Mir fällt hier die Erzählung des KFZ- Meisters der hiesigen BMW- Vertretung ein, der als Motorradspezialist für einen Kunden aus dessen R69S in den 60er Jahren ein teures Seitenwagen- Gespann machen sollte. Alles wurde fachmännisch montiert, es fehlte nur noch die Probefahrt. Er fuhr die abschüssige Einfahrt runter, bog nach links auf die Straße ein und wollte dann an der Kreuzung wieder rechts abbiegen. Da kam ihm von dort eine Straßenbahn entgegen, die in seine Straße einbog. Er lehnte sich nach rechts, um auszuweichen, aber das Dreirad fuhr weiter geradeaus, auch bremsen konnte er in seiner Panik nicht mehr. Es kam zum Frontal- Zusammenstoß mit Totalschaden für das Gespann. So schnell kann das gehen bei fehlender Routine.
Eine andere Story, sehr unterhaltsam. Ein Dachdeckermeister mit Benzin im Blut hatte die Flachdächer einer ausgedehnten Fabrikanlage mit Pappe neu zu decken. Damit die kraft- und zeitraubende Verteilung der zahllosen Papprollen schneller ging, rüstete er eine 98er mit einem kleinen Plateau- Seitenwagen aus. Darauf wurden die Rollen geladen, und während er übers Dach fuhr, hob er immer wieder das Plateau vorne an, so dass die Rollen hinten runter kullerten. Das ging wie geschmiert. Eines Sonntags Morgen zeigte er einem Kollegen das umfangreiche Werk vor Ort. Neugierig fragte sein Gast, was das für ein Gefährt sei. Er bekam die Technik erklärt und wollte natürlich "auch mal". Die Warnung, dass man dafür Seitenwagen fahren können müsse, beantwortre er mit: "Kein Problem, kann ich!" Er schwang sich auf das Minigespann und fur los --- zum Schrecken des Meisters auf die Dachkante zu. Auch hier verhinderte die Panik Lenken und Bremsen, kein Rufen half, der Kollege stürzte mitsamt dem Gespann in die Tiefe. Zum Glück gab es da ein weiteres Flachdach, allerdings eine Etage tiefer. Das Dreirad hatte Totalschaden, der Fahrer außer blauen Flecken nur eine gebrochene Ferse, aaaber: die juristischen Folgen per Berufsgenossenschaft waren hochnotpeinlich... .
Heinz