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  1. #1
    Avatar von Gerd
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    Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Hallo Gemeinde,
    wünsche zunächst mal wohl gerutscht zu haben - auf ein gutes neues 2016!

    Nun zur Frage - an die anwesenden Ingenieure:
    angenommen, die Kurbelwelle dreht sich mit ~6000/min. Dann wird ja das Gewicht von Kolben und Pleuel 6000 x je Minute auf eine gewisse Geschwindigkeit beschleunigt und wieder auf 0 (OT & UT) abgebremst.

    Nehmen wir mal das Gewicht mit 700g (Kolben) und 300g (Pleuel) an, und ignorieren mal die Rotation / Oszillation des unteren Pleuelteils.

    Meine Frage bezieht sich auf die dabei auftretenden Kräfte am unteren Pleuellager: wie hoch sind diese reinen Beschleunigungskräfte im Vergleich zu der Kraft, die durch die Verbrennung entsteht? Mir pers. kommt es dabei nicht so auf die absoluten Zahlen an, sondern nur auf die groben Verhältnisse. Sind die Beschleunigungskräfte also 2x oder 10x so hoch?

    (Mich interessiert, wie sich z.B. leichtere Kolben und gleichzeitig erhöhte Verdichtung auswirken.)
    Beste Qrüße - Gerd
    (www.zeebulon.de/bmw)

    Bin dann erstmal weg...

  2. #2
    traebbe
    Gast

    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Hallo Gerd,

    ich kann dir ja auf deine Frage keine Antwort geben, weil ich nicht Inschenöör bin und auch sonst über die Auftretenden Kräfte nicht soo viel weiss, ausser dass bei einem Kurbelwellenbruch schonmal der Anlasser nach oben gebogen wird, die Kräfte müssen da dann schon enorm sein, aber:

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    darauf einen , oder 2

  3. #3
    Admin Avatar von MM
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    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Was ich noch weiß (lang ists her):
    Beim Diesel- und beim aufgeladenen Otto-Motor überwiegen die Druckbelastungen. Beim Otto-Saug-Motor sind die Zugkräfte aber bedeutend für die Auslegung.
    Gruß
    Michael




    Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.

  4. #4
    Slalomfahrer Avatar von kurt49
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    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Hier kannst Du Dir das Gewünschte berechnen lassen
    oder mit diesen Formeln selbst berechnen.
    Geändert von kurt49 (01.01.2016 um 23:29 Uhr)

  5. #5
    Gewerbetreibender Avatar von Euklid55
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    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Hallo,

    gehe mal von 100g aus. Im dem Fall macht das 100kp Zugkraft/Druckkraft. Dazu gesellt sich ein Vakuum von rund 70kp. Die Verbrennungsdrücke sind größer, jedoch gehen die von der Beschleunigung ab. Wenn was knallt beim Saugmotor, dann immer hohe Drehzahl, Vergaser geschlossen und Kolben in der Abwärtsbewegung.

    Zitat Zitat von traebbe Beitrag anzeigen
    Hallo Gerd,

    ich kann dir ja auf deine Frage keine Antwort geben, weil ich nicht Inschenöör bin und auch sonst über die Auftretenden Kräfte nicht soo viel weiss, ausser dass bei einem Kurbelwellenbruch schonmal der Anlasser nach oben gebogen wird, die Kräfte müssen da dann schon enorm sein, aber:

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    Hier tritt ein anderes Problem auf, die Massenträgheit. Die beschleunigte Masse vom Kurbeltrieb muß abgebremst werden. In der Zeit =0 werden die Kräfte unendlich groß.

    Gruß
    Walter
    Geändert von Euklid55 (02.01.2016 um 07:49 Uhr)
    Ignitech Zündung preiswert von Entwickler => https://forum.2-ventiler.de/vbboard/...tech-Z%FCndung

    Gebt alle Hoffnung auf, die ihr hier eintretet! (Dante Inferno (Alighieri, 1265-1321))

  6. #6
    Vorsicht garstige OranGSe Avatar von mfro
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    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Zitat Zitat von kurt49 Beitrag anzeigen
    Hier kannst Du Dir das Gewünschte berechnen lassen
    Kann man. Bloß ist die Rechnung meiner bescheidenen Meinung nach leider falsch.

    "HaJo-Power" scheint mit dem Hub zu rechnen statt mit dem Kurbelradius, was die ausgeworfene Beschleunigung im OT (und damit natürlich auch die Massenkräfte) um den Faktor 2 zu groß werden läßt. Die angehängte Excel-Datei sollte hoffentlich richtig rechnen.

    Zusätzlich sollte man das Ergebnis natürlich richtig interpretieren.

    Der Spitzendruck (und damit die maximale Lagerbelastung aus der Verbrennung) fällt bei der Drehzahl maximalen Drehmoments an und flacht darüber (wegen steigender Atemnot) ab.

    Die maximale Lagerbelastung aus der oszillierenden Massenkraft gibt's dagegen bei Maximaldrehzahl (man sollte da also eher 8000 1/min oder noch mehr eintragen, weil der Kurbeltrieb bei einem Gangspringer ja auch nicht gleich auseinanderfliegen soll). Außerdem fehlen in der Rechnung natürlich die Reibkräfte zwischen Kolben und Zylinderwand und die Kräfte aus dem Gegendruck im Kurbelgehäuse, für die man zusammen sicher noch mal 10% draufschlagen kann.
    Angehängte Dateien Angehängte Dateien
    Gruß,
    Markus

    --- jetzt wollte ich mir gerade einen frisch gepressten Orangensaft zubereiten und hab' mir doch tatsächlich versehentlich ein Bier aufgemacht. Ich Schussel.

  7. #7
    Avatar von Gerd
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    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Moin Markus,
    hervorragend! Genau was ich wissen wollte!

    D.h., entgegen meiner Eingangsvermutung ist also die Kraft durch den Verbrennungsdruck höher.

    Die Kraft infolge Verbrennung erreicht bei sagen wir mal 4000 ihren Maximalwert (~41 kN), dort sind dann die Beschleunigungskräfte nur ~8 kN.

    Berücksichtigt man die "Atmungsverluste" jenseits des max. Drehmoments, dann wäre vielleicht bei 6500/min die Kraft infolge Verbrennung ~20kN (=50% Verlust - realistisch oder zu hoch?) und erst jetzt "überholen" die Beschleunigungskräfte mit ~21 kN.

    Bei 8000 steht es dann 20 zu 41.
    Beste Qrüße - Gerd
    (www.zeebulon.de/bmw)

    Bin dann erstmal weg...

  8. #8
    Avatar von hubi
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    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Vor einigen Jahren hab ich das mal durchgerechnet, hier ist das Diagramm dazu. Die Rohdaten muss ich suchen, sind auf ner externen Platte.
    Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
    Bert Brecht

  9. #9
    Vorsicht garstige OranGSe Avatar von mfro
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    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Zitat Zitat von Gerd Beitrag anzeigen
    Berücksichtigt man die "Atmungsverluste" jenseits des max. Drehmoments, dann wäre vielleicht bei 6500/min die Kraft infolge Verbrennung ~20kN (=50% Verlust - realistisch oder zu hoch?) und erst jetzt "überholen" die Beschleunigungskräfte mit ~21 kN.
    Das ist zu hoch gegriffen.

    Mit P = M * n * ᴨ / 30000 (n in 1/min, P in KW) kannst Du Leistung und Drehmoment direkt ineinander umrechnen. Das ergibt (mit den Werksangaben zur R100GS) einen "Atemnot-Verlust" zwischen max. Drehmoment und max. Leistung von ca. 20% (mit den - wahrscheinlich etwas geschönten - Werksangaben zur R100CS nur etwa 6%).

    Dann kann man sich noch fragen, ob der Spitzendruck von 60 bar für den Serienmotor nicht ein wenig hoch angesetzt ist (ich hab' auf die Schnelle nichts passendes gefunden, 60 bar ist ungefähr typisch für einen relativ aktuellen, nicht aufgeladenen 4-Ventil Pkw-Motor). Gefühlsmäßig würde ich eher darunter schätzen.
    Gruß,
    Markus

    --- jetzt wollte ich mir gerade einen frisch gepressten Orangensaft zubereiten und hab' mir doch tatsächlich versehentlich ein Bier aufgemacht. Ich Schussel.

  10. #10
    Slalomfahrer Avatar von kurt49
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    AW: Beschleunigungskräfte am unteren Pleuellager

    Zitat Zitat von mfro Beitrag anzeigen
    Kann man. Bloß ist die Rechnung meiner bescheidenen Meinung nach leider falsch...
    Hab' ich zu der späten Stunde nicht nachgerechnet.
    "Hajo" rechnet tatsächlich mit dem Hub : document.formularkurve.akmax.value= h/1000*(2* Math.PI * nmax / 60)*(2* Math.PI * nmax / 60)*(1+lampl);

    Wenn man noch in Deinem Excelsheet für die Pleuellänge 135mm einsetzt, stimmts wohl ziemlich genau

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