cyco

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Moin,

weil meine Gabel beim Rollen und leichten Bremse immer "eingenickt" ist, bin ich gerade dabei meine Gabel zerlegen und zu überholen.

Und im rechten Tauchrohr war der Anschlag tatsächlich zerbröselt. Nun habe ich heute versucht die Gabelsimmerring vorsichtig mit einer 36er Nuss einzutreiben, aber ist mir auf der einen Seite wohl nicht gut gelungen?

Auf der linken Seite steht es etwas über und will auch nicht mehr tiefer.

20190105_124255.jpg

Und auf rechten Seite etwas zu tief?

20190105_124259.jpg

Ist das noch im Rahmen oder lieber neuen Ring besorgen?

Beim Auseinanderbauen sind noch ein paar Fragen aufgekommen.

Die Feder, die die Exzenter-Welle von unten in der Schwenksattelbremse hält, trieft bei mir in MOS2-Fett. Ist das so gewollt? Eigentlich sollte da doch nichts hinkommen oder kann da Wasser durch die Bronzebuchse kommen?

Und sollten die Buchsen für die Exzenterwelle geschmiert werden? Bei Heusler steht ein bisschen Staburags?

Bei den Verschlussschrauben, die unten auf die Tauchrohre geschraubt werden, ist die Dichtung quasi eins mit der Verschlussschraube geworden. Der Vorbesitzer hat da anscheinend mit Dichtmasse gearbeitet. Soll ich die Dichtringe versuchen runterzubekommen oder auch mit Dichtmasse arbeiten? Wenn Dichtmasse, welche wäre empfehlenswert?

Das Federlager war so fest, dass ich es mit der 36er Nuss nicht abbekommen habe. Habe mir dann einen Schlag-Ringschlüssel besorgt in der Größe besorgt. Damit ging es dann. Ich hoffe, ich bekomme sie wieder ausreichend fest. Gibt es da noch einen Tipp oder Trick?

Schon mal vielen Dank und Gruß aus HH.
 
Hast du die Sitzflächen für die Stangendichtungen gründlich gereinigt?
Vielleicht hatte auch hier ein Spaßvogel mit Flüssigdichtung oder Kleber nachgeholfen.
Ansonsten ist die Höhenlage zweitrangig. Wichtig ist, dass die Ringe nicht verwinkelt montiert und die Lippen unversehrt sind.

Die Exzenterbolzen sollte man leicht schmieren. Neben Staburags ist auch Optimol oder MoS2-Fett geeignet.

Wenn die großen Verschlusskappen und die Dichtflächen am Rohr unbeschädigt sind, sollten das mit neuen Dichtungen alleine funktionieren.

Die oberen Federlager sind laut Vorgabe mit 120 Nm anzuziehen; oft wird da von Laien zuviel getan...
 
Hast du die Sitzflächen für die Stangendichtungen gründlich gereinigt?
Vielleicht hatte auch hier ein Spaßvogel mit Flüssigdichtung oder Kleber nachgeholfen.
Ansonsten ist die Höhenlage zweitrangig. Wichtig ist, dass die Ringe nicht verwinkelt montiert und die Lippen unversehrt sind.

Die Exzenterbolzen sollte man leicht schmieren. Neben Staburags ist auch Optimol oder MoS2-Fett geeignet.

Wenn die großen Verschlusskappen und die Dichtflächen am Rohr unbeschädigt sind, sollten das mit neuen Dichtungen alleine funktionieren.

Die oberen Federlager sind laut Vorgabe mit 120 Nm anzuziehen; oft wird da von Laien zuviel getan...

Danke für die Hinweise. Die Sitzflächen für Stangendichtung waren sauber und keine Rückstände sichtbar oder fühlbar.

Dann bestell ich die Dichtungen für die Verschlusskappen. Da mir beim Abschrauben keine Dichtringe entgegen kamen, gehe ich davon aus, dass tatsächlich keine genutzt wurden und deshalb mit Dichtmasse gearbeitet wurde.
 
Danke für die Hinweise. Die Sitzflächen für Stangendichtung waren sauber und keine Rückstände sichtbar oder fühlbar.

Dann bestell ich die Dichtungen für die Verschlusskappen. Da mir beim Abschrauben keine Dichtringe entgegen kamen, gehe ich davon aus, dass tatsächlich keine genutzt wurden und deshalb mit Dichtmasse gearbeitet wurde.

Dann viel Erfolg und berichte weiter!
 
Bordwerkzeug und 2-Kilo Hammer, zuviel?

Wichtig ist jedenfalls, dass das Standrohr gegengehalten wird, so dass die Gabel sich nicht am Anschlag abstützt.

Danke für den Hinweis. Wie lässt sich das machen, wenn man alleine arbeitet? Alles zusammenbauen, Federlager schon mal fest anziehen und dann das Rad möglichst nah an der Achse fixieren?
 
Da ich im Moment nur häppenweise in die Garage komme, geht es nur langsam voran. Aber mir fehlen auch immer noch die neuen Kunststoffanschläge, also ist auch noch Zeit. ;)

Heute habe ich die Dämpferrohre rausgenommen und habe da eine Fragezeichen bekommen. So sieht das linke Dämpferrohr aus.

20190106_153130.jpg

Was nicht dabei war, ist die Kunststoffbuchse. Die fehlt bei beiden Dämpferrohren. Können die sich rückstandslos auflösen?

Des Weiteren steht im "Gabel überholen" Update von MM, dass die dickeren Aluscheiben unterschiedlich sind. Die untere Scheibe soll einen Innendurchmesser von 15,5 mm haben und einen Einstich am äußeren Rand.

https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?14650-Gabel-%FCberholen-f%FCr-5-6-und-fr%FChe-7

Meine Scheiben (die unteren) haben beide 15,7 mm und keinen Einstich.

20190106_153135.jpg

20190106_153141.jpg

Die oberen Scheiben haben zumindest keinen Einstich am Außenrand. Lohnt sich die, die kleineren Aluscheiben für unten zu besorgen, weil es Einfluss auf die Dämpfung haben soll?

Ich wollte auch die Feder in den Dämpfern tauschen. Verstehe ich das richtig, dass man die Rohre am unteren Sechskant einspannen soll um dann das Federlager zu lösen?

Oder lieber nur einmal durchspülen und die Federringe oben tauschen? Aber wenn man das Federlager nicht löst muss die ja ziemlich rüberwürgen?
 
Die zitierten Angaben stammen teilweise aus einer Service-Info von BMW von 1975. Ein Ausschnitt aus dem aktuellen ETK zeigt für die 75/6 beide Ringtypen:

Image1.jpg
 
Die zitierten Angaben stammen teilweise aus einer Service-Info von BMW von 1975. Ein Ausschnitt aus dem aktuellen ETK zeigt für die 75/6 beide Ringtypen:

Dann hätten sie ja bei eigentlich auch drin sein sollen, oder? Auf deinem Bild sieht man auch die angedeutete Kerbe beim unteren Ring. Edit: Ich sehe gerade, es sind 2 Ausführungen. Ich habe dann die Ausführung ohne Kerbe, weil dort die Ringanzahl mit 4 angegeben wird. Werde ich mir aber trotzdem mal bestellen. Vielleicht bringt es ja was.

Was ist das für ein Programm mit dem man sich die Teile so anzeigen lassen kann? Ist das frei oder nur für Händler?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe wieder ein paar Fragen. Hatte heute Zeit, die neue Kolbenringe aufzuziehen und habe dann die Dämpferrohre wieder vorsichtig eingefädelt. Die alten Kolbenringe waren extrem verschlissen. Die neuen Kolbenringe sind dagegen deutlich fester mit mehr Spannung. Aber nun lässt sich das Dämpferrohr nur mit ein bisschen mehr Kraft im Standrohr verschieben.

Ist das normal nach Tausch der Kolbenringe oder muss das sehr leichtgängig sein?

Und wie zieht ihr die M8x1 Mutter ganz unten mit 20 NM an, wenn man den Inbus-Schlüssel zum Gegenhalten braucht?

Und noch ein Tipp für die Faltenbälge wäre klasse. Die bekomme nicht geschmeidig übers Tauchrohr. Gibt es dann einen Trick? Anwärmen, Spüli?

Letzte Frage: Welches Polierleinen? :gfreu:
 
Aber nun lässt sich das Dämpferrohr nur mit ein bisschen mehr Kraft im Standrohr verschieben.
Kein Problem.


Und wie zieht ihr die M8x1 Mutter ganz unten mit 20 NM an, wenn man den Inbus-Schlüssel zum Gegenhalten braucht?
Gar nicht. Ich ziehe die Mutter gerade so fest, dass es dort öldicht ist. Anziehen nach Werksangabe kann zu schwergängigem Dämpferkolben führen.


Und noch ein Tipp für die Faltenbälge wäre klasse. Die bekomme nicht geschmeidig übers Tauchrohr. Gibt es dann einen Trick? Anwärmen, Spüli?

Vaseline.
 
Und wie zieht ihr die M8x1 Mutter ganz unten mit 20 NM an, wenn man den Inbus-Schlüssel zum Gegenhalten braucht?

-Ganz wichtig ist, das du da von Innen einen neuen passenden Kupferring verwendest, denn der dichtet unten ab. Bei der Monatge hilft es, diesen mit etwas Fett unten am Dämferrohr zu fixieren, damit er nicht abfällt.
Jürgen
 
So Gabel ist wieder drin. Vielen Dank für die Hinweise und Tipps.

Die störrischen Faltenbälge habe ich mit Spüli und einem Heißluftfön gefügig gemacht.

Ich habe nun die Alu-Ringe mit dem Innendurchmesser von 15,5 mm und dem äußeren Einstich verbaut. Die sollen ja erheblich Einfluss auf die Zugstufe haben. In Verbindung mit einem 10er Gabelöl ist die Druckstufe erwartungsgemäß deutlich straffer, allerdings ist die Zugstufe, also der Rückfedern, auch deutlich langsamer. Könnte es sein, dass die alten Federn das nicht mehr so gut schaffen mit den härterem Öl und die neuen Kolbenringe? Und bei den Temperaturen ist das vermutlich schwierig zu beurteilen?

Probefahrt ist leider in Norddeutschland wegen Land unter im Moment nicht möglich. Aber die nächste Gelegenheit wird genutzt.
 
Danke für Tipp.

Ich habe noch ein bisschen hier rumgelesen und anscheinend ist die Viskosität des Gabelöls entscheidender als die Gabelfedern. Da ich ja auch die schmaleren Alu-Ringe verbaut habe, werde ich auf alle Fälle noch mal ein dünneres Öl zeitnah (mal sehen wie's Wetter wird) austesten.
 
Moin,
ich habe die Vorderradgabel auch gerade in Einzelteilen liegen... Die unteren Anschlagringe hatten in den Verschluss-Schraubhülsen ihren Aggregatzustand geändert, aber man konnte sie zumindest noch erahnen -wenn auch nur als halbporösen Pudding. Die oberen habe ich ehrlich gesagt nicht mal in Fragmenten wiederfinden können...
Hatte gesehen, dass einige von Euch die Nachfertigungen aus PTFE einsetzen. Ist der Werkstoff nicht zu "hart"? Da dämpft und federt doch dann sicher im Falle des Durschlagens gar nichts mehr, oder? Weiß jemand, aus welchem Material die ursprünglich mal hergestellt waren, oder hat das auch schon nix getaugt?
Was empfehlt Ihr:
Anschlagringe aus dem Überholsatz oder Nachfertigungen aus PTFE?
Vielen Dank im Voraus für sachdienliche Hinweis!
 
Danke!
Dann werde ich die auch ausprobieren.
...dass die alten auch schon noch nach nicht einmal 50 Jahren kaputtgehen...
...wirklich schwer, gute Qualität zu kaufen!;););)
 
Danke!
Dann werde ich die auch ausprobieren.
...dass die alten auch schon noch nach nicht einmal 50 Jahren kaputtgehen...
...wirklich schwer, gute Qualität zu kaufen!;););)

Ich habe auch die von williwedel drinnen, kann aber noch nigs dazu sagen, da noch nicht gefahren. Bei mir war es auch so, dass die oberen Anschläge nicht mehr da waren. Entweder rückstandslos aufgelöst oder nie drin gewesen.
 
Und wie zieht ihr die M8x1 Mutter ganz unten mit 20 NM an, wenn man den Inbus-Schlüssel zum Gegenhalten braucht?



:gfreu:

Der Anzugswert der M8 x 1 Feingewindemutter wurde geändert. Da soll jetzt nur noch mit 16 Nm angezogen werden. Ich habe dort einen gekröpften Ringschlüssel und den passenden Inbusschlüssel angesetzt und leicht handfest angezogen. Dann ohne Gegenhalten mit einem Drehmomentschlüssel und passender Nuss nachziehen. Das hat immer gut geklappt.

Zum Gabelöl. Irgendjemand hat hier im Forum mal eine "Umrechnungstabelle" von SAE- auf HLP- Werte eingestellt. Früher war von BMW immer 5er Hydrauliköl empfohlen.
Nun fahre ich das günstige HLP 22 von Liqui Moly, das sehr gut funktioniert.

Jan
 
Ich habe nun die Alu-Ringe mit dem Innendurchmesser von 15,5 mm und dem äußeren Einstich verbaut. Die sollen ja erheblich Einfluss auf die Zugstufe haben.

Wo hast du die denn eingebaut? Die "dürfen" eigentlich nur unten hin (zwischen die beiden Gewindehülsen) und beeinflussen damit die Druckstufe..

Danke für den Tip. Werde ich probieren, falls das 10er Öl (synthetisch) zu dick ist.

Welches 10er ist es denn? Beim Gabelöl, so man es denn fahren möchte, ist es sinniger, nach cSt. auszuwählen. Die SAE Viskositätsangaben variieren von Hersteller zu Hersteller stark.

Ich bin bei meiner /5 mit den originalen Filigranfederchen, Dämpferdüse ohne Einstich aber schwimmend jetzt bei Silkolene RSF 5 (blau) angekommen und sehr sehr zufrieden.

Gruß, Hendrik
 
Zuletzt bearbeitet:
Das einzig richtige Gabelöl ist das, was hier gerade erprobt wird:

2695.jpg


:D