gvanm

Einsteiger
Hallo Leute,

ich treibe meine R 100 GS Baujahr 1989 durch die ostfriesischen Landschaften und bin eigentlich immer ganz zufrieden mit ihr gewesen.
Seit einiger Zeit wurde das Anlassen jedoch immer lästiger. Es dauert bis zu ca. einer Minute bis sie dann endlich mal anspringt. Warm läuft es etwas besser. Ich habe nun zunächst einmal die Zündspule (schwarz und nicht grau!) durchgemessen und dabei ein wenig von den Sollwerten abweichende Werte bekommen:
Primär 0,9 - 1,0 statt Soll 1,15 - 1,32 und sekundär 12,9 - 13,3 statt 7,5 - 9,15.
Da ich nicht gerade Großmeister der Kupferwurmbekämpfung bin kann ich, ehrlich gesagt, mit diesem Messergebnis gar nichts anfangen. Ist das nun noch o.k. oder schon bedenklich, total daneben oder vielleicht sogar gut???
Also, liebe Elektrikfreunde - vielleicht fällt ja dem ein oder anderen von euch etwas dazu ein.
Ich würde mich freuen wenn mir jemand da weiterhelfen könnte.

Viele Grüße aus dem leider nicht so ganz trockenen Ostfriesland

Günther
 
Hei,
Original von gvanm
Ich habe nun zunächst einmal die Zündspule (schwarz und nicht grau!) durchgemessen und dabei ein wenig von den Sollwerten abweichende Werte bekommen:
Primär 0,9 - 1,0 statt Soll 1,15 - 1,32 und sekundär 12,9 - 13,3 statt 7,5 - 9,15.
Die Werte, die Du da zitierst, sind für die "graue" Spule. Die "rote" (rechts im Bild) hat 0.5 Ohm primär und 12.8 kOhm sekundär, von daher passt das.

Hast Du den Widerstand der Messleitungen bei der Messung auf der Primärseite berücksichtigt?

gscoil01.jpg
 
Die Werte sind im grünen Bereich!
Ich würde der Fehlerbeschreibung nach die Ursache fürs schlechte anspringen im Vergaser suchen.
 
Moin Jungens,
das geht ja rasend schnell bei euch - besten Dank!
@ Joerg: die Leitungswiderstände hab ich nicht berücksichtigt - damit erklärt sich dann wohl der im Vergleich zum Sollwert für die schwarze Spule höhere Widerstand!?
@ Detlev: Die Vergaser habe ich erst vor kurzem gereinigt und mit neuen Dichtungen (Dichtsatz von Wüdo) ausgestattet - daran sollte es eigentlich nicht liegen. Was gäbe es denn bei den Vergasern sonst noch zu machen?
Ein neues NGK-Zündgeschirr und NGK-Platinkerzen habe ich auch erst kürzlich installiert - das sollte also auch i. O. sein.
Wie sieht´s denn mit diesem ominösen Hallgeber und der Diodenplatte aus - können die etwas damit zu tun haben?
Vielen Dank und viele Grüße

Günther
 
Hallo Günther,
die Diodenplatte ist der Gleichrichter für die Lichtmaschine, hat also auch nuix mit dem starverhalten zu tun.
Der Hallgeber ist für den Zündzeitpunkt (und dessen Auslösung) verantwortlich, der kann also durchaus Startprobleme bereiten.
Allerdings halte ich es für unwahrscheinlich, dass er bei einem Defekt nach langer "Orgelei" dann doch funktioniert. Eher macht er thermische Probleme, d.h. bei heißem Motor gibts dann keinen Zündfunken mehr.
Schraub doch einfach mal eine Zündkerze heraus, stecke den Kerzenstecker drauf und halte das Gewind an den Zylinder/Kopf. Wenn Du dann den Anlasser betätigst, muss ein Zündfunke zu sehen sein.
Wenn das soweit stimmt, musst Du den Fehler woanders suchen...
 
Besten Dank für eure Tipps.
Ich habe dann letztlich die gesamte Zündkabelei nochmal abgenommen, Kontakte gesäubert und auch die Vergaser nochmal intensiv gereinigt, wobei mir allerdings nirgendwo irgendetwas Besonderes aufgefallen ist.
Aber, oh Wunder, nun läuft wieder alles bestens, die Mühle ist nach der ersten/zweiten Anlasserumdrehung da und läuft absolut einwandfrei. Ist ja schön, dass alles wieder in Ordnung ist, aber man hätte ja doch gerne gewusst woran es nun gelegen hat. Aber so ist das eben manchmal.

Ich wünsch euch einen schönen Boxerherbst
Günther