RE: Baustahl statt Titan-Stoßstangen

Servus!

Original von kardanix
Die besten Renn-Exemplare hatten knapp über 90PS und kollabierten schon bei ca. 8000 U/min - auch mit härtesten Ventilfedern war da nicht viel mehr zu holen, außer ständige Nockenwellenschäden.

Ganz so schlimm war's wohl auch wieder nicht, schließlich war der Enzinger mit den 4V-Köpfen doch einer der schnellsten BMW'ler in der BoT.
Laut Aussage eines Mitarbeiter von der Mobilen Tradition (da stehen die Kisten jetzt, er war aber aktiv in der BoT-Zeit mit dabei) hatten die letzten Motoren 110PS und waren laut Helmut Mader drehzahlfest bis 10000 Touren. Mit Kohlefaser-Stößelstangen (das ist in Bayern ein durchaus gebräuchlicher Ausdruck) und Ventilspieleinstellung per Shims. Muss aber wegen der fehlenden Wärmeausdehnung ein Scheiß-Spiel gewesen sein: Warmlaufen lassen, dann Shims wechseln für Betriebsspiel. Wenn's dann Verzögerungen gab und die Motoren ausgemacht werden mussten, sprang die Kiste nicht mehr an, weil kalt die Ventile offen standen.

Original von kardanix
Der damalige Testbericht in "Motorrad" (76PS bei 7200U/min) war auch dementsprechend katastrophal.
Den Bericht kenne ich auch, "Quadratur des Greises". Ist eigentlich ziemlich positiv. Die Boxer mit den 4V-Köpfen gehen ja auch gut. Ist eigentlich ein prima Tourenmotor. Und die 81PS Fallert Boxer wurden damals auch "nur" mit 76PS gemessen. Das sind aber doch 10PS mehr als die Serienboxer gemessen wurden.

Meine Krauser Köpfe haben aber auch nicht gehalten, darum habe ich jetzt einen 2V. Dreht bis über 8000. Habe ich aber auch erst seit ~9000 Km, drum kann ich zur Dauerhaltbarkeit nichts sagen.

Original von kardanix
Da der Trick mit den kreuzweise gebohrten Kurbelwellen noch nicht bekannt war, waren die Dauerdrehzahlen eher unter 8000U/min anzusetzen.
Kreuzgebohrte Wellen gab's im Amiland übrigens schon Anfang der 70er in den 750er F1 Maschinen von Butler & Smith. Drehzahlfest bis 10500 Touren, mit kleiner Ölpumpe gegen Kavitation.
Das Wissen darüber muss wohl zwischendurch verloren gegangen sein.

Gruß, Rudi
 
Kraus-Kopf

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Hallo Rudi :applaus:

...bitte mehr von Butler&Smith... .Die hatten es damals schon schwer drauf, aber davon ist nur wenig nach aussen gedrungen.

Die Quadratur des Greises hat damals übrigends der Wolfgang Schnepf geschrieben!!!
Kann eigentlich nicht viel Positives außer Durchzug und Höchstgeschwindigkeit im ersten Absatz feststellen, danach gibt't nur noch Lamento über die verbauten Schwermetallteile.

Du hast recht, Enzingers BOT-BMW wurde mit 110PS bei 8500 U/min angegeben(11:1 verdichtet, Mikuni TM40 Vergaser), der von Otto Lantenhammmer(Bahnsport-Pabst) getunte Motor drehte bis über 9000U/min.Alu-Fahrwerk von Bakker mit Telelever/Paralever(von BMW).

Gleiches hat auch der BOT-Fahrer Harald Neckerauer angegeben, mit dem 40er Bing Vergaser! Tuner war der Michel Willi.Die sind mit dem MKM-Rahmen mit der K100 Alu-Monoschwinge gefahren.

BOT-Boxer Fan, Kardanix :wink1:
 
RE: Kraus-Kopf

Servus!

Original von kardanix
...bitte mehr von Butler&Smith... .Die hatten es damals schon schwer drauf, aber davon ist nur wenig nach aussen gedrungen.

Da gibt's auch heute noch nicht so viel: im Netz findet sich ein Artikel "King of the Boomers" von Kevin Cameron aus 78. Da steht einiges drin. Dann hab ich mal einen kurzen Artikel von 74 gefunden über die F1 Maschinen. Waren angeblich am Ende der Entwicklung bis zu 160 Meilen schnell.
Kann ich mal raussuchen, find ich bestimmt.
Es gibt auch ein Buch zur 90S von Ian Falloon, da steht einiges zum Thema.

Die 76 Siegermaschine von Daytona und das in Eigenregie von Udo Gietl gebaute Superbike von 78 sind übrigens mittlerweile beide in der Mobilen Tradition.

Original von kardanix
Die Quadratur des Greises hat damals übrigends der Wolfgang Schnepf geschrieben!!!
Kann eigentlich nicht viel Positives außer Durchzug und Höchstgeschwindigkeit im ersten Absatz feststellen, danach gibt't nur noch Lamento über die verbauten Schwermetallteile.
Aber trotzdem ist der Tenor positiv. Leistung und Leistungsentfaltung wurden für gut befunden, nur das mangelnde Drehvermögen (riegelt bei 7400 Touren ab) und die Geräuschkulisse wegen der Stößelstangen haben nicht ganz gefallen.

Und die Motoren laufen auch gut. Aber auch nicht besser, als ein gut gemachter 2V. Und sind leider nicht so haltbar, Habe selber 2 Nockenwellen und 2 Sätze Stößel auf 30000 Km verbraten. Der Motor wurde aber auch gut rangenommen. Manierlich gefahren halten die Kisten bestimmt länger.

Gruß, Rudi
 
RE: Baustahl statt Titan-Stoßstangen

Original von Rudi
Servus!

Original von kardanix
Die besten Renn-Exemplare hatten knapp über 90PS und kollabierten schon bei ca. 8000 U/min - auch mit härtesten Ventilfedern war da nicht viel mehr zu holen, außer ständige Nockenwellenschäden.

Ganz so schlimm war's wohl auch wieder nicht, schließlich war der Enzinger mit den 4V-Köpfen doch einer der schnellsten BMW'ler in der BoT.
Laut Aussage eines Mitarbeiter von der Mobilen Tradition (da stehen die Kisten jetzt, er war aber aktiv in der BoT-Zeit mit dabei) .....


Gruß, Rudi

.... ja der liebe Gert, der hat die Moppeds auch manchmal bei seinen Eltern zu Hause in seiner Werkstatt ............