Chocke - "Eigenleben" (R100S)

Nordhesse

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20. Juni 2019
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Nordhessen :-)
Hallo,

vielen Dank für die Aufnahme in diesem Forum (ich bin so was von Laie und hoffe, daß Ihr das nicht bereut ;)).

Da mein Drehzahlmesser leider erneut nicht funktioniert, kann ich keine Werte angeben.

Kürzlich wurden (in einer freien Werkstatt)
- Schwimmerdtg. + Nadelventile erneuert
- Synchronisiert + Gemisch eingestellt
(Später dann die Benzinhähne getauscht.)

Bei der ersten Probefahrt ging bei warmem Motor während Standphasen die Leerlaufdrehtzahl hoch. Vom Laien geraten vielleicht 2.000 / 3.000 zu hoch. Ich bin mir recht sicher, Chocke rein- und raus ohne erkennbare Änderung probiert zu haben.

Liegt einige Tage zurück (fahre selten) und nun verunsicherte mich ein fachkundiger Bekannter, daß dies der Drehzahlunterschied durch Chocke sein könnte.

Ergebnis der gestrigen Testfahrt hat mich nun kpl. verwirrt und verunsichert. Bei warmen Motor ging die Drehzahl wenn ich den Chocke nach unten drücke runter - wobei der Unterschied nicht so groß wie bei der ersten Fahrt war.

Irgendwelche Vorschläge / Ideen?

Geht auch darum, ob ich da mit dem fachkundigen Bekannten (Zweiradmechaniker) "dranrumbastle" oder sie ggf. gleich BMW auf den Hof stelle.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

[EDIT 13.08.19 / 11:27] Mit Eurer Hilfe herausgefunden, daß ein Fehler im Fahrzeugschein und es doch "nur" eine R 100S ist. Daher Titel angepaßt.
 
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AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Hallo, ich verstehe die Problemstellung grad nicht so..
Leerlaufdrehzahl zu hoch? Evtl. bei warmem Motor eingestellt, zu fettes Leerlaufgemisch?

Gruß aus Kassel..Hendrik
 
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AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Tja, wie gesagt Laie, "Sorry".....

Nächster Versuch:

Problem 1: Leerlaufdrehzahl teilweise zu hoch
Problem 2: Leerlaufdrehzahl bei heruntergrücktem Chocke niedriger als bei hochgezogenem (Was für mich als Laie wiedersinnig ist).

Grüsse Marc
 
AW: Choke - "Eigenleben" (R100CS)

Bei der ersten Probefahrt ging bei warmem Motor während Standphasen die Leerlaufdrehzahl hoch. Vom Laien geraten vielleicht 2.000 / 3.000 zu hoch. Ich bin mir recht sicher, Choke rein- und raus ohne erkennbare Änderung probiert zu haben.
(...)
Bei warmen Motor ging die Drehzahl wenn ich den Choke nach unten drücke runter - wobei der Unterschied nicht so groß wie bei der ersten Fahrt war.
Hallo Marc,

ein aktiver Startvergaser ("Choke") kann bei warmem Motor die von dir beschriebene sehr hohe Leerlaufdrehzahl verursachen.
Und du schreibst, dass das Betätigen des Chokehebels nichts bewirkte, nach dem Herunterdrücken der Hebel am Vergaser die Drehzahl aber herunter ging.

Ich würde mir jetzt als ersten die Chokezüge ansehen. Bei der R100CS bin ich mir gerade nicht sicher: Hat sie noch den Rundluftfilter und damit den Chokehebel mit starren Zügen am Luftfilterkasten, oder ist der Hebel am Lenker und es sind Bowdenzüge (mit flexibler Seele) verbaut?

Im ersten Fall müssen die Züge so eingestellt werden, dass in Grundstellung des Hebels am Luftfilterkasten der Betätigungshebel des Startvergasers ganz unten am Anschlag ist.

DSC_2343_Choke.jpg

Im anderen Fall (Hebel am Lenker) müssen in der Grundstellung die Federn am Vergaser den Startvergaser auch komplett in die inaktive Stellung bringen.

Check das erst mal, dann sehen wir weiter.

Viele Grüße

Stefan
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Hallo Marc

Möglich dass in der Werkstatt bei kaltem Motor eingestellt wurde.

Hier in der Datenbank "Wartung" - "Ventile, Zündung und Vergaser einstellen" findest Du eine vorzügliche und leicht verständliche Anleitung,


Bei BMW auf den Hof stellen ist keine so gute Idee, außer dort schraubt noch ein Mechaniker der alten Schule. ;)
Die suchen sonst erst mal 30 Minuten den Diagnosestecker und kennen sich auch bei Vergasern kaum noch aus. :D
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Woow, Wahnsinn wie schnell Ihr seit und traurig wie wenig Ahnung ich habe.

Ich fahre jetzt ans Lager und mache Fotos - dann kommen wir vielleicht weiter.
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Leerlaufdrehzahl bei heruntergedrücktem Chocke niedriger als bei hochgezogenem (Was für mich als Laie widersinnig ist).
Hallo Marc,

das ist nicht so widersinnig. Sollten die Vergaser nicht gut (evt. etwas zu mager?) eingestellt worden sein, kann die zusätzliche Kraftstoffzufuhr durch den Startvergaser gerade ausreichen, um die Drehzahl so weit hochzutreiben.

Ist mir letztlich versehentlich passiert. Halbwarm mit Choke gestartet und das Zurückstellen vergessen. Währen der Fahrt merkte ich noch nichts. Als die Leerlaufdrehzahl an der Ampel plötzlich bis fast 3000/min hoch ging, war ich entsprechend erst mal überrascht. Der "Übeltäter" war dann aber mit einem Blick ausgemacht, und nach dem Zurückstellen war alles wieder ok.

Viele Grüße

Stefan
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Däh, wie der Nordhesse sagt,

da hat sich das ganze Wochenende über die gesammelte Kompetenz des Forums in Nordhessen rumgetrieben und du eröffnest deinen Problemfred am Tag danach.
An die Terminplanung musst du nächstes Jahr nochmal bei. :D

Auch wenn es nix zur Problemlösung beiträgt, Willkommensgrüße aus Nordhessen. :wink1:
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Hallo,

wenn die Chockhebel unten am Anschlag sind und der Motor weiterhin hoch dreht, ist die Leerlaufeinstellung falsch. Die beiden Leerlaufschrauben herausdrehen, dann sollte die Motor langsamer laufen. Den Leerlauf dann korrekt nach Handbuch einstellen. Der Fehler lag am Fliehkraftregler.

Gruß
Walter
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Ich bin tief beeindruckt, was für ein lebendiges und hilfsbereites Forum. Vielen Dank, muß das gleich erst einmal alles sortieren und dann komme ich darauf zurück.

Zuerst aber die vesprochenen Fotos, damit ich mich als Laie (scheinbar der Einzige im Forum :gfreu:) auch verständlich machen kann:

Das ist für mich der Zustand bei warmen Motor (Foto 2)
Chocke-Normalzustand-1.jpg

Das verstehe ich unter "gedrücktem" Chocke (Foto 1). Nach meinem Verständnis müßte die Leerlaufdrehzahl dann höher sein.
Chocke-Gedrückt_1.jpg

Zur Frage der Ausführung hilft hoffentlich
N01_6480_DxO-klein.jpg
N01_6477_DxO-klein_.jpg
 

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AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Das verstehe ich unter "gedrücktem" Chocke (Foto 1). Nach meinem Verständnis müßte die Leerlaufdrehzahl dann höher sein.

Ne...nicht unbedingt..BMW hat mehrmals die Bohrungen und Luftmenge des Choke-Systems überarbeitet..bei manchen Kisten ist das so, zum Beispiel meiner /5, die dann aber auch nur kurz hochdreht und dann stotternd ausgeht.

Ich würde erstmal nur von einer zu hohen Leerlaufdrehzahl und nicht optimalem Gemisch ausgehen.

Gruß, Hendrik
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Hallo Marc,

vorbildlich! Deine CS hat also die "alte" Chokebetätigung mit den "starren" Zügen.

Dann solltest du prüfen, ob die Hebel der Startvergaser in Stellung "Foto 02" an ihrem unteren Endpunkt stehen. Wenn du sie noch etwas herunter drücken kannst, muss der Zug nachgestellt werden.

Dann sehen wir weiter.

Viele Grüße

Stefan

PS: Denk bitte nicht, du wärst der einzige Laie hier. Jeder hat mal von vorn angefangen. Und wie du siehst, wird bei Interesse und Eigeninitiative gern geholfen.
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Nochmals Danke für die rege Resonanz und Hilfestellung.

Noch eine ergänzende Info - falls das von Belang ist: Da ich versuche die Maschine mit leerem Vergaser abzustellen, war kurz vor dem Abstellen beim Einlegen des Leerlaufs vermtl. nur noch wenig Benzin vorhanden – die Drehzahl ging dann deutlich hoch (letztes Aufbäumen sozusagen).


da hat sich das ganze Wochenende über die gesammelte Kompetenz des Forums in Nordhessen rumgetrieben

Och nöööö, ist das ärgerlich, zumal ich am Wochenende Zeit gehabt hätte. Jammerschade, vielleicht nächstes Jahr......


Hat sie noch den Rundluftfilter und damit den Chokehebel mit starren Zügen am Luftfilterkasten.... müssen die Züge so eingestellt werden, dass in Grundstellung des Hebels am Luftfilterkasten der Betätigungshebel des Startvergasers ganz unten am Anschlag ist.

Das scheint mein Szenario zu sein.

wenn die Chockhebel unten am Anschlag sind und der Motor weiterhin hoch dreht

Bei mir ist die Drehzahl gedrückt (mein Foto 1) GERINGER – das ist es halt was ich nicht verstehe.
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

[...]
Bei mir ist die Drehzahl gedrückt (mein Foto 1) GERINGER – das ist es halt was ich nicht verstehe.

Wenn der Motor warm ist und der Choke gezogen ist (sprich Hebel runter bzw. am Vergaser oben), wird dieser überfettet, die Drehzahl kann abfallen, wenn das Standgas nicht zu hoch ist.

Zum Thema Werkstatt wurde ja schon einiges geschrieben - das Problem ist, dass Werkstätten mit klassischen Vergaserkenntnissen immer weniger vorhanden sind.

Anbei die angesprochen Anleitung zum Einstellen des Motors (es sollten alle Themen nacheinander durchgeführt werden).

Ventile, Zündung und Vergaser einstellen


Ich tendiere ebenfalls dazu, dass die Einstellungen am max. lauwarmen Motor durchgeführt wurden.

Hans
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Tja, wie gesagt Laie, "Sorry".....

Nächster Versuch:

Problem 1: Leerlaufdrehzahl teilweise zu hoch
Problem 2: Leerlaufdrehzahl bei heruntergrücktem Chocke niedriger als bei hochgezogenem (Was für mich als Laie wiedersinnig ist).

Grüsse Marc


Was versteht du unter runtergedrücktem Choke? Der ist links am Lenker bei der CS: Choke rein heißt Hebel ziehen.
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

ok, sehe gerade die Bilder oben und war nur wg. CS verwirrt, ist dann wohl keine.

Meine CS geht nach dem Starten sofort aus, wenn man den Hebel nicht sofort auf die 1/2-Rastenstellung zurückschiebt. Weil total überfettet. Nur in dieser Position kann gefahren werden, bis sie dann ohne Choke gut läuft.

M.E. steht das sogar so in der Betriebsanleitung - voller Choke nur für den Anlassvorgang.



EDIT: hat mir jetzt keine Ruhe gelassen, hier der Screenshot aus dem Bordbuch
 

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AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Kann 'ne ältere CS sein oder eine, wo sie nur die Lampenschale dran gedengelt haben. So gesehen ist die CS 'ne Nachfolgerin der 90S.

Jedenfalls hat er feste Drähte vom Hebel zum Choke. Das heisst, er muß das Klemmschräubchen lösen, den Chokehebel am Vergaser, dieses Ärmchen runterdrücken und den Hebel am Luftfilter nach Oben gedrückt lassen. Klemmschraube wieder fest. Dann sollte das soweit in Ordnung sein.

Zur eigentlichen Vergasereinstellung, das Moped schön warm fahren. Die Zeit haben die Werkstätten ja nicht.


Stephan
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Zwischeninformation:

Werde das wohl mal mit dem Bekannten angehen aber wohl bis nach Schotten warten (da kann ich doch nicht mit der RT auflaufen...)

Thema "CS" oder nicht: Spannende Frage! Warum? Dazu werde ich mal einen separten Thread eröffnen - mal sehen, was Ihr als Fachleute dazu meint (das führt aber hier vom Thema weg).

[EDIT 21:08] Nun habe ich gleich mal den versprochenen Thread eröffnet - siehe:
Was für eine BMW R 100 habe ich tatsächlich?
 
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AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Thema "CS" oder nicht: Spannende Frage! Warum? Dazu werde ich mal einen separten Thread eröffnen - mal sehen, was Ihr als Fachleute dazu meint (das führt aber hier vom Thema weg).


da bin ich mal sehr gespannt ...:gfreu:

Es gibt übrigens einen CS-Thread hier im Forum, könnte auch ein guter Ort für dein Thema sein.
 
AW: Chocke - "Eigenleben" (R100CS)

Weil die R100CS erst ab 9/1981 gebaut wurde, da kannst noch so viel rumfrickeln: Mit EZ 4/1980 ist es einfach keine.
 
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Mit Eurer Hilfe herausgefunden, daß ein Fehler im Fahrzeugschein und es doch "nur" eine R 100S ist. Siehe Was für eine BMW R 100 habe ich tatsächlich?

Da die letzten Beiträge vom eigentlichen Thread stark weggingen, nochmals der letzte Stand:

Zwischeninformation: ....Werde das wohl mal mit dem Bekannten angehen aber wohl bis nach Schotten warten (da kann ich doch nicht mit der RT auflaufen...)....

Ich berichte dann erneut.
 
Da die Arbeiten mit der RT nicht wie gewünscht liefen, war leider keine Zeit für genauere Prüfung. Sagt der Zustand der Zündkerzen etwas? Fotos sind leider nicht optimal, wenn notwendig mache ich nochmals besser:
N01_6563_DxO-11.jpg

Links
N01_6563_DxO-11-L.jpg

Rechts:
N01_6563_DxO-11-R.jpg

Aus Sicht meines fachkundigen Freundes sind diese mit "rehbrauner" Farbe und trocken in sehr gutem Zustand ohne Hinweis auf eine fehlerhaftes Gemisch. Seht Ihr das auch so? Einwände?
 
Jede Kerze für sich ist im Rahmen.

Aber links wäre mir etwas zu dunkel, insbesondere die Differenz zw. den beiden Kerzen.

Hast du die vielen Hinweise denn mal abgearbeitet?
Das ist hier sonst Kaffeesatzleserei ....
 
Aus Zündkerzen was raus zu lesen ist ,wie ich finde,heutzutage schon schwierig, aus Bildern aus der Ferne noch mehr...

Für mein Dafürhalten sind sie sehr dunkel, aber das kann viele Ursachen haben, darunter auch die Situation, wo sie rausgedreht wurden..

Mein Angebot, das du mit der Kiste mal vorbei kommst, steht weiterhin:gfreu:

Lieben Gruß, Hendrik
 
An meiner /6 war das Problem die Züge der Chokebetätigung. Den Hebel am LuFi Gehäuse konnte ich wunderbar betätigen, aber die Drähte zu den Vergasern waren derartig verrottet, dass sie die Chokeeinstellung am Vergaser selbst nur minimal beeinflusst haben. Kann man aber einfach per Sichtprüfung checken, Motor muss dabei nicht laufen.
Der Chokhebel am Vergaser sollte - wenn der Choke am LuFi auf "aus" steht, auch am Vergaser unten am Anschlag stehen. Wenn nicht, von Hand erstmal in Position bringen. Wenn sie dann läuft, bei Gelegenheit die Betätigungsdrähte vom Choke entweder neu einstellen, evtl auch ölen oder einfach Neue einbauen.
Ist dies nicht die Ursache, liegt das Problem offensichtlich am Vergaser (vorausgesetzt Zündung und Ventilspiel stimmen). Sind die Vergaser auseinander gewesen, Leerlaufsystem spiegelverkehrt montiert?
 
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