So um euch den Mund ein wenig wässrig zu machen hier ein kleiner Bericht über meine Fahrt nach Rumänien vor einigen Jahren
Streckenverlauf der Fahrt nach Rumänien.
Anfahrt über die A8 nach Salzburg. Vor der Autobahn A1 nach Salzburg hinein und Richtung Gaisberg oder St.Gilgen.
In St. Gilgen dann hinauf zu Mondsee, an Unterach vorbei und dann nach Gmunden.
Dann über die Eisenstraße hinüber nach Grünburg.
Weiter über Ternberg nach Weyer. Nun am Lunzer See vorbei nach Mariazell.
Von dort dann „geradeaus“ weiter nach Pernitz. Da es nun schon 18:00 war bog ich links ab nach Muggendorf und blieb für eine Nacht dort. Auf keinen Fall in der nähe der Wiener Neustadt übernachten da es dort landschaftlich nicht sonderlich ansprechend ist. Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Sopron in Ungarn und von dort direkt auf die Autobahn nach Budapest. Ungarn habe ich per Autobahn durchquert und zwar auf der E71 bis zum Ende in Polgar. Von dort dann Richtung Nyiregyhaza und weiter nach Satu Mare in Rumänien.
Von Satu Mare ging es dann weiter nach Baia Mare. Und nun der erste Leckerbissen in Rumänien, die Straße von Baia Mare nach Sighetu Marmatiei. Unbedingt die Kamera bereithalten da dort sehr romantische Häuser und Landschaft zu sehen sind.
Ich fuhr dann weiter nach Rona, Petrova, Viseu de Jos und Viseu de Sus.
Dort war dann auch der zweite Tag aus Ermangelung an Tageslicht beendet und ich konnte bei meinen Bekannten übernachten. Jedoch nicht ohne die rumänische Gastfreundschaft bis spät in die Nacht hinein zu genießen. Am dritten und vierten Tag fuhr ich immer von Viseu de Sus ausgehend die Gegend ab. Nach einem herzlichen Abschied ging es dann am fünften Tag wieder nach Hause über die gleiche Autobahn in Ungarn und dann aber auch in Österreich über die Autobahn nach Wien, Salzburg. In der nähe von Wien dann eine weitere Übernachtung um dann am sechsten Tag gestärkt (und nass) nach Hause zu kommen.
Reisebeschreibung
Die Strecke in den Alpen von Salzburg nach Wiener Neustadt war ein Traum und entschädigt schon im voraus für die stupide Autobahnfresserei in Ungarn.
Rumänien war für mich eine Zeitreise um ca. 80 Jahre welche kurz vor der Grenze beginnt und dann stündlich um 10 – 20 Jahre zurückführt. Zuerst gehen die Traktoren aus und es häufen sich die Pferdegespanne. Die Mistgabeln sind immer noch aus Eisen aber wenn die Pferdegespanne weniger werden wird aus Eisen Holz. Dann noch eine Stunde weiter und aus Pferden werden Ochsen. Störche in ihren Nester werden ein normaler Anblick und man kommt sich mit der Maschine immer mehr wie ein Alien vor.
Die Ortschaften und die Menschen erinnern an Photografien auf denen unsere Urgroßeltern stolz in die Kamera blicken. Aus den Augen des Urlaubers ist die Natur dort noch im Einklang mit den Menschen und das Leben muss romantisch ruhig dahingleiten.
Apropos dahingleiten, sollte man nicht im Besitz einer spitzenmäßig gefederten Reise-Enduro sein, sonder wie ich auf einer K1100 LT ins Land der Karpaten fahren, empfiehlt es sich eine
gummigelagerte Wirbelsäule einzuziehen. Die asphaltierten Straßen sind übersäht mit Schlaglöchern mit nicht unerheblichem Tiefgang. Ich möchte mir nicht vorstellen was mein Mädel (K1100) gemacht hätte, wenn ich ihr Vorderrad in einer solchen Grube versenkt hätte.
Die Karpaden sind ungefähr mit unseren Voralpen zu vergleichen jedoch sollte man sich dazu unendlich große Buchenwälder vorstellen. Schön kurvig nicht allzu viele Kehren und immer schön rauf und runter. Halt genau das was uns Kurventrätzer gefällt. Und dazu dann eine Umwelt wie im Deutschland der 20er und 30er Jahre. – Ein Traum – (mit Schlaglöchern)
Ich kann Rumänien allen empfehlen die kein 5 Sterne Hotel brauchen um glücklich zu sein.
Die Infrastruktur wird sich in den nächsten Jahren, zumindest in den Karpaten, noch nicht übermäßig verbessern womit sicher auch Land und Leute noch einige Jahre so wie heute bleiben dürften.
Fahrt hin und erlebt es selbst.
Bernd Krabler