Kurbelwellenaxialspiel und Ausdehnung

Werner Paul

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25. Mai 2015
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Hallo.

Die Kurbelwelle muss Aufgrund verschiedener Materialausdehnungskoeffizienten (Spannungsaufnahmen), Axial wandern.

Frage bzw. Meinung:
Wandert die Kurbelwelle in der Lagerbohrung des Stützlagers oder wandert sie mit dem Stützlager im Kettenkastendeckel oder nimmt das Stützlager selbst (C3 erhöte Lagerluft) die Ausdehnung auf.
Könnte natürlich auch sein, dass das Stützlager vorne einen Fixpunkt für die Welle darstellt und die Ausdehnung ausschließlich in Richtung Kupplung erfolgt.

Was meint Ihr denn ?

Gruß
Paul
 
Bei den 2V ist die Lage der KW durch die Anlaufscheiben rund um das hintere Hauptlager fixiert. Das ist der axiale Fixpunkt, und dort werden auch die Kräfte der Kupplung aufgenommen.
Das vordere Hauptlager ist ja als Gleitlager axial verschiebbar, da passiert nix. Bleibt noch das vordere Stützlager der LiMa: dort zieht das Gehäuse bei Erwärmung dran. Da aber das Gehäuse bei Erwärmung mehr wächst als das Stahllager, ist der Sitz entsprechend lose und gibt nach. Das Lager selber kann die Ausdehnung nicht aufnehmen, dazu müsste man dann ein Rollenlager verwenden.
 
Ich würde da meinem Vorredner weitgehend Recht geben.

Ich bin gerade dabei, den Motor meiner Enduro wieder zusammen zu bauen. Das Kugellager vorne auf der KW ging richtig schwer drauf, ich mußte zwischendurch nochmal mit dem Heißluftföhn nachheizen. Ich denk' mal, da wandert nix, auch weil das Materialen mit dem gleichen Wärmeausdehnungskoeffizient sind.

Beim Aufsetzen des Kettenkastendeckels ist der von alleine draufgeflutscht. Ich hatte die Zone um den Lagersitz mit dem Heißluftföhn auf gut 80°C angewärmt und im normalen Leben wird diese Zone sicher heißer als 80°C. Von daher gehe ich davon aus, daß das vordere Lager in seinem Sitz wandert.
 
So wird es sein.
Der "ausgelutschte Lagersitz" im Kettenkastendeckel müsste dann, zu Vibrationen führen.
 
Kurbelwellenaxialspiel - klackern - Kupplung ziehen

Darf ich mich hier einklinkern mit einer Frage:

Wenn der Motor r80 gs 88 warm ist, 100 grad, im leerlauf , klackert es heftig, wenn ich die Kupplung ziehe verschwindet das Klackern. --> das deutet auf axial-ursachen-problem? Vorallem links hört man das klackern, rechts nichts oder fast nichts.

Ich denke die KW ist das Problem, Anlaufscheiben, Lager.. etc.
Pleuel-Lagerschalen eher nicht...?


Gruss an die Techniker

im schaff ich es noch nicht ein video hochzuladen, zuviel daten.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kurbelwellenaxialspiel - klackern - Kupplung ziehen

... Wenn der Motor r80 gs 88 warm ist, 100 grad, im leerlauf , klackert es heftig, wenn ich die Kupplung ziehe verschwindet das Klackern

Das dürfte schlicht das Getriebe sein, was da klackert (Zahnflankenspiel).
 
AW: Kurbelwellenaxialspiel - klackern - Kupplung ziehen

Das dürfte schlicht das Getriebe sein, was da klackert (Zahnflankenspiel).


halleluja, wenn dem so ist, dann wäre ich grad happy, dann wärs mit
einer Getrieberevision erledigt. das war für ungewöhnlich, weil das klackern nur vorne links am motorengehäuse zu vernehmen ist und nicht beim getriebe.

danke und gruss
 
AW: Kurbelwellenaxialspiel - klackern - Kupplung ziehen

halleluja, wenn dem so ist, dann wäre ich grad happy, dann wärs mit
einer Getrieberevision erledigt. das war für ungewöhnlich, weil das klackern nur vorne links am motorengehäuse zu vernehmen ist und nicht beim getriebe.

danke und gruss

Möglicherweise habe ich natürlich eine andere Vorstellung von "Klackern" als Du, aber für mich klingt das danach. Und wenn's das ist, braucht's noch nicht mal eine Getrieberevision, sondern erst mal eine peinlich genaue Vergaser-Synchronisierung. Wenn's dann immer noch klackert, wird's teurer...
 
Die Kurbelwelle der 2V ist seit 1969 durch Gleitlager geführt.
Radial sorgt der Öldruck für die Zentrierung, axial ist das Spiel auf 8 bis 15 1/100 mm durch die Axiallagerscheiben auf der Kupplungsseite eingestellt.
Das vordere schmale Kugellager ist nur der Stabilisierung des LiMa-Rotors wegen dazu gekommen und kann die Kurbelwelle bei Problemen an ihren eigentlichen Lagern nicht halten.
 
Radial sorgt der Öldruck für die Zentrierung...

... mit Abweichung.
Vielleicht stabilisiert das Stützlager das Gleitlager, bzw. zeigt ihm den Weg zur Zentrierung?

Bild: Hydrodynamisches Gleitlager
 

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Das Klackern des Getriebes im Leerlauf ist normal. Da muss du garnichts machen. Meiner Meinung nach hat das übrigens nichts mit der Vergasereinstellung zu tun. Wo sollte da der Zusammenhang sein???
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán
 
Das Klackern des Getriebes im Leerlauf ist normal. Da muss du garnichts machen. Meiner Meinung nach hat das übrigens nichts mit der Vergasereinstellung zu tun. Wo sollte da der Zusammenhang sein???
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán

Natürlich ist die Vergasereinstellung *nicht* die Ursache für das Getriebeklackern. Die Ursache ist die Drehungleichförmigkeit vom Motor. Und die nimmt bei schlechter Synchronisierung (u.U. deutlich) zu - das Geräusch wird lauter.

Nach textueller Beschreibung Geräusche beurteilen ist sowieso wie Kaffeesatzlesen. "Klackern" kann sich für jeden anders anhören. Und ob "vorn links" nun tatsächlich vorne, links seinen Ursprung hat, weiss auch keiner. Um die Herkunft zu ermitteln, braucht's eigentlich ein "Stethoskop" aus einem langen Schraubenzieher, dessen Griff man sich ans Ohr hält und dessen Klinge am Gehäuse nach der Herkunft tastet. Damit lässt sich sehr viel eindeutiger bestimmen, wo ein Geräusch herkommt.
 
Dann wir wohl die aussermittige -Aufgrund wechselnden Öldruck- Zentrierung, im Lagersitz des Stützlagers Kräfte loswerden.

Man muss zunächst mal sehen, dass das radiale Lagerspiel zwischen 35 und 65 1/1000 mm liegt. Da es rundum einen Ölring gibt, kann die tatsächliche Abweichung von der Mitte nur minimal sein.
 
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