speedtriple08

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Hallo zusammen

Ich hätte gerne Eure geschätzte Meinung zur folgenden Situation:

Es betrifft eine 79er R100RS mit latentem Ölverlust zwischen Motorgehäuse und Kupplung, welches sich oberhalb der Ölwanne sammelt. Klassicher Verdächter: die Kurbelwellendichtung. Also alles abgebaut und KuWe-Dichtung ausgebaut. Zu meinem Schrecken habe ich festgestellt, dass der Sitz der Dichtung unten gegen die Ölpumpe nicht normal aussieht. Irgendwie fehlt hier ein Stück, wobei es sich jedoch "geschliffen" anfühlt und ich auch keine Metallstücke gefunden habe (vgl. Fotos).

Hat hier früher jemand gemurkst (abgebrochen und dann abgeschliffen)und wie wäre das überhaupt möglich, an diesem Punkt ein Stück Metall rauszubrechen (braucht ja nicht so viel Kraft/Hebelwirkung um die Dichtung zu entnehmen)??? Ich habe keinen Plan und stelle mir die Frage, ob eine neue KuWe-Dichtung in dieser Lage überhaupt zu 100% abdichten kann? Das Motorgehäuse möchte ich nicht wechseln und müsste dann wohl mit dem latenten Ölverlust "leben". Oder gibt es Vorschläge aus der Runde der erfahreren SchrauberInnen?

Besten Dank für Eure geschätzten Rückmeldungen und Gruss aus der Schweiz

Beat
 

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Ich sehe da auf dem 2. Bild keine Anomalie..habe ich auch schon so vorgefunden, sollte mit neuem Dichtring und liebevoller Montage wieder dich werden.

PS: Kurbelwelle vorne gegen verrutschen gesichert?

Gruß, Hendrik
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hendrik

Vielen Dank für die rasche Antwort. Müsste der kreisförmige Sitz unten gegen die Ölpumpe nicht auch "durchgehend" sein? Unten ist dieser "Kreis" unter- oder durchbrochen. Sieht man auf dem Foto in gereinigtem Zustand besser. Ist das so normal? Ich dachte immer, dass der Sitz kreisrund und überall gleich aussieht?

Gruss Beat
 
Sieht nach einem Riß im Ölpumpendeckel aus!

Ansonsten ist mir nicht klar, was Du meinst ?(


Das Motorgehäuse möchte ich nicht wechseln und müsste dann wohl mit dem latenten Ölverlust "leben".
Denk dran, dass hinter Dir noch andere kommen, die gerne "überleben" wollen!
 
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Ich dachte immer, dass der Sitz kreisrund und überall gleich aussieht?

Ne, ich habe hier auf dem Handy Bilder von der gleichen Stelle bei einer 100RS ´81 vom Dichtringwechsel letztes Wochenende, sieht genau gleich aus.

Bei der Mono aus den späten 80ern vor vorletzem WE:D sieht es feiner und sauberer gefertigt aus.

Gruß, Hendrik
 
Vielleicht erkennt man was.
 

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Sieht nach einem Riß im Ölpumpendeckel aus!

Ansonsten ist mir nicht klar, was Du meinst ?(


Das Motorgehäuse möchte ich nicht wechseln und müsste dann wohl mit dem latenten Ölverlust "leben".
Denk dran, dass hinter Dir noch andere kommen, die gerne "überleben" wollen!

Danke für den durchaus wichtigen Hinweis. Es war nur wenig Öl und dieses habe ich oberhalb der Ölwanne mit einem Stück Stoff jeweils aufgefangen und dann fachgerecht entsorgt, sobald dieses "gesättigt" war. Somit keine Verunreinigung des Bodens, falls Du das mit deinem Hinweis gemeint hast. Aber Hendrik hat mich aufgeklärt und ich werde die Dichtung nun wechseln und gehe davon aus, dass sich damit der Ölverlust erledigt.
 
Sieht nach einem Riß im Ölpumpendeckel aus!

Sehe ich genauso. Außer der Fotograf hat den Fussel nicht beseitigt. Wenn nach Säuberung der Baustelle (sollte man vor der Aufnahme machen:oberl:) die Bearbeitungsspuren der Ölfilterdeckelfläche bis zur verdächtigen Stelle am KW-Diri gleich sind, dann ist das aus Bearbeitungsgründen so gewollt.
Gruß
Wed
 
Sieht nach einem Riß im Ölpumpendeckel aus!

Sehe ich genauso. Außer der Fotograf hat den Fussel nicht beseitigt. Wenn nach Säuberung der Baustelle (sollte man vor der Aufnahme machen:oberl:) die Bearbeitungsspuren der Ölfilterdeckelfläche bis zur verdächtigen Stelle am KW-Diri gleich sind, dann ist das aus Bearbeitungsgründen so gewollt.
Gruß
Wed



Ups, jetzt habe ich erst gesehen, dass ich beim "verkleinern" des Fotos mittels Paint unbeabsichtigter Weise diesen schwarze Strich auf dem Decke der Ölpumpe eingefügt habe. Ich wollte niemanden in die Irre führen. Den Deckel habe ich natürlich geprüft und er hat keinen Riss und ist plan. Das ist ein Fehler von mir. Es ging mir aber um die Frage betreffend dem Sitz der KuWe-Dichtung, welche Hendrik mir beantwortet hat. Nochmals besten Dank
 
Moin,
ich würde in diesem Zustand den WeDi wechseln (der Sitz ist nicht defekt),die Ölpumpe öffnen und den Dichtring sowie den Deckel erneuern.
Auf dem Bild sieht das aus wie ein fetter Riss.
Jetzt, wo alles so weit auseinander ist,wäre es am falschen Ende gespartdiese Teile nicht zu wechseln.
Liebe Grüße :wink1:
Martin
 
Und den Haarriss zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle hat das Gehäuse nicht ?
 
Riss im Block ? Ist wohl die schräg von oben fotografierte Gusskante (so wie im Bild des Anhangs )

Ja, unbedingt KW vorne unterm LiMa-Deckel gegen Verrutschen in Längsrichtung nach vorne sichern ..... sonst wirds '
ne Großbaustelle wegen der möglicherweise vom Fixierstift abgelösten KW-Anlaufscheibe. Wer's merkt kann noch was machen. Der Unbedarfte setzt den Motor fest, zerstört die Anlaufscheibe und darf sich freuen, den Motor komplett zu zerlegen :---).
Die Gefahr des KW-Verrutschen besteht besonders beim unüberlegten Aushebeln des alten WeDi's und beim unüberlegten Aufsetzen der Schwungscheibe mit viel axialem Druck statt die Schrauben zum ersten Anziehen auf den Kurbelwellenstumpf zu benutzen.

Einfach mal die Suchfunktion suchen lassen!
Ist man vorsichtig aber faul (so wie ich :&&&: )kommt man auch ohne Verrutschsicherung aus. Ist aber nicht zu empfehlen.

Wegen der riesigen Nebenwirkungen erschlagen Sie Ihren Arzt und Apotheker :D
Liebe Grüße :wink1:
Martin
 

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Beim Mj. 79? Nach meiner Erinnerung waren die Gehäuse der /5 anfällig für diese Risse.

Die 1000cc zeitweise auch.:pfeif:
Jetzt sei mal nicht so wolkig und lass uns teilhaben.

Ich weiß von keiner Modifikation des Gehäuses im Bereich des hinteren KW-Lagers nach Mj.74. Wenn ich die Teilekunde richtig lese, steht da auch nix in dieser Richtung.

Welche Gehäuse (Modelljahr?) sind also Deiner Meinung nach betroffen? Und was hat BMW dagegen unternommen (was ein Indiz dafür wäre, dass die Probleme häufiger aufgetreten sind)?
 
Jetzt sei mal nicht so wolkig und lass uns teilhaben.

Ich weiß von keiner Modifikation des Gehäuses im Bereich des hinteren KW-Lagers nach Mj.74. Wenn ich die Teilekunde richtig lese, steht da auch nix in dieser Richtung. Andere/weitere Informationen habe ich auch nicht

Welche Gehäuse (Modelljahr?) sind also Deiner Meinung nach betroffen? Modelljahr/Gehäusetyp kenne ich auch nicht. Ich weiß nur das 1000cc Umstellung mit im Spiel war. Und was hat BMW dagegen unternommen (was ein Indiz dafür wäre, dass die Probleme häufiger aufgetreten sind)? Diese Information habe ich auch nicht. Eventuell nur Optimierungen im Qualitätsprozess (z.B. Gusslunker), geregelt über Garantiefälle (Austauschgehäuse), wenn der Kurbelwellendichtring nach dem dritten mal immer noch nicht dicht war.
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Jetzt sei mal nicht so wolkig und lass uns teilhaben.

Ich weiß von keiner Modifikation des Gehäuses im Bereich des hinteren KW-Lagers nach Mj.74. Wenn ich die Teilekunde richtig lese, steht da auch nix in dieser Richtung.

Welche Gehäuse (Modelljahr?) sind also Deiner Meinung nach betroffen? Und was hat BMW dagegen unternommen (was ein Indiz dafür wäre, dass die Probleme häufiger aufgetreten sind)?

Moin, ich will diesen Fred jetzt nicht kapern, aber…
zufällig blättere ich gerade in einigen älteren Jahrgängen meiner gesammelten Motorradzeitungen, und so wie es aussieht habe ich doch noch weitere -mit Bezug zu den damals neuen /7 Modellen, und hier speziell die neuen 1000er Motoren- Infos gefunden.

In einem Beitrag von Horst Briel in der Motorrad-Zeitung „PS“ von Oktober 1976 steht folgendes zu lesen (ich zitiere hier nur auszugsweise, den ganzen Artikel möchte ich jetzt nicht abtippen):

„Die mit vielen Geheimniskrämereien zurückgehaltenen Informationen, die neuen BMW-Modelle betreffend, wurden für die Fachpresse durch Sperrfristen blockiert……...Vor allen Dingen wurden am Motorgehäuse einige wohlfundierte Änderungen vorgenommen…..Jetzt wird Bezug genommen auf die geänderte Kurbelgehäuseentlüftung mit dem über das eingegossene Querrohr angeströmten neuen Beruhigungsraum, die ja soweit bekannt ist, aber dann kommt es………..Die hintere Motorgehäusewand, als Lagerschild des hinteren Kurbelwellenlagers dienend, wurde in einzelnen Fällen von der Flexibilität des Tunnelgehäuses betroffen. Die Folgeerscheinungen waren dann undichte Simmerringe. Diese Gehäusewand, schon durch den eingegossenen Entlüftungskanal verstärkt, erfährt zusätzlich gußseitig eine stabilere Auslegung. Ein weiterer einfacher, aber umso wirkungsvollerer Kunstgriff stellt die neue Befestigung der beiden hinteren rechten Zylinderstehbolzen dar. Diese Stehbolzen fanden bisher ihre Gewindeaufnahme direkt in der rechten Motorgehäusewand, somit hing der Zylinder nebst Zylinderkopf angeschraubt an dieser Wand. Bei der jetzigen Motorgehäusegeneration befindet sich die Gewindeaufnahme der Stehbolzen im verstärkten Lagerschild, ohne Gewinde durch die Wand des Motorgehäuses führend. Bei der Montage der Zylindereinheit -Zylinder und Zylinderkopf- wird nun durch Festziehen der Zylinderkopfmuttern diese Zylindereinheit gegen die Motorgehäusewand gezogen und unterbindet so eine Flexibilität weitgehendst.

Zitat Ende.

P.S. aus copyrightgründen verkneife ich es mir, den Artikel hier als PDF anzuhängen.