Roger

Einsteiger
Hallo miteinander,

wie aus dem Nichts, hatte ich das dringende Bedürfnis, mir ein schönes altes Motorrad anschwatzen zu lassen, das ich dann auch noch selber instand setzen möchte, bis es tatsächlich läuft. Es lief auch schon vorher, man hat mir aber dringend dazu geraten, mindestens die Dichtungen vom Motor zu erneuern. Der Motor war auch schon komplett verschmutzt vom Öl. Wichtiger Hinweis, ich bin absolut grün hinter den Ohren und lese mich gerade in das Thema der Mechanik ein. Weil es Spaß macht und ich gerne Neues dazulerne.

Ein Punkt, an dem ich aber gerade hänge, ist die Anatomie der Schraubverbindungen. Den bisher hilfreichsten Ansatz habe ich hier in der DB gefunden. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich hier einen Ausschnitt anfüge.

1742680143037.png

Verstehe ich das richtig, dass wenn ich weiß, welche Festigkeitsklasse meine Verbindung als Eigenschaft mitbringt, ich entsprechenden Moment dafür verwenden kann? Natürlich in Abhängigkeit des Formfaktors und der Gewindesteigung. Ganz allgemein gefragt? Ist das einen Grundlage, die ich auf alle Schrauben dieser Art anwenden darf? Unabhängig vom Motor/Model/Bj?

Suche mich schon dumm und dämlich, um an die Anzugsmomente für mein Motorrad zu kommen. Vielen Dank im Voraus an alle hilfreichen Beiträge oder Verlinkungen.

VG
Roger
 
Die von dir gezeigte Tabelle gilt im Regelfall für die Verschraubung von Stahlteilen. Der Motor deines Mopeds ist aber aus Aluminium. Daher sind die entsprechenden Anzugsmomente in den Dokus der Datenbank, bzw. im Werkstatthandbuch zu beachten. Insbesondere bei den Zylinderkopfschrauben und Pleuelschrauben sind diese Hinweise zwingend zu beachten. Die Datenbank bietet hier Lesestoff ohne Ende. Hilfreich wenn du noch den genauen Typ deines Neuerwerbs angeben würdest... und Bilder!

Klick
Klack



Gruß
Peter
 
Hallo Roger,

willkommen im Forum und viel Spaß mit Deiner Neuerwerbung!

In der DB findest Du das Werkstatthandbuch Deiner BMW. Dort sind alle Drehmomente, die von Deiner obigen Tabelle abweichen, einzeln angegeben. Außerdem haben sich manche User die Mühe gemacht, alle diese abweichenden Drehmomente in einer typspezifischen Tabelle zusammenzustellen und diese dann ebenfalls in der DB (Kapitel Wartung) hinterlegt.

Möglicherweise ist Deine RT bereits darunter.

Gutes Gelingen,
Florian
 
bulldogpeter, danke für Deinen Beitrag und den enthaltenen Hinweis + Links. Das heißt, diese Tabelle nützt mir nichts, da mein Motor aus Aluminium ist?

Die von dir gezeigte Tabelle gilt im Regelfall für die Verschraubung von Stahlteilen. Der Motor deines Mopeds ist aber aus Aluminium.

Oder gilt die Tabelle für alle Teile, die nicht im WHB als Abweichung angegeben werden?

Typ und Fotos folgen (y)


Vielen Dank Florian :gfreu:

Freue mich, auf eine so tolle Community gestoßen zu sein. Eine KI hats empfohlen ;)

Wow, da muss ich mich mal durchlesen. Jede Menge und sehr hilfreicher Input. Habe auch schon die passenden Momente gefunden. Vielen Dank dafür!

VG
Roger
 
BMW gibt zum Teil auch die Standarddrehmomente für Verschraubungen in Aluminium vor. Unrühmliches Beispiel sind die beknackten 25 Nm für die Hutmutter des Ventildeckel Stehbolzens.
 
Besser spät als nie, die Kids haben mich sehr in Beschlag genommen :rolleyes:

@bulldogpeter, der Typ ist 247 und dazu einige Bilder:

IMG_6191.jpgIMG_6192.jpg
IMG_6319.jpg



Jetzt hat mir jemand angeboten, den Rahmen und die Hinterradschwinge für kleines Geld neu beschichten/reparieren zu lassen(stellenweise sehr rostig). Deswegen muss ich die Kardanwelle aus der Schwinge bekommen. Dafür ist selbsgebautes Spezialwerkzeug nötig. Wie hier im Video zu sehen:
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Wüsste jemand, wo ich sowas herbekomme? Mache ich dazu ein neues Thema auf?

VG
Roger
 
Hi Roger,

die Kardanwelle aus der Schwinge auszubauen ist eine Sch..arbeit! Ist sie denn wirklich kaputt? Wenn das Kreuzgelenk kein fühlbares Spiel oder Rastpunkte hat und trotzdem schön leicht nach allen Seiten kippt, dann laß es. Die Schwinge selbst kannst du mit einem ordentlichen Lack neu lackieren, Sprühdose tut es auch. Die ganze Beschichterei bringt nach meiner Erfahrung nach viele Oldtimer-Restaurierungen nichts. Als Tipp: ich mische für meine Oldtimer schwarzen Glanzlack und Mattlack, das gibt dann recht genau den früheren Originalfarbton.
Gruß
Frank
 
"Als Tipp: ich mische für meine Oldtimer schwarzen Glanzlack und Mattlack, das gibt dann recht genau den früheren Originalfarbton."

Als Tipp: der Ton nennt sich Seidenmatt.....:rolleyes::D und es gibt tatsächlich fertige Klickerdosen in dem Farbton zu kaufen...


 
Schon mal in die Datenbank geschaut?

Hans
Hallo Hans, ja das hatte ich. Hatte gehofft, dass vielleicht jemand weiß, wo ich so ein Spezialwerkzeug, wie z.B. im Video zu zu sehen, herbekomme, ohne es selbst bauen zu müssen. Mittlerweile habe ich nach einem Vorschlag aus der DB so ein Werkzeug nachgebaut und der Versuch es anzuwenden ist leider fehlgeschlagen.

Hi Roger,

die Kardanwelle aus der Schwinge auszubauen ist eine Sch..arbeit! Ist sie denn wirklich kaputt? Wenn das Kreuzgelenk kein fühlbares Spiel oder Rastpunkte hat und trotzdem schön leicht nach allen Seiten kippt, dann laß es. Die Schwinge selbst kannst du mit einem ordentlichen Lack neu lackieren, Sprühdose tut es auch. Die ganze Beschichterei bringt nach meiner Erfahrung nach viele Oldtimer-Restaurierungen nichts. Als Tipp: ich mische für meine Oldtimer schwarzen Glanzlack und Mattlack, das gibt dann recht genau den früheren Originalfarbton.
Gruß
Frank
Hallo Frank, danke für deinen Rat. Auch wenn es mit dem Lack gut funktioniert, am liebsten hätte ich wirklich einmal alles zerlegt. Schade, bisher hat es nicht geklappt. Vielleicht belasse ich es dabei, wie du schreibst. Denn die Funktion der Schwinge macht auf mich einen ganz soliden Eindruck.

"Als Tipp: ich mische für meine Oldtimer schwarzen Glanzlack und Mattlack, das gibt dann recht genau den früheren Originalfarbton."

Als Tipp: der Ton nennt sich Seidenmatt.....:rolleyes::D und es gibt tatsächlich fertige Klickerdosen in dem Farbton zu kaufen...


Danke auch Dir für die detailierte Bezeichnung und die Verlinkung (y)

VG
Roger
 
Hallo Roger,

das klingt nach einigen aufeinander folgenden Fehlschlägen, die natürlich recht demotivierend wirken können. Allerdings können wir Dir nur weiterhelfen, wenn Du Deine Mißerfolge möglichst genau beschreibst und dokumentierst. Anders lassen sich technische Fehlversuche nicht analysieren – und deren Wiederholung verhindern.

Gruß
Florian
 
Hallo Roger,

das klingt nach einigen aufeinander folgenden Fehlschlägen, die natürlich recht demotivierend wirken können. Allerdings können wir Dir nur weiterhelfen, wenn Du Deine Mißerfolge möglichst genau beschreibst und dokumentierst. Anders lassen sich technische Fehlversuche nicht analysieren – und deren Wiederholung verhindern.

Gruß
Florian

Hallo Florian,

ja leider klappt nicht immer alles beim ersten Mal. Hinzu kommt, dass ich leider in letzter Zeit wenig Möglichkeiten hatte, mich dieser Herausforderung erneut zu stellen. Gerne teile ich meine Vorgehensweise und freue mich über jeden Hinweis, der beim nächsten Versuch weiterhelfen könnte (y)

1. Ich habe mir das Spezialwerkzeug aus folgendem DB Eintrag nachgebaut: Spezialwerkzeug

2. Zuerst habe ich versucht, die Kardanwelle, wie in der Anleitung auf den Bilder abgebildet, im abgelegten Zustand zusammen zu drücken. Durch das Gelenk (an dem der Flansch hängt) ist mir das Spezialwerkzeug bei höherem Druck abgerutscht.

3. Nachdem ich verstanden habe, dass dieses Gelenk "ordentlich" stabilisiert werden muss, habe ich den Kardan diesmal stehend eingespannt, mit dem Gelenk nach unten zum Schraubstock gerichtet (wie im Video weiter oben gezeigt wird). Das hat besser geklappt, aber nachdem schätzungsweise die Häfte der Feder zusammengedürckt wurde, ging es nur noch brutal schwer weiter. Dabei ist mir aufgefallen, dass das "Gehäuse", indem die Welle steckt, auch unter hoher Spannung stand. Fand das merkwürding, ich bin davon ausgegangen, dass nur eine Kompression auf der Welle selbst erzeugt werden müsste. Deswegen habe ich das Ganze wieder gelöst und erstmal liegen gelassen.

Das hier ist eine Ablichtung, von der zweiten Vorgehensweise:

PXL_20250409_113416414.jpg

Freue mich sehr über jeden Hinweis. Vielleicht kennt jemand eine bessere Methode, das Gelenk zu stabilisieren? Ohne dafür auf weitere Spezialwerkzeuge zurückgreifen zu müssen. Vermute stark, es hängt damit zusammen.

Du könntest uns vielleicht mittteilen wo Dein Haus wohnt. Es könnte sein, dass jemand Dir Hilfe anbietet 🤷‍♂️

Klar, gerne! Falls jemand aus den Raum Köln kommt? Wohne in Leverkusen.

Vielen Dank vorab und viele Grüße!
Roger
 
Wenn man die Welle mit dem Gelenk korrekt abdichtet sowie gegen verrutschen sichert und dann mit Hitzebeständigen Tesa abklebt kann man das so zum Strahler und Pulverer abgeben.
Danach ordentlich durchspülen und gut ist. So hab ich das bei meinen Maschinen gemacht und im nachhinein kein Korn gefunden. (y)
 
Ich kann dir das Geraffel schicken, wenn du magst. Einschließlich der Schlupfhülse für die Montage des NEUEN C- Ringes beim Zusammenbau. Aber damit ist es nicht getan, du brauchst noch den Innenauszieher für die Schwingenlager. Die kannst du nach dem Pulvern kaum weiter verwenden. Ich würde mir die Arbeit sparen und mit Sprühlack Hammerite matt schwarz selbst lackieren.

Gruß
Peter
 
Wenn man die Welle mit dem Gelenk korrekt abdichtet sowie gegen verrutschen sichert und dann mit Hitzebeständigen Tesa abklebt kann man das so zum Strahler und Pulverer abgeben.
Danach ordentlich durchspülen und gut ist. So hab ich das bei meinen Maschinen gemacht und im nachhinein kein Korn gefunden. (y)
Hallo Norbert, danke für den Tipp. Vielleicht wäre das auch eine Lösung für mich? Müsste mich da mal bei dem Betrieb schlau machen, ob die das dann so umsetzten können. Dachte es wäre zwingend notwedig, das Innenleben auszubauben, da es ja länger ist, als das Führungsrohr und es deswegen heraussteht.

Ich kann dir das Geraffel schicken, wenn du magst. Einschließlich der Schlupfhülse für die Montage des NEUEN C- Ringes beim Zusammenbau. Aber damit ist es nicht getan, du brauchst noch den Innenauszieher für die Schwingenlager. Die kannst du nach dem Pulvern kaum weiter verwenden. Ich würde mir die Arbeit sparen und mit Sprühlack Hammerite matt schwarz selbst lackieren.

Gruß
Peter
Hallo Peter, ja so langsam glaube ich, dass der Kardan doch keine so einfache Angelegenheit ist. Hatte gehofft, dass ich das Lager zum strahlen und pulvern verbaut lassen darf. Dennoch, vielen lieben Dank fürs Angebot. Ggf. würde ich darauf zurückkommen und dich dann direkt anschreiben.

Grüße
Roger