Bremsenproblem

guzzi

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12. Feb. 2010
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85
Ort
Leipzig
Mahlzeit.
Ich habe eine R80ST erstanden, Umbau auf Doppelscheibe mit ABM Scheiben und halbwegs neuen Bremszangen.
Dennoch finde ich die Bremsleistung dürftig.
Und am langen Wochenende wurde die Bremse rapide schlechter.
Schwierig zu beschreiben.
Manchmal bremste sie normal.
Meist war es aber ein Gefühl, als müsse ich beim ziehen einen Widerstand überwinden.
Danach griff die Bremse viel zu stark.
Mithin war die Tour beendet.
Was kann das sein? Habe ich nicht nie gehabt.
Dachte an Luft. Aber auf 700km Mittwoch und Donnerstag ging es ja.
Mysteriös ...

Generell: gäbe es eine bessere Lösung? Magura 16er HBZ wäre da. Aber einen Gasgriff, für den man nicht alle Züge speziell anfertigen muss, gibt es nicht. Oder vage ich einen übersehen?

Christoph
 
Wie alt ist denn die Bremsflüssigkeit? Sind möglicherweise die Bremsleitungen zugequollen?

Wenn es bei einem gebraucht gekauften Moped keine zuverlässigen Hinweise über den einwandfreien Zustand der Bremsanlage gibt, dann sollte diese VOR der ersten Fahrt komplett durchgesehen und ggf revidiert werden.

Anleitungen hierzu gibt es in der umfangreichen Datenbank.

Hört sich an, als würde ein Bremskolben klemmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bremsflüssigkeit habe ich gewechselt.
Bremszangen sind vor 3 Jahren inkl. Stahlflex neu genacht worden.
Sollte also eigentlich funktionieren. Eigentlich ...
 
Bremskolben klemmen.
Okay.
Sowas hatte ich noch nie.
Wie finde ich das denn raus?
 
Hallo Christoph,

Bau das Rad ab, mach die Beläge raus, nimm eine Holzlatte die den Weg der Bremskolben auf circa 5 mm Weg beschränkt und betätige vorsichtig die Bremse.
Dann siehst du direkt ob beide Kolben sich gleichmäßig bewegen.
Wenn sich nur einer.bewegt ist die Sache klar. Du kannst die Bremskolben auch nach Abheben der Manschette mit Bemsflüssigkeit säubern und dann wechselweise reinschieben und rausdrücken. Manchmal bekommt man die so wieder frei.
Aber Achtung, Du schraubst an der Bremse, Probefahrt danach und Dichtigkeitsprüfung ist obligatorisch.:oberl:

Gruß

Kai
 
Hallo Christoph,

bevor Du alles mögliche zerlegst: Ich hatte das exakt gleiche Problem. Die Lösung war verblüffend einfach: Ein wenig Öl an den Drehpunkt des Bremshebels am Lenker. Danach ging alles wieder butterweich.

HTH

Schönen Gruß aus Bamberg

Rainer
 
Bremsflüssigkeit habe ich gewechselt.
Bremszangen sind vor 3 Jahren inkl. Stahlflex neu genacht worden.
Sollte also eigentlich funktionieren. Eigentlich ...

Hast Du auch nach den kleinen Bohrungen im Handbremszylinder gesehen? Waren die frei?
Es bildet sich mit der Zeit so ein schwarzer Schlamm im Bremsflüssigkeitsbehälter und wenn der diese Bohrung zulegt, dann gehen die Kolben nicht mehr zurück.

Dass diese nicht mehr zurückgehen kann aber auch an den Bremssätteln bzw. den Bremskolben selber liegen. Hier hilft nur zerlegen und die Kolben rausdrücken.
Es gibt von Brembo Dichtsätze für die Kolben, ebenso neue Kolben.
Kostet halt und macht Arbeit, aber Bremsen müssen einwandfrei funktionieren, da darf man nicht sparen.
 
- aber vorher könntest Du ja nochmal probieren und berichten: Bei angehobenem Vorderrad Bremse kräftig betätigen. Wie lässt sich das Rad bei wieder gelöster Bremse drehen? Normal wäre kein, bzw nur leichtes Schleifen der Bremse.

Gruß Gerd
 
Hast Du auch nach den kleinen Bohrungen im Handbremszylinder gesehen? Waren die frei?

Es bildet sich mit der Zeit so ein schwarzer Schlamm im Bremsflüssigkeitsbehälter und wenn der diese Bohrung zulegt, dann gehen die Kolben nicht mehr zurück.

Dieses Problem tritt ggf. auch nur zeitweilig auf - etwa wenn stärker gebremst wird - und die Bremsflüssigkeit sich hierdurch erwärmt.

Daher ggf. schwer durch bremsen und drehen des Vorderrads nachzuvollziehen
 
Habe mal die Sättel abgebaut, äußerlich gereinigt, Aufnahmen gereinigt, mit Drehmoment 35NM wieder verbaut. Jetzt klappt's. Zumindest zur Zeit.

Rad drehen. Bremsen. Danach dreht's mit leichtem Schleifen. Alles okay.
Warum auch immer...
 
Dieses Problem tritt ggf. auch nur zeitweilig auf - etwa wenn stärker gebremst wird - und die Bremsflüssigkeit sich hierdurch erwärmt.

Daher ggf. schwer durch bremsen und drehen des Vorderrads nachzuvollziehen

Das ist nochmal ne Idee.
Es wurde stark gebremst.
Ich hab sie ganz schön gejagt.
Werde die Woche weiter gucken.
Danke.
 
So. Des Problems Lösung: ich habe grade einen neuen Handbremszylinder eingebaut. Sehr geil jetzt. Aber natürlich noch nicht langzeiterprobt. Christoph
 
Hi,

das spricht dafür, daß Boxerhans mit seiner Vermutung richtig gelegen hat: die kleinere der beiden Bohrungen im HBZ dürfte zu gewesen sein.

Dadurch pumpt sich bei jedem Bremsvorgang mehr Druck im System auf. Zartes Handhebelziehen bewirkt dann eben nix, weil ja schon Hochdruck im System herrscht.
Man kann das soweit treiben, bis die Bremse schließlich von allein bremst. Nein, das ist kein Blödsinn.

Haste bei deiner Tour eigentlich mal nachgesehen, wie heiß die Bremsscheiben waren? Zum Fingerverbrennen?
 
Nee. Hatte ich nicht geschaut. Das erstaunliche war ja, dass an nächsten Tag wieder alles funktioniert hat.
 
Nee. Hatte ich nicht geschaut. Das erstaunliche war ja, dass an nächsten Tag wieder alles funktioniert hat.

Weil sich mit der Zeit bzw. über Nacht der Druck im System wieder abbaut. Dann kannst Du die erste Bremsung ganz normal machen und dann geht halt der Kolben nicht mehr (ganz) zurück.
Ergebnis sind mehr oder weniger stark schleifende Bremsen die dann sakrisch heiß werden.
 
Das ist nicht überraschend, sondern systembedingt, denn am nächsten Tag war die Bremse ja wieder kalt, ergo kein Druck im System.

:oberl: Zum Verständnis: Wenn du z. B. zehnmal hintereinander richtig bremst, wird nicht nur die Bremsscheibe und die Zange heiß, sondern auch die Bremsflüssigkeit. Heiße Bremsflüssigkeit hat ein größeres Volumen als kalte.

Dieses größere Volumen wird bei intakter Schnüffelbohung dadurch ausgeglichen, daß durch die Bohrung etwas Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter zurückfließt.

Ist die Ausgleichs-Bohrung verstopft, drückt der hitzebedingte Volumen-Zuwachs eben auf die andere 'Seite' des Systems, d. h. gegen die Bremskolben. Das steigert sich, wenn die Bremse weiter betätigt wird, sich also aufheizt, bis hin zum selbsttätigen Bremsen. Deshalb auch die Frage nach der Hitze der Bremsscheibe.
 
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