Gerät gehabt, kann das bedienen, und war bereit, das zu mir zu schleppen, und unters Auto zu kriechen. Hat dafür jetzt ein halbes Bier gut (Zitat aus "Das Boot").

(Text aus dem andern Forum, wo ich die Aktion beschrieben habe, kopiert.)

Danke auch an Euch hier!
 

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:fuenfe: Glückwunsch.

Ich bin weder Metallurge noch Chemiker, aber meine Theorie mit dem Wärmeeintrag basiert auf der Erfahrung und dem Wissen, dass viele Metalloxide oder andere Oxidationsprodukte Wasser einlagern und so das Volumen mächtig vergrößern.
Wenn man das temporär vertreiben kann, steigt die Chance der Beweglichkeit erheblich.
Man sieht an deinem Bolzen ja schön, was da partiell an Oxidationsprodukten in den Gewindegängen sitzt.