[mk66]

Hallo,

bei der R100GS PD die ich im Herbst reaktiviert habe, hängt der Tages-Wegstreckenzähler.

Rahmendaten:

• R100GS PD BJ 1992
• Motorrad stand ca. 7 Jahre
• Kilometerstand gesamt: 15.600KM

Fehlerbebild

• Nach der Wiederinbetriebnahme funktioniert der Tacho und der Gesamt-Wegsreckenzähler problemlos.
• Der Tages-Wegstreckenzähler blieb beim Umschalten von 0.9 -> 1,0 KM hängen.
• Nach ein paar Nullstellungen klappte dann die Umschaltung der zweiten Rolle auf 1 KM.
• an der Umschaltung 9,9 KM -> 10,0 KM blieb er dann wieder hängen. Auch wieder ein paar Mal nullgestellt, Dann kam der Zähler über die 10 KM.
• Er blieb dann wieder an 99,9 KM -> 100,0 KM hängen.
• Für weitere Versuche fehlte die Zeit.

Ich vermute einen verklebten Mechanismus. Verharzte Schmierstoffe, wie man sie an alten mechanischen Uhren manchmal findet.

Fragen:

• Ich würde im nächsten Sommer einfach das Spiel weiter betreiben, in der Hoffnung, dass sich das löst. Die höheren Temperaturen sollten dabei helfen. Ist diese Hoffnung berechtigt?
• Riskiere ich, dass ich mit dieser Vorgehensweise was kaputtmache? Ich nehme an dass da im Tacho etwas überspringt, wenn der Wegstreckenzähler nicht weiter zählt?
• Alternativ könnte ich den Tacho natürlich zur Instandsetzung z.B. an Michael (MM) senden, aber mir wiederstrebt es, das Wasserrohrverkleidungs-Gedöns wieder auseinanderzubauen um den Tacho freizulegen.

Grüße
Marcus

 

[MM]

Mir fallen spontan zwei mögliche Ursachen ein:
- Es könnte ein Fremdkörper irgendwo im Mechanismus hängen, der das Weiterschalten blockiert. Dass der von alleine rausfällt, ist sehr unwahrscheinlich.
- Beginnende Korrosion zeigt sich bei diesen Typen üblicherweise zuerst an den Tageszählern (die Achsen). Auch das wird natürlich von selbst nicht besser.

Schmierung gibts an diesen Stellen keine, weil da Kunststoff gegen Kunststoff bzw. Kunststoff auf Metall läuft.
Mein eigener Tacho von der GS hat vor drei Jahren genau so angefangen. Einige Zeit konnte ich den Tageszähler per Rückstellung wieder überreden, aber bald war ganz Schluss; als weitere Folge setzte einige Zeit später auch der Hauptzähler aus. Wenn nicht beide Zähler laufen, wie sie sollen, springt die Übertragung an der einen oder anderen Stelle mit Gewalt über, was entsprechende Abnutzung bedeutet.

Fazit:
Es bleibt keine Alternative zum Aufmachen und Prüfen; wenn man das zu lange hinausschiebt, wird der Schaden größer.

 

[mk66]

Hallo Michael,

danke für die Aufklärung.

Dann werde ich das Geraffel doch nochmal auseinanderbauen. Ist ärgerlich, weil ich die Frontverkleidung wg. eines trüben Scheinwerferreflektors und ein paar anderer Kleinigkeiten erst kurz vor der Wiederinbetriebnahme zerlegt und mühsam wieder zusammengesetzt hatte...

Und überhaupt. Da ist das Gelumpe gerade mal 25 Jahre alt und hat schon Altersgebrechen...

Aber dann kann ich wenigstens gleich das Cockpit auf die 89er PD mit den kleinen Zusatzinstrumenten umbauen. Das ist eh schöner.

Ich würde Dir den Tacho dann zur Prüfung und Instandsetzung senden. Klappt allerdings erst im Frühjahr, die PD steht bei einem Freund in der Halle ziemlich hinten, davor dicht gedrängt diverse alte Autos und Motorräder, Landmaschinen und ein Boot. Das übliche halt in unserer Mangelgesellschaft....

Grüße
Marcus