R45 plötzlich keine Zündimpulse

[Ölgenpröttel]

Moin,

einleitend sei erwähnt, dass meine Kuh EZ 1979 noch einen klassischen Zündauslöser mit Unterbrecherkontakten und zwei in Reihe geschalteten Zündspulen hat, keinen Hallgeber.

Nachdem ich meine Probleme mit den Vergasern und zu hoch drehendem Motor gelöst habe, freute ich mich, dass die Kuh friedlich vor sich hin tuckert - bis sie auf einmal ohne Vorwarnung ausging. Jeder Versuch, wieder zu starten mislang. Was mir sofort auffiel: der Drehzahlmesser blieb auf 0 und ging trotz drehendem Anlasser nicht hoch.

Am nächsten Tag wieder versucht zu starten: Motor kommt nicht, Drehzahlmesser auf Null. Nach einiger Orgelei zuckt auf einmal die Nadel vom DZM und der Motor will sofort kommen. Nach einiger Zeit ist er für fünf Sekunden angegangen, danach Funkstille.

Kerzen auf den Zylinder gelegt, kein Funke. Da der Drehzahlmesser sein Signal von der Zündspule bekommt (genauer, vom Kabel des Zündauslösers) und er ja meint, dass trotz Anlasser die Drehzahl 0 sei, vermute ich ganz stark, dass es keine Zündimpulse mehr gibt.

An den Zündspulen liegen 12V an. Wenn ich das Kabel am Zündauslöser abziehe, liegen auch dort 12V an, das Kabel reagiert nicht auf Wackeln. Anschließen des Durchgangsprüfers am Zündauslöser und langsames durchdrehen des Motors ergibt PIEP - KEIN PIEP - PIEP - KEIN PIEP. Abstand der offenen Unterbrecherkontakte ist 0,4mm und sie sehen eigentlich ganz gut aus. Der Strom durch die Zündspulen und damit auch dem Zündauslöser liegt bei 4A (darf das soviel sein?). Den Kondensator habe ich auf Kurschluss durchgemessen, hat er nicht.

Ich weiß jetzt nicht mehr weiter. Eigentlich bin ich, was Elektronik angeht, nicht unbewandert (mehrere Multimeter sind vorhanden), aber KFZ Elektrik ist doch was anderes als klassische Computer. Könnt Ihr mir einen heißen Tipp geben, was ich noch prüfen sollte?

Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich in so kurzer Zeit zwei unterschiedliche Themen aufmache. Ursprünglich hatte ich für Freitag einen Termin für Kurzzeitkennzeichen, TÜV und anschließender Zulassung, das kann ich jetzt wohl erst mal vergessen...

[Eisenschwein]

Also, die Theorie ist:
Wenn Zündkontakt geschlossen, fließt Strom von + durch die Zündspulen über den Zündkontakt auf Masse(Magnetfeld baut auf)
Jetzt öffnet der Kontakt, Strom fließt nicht meht und Magnetfeld bricht zusammen.
Wenn Magnetfeld zusammenbricht, dann wird eine hohe Spannung induziert, die Zündspannung. Und .....Blitz.....da ist ein Funke an der Kerze.
Zieh den Draht vom Zündkontakt ab und tippe damit mehrmals auf Masse. Jetzt fließt bei jedem tippen Strom und kein Strom, so wie beim arbeitenden Kontakt.
Jedesmal müsste die Kerze funken. Wenn nicht, dann Fehlersuche nach Übergangswiderständen, Wacklern, bei Wärme ausfallenden Zündspulen......und... und....

[MM]

Ich habe den Kondensator in Verdacht.

[Euklid55]

Ich habe den Kondensator in Verdacht.

Hallo,

den Kondensator hätte ich auch in Verdacht. Zusätzlich könnte das Kabel vom Zündkontakt im Gehäuse verklemmt sein.

Gruß
Walter

[Ölgenpröttel]

Danke.

Den Kondensator habe ich an der LCR Messbrücke vermessen: 230nF also 0,23µF. Aber wer weiß, vielleicht schlägt er durch und heilt sich dann selbst um dann wieder durchzuschlagen, und da das Ding ja nicht allzu teuer ist, werde ich mal einen neuen bestellen.

Liefe der Motor eigentlich ohne den Kondensator? Der soll doch nur die Funken am Unterbrecher löschen, richtig?

[hg_filder]

Danke.

Den Kondensator habe ich an der LCR Messbrücke vermessen: 230nF also 0,23µF. Aber wer weiß, vielleicht schlägt er durch und heilt sich dann selbst um dann wieder durchzuschlagen, und da das Ding ja nicht allzu teuer ist, werde ich mal einen neuen bestellen.

Liefe der Motor eigentlich ohne den Kondensator? Der soll doch nur die Funken am Unterbrecher löschen, richtig?

Mehr oder weniger schlecht - aber ein Zünden sollte dann vorhanden sein.

Hans

[hg_filder]

Hi,
noch so ein doofer Fehler: Der Drehzahlmesser oder die Leitung dahin macht Probleme: Kannst du den zum Test mal abklemmen?

Hans

[MM]

Mehr oder weniger schlecht - aber ein Zünden sollte dann vorhanden sein.

Hans

Ganz ohne Kondensator müsste man an einer aufgelegten Kerze einen Funken sehen; aber ob das im Brennraum reicht?
Ich hatte mal den Fall -der Motor lief zwar irgendwie, aber Fahren ging damit nicht.

[Rote Rita]

Hallo
der Grund kann viel banaler sein: Die Schraube vom Unterbrecher hat sich gelockert, der Unterbrecher hat sich zugezogen und öffnet gar nicht mehr. Nimm mal den Deckel von der Unterbrecherdose ab und Miss den Abstand - wenn es denn einen gibt.
Kenne das Problem von meinem alten /5 und /7 Motor.

Gruß Rainer

[Ölgenpröttel]

Erst einmal vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen.

Ich habe nun den Kondensator getauscht, die Zündspulen durchgemessen, den Drehzahlmesser abgeklemmt, den Unterbrecherabstand nochmals auf seine 0,4mm geprüft, alles nix.

Heute habe ich dann noch einmal den Unterbrecher gemessen, etwas was ich wirklich einige Male getan habe und das ohne besondere Auffälligkeiten (Durchgang war ok, kein messbarer Spannungsabfall).
Heute ist mir aber aufgefallen, dass trotz geschlossener Kontakte immer noch 12V am Unterbrecher anlagen . Und so habe ich das getan, was ich schon als erstes hätte tun sollen: den Unterbrecherkontakt ausgetauscht. Knöpfchen gedrückt, Kuh läuft auf Anhieb.

Vermutlich werden jetzt die alten Hasen die Hand vor den Kopf klatschen, dass ich das nicht als allererstes getauscht habe bevor ich hier überhaupt nachfrage...

So sah übrigens der alte Kontakt aus: