Zyinderzuganker lose

BlaueEmma

Stammgast
Seit
27. Aug. 2009
Beiträge
6.389
Ort
Göppingen
Guten Abend,

ich brauch mal ne fundierte Zweitmeinung und hoffe, dass nicht die gesamte Kompetenz beim Forentreffen abhängt :rotwein:

Also,

bei meiner Emma trat auf der Heimfahrt von den Nordschwaben über die Bahn (mit roten Krümmern) das leidige Phänomen auf, dass ich eine leicht ölige Hose am linken Schienbein bekommen habe. Und unten am Zylinder war es recht feucht.
Als Ursache hab ich dann ziemlich schnell die Zylinderkopfdichtung ausgemacht. Also kurzerhand getauscht.
Aber, beim Anziehen hab ich dann bemerkt, dass der obere vordere Zuganker beim 3. Durchgang mit 35Nm rauswandert.

Und jetzt stellt sich die Frage, kann ich damit noch ca. 3000 km fahren
Evtl. oben noch etwas Dichtpampe drauf?

Oder muss ich gleich einen Helicoileinsatz reinmachen?

Gruß Holger

P.S. viel Spass in Bebra, da lesen bestimmt einige trotzdem mit ;;-)
 
Aus einer einzelnen Praxiserfahrung:

auf einer Alpentour hat sich bei einer GS auch der Stehbolzen rausgezogen.
Wir sind damit noch aus der Schweiz heimgefahren.
Der Stehbolzen ist dabei bis zum Ventil- Deckel rausgewandert. Das Ventilspiel war einige mm.

Ich würde da also tendenziell keine weiten Strecken mehr fahren.
 
hallo Holger,

sehe ich auch wie Klaus, wenn du die 3000km nicht über 3500U/min drehst könnte das klappen, aber willst du das?

grüße Guido
 
Auch schon gehabt, Oben hinten, weiterfahren nur wenn viel davon abhängt und dann mit Gefühl/ Gehör.
Da der Stehbolzen meines Erachtens an einem Ölkanal ended, ist da mit Helicoil nichts zu machen.

Viel Erfolg
Frank
 
Hallo,

ist alles eine Frage von Zeit und Not. Wenn es nicht unbedingt nötig und eine Reparatur in deiner Nähe möglich ist, dann würde ich da nichts riskieren.

Und natürlich kann man das mit einem Gewindeeinsatz reparieren. Musst nur aufpassen, ob nicht schon einer drin war und dann natürlich sehr sorgfältig, sauber arbeiten und die Ölbohrung frei lassen. Ist nichts für Grobmotoriker und Strassenrand.

Drücke die Daumen, dass du die richtige Entscheidung fällst und ohne Folgeschaden nach Hause kommst.

Gruß
Volker
 
Hallo Holger,

mach es direkt ;). Sollte für dich kein größeres Problem darstellen außer Zeit.
Wenn Du nicht weiter zusammen gebaut hast, nach dem Bemerken ist Krümmer noch ab und Köpfe ,Zylinder schnell runter.
Ausserdem hast Du ja noch was anderes zum fahren ;).

Gruß Wolfgang
 
Ich würde das auf jeden Fall baldmöglichst reparieren, weil der Anker mit der Zeit immer weiter rauskommen wird. Dann fluchtet die Kipphebelwelle nicht mehr, das Ventilspiel bleibt nicht konstant und ggf. bläst die Kopfdichtung durch. Dichtpampe widersteht dem Verbrennungsdruck nicht.
 
Hallo,
schnell machen, ich bin mit der R45 200 km gefahren, auf einem Topf. vorher war der Stehbolzen oben Einlassventilseite rausgekommen, deshalb keine Ansaugung mehr, nach 200 km war dann die Kipphebelwelle am oberen Auge gebrochen. Bild ist irgendwo im schwarzen Museum.
 
P_20190811_122402.jpg

Ich wollte es ja nicht glauben, aber es ist leider so X(
Noch ein tipp, der Zuganker sitzt auch mit der kaputten Gewinde ziemlich fest.
2 gekonterte M10 Muttern mit 50Nm reichten nicht aus. Erst der Schlag mit dem Hammer brachte die Lösung.

Jetzt Mal schauen, ob ich noch lange helicoils hab, und ob ich mich ohne bohrschablone dran wag

Gruß Holger
 
Die passenden Helicoileinsätze gibt's beim Freundlichen. Überlang und mit so einer "Klemmpassung", dass der Stehbolzen gut festsitzt. So tief eindrehen, dass die kleine Ölbohrung nicht verdeckt ist! Vorher mal an einem Alustück üben.

Jan
 
Ölbohrung nicht verdeckt, aber das Öl soll auch zu den Kipphebeln und nicht in den Block laufen,
Hier muss man wissen, was man macht.

Viel Erfolg
Frank
 
Moin,

die Reparatur dauert keine 2h - so denn der passende Helicoil Einsatz zur Hand ist.
Demontieren, Lappen mit satt Fett von hinten/innen auf's Loch, alle Werkzeuge (Bohrer/Gewindeschneider) satt mit zähem Fett einschmieren.
Bohren - so überhaupt notwendig - geht - wenn man nicht zwei linke Hände und/oder einen Knick in der Optik hat - Freihand, wenn man in 0,5mm Schritten arbeitet. Wenn es das alte Gewinde als Spirale auf dem Stehbolzen gezogen hat, ist es eh mehr eine kosmetische Maßnahme.
Gewnde schneiden alles pnibel säubern und das Gewinde so gut es geht entfetten. Helicoil bis knapp hinter di Ölbohrung rein. Zum Stift brechen wieder einen Fettlappen von Innen drauf - der Muß unbedingt aus dem Motor.
Stehbolzen rein, montieren, fahren freuen.

Grüße,
Jörg.

Nachtrag zur Ausgangsfrage:
Sofort machen, nicht mehr groß mit fahren. Das Risiko von Folgeschäden ist durchaus gegeben.
(Verschluß der Ölbohrung durch die nach außen wandernde Gewindespirale, Schäden am Ventiltrieb)

@Tam92:
Da ist mit Helicoil nicht nur was zu machen, sondern es ist sogar die Standardmethode, die BMW in späteren Jahren ab Werk verbaut hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

Ölbohrung nicht verdeckt, aber das Öl soll auch zu den Kipphebeln und nicht in den Block laufen,
Hier muss man wissen, was man macht.

Viel Erfolg
Frank

ja, nämlich ein Helicoil einsetzen. Das Öl kann nicht direkt in den Block laufen. Die einzige Gefahr besteht darin den Helicoil Einsatz nicht weit/tief genug einzusetzen und damit die Ölbohrung zu verschließen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Empfehlung: schau dir die fragliche Baustelle mal an - Fotos zum Thema finden sich im Forum mehr als genug.

Grüße,
Jörg.
 
Sodale,

Mission completed :hurra:
Jetzt nur noch morgen bei kaltem Motor nachziehen mmmm
Und dann noch so ein paar andere Kleinigkeiten :schimpf:

Ich hab halt einen normalen M10x20 helicoil genommen, die õlbohrung mit nem Pfeifenreiniger geputzt, und ja, das Öl kommt aus dem Kipphebel :bitte:.

Gruß Holger

P.S. bei dieser Aktion hat sich wieder Ma.l gezeigt, haben (Material) und nehmen (Zeit) ist besser als brauchen.
 
Hatte das Anfang der 90er mit einer Gewindebuchse (Ensat?) so gemacht. War nur kniffelig die Ölbohrung zu treffen.
Von Helicoil hat man mir damals abgeraten, warum weiss ich nicht mehr.
Bei der Gelegenheit sah ich dann auch nach 4 Jahren und 50.000km, dass der Kolben auf dieser Seite schon mal ein Ventil zerhackt hat. 5 Vorbesitzer haben es nebulös gelassen.

Schön, dass es mit Helicoil funktioniert, man lernt immer dazu.

Gruss, Frank
 
Zurück
Oben Unten