Vergaser oder Zündung? Q springt kalt und warm schlecht an

AM52

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20. Juli 2017
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Mitten im Ruhrpott!
Hallo zusammen,
meine R 100 RS Monolever, Bj. 09/1992, Km-Stand ca. 27.650, humpelt seit Ende August. Das Motorrad ist noch original, keine geänderte Zündung oder sonstiges. Die Vergaser sind die 94/40/123 und 124.
Problem: sie springt kalt und warm nur sehr schlecht an. Der Gasgriff muss sowohl kalt wie auch warm immer mit aufgezogen werden, dann beginnt sie zu laufen wie ein 1-Zylinder Diesel. In der Warmlaufphase verbessert sich das dann zu einem 3-Zylinder Motor.
Nach dem Warmfahren gibt es keine Auffälligkeiten im Fahrbetrieb, dreht sehr gut hoch, ohne Verschlucken oder Aussetzer. Tourt auch an der Ampel ganz normal ab. Allerdings fällt nach einiger Zeit im Leerlauf die Drehzahl schnell in den Keller; wenn ich dann nicht einen Gasstoss gebe, geht sie aus. Lässt sich aber sofort wieder starten.
Der Verbrauch vor dem Problem lag bei ca. 6,5 l, jetzt säuft sie 9,2 - 9,4 l.
Ende August bin ich dann ganz liegen geblieben. Nach Austausch des Zündsteuermoduls lief sie wieder, allerdings mit den gleichen Symptomen. Ich habe dann noch die Zündkabel, Kerzenstecker und Kerzen getauscht - keine Veränderung.
Zündung abgeblitzt, steht im Leerlauf akkurat auf "S"; bei > 3.000 U/min. läuft die Verstellung einige Grad über die Markierung "Z" hinaus.
Ausserdem habe ich das Axialspiel und die Ventile eingestellt.
Vergaserseitig habe ich die Schwimmer und die Nadelventile erneuert (unnötig, da beide alten Schwimmer noch bei 12,0 gr), die Dichtungen an den Startvergasern erneuert und die kpl. Chokebetätigung erneuert.
Synchronisiert wurde mehrmals, allerdings extern, da ich weder Uhren noch die Erfahrung dazu habe.
Geholfen hat das alles nichts. Nachdem jetzt noch ein "alter Fahrensmann" mal ein bisschen an den Gas - und Ckokezügen rumgedreht hat, läuft sie endgültig wie ein 10 L-Lanz-Bulldog.

Bevor ich es vergesse und der Vollständigkeit halber: Anfang August war das Getriebe zur Revision bei Patrick, Aus- und Einbau habe ich selber gemacht. Kann ich dabei etwas falsch zusammengebaut oder eingeklemmt haben?

Ich bin mit meinen Kenntnissen am Ende. Bevor ich noch mehr "Fachleute" konsultiere oder sinnlos Neuteile kaufe, hätte ich gerne eure Meinungen.
Wo liegt das Problem?
Wie sinnvoll weitermachen?

In gespannter Erwartung eurer Diagnosen und Tips.

Viele Grüße
Axel

PS: warum erscheint der Beitrag nicht unter "Themen"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mal sagen, dass da irgendwas im Vergaser nicht stimmt, möglicherweise eine Bohrung / ein Kanal dicht durch Schmutz oder Wasser.
Ich würde die Vergaser mal zerlegen und einem reinigenden Ultraschallbad zuführen und bei der Gelegenheit alle O-Ringe, Dichtungen und Nadeldüsen/Düsennadeln erneuern.
 
Hi,
wenn dein Vergaser gereinigt wurde, der Startvergaser auch wieder nach liks und rechts unterschieden richtig zusammen gebaut wurde, würde ich definitiv mal jemanden suchen, der dir die Vergaser richtig einstellt. Wenn die Leerlaufdrehzahl im warmen Zustand nicht ausreicht, wurden die Vergaser am kalten Motor eingestellt.

Auch mal die anderen Komponenten (Ventile, Zündung) im Vorfeld prüfen.

[h=3]Ventile, Zündung und Vergaser einstellen[/h]
Hans
 
Hallo,

so ähnliche Probleme hatte ich auch schon. Bei mir waren das die feinen Bohrungen im Startvergaser-Rundschieber sowie deren Fortsetzung im Gehäuse. Ich würde auch trotzdem nochmals prüfen ob der Chokezug richtig eingehängt ist und der Startvergaser ganz schliesst (Hebelchen am unteren Anschlag!).
Ansonsten hat der Hans schon den Standard - Einbaufehler geschildert.

Gruß

Kai
 
Hallo zusammen, vielen Dank für euere Antworten. Immer wieder erstaunlich, wie schnell das geht.
Nach dem derzeitigen Stand geht es also in Richtung Vergaser weiter. Die letzte US-Reinigung (zumindest laut Rechnung) war im Jahr 2017. Die Startvergaser wurden einzeln abgedichtet, von daher schließe ich eine Vertauschung auch aus.
Erst einmal vielen Dank für die Hilfe. Weitere Tips und Hinweise werden aber gerne noch gesammelt und dankend entgegen genommen. )(-:

Danke und Gruss
Axel
 
Hallo Michael, die US-Reinigung eine freie Werkstatt, die Startvergaser und Schwimmer mit Nadelventilen habe ich selber gemacht.

Gruss Axel
 
Hi Michael,

sind die Gaszüge in Ordnung und bewegen sich synchron auch bei Lenkbewegungen?

Reagiert die Drehzahl auf beide Gemischschrauben?

Hast du Probleme bei kaltem Motor nur bei Lastwechsel/Teilast oder oder auch bei Vollgas und höheren Drehzahlen als 3-3,5tsd?
 
Hi Michael,

sind die Gaszüge in Ordnung und bewegen sich synchron auch bei Lenkbewegungen?

Reagiert die Drehzahl auf beide Gemischschrauben?

Hast du Probleme bei kaltem Motor nur bei Lastwechsel/Teilast oder oder auch bei Vollgas und höheren Drehzahlen als 3-3,5tsd?

Bei mir schon, aber mich hast du nicht gemeint.. :D
 
Hallo Oxy, ich antworte mal im Text:

sind die Gaszüge in Ordnung und bewegen sich synchron auch bei Lenkbewegungen? Ja

Reagiert die Drehzahl auf beide Gemischschrauben? Ja

Hast du Probleme bei kaltem Motor nur bei Lastwechsel/Teilast oder oder auch bei Vollgas und höheren Drehzahlen als 3-3,5tsd?
Nur bei Teillast, kalt fahre ich kein Vollgas, daher keine Aussage möglich.

Gruss Axel
 
Hallo,

sind die Vergaser richtig zusammengebaut incl. Chock an der richtigen Seite? Die Membranen in ihren Nuten und die Nadeln in der richtigen Kerbe? Sind die Kerzen hell oder schwarz? Selbst wenn die Zündung nicht in Ordnung ist kann so eine Sauforgie nur von den Vergasen kommen.

Gruß
Walter
 
Hallo zusammen,
meine R 100 RS Monolever, Bj. 09/1992, Km-Stand ca. 27.650, humpelt seit Ende August. Das Motorrad ist noch original, keine geänderte Zündung oder sonstiges. Die Vergaser sind die 94/40/123 und 124.

Edith sagt, das stimmt nicht, sind 64/32/363 und 364!

Problem: sie springt kalt und warm nur sehr schlecht an. Der Gasgriff muss sowohl kalt wie auch warm immer mit aufgezogen werden, dann beginnt sie zu laufen wie ein 1-Zylinder Diesel. In der Warmlaufphase verbessert sich das dann zu einem 3-Zylinder Motor.
Nach dem Warmfahren gibt es keine Auffälligkeiten im Fahrbetrieb, dreht sehr gut hoch, ohne Verschlucken oder Aussetzer. Tourt auch an der Ampel ganz normal ab. Allerdings fällt nach einiger Zeit im Leerlauf die Drehzahl schnell in den Keller; wenn ich dann nicht einen Gasstoss gebe, geht sie aus. Lässt sich aber sofort wieder starten.
Der Verbrauch vor dem Problem lag bei ca. 6,5 l, jetzt säuft sie 9,2 - 9,4 l.
Ende August bin ich dann ganz liegen geblieben. Nach Austausch des Zündsteuermoduls lief sie wieder, allerdings mit den gleichen Symptomen. Ich habe dann noch die Zündkabel, Kerzenstecker und Kerzen getauscht - keine Veränderung.
Zündung abgeblitzt, steht im Leerlauf akkurat auf "S"; bei > 3.000 U/min. läuft die Verstellung einige Grad über die Markierung "Z" hinaus.

Edith sagt, der Hallgeber war kpl. bei Northpower zur Wellnesskur! Und danach war es auch nicht besser!

Ausserdem habe ich das Axialspiel und die Ventile eingestellt.
Vergaserseitig habe ich die Schwimmer und die Nadelventile erneuert (unnötig, da beide alten Schwimmer noch bei 12,0 gr), die Dichtungen an den Startvergasern erneuert und die kpl. Chokebetätigung erneuert.
Synchronisiert wurde mehrmals, allerdings extern, da ich weder Uhren noch die Erfahrung dazu habe.
Geholfen hat das alles nichts. Nachdem jetzt noch ein "alter Fahrensmann" mal ein bisschen an den Gas - und Ckokezügen rumgedreht hat, läuft sie endgültig wie ein 10 L-Lanz-Bulldog.

Bevor ich es vergesse und der Vollständigkeit halber: Anfang August war das Getriebe zur Revision bei Patrick, Aus- und Einbau habe ich selber gemacht. Kann ich dabei etwas falsch zusammengebaut oder eingeklemmt haben?

Ich bin mit meinen Kenntnissen am Ende. Bevor ich noch mehr "Fachleute" konsultiere oder sinnlos Neuteile kaufe, hätte ich gerne eure Meinungen.
Wo liegt das Problem?
Wie sinnvoll weitermachen?

In gespannter Erwartung eurer Diagnosen und Tips.

Viele Grüße
Axel

Edit: und hier kommt die Lösung des Problems! Nachdem auch die Vergaser noch in der Klinik waren und wie neu von dort zurück geschickt wurden, gab es noch neue Gaszüge. Und die Q sprang immer noch nicht an!

Dann im Forum auf Verdacht 2 gebrauchte ZSM gekauft, eines eingebaut und die Q springt sofort an, reagiert auf den Choke, stinkt nicht mehr nach Sprit - alles bestens.
Das zweite Modul ausprobiert, auch alles bestens.
Als Gegenprobe das neue Modul vom September 2018 wieder eingebaut - und wieder alles schxxxe!!!
Das Modul ist allerdings nicht von Telefunken, sondern von Beru. Und in der Werkstatt, die ich zwischendurch befrage, gibt es mindestens eine 2. alte BMW, die mit diesem Modul ebenfalls nicht läuft. Entweder ein Produktfehler oder einfach für unsere Alteisen nicht zu gebrauchen.
Ich habe das Modul zurück gegeben, die Werkstatt wird es reklamieren. Falls dabei etwas über die Gründe herauskommt, halte ich euch auf dem Laufenden.

Fazit: im Zweifel auch Neuteile noch einmal mit in den Kreis der Verdächtigen aufnehmen. Meine Annahme, das Ding ist ja neu, daran kann es nicht liegen, hat mir Stunden von Arbeit gebracht und mich fast verzweifeln lassen.


Vieicht hilft das ja einigen bei ähnlichen Fällen.

Gruß
Axel
 
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Hallo zusammen,
das war dieses hier:

BERU Germany
ZM 002
0 040 401 002
Hall Effect 0116

ZSM Beru.jpg

Jetzt mit Bild :bitte:

Gruß
Axel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hans, hast Du dazu mal etwas in Erfahrung bringen können? Unter „Biete“ wird gerade davon eines zum Kauf angeboten, daher fiel mir meine alte Baustelle ein.

Gruss Axel
 
Jupp,
ist mir auch untergegangen. Also: Den ZM002 Zündverstärker habe ich auch als Ersatz in meiner Liste für die Telefunken ohne Kickstarter (d.h. schnelle Abschaltung, wenn keine Impulse anstehen). Diese wird auch als Ersatztyp für Hallgeberzündungen angegeben.

Leider habe ich keine Informationen in Erfahrung bringen können. Vielleicht sollte ich mir solch ein Teil mal schiessen.

Hans
 
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