hallo Leute,

ich hab schon wieder mal ne Frage. Vielleicht kann mir ja ein hier evtl. anwesendes Physikgenie weiterhelfen.

Ich will meine Hinterradbremse (momentan Scherb-Fußrasten) auf Tarozzi-Fußrasten umbauen. Bei der Tarozzi ist der Bremshebel direkt auf der Raste gelagert. Beim Original dagegen ist der Bremshebel weiter unten im Rahmen gelagert.

Ich hab versucht, die unterschiedlichen Situationen in einer Grafik zu veranschaulichen.

- oben der Istzustand
- in der Mitte der geplante Umbau
- unten ein Foto vom Istzustand mit eingezeichnetem Umbau

Jetzt meine Frage dazu:
wenn ich den alten Bremshebel so wie in der mittleren Zeichnung dargestellt abschneide und von oben über den neuen Bremshebel anlenke; ändert sich dann der nötige, auf den Bremshebel wirkende Druck?
Ich sitz schon ewig davor und überlege. Aber es will mir einfach nicht klarwerden, ob sich an den Kräfteverhältnissen etwas verändert.
 

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Guck Dir mal an, wie ich das gelöst habe, ich habe auch den abgesägten Originalbremshebel mit dem neuen verbunden. Zur Distanzierung habe ich Alu-Rundmaterial verwendet. Klappt prima, der TÜV war davon überzeugt.
 

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Das sieht schon mal sehr gut aus. Wie ist es denn mit der Übertragung? Meinst du, die einzusetzende Bremskraft ist unverändert im Vergleich zum Original?
 
Hallo Thomas,

Bremsen werden gerne überbewertet, Hinterradbremsen sowieso. :D

Spaß beiseite. Ich habe auch umgebaut und bekomme trotz anderer Hebelverhältnisse das Hinterrad schneller zum Blockieren als mir lieb ist.
In deinem Fall hab ich keinerlei Bedenken. ;)
 
Original von thomas1301
Jetzt meine Frage dazu:
wenn ich den alten Bremshebel so wie in der mittleren Zeichnung dargestellt abschneide und von oben über den neuen Bremshebel anlenke; ändert sich dann der nötige, auf den Bremshebel wirkende Druck?
Ich sitz schon ewig davor und überlege. Aber es will mir einfach nicht klarwerden, ob sich an den Kräfteverhältnissen etwas verändert.

Ich bin zwar ganz bestimmt kein Physik-Genie, aber Dein Problem ist ein relativ einfaches ;).

Die vorgesehenen Längen sind in Deiner Zeichnung nicht so genau zu erkennen, deswegen generell:

Wenn der Abstand des Anlenkpunkts zum Drehpunkt am "neuen" Bremshebel genauso groß ist, wie der Abstand des Anlenkpunktes des "alten" Bremshebels zu seinem Drehpunkt, hast Du zwischen den beiden Hebeln eine 1:1-Übersetzung (dazu sollte das Viereck aus "alter" Bremshebeldrehpunkt, "alter" Bremshebelanlegpunkt, "neuer" Bremshebeldrehpunkt und "neuer" Bremshebelanlegpunkt ein Parallelogramm bilden).
Das einzige, was dann anders ist als vorher, ist die zusätzliche Reibung an den neuen Lagerstellen. Die kannst Du mit etwas Liebe und Schmierfett minimieren ))): .

Wenn das Viereck kein Parallelogramm, sondern ein Trapez werden soll, hast Du eine sich über den Hebelweg hinweg ändernde Hebelübersetzung. Auch nicht schlimm, aber möglicherweise gewöhnungsbedürftig.
 
Hallo,

grundsätzlich sind die Hebelarme senkrecht zum Drehpunkt zu messen.
Die Konstruktion ist m.E. nicht zulässig. Mit dem Betätigungsweg an der Fußraste verkleinert sich der Hebelarm, d. H. die Fußkraft muß erhöht werden ohne das die Kraft in der Druckstange größer wird. Bei dem Bremsgestänge am HAG wird durch die Anlenkung hinter dem Drehpunkt der Hebelarm größer und ist richtig.

Gruß
Walter
 
Das täuscht durch den Blickwinkel und die 3-Dimensionalität der Anordnung, rechts vom Rahmen ist es annähernd 1:1, links vom Rahmen habe ich allerdings die Anlenkung der Betätigungszugstange deutlich nach unten zum Drehpunkt hin verlagert, da der Hebelarm des Fußbremshebels ja deutlich kürzer ist als der vom langen Originalhebel.
Dadurch ist der Weg für die Fußspitze gleich geblieben und somit auch die gesamten Kraft- und Hebelverhältnisse.
 
Ja, ich meinte das Verhältnis der Anlenkpunkte, nich die Länge der gesamten Bremshebel.