eschild
Aktiv
Intro:
Sehr geehrtes Forum,
vor ungefähr 4 Jahren ist mir eine nahezu originale 92er R100GSPD "zugelaufen", welche seit 2008 abgemeldet in einer Garage stand und seitdem nicht mehr bewegt wurde. Der Besitzer war verstorben, deshalb waren keine 1.-Hand-Infos erfragbar und keine Werkstattunterlagen/-rechnungen einsehbar. Die Batterie war ausgebaut und damit konnte das Motorrad auch nicht direkt angeworfen und Probe gefahren werden. Dies hätte ich der Q aber mit den ganzen alten Betriebsmitteln auch nicht zumuten wollen.

Neben den normalen Gebrauchs- und Verschleißspuren war für mich als einziges offensichtliches Manko unter dem Getriebeausgang eine kleine Öl-Inkontinenz erkennbar. Das Getriebe zeigte ein im Vergleich zum Motor recht helles Gehäuse. Meine Interpretation war, dass kürzlich eine Getrieberevision stattgefunden haben muss, welche eine mit R-2V-Getrieben unerfahrene Werkstatt durchgeführt haben wird. Da alle mir bekannten Handbücher - auch das originale WHB - verschweigen, dass die kleine dreieckige Aussparung auf 12Uhr im Sitz des Getriebeausgangswellendichtringes bei den Paralevern mit Silikon zu verschließen ist war meine Vermutung, dass die ausführende Werkstatt dies aus Unwissenheit weggelassen hat. Diese Vermutung stellte sich später als korrekt heraus - dass Öl kam von dort. Leider war die betreuende Werkstatt auch bei vielen anderen Themen mindestens unerfahren, wenn nicht sogar unfähig. Doch dazu später ….
Ich habe das Motorrad eingeladen und bin fröhlich pfeifend heimgefahren in dem Glauben, das passende Alltagsmotorrad für meine verbleibende 2-Radkarriere gefunden zu haben.
Zu Hause, beim anstehenden Ölwechsel, Ventileinstellen, Vergaser ultraschallen etc., fand sich dann unter nahezu jedem abgebauten Teil eine Baustelle mit Handlungsbedarf. Tiefpunkt war, als ich die mit Edelstahl-Hutmuttern und abgesägten M6-Schrauben (als Stehbolzen) befestigte und leicht ölfeuchte Ölwanne abgenommen hatte um diese Bastelei mit neuer Dichtung und ordentlichen 8.8er M6-Inbus rückgängig zu machen. Hier fand sich in der Ölwanne eine erhebliche Menge an Aluminiumbruchstücken.

Bei einem Trost-Bier überschlug ich in Gedanken den Zeitaufwand, die Einzelteile der Q unter die Leute zu bringen. Am Ende der Suche nach dem Herkunftsort der Bruchstücke war die Zerlegung dann schon soweit fortgeschritten, dass bis zu einer Komplettzerlegung des Motorrades nur ein halber Tag Arbeit notwendig war.
Mittlerweile sind nun einige Hauptkomponenten (Rahmen, Motor, Gabel, …) renoviert und ich habe für den anstehenden Zusammenbau meinen 9-jährigen Sohn als motivierte Mechaniker-Unterstützung gewinnen können. Deshalb haben nun der Spaß am Schrauben und die Sorgfalt Vorrang vor der schnellen Fertigstellung.
Für diejenigen die es interessiert werde ich versuchen, von Zeit zu Zeit über den Fortschritt des Wiederaufbaus zu berichten. Für Hinweise und Kniffe, welche uns Fehler und Zusatzarbeit vermeiden helfen, bin ich allen Tippgebern bereits im Voraus sehr dankbar!
Beste Grüsse, Andreas
Sehr geehrtes Forum,
vor ungefähr 4 Jahren ist mir eine nahezu originale 92er R100GSPD "zugelaufen", welche seit 2008 abgemeldet in einer Garage stand und seitdem nicht mehr bewegt wurde. Der Besitzer war verstorben, deshalb waren keine 1.-Hand-Infos erfragbar und keine Werkstattunterlagen/-rechnungen einsehbar. Die Batterie war ausgebaut und damit konnte das Motorrad auch nicht direkt angeworfen und Probe gefahren werden. Dies hätte ich der Q aber mit den ganzen alten Betriebsmitteln auch nicht zumuten wollen.

Neben den normalen Gebrauchs- und Verschleißspuren war für mich als einziges offensichtliches Manko unter dem Getriebeausgang eine kleine Öl-Inkontinenz erkennbar. Das Getriebe zeigte ein im Vergleich zum Motor recht helles Gehäuse. Meine Interpretation war, dass kürzlich eine Getrieberevision stattgefunden haben muss, welche eine mit R-2V-Getrieben unerfahrene Werkstatt durchgeführt haben wird. Da alle mir bekannten Handbücher - auch das originale WHB - verschweigen, dass die kleine dreieckige Aussparung auf 12Uhr im Sitz des Getriebeausgangswellendichtringes bei den Paralevern mit Silikon zu verschließen ist war meine Vermutung, dass die ausführende Werkstatt dies aus Unwissenheit weggelassen hat. Diese Vermutung stellte sich später als korrekt heraus - dass Öl kam von dort. Leider war die betreuende Werkstatt auch bei vielen anderen Themen mindestens unerfahren, wenn nicht sogar unfähig. Doch dazu später ….
Ich habe das Motorrad eingeladen und bin fröhlich pfeifend heimgefahren in dem Glauben, das passende Alltagsmotorrad für meine verbleibende 2-Radkarriere gefunden zu haben.
Zu Hause, beim anstehenden Ölwechsel, Ventileinstellen, Vergaser ultraschallen etc., fand sich dann unter nahezu jedem abgebauten Teil eine Baustelle mit Handlungsbedarf. Tiefpunkt war, als ich die mit Edelstahl-Hutmuttern und abgesägten M6-Schrauben (als Stehbolzen) befestigte und leicht ölfeuchte Ölwanne abgenommen hatte um diese Bastelei mit neuer Dichtung und ordentlichen 8.8er M6-Inbus rückgängig zu machen. Hier fand sich in der Ölwanne eine erhebliche Menge an Aluminiumbruchstücken.

Bei einem Trost-Bier überschlug ich in Gedanken den Zeitaufwand, die Einzelteile der Q unter die Leute zu bringen. Am Ende der Suche nach dem Herkunftsort der Bruchstücke war die Zerlegung dann schon soweit fortgeschritten, dass bis zu einer Komplettzerlegung des Motorrades nur ein halber Tag Arbeit notwendig war.
Mittlerweile sind nun einige Hauptkomponenten (Rahmen, Motor, Gabel, …) renoviert und ich habe für den anstehenden Zusammenbau meinen 9-jährigen Sohn als motivierte Mechaniker-Unterstützung gewinnen können. Deshalb haben nun der Spaß am Schrauben und die Sorgfalt Vorrang vor der schnellen Fertigstellung.
Für diejenigen die es interessiert werde ich versuchen, von Zeit zu Zeit über den Fortschritt des Wiederaufbaus zu berichten. Für Hinweise und Kniffe, welche uns Fehler und Zusatzarbeit vermeiden helfen, bin ich allen Tippgebern bereits im Voraus sehr dankbar!
Beste Grüsse, Andreas