Gabel R100GS: Länge Distanzhülse?

ahecht

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16. Juni 2019
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Hallo,

nachdem ich wegen leckender Dichtringe die Gabel meiner R100GS zerlegt und beschlossen habe, sie bei dieser Gelegenheit gleich zu überholen, habe ich mir u.a. einen Satz Gabelfedern (Wirth, Nr. 1025) bestellt.
Das Problem ist, dass die neuen Federn wesentlich kürzer sind als ihre Vorgänger, nämlich 460 mm vs. 595 mm (alte Federn, jeweils unbelastete Länge).

Deshalb meine Frage: Kann ich die fehlenden 135 mm einfach mit Distanzhülsen ausgleichen?

Danke im Voraus :)
 
Das Problem ist, dass die neuen Federn wesentlich kürzer sind als ihre Vorgänger, nämlich 460 mm vs. 595 mm (alte Federn, jeweils unbelastete Länge).

Deshalb meine Frage: Kann ich die fehlenden 135 mm einfach mit Distanzhülsen ausgleichen?

Danke im Voraus :)

Evtl. ein Denkfehler. Die originale Feder wird bei der Montage sicherlich schon vorgespannt. Versuch diese Vorspannweg zu messen und überleg dann nochmal, denn die härtere Feder braucht wahrscheinlich weniger Vorspannweg.

Nebenbei, ich kenne die GS-Gabel nicht, aber "135 mm" Unterschied kommen mit sehr viel vor; Ist das wirklich die richtige Feder?
 
Hallo,

in der Originalausrüstung hat die R100GS eine "kurze" Feder und ein Kunststoffdistanzrohr (Länge bei der normalen GS ca. 160mm bei der GS Paris - Dakar bzw. der PD 10 mm mehr).

Nachrüstfedern gab es in zwei Varianten: Einmal in kurzer Bauweise z.B. von Wilbers. Die sind dann ca. 450mm lang und werden mit der Serien-Kunststoffhülse montiert. Von anderen Herstellern, z.B. WP gab es durchgängige federn die dann ca. 600 mm lang sind und ohne die Distanzhülse montiert werden.

Die bei dir verbaute Feder ist also nicht die Serienfeder sondern ein Nachrüstteil, ich vermute von WP.

Grüße
Marcus

P.S.: Falls du die "lange" Feder loswerden, willst hätte ich Interesse. Ich suche die weichere Version der WP Federn (die gab es mit 4,75mm Drahtdurchmesser und als "Hard" mit 5 mm Drahtdurchmesser).

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Das ging ja fix mit der ersten Antwort – danke :)

Die originale Feder wird bei der Montage sicherlich schon vorgespannt. Versuch diese Vorspannweg zu messen […]

Der genaue Vorspannweg lässt sich im Moment schlecht messen, denn die Gabel ist komplett zerlegt.
Bei den alten Federn handelt es sich wahrscheinlich um progressive Federn von WP. Die waren – anders als das Original – ohne Hülsen verbaut und hatten nach dem Entfernen des oberen Federlagers grob geschätzte 10 mm Überstand; zusammen mit der Höhe des Federlagers wären das also um die 35 mm Vorspannweg.

und überleg dann nochmal, denn die härtere Feder braucht wahrscheinlich weniger Vorspannweg.

Ob die neuen Federn wirklich härter sind, weiß ich nicht. Ich hoffe es aber, denn die alten waren mindestens 20 Jahre und 200.000 km alt. Bei vollem Tank (45 l) war da schon sehr viel negativer Federweg …

Es bliebe also die Frage nach der optimalen Länge der Hülse für 1025er Wirth-Federn …
 
P.S.: Falls du die "lange" Feder loswerden, willst hätte ich Interesse. Ich suche die weichere Version der WP Federn (die gab es mit 4,75mm Drahtdurchmesser und als "Hard" mit 5 mm Drahtdurchmesser).

Die alten Federn haben 5 mm Drahtstärke – also die harte Version (wg. HPN-Tank). Und, wie gesagt – seeehr alt und auf vielen holprigen Strecken unterwegs gewesen …
 
Die Hard sind für meine Zwecke zu straff, da habe ich eh noch einen Satz liegen.

Ansonsten würde ich jetzt an deiner Stelle mit den neuen Federn mit unterschiedlichen Distanzen Versuche anstellen (Einfedern im Stand, Fahrverhalten). Wobei die Länge der Distanz letztlich nur den Höhenstand des Fahrzeugs und damit den Negativfederweg bei statischer Belastung einstellt. Die Feder selbst ändert ja ihre Härte dadurch nicht. Wenn die Feder zu weich ist, ist sie zu weich. Das lässt sich auch mit einer längeren Distanz nicht ausgleichen. Insgesamt ist es noch wichtig, dass Gabel am Ende noch voll einfedern kann (Bei zu langen Distanzrohren gehen die Federn ggf. auf Block, bevor die Gabel ihren konstruktiv vorgesehenen Federweg nutzen kann).

Grüße
Marcus
 
Ansonsten würde ich jetzt an deiner Stelle mit den neuen Federn mit unterschiedlichen Distanzen Versuche anstellen (Einfedern im Stand, Fahrverhalten). Wobei die Länge der Distanz letztlich nur den Höhenstand des Fahrzeugs und damit den Negativfederweg bei statischer Belastung einstellt.

Ist mir bewusst …
Was mich aber dabei wundert, ist, dass die alten WP-Federn mit 595 mm (neu möglicherweise auch 600 mm) ziemlich kurz sind bzw. viel weniger Vorspannweg haben.

Ich hab inzwischen mal im ETK nachgesehen, wie lang die Originalhülsen sind; zusammen mit den 460 mm der neuen Federn ergäbe sich eine entspannte Länge von 619 mm bzw. 629 mm (PD bzw. großer Tank). Der Vorspannweg würde sich also um knapp 2 bzw. sogar 3 cm verlängern.
Das erscheint mir etwas viel – bekommt man dann das Federlager dann überhaupt noch ohne Hilfsmittel reingeschraubt?
 
Hallo,
Federn werden mit dem Alter nicht weicher sondern nur kürzer.
Eventuell ist Dir schon geholfen, wenn du die alten WP um 2 bis 3 cm vorspannst!

Gruß

Kai
 
Ich hatte Wirth Feder 1025 oder 1027, mit „fehlerhafte“ Länge. Sie waren etwas zu lang für die original Vorspannhülsen und zu viel kurz ohne Vorspannhülsen. Außerdem waren die Dinger viel zu straff und - was ich nach dem Ausbau bemerkt habe - der freie Federweg war kürzer als benötigt. In der Einbauanleitung stand, man soll bloß nichts an eventuellen Vorspannhülsen ändern. Völlig unverständlich, wie so ein Mist in den Verkauf kommen kann. Mag sein, dass Wirth nachgebessert hat, es hört sich aber nicht so an.
 
Eventuell ist Dir schon geholfen, wenn du die alten WP um 2 bis 3 cm vorspannst!

Möglicherweise …
Allerdings hab ich die neuen Federn ohnehin schon da, und die alten sind … naja, eben alt … an ein paar Windungen ist schon einiges an Material abgetragen … und Hülsen muss ich so oder so bauen.

btw: Ist normales 32er PVC-U-Installationsrohr mit 2,8 mm Wandstärke + U-Scheibe (zur Feder hin) für die Hülsen ausreichend oder sollte man die Hülsen doch eher aus Aluminium bauen? Ich hab keine Ahnung, inwieweit sich PVC und Gabelöl auf Dauer miteinander vertragen …
 
Hallo,

Ich muss mal ein bisschen auf Spielverderber machen.

Die wenigsten Nachrüstfedern funktionieren im Alltagsbetrieb unter wechselnden Belastungen wirklich besser als die Originalen.
Härtere Federn machen Sinn im Urlaub, mit Sozius und Gepäck...und auch nur mit passender Dämpfung!
Ich fahr inzwischen nach vieler Rumprobiererei wieder original, fast lineare Federn mit härterer Dämpfung und geringerer Luftkammer.
Bei 75% Solobetrieb wesentlich besser als die WP Federn mit einer geteilten, stark progressiven Rate, die bei dem primitiven Dämpfungssystem meiner G/S nur schwer abzustimmen ist.
Ich würde keine ewig langem Vorspannhülsen bei kurzen harten Federn verbauen, auch wenn es original so war .
Das kostet Dich im ersten Federdrittel Sensibilität beim ansprechen.
Schick die Dinger als unpassend zurück und besorg dir was in passender Länge.

P.S.: Pvc Rohr interessiert sich nicht für Öl und würde wohl auch halten.





Gruß

Kai
 
Ich hatte Wirth Feder 1025 oder 1027, mit „fehlerhafte“ Länge. Sie waren etwas zu lang für die original Vorspannhülsen und zu viel kurz ohne Vorspannhülsen.

Wie lang waren die »falschen« Federn denn genau?
Ich habe jetzt meine neuen Wirth-Federn nochmal gemessen, dabei hat sich herausgestellt, dass sie nicht gleich lang sind, auch wenn der Unterschied nur 3 mm beträgt (458,5/461,5 mm).

Edit meint: Nicht, dass das sich das im Betrieb auswirken dürfte …
 
Zuletzt bearbeitet:
Tach allerseits,

ich kann euch, aus absolut zuverlässiger Quelle sagen, das der Drahtdurchmesser der Durckfeder (ETK 31421458079), der BMW R 100 GS Modelle nicht 4,75mm sondern 4,5mm beträgt.
Soweit ich den ETK verstanden habe, gibt es zwischen den Modellen R 100 GS und R 100 GS PD keinen Unterschied, es gibt nur die o.g. ETK-Nummer.
Es gibt für die kompletten Baureihen R 80/100 GS/PD/Basic nur eine Druckfeder. Hier klicken und dann die einzelnen Modelle aufrufen.
Unterschiedlich sind die Vorspannhülsen, zwischen GS und GS-
PD.

Desweiteren sollte man sich etwas Fahrwerkstechnik auskennen um sich seine Vorderradgabel so zu verbessern, das hinterher auch das Ergebnis so ist wie man es gerne hätte. Dazu gibt es im Netz viel zu lesen und auch Buchempfehlungen aus unserer DB.

Wünsche viel Spass/Erfolg beim Basteln :bitte:....
Grüße Ingo

 

ich kann euch, aus absolut zuverlässiger Quelle sagen, das der Drahtdurchmesser der Durckfeder (ETK 31421458079), der BMW R 100 GS Modelle nicht 4,75mm sondern 4,5mm beträgt.

Falls Du das Foto von mir weiter oben meinst: die 4,75 und 5,00 mm beziehen sich beide auf die WP Proline Feder (normale Version und "Hard" Version. Zu der Drahtstärke der Serienfeder habe ich nichts geschrieben, wobei die von dir genannten 4,50 mm natürlich richtig sind.

Grüße
Marcus
 
Wie lang waren die »falschen« Federn denn genau? ...

Weiß ich leider nicht mehr. Ich musste die 159 mm langen Vorspannhülsen ca 20 mm kürzen um die Stopfen eindrehen zu können. Drahtdicke war nach meiner Erinnerung > 5mm. Das Gesamtpaket war trotzdem Murks.

Jetzt sind Promotofedern in der PD Ausführung drin - die sind OK, rechtfertigen aber den Aufwand nicht. Originalfedern mit PD Hülsen wären heute meine Wahl, vielleicht mit leicht angehobenem Ölstand. Ich bin aber nicht besonders schwer (netto 75 kg) und fahre selten mit Beladung.
 
Weiß ich leider nicht mehr. Ich musste die 159 mm langen Vorspannhülsen ca 20 mm kürzen um die Stopfen eindrehen zu können. Drahtdicke war nach meiner Erinnerung > 5mm. Das Gesamtpaket war trotzdem Murks.

Meine 1025er Wirth-Federn haben 4,75 mm, sollen aber auch etwas härter als das Original sein – das käme also hin.

Jetzt würde mich eigentlich nur noch interessieren, wie weit die Hülsen bei der Originalbestückung über den Rand der Standrohre herausragen (bevor der Stopfen reinkommt) – nur, um mal einen Richtwert zu haben.
 
Meine 1025er Wirth-Federn haben 4,75 mm, sollen aber auch etwas härter als das Original sein – das käme also hin.

Jetzt würde mich eigentlich nur noch interessieren, wie weit die Hülsen bei der Originalbestückung über den Rand der Standrohre herausragen (bevor der Stopfen reinkommt) – nur, um mal einen Richtwert zu haben.

Die Drahtdicke allein lässt noch keinen Rückschluss auf die Federkonstante zu - es kommt auch auf die Steigung der Wicklung an. Je steiler, desto höher die Federkonstante also „Härte“. Die Vorspannung sollte so hoch sein, dass die fahrbereite Maschine mit Fahrer im Stand ca. 30 % einfedert.

Was hindert Dich die Serienfedern mit PD Hülsen zu verwenden? Falls Du noch mehr Vorspannung brauchst, kannst Du Dir längere Hülsen aus PVC-C Leitungsrohr (32 x 3,6 mm, PN 25) anfertigen. Die BMW Hülsen sind aus dem gleichen Material.

PS
Der Überstand ergibt sich aus der Länge der Originalfedern plus 159/169 mm.
 
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