Sporadisches, aber heftiges Ruckeln während der Fahrt

BlueThunder

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Auf der Fahrt zum Forumstreffen trat an der GS ein Phänomen auf, welches an Intensität zunahm und ich noch nicht so richtig deuten kann.

Urplötzlich fängt die Maschine an zu ruckeln und stottern, in etwas so, dass man vom Tank daran erinnert wird, auf Reserve zu schalten. Das geht ungefähr eine Minute so und ist dann ebenso plötzlich wieder weg.

Zum Ablauf.

Tag 1
Bei 550 Km (Tageskilometerzähler) musste ich in der Gegend vom Kyffhäuser auf Reserve schalten. Die nächste Tanke war in Sondershausen, welche ich nach gut 30 Km erreichte.

Bei der Einfahrt in Sondershausen fuhr ich auf eine rote Ampel zu und schloss den Gashahn. Während des Entschleunigens schaltete die Ampel auf grün, sodass ich wieder dezent Gas gab. Nach diesem Lastwechsel gab es eine kurze und dezente Fehlzündung.

Die Weiterfahrt nach Weiterode verlief ohne Probleme.

Nachts regnete es.

Tag 2
Da ich die Abfahrt meiner Kegelrundentruppe verpasst hatte, nahm ich 20 Minuten später die Verfolgung auf. Die GS sprang an und lief ohne erkennbare Probleme.

Kurz nach der Einfahrt in Ronshausen, nach gut 2 Km, fing sie wieder an zu stottern. Ich führte das auf den Choke zurück, da ich ja außer der leichten Fehlzündung am vorigen Tag nichts auffälliges bemerkt hatte.

Beim zweiten Stottern und Ruckeln ging sie aus, sprang aber sofort wieder an.

Im Verlauf der Kegeltour wiederholte sich das Phänomen nach ca. 100 Kilometern, wobei sie diesmal nicht ausging.

Den Rest der Strecke lief sie problemlos.

Tag 3
Kurz nach Abfahrt aus Weiterode ging es auf der B27 zwischen Bebra und Sontra wieder los. Ruckeln und stottern, so, als ob auf Reserve zu schalten wäre.

Nach gut 200 Km ging das Spielchen in Köthen/Anhalt wieder los. Dieses mal aber so heftig, dass es zu einem lauten Knall aus dem Auspuff (Fehlzündung) kam. Nach wenigen Minuten konnte ich die Fahrt ohne Probleme fortsetzen, ohne dass der Motor ausging.

Kurz hinter Köthen/Anhalt ging es auf der Landstraße wieder so heftig, verbunden mit lauten Fehlzündungen, los, dass der Motor ausging. Immerhin sprang er sofort ohne Probleme wieder an.

Da die erste Diagnose die war, dass durch den Regen (die erste Fehlzündung am Tag 1 hatte ich unter "Unfug" abgeheftet) Wasser im Vergaser sei und es zum "Wasserreißen" kam, nahm ich heute zuerst mal beide Schwimmerkammern ab. Ergebnis: Alles sauber, kein Wasser.

Danach waren die Kerzen dran. Die rechte Kerze (auf den Bildern dummerweise links!) macht nach meinem Dafürhalten einen normalen Eindruck.

Auffälliger ist die linke Kerze (rechts). Die ist deutlich verrußter und hat kleine Perlen an der Elektrode.

Zündkerzen_1.jpg

Zündkerzen_2.jpg


Das Abblitzen der Zündung verlief ohne Auffälligkeiten. Die Ventile wurde vor 1500 Km eingestellt. Der Verbrauch während der Fahrt lag zwischen 5,59 und 5,73 l/100 Km.

Wo mache ich jetzt weiter? Was sagen mir die Kerzen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Als nächstes würde ich die Kerzen über Kreuz tauschen. Bleibt der Fehler und die andere Kerze wird auch schwarz, ist wahrscheinlich ein Kerzenstecker bzw Zündkabel hinüber. Andernfalls wäre wahrscheinlich die bisher schon schwarze Kerze defekt.

Sind die Stecker augenscheinlich in Ordnung würde ich neue Kerzen eindrehen. Ist der Fehler dann immer noch da, immer weiter „nach hinten“ durcharbeiten, also Spule samt Kontakten der Zündkabel.
 
Hallo,

der Frank hat wohl recht, das riecht nach Zündgeschirr oder Spule.
Der Einfachheit halber würde ich nicht viel rumprobieren und das komplette Zündgeschirr erneuern. Das ist nicht teuer und geht schnell, ich empfehle die eingedrehten Ngk Teile.
An ne defekte Zündkerze glaube ich allerdings nicht, gerade der Regen spricht eher für dir Kabel oder Stecker.
Wenn es danach noch knallt kannst du mit der Spule weitermachen.

Gruß

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bernd,

erster Verdächtiger wäre auch für mich wie von den Vorrednern geschrieben die Zündspule oder das Zündgeschirr.

Wenn die Prüfung dort kein Ergebnis liefert:
Ein ganz ähnliches Phänomen hatte ich an meiner R100R. Es lag nach längerem Suchen daran, dass ein Vergaser zeitweise massiv überfettete. Ursache war ein sichelförmiges Gummiteil, das im Zufluss der Spritleitung des Vergasers hing und von Zeit zu Zeit das Schwimmernadelventil am Schließen hinderte, wodurch der Schwimmerstand zu hoch wurde und das Gemisch überfettete. Durch Größe und die sichelförmige Form wurde es nicht in die Schwimmerkammer gespült. Es kam erst raus beim Entfernen des Schwimmernadelventils. Es stammte vermutlich von Benzinschlauch oder von den Dichtscheiben in den Benzinhähnen.

Grüße
Marcus
 
Zu Fehlzündungen kommt es immer dann, wenn einzelne Zündungen ausfallen und weiterhin durch die Vergaser zündfähiges Gemisch in die Brennräume und Auspuffanlagen kommt das dann bei wieder einsetzender Zündung unkontrolliert explodiert.
 
Könnte es auch ein sterbender Hallgeber sein?

Grüße
Marcus
 
trotz das der erste Aussetzer vor dem Regen kam hört sich deine Beschreibung verdächtig nach dem Zündgeschirr an, damit würde ich anfangen... Kabel und Stecker neu. Kerzen gehen eher gaaaaaaaanz selten kaputt.

Micha
 
Hat er ja geschaut:

Da die erste Diagnose die war, dass durch den Regen (die erste Fehlzündung am Tag 1 hatte ich unter "Unfug" abgeheftet) Wasser im Vergaser sei und es zum "Wasserreißen" kam, nahm ich heute zuerst mal beide Schwimmerkammern ab. Ergebnis: Alles sauber, kein Wasser.

Ich tippe auch auf Zündgeschirr, Kerzen oder Kabel an die Zündspulen.
 
Ich würde trotzdem noch mal nachsehen, vor allem mal den Hauptdüsenstock raus drehen.

Da habe ich schon bei sehr vielen Wasser in Mengen gefunden, auch diese Menschen hatten Wasser ausgeschlossen.


Hat er ja geschaut:

Da die erste Diagnose die war, dass durch den Regen (die erste Fehlzündung am Tag 1 hatte ich unter "Unfug" abgeheftet) Wasser im Vergaser sei und es zum "Wasserreißen" kam, nahm ich heute zuerst mal beide Schwimmerkammern ab. Ergebnis: Alles sauber, kein Wasser.

Ich tippe auch auf Zündgeschirr, Kerzen oder Kabel an die Zündspulen.
 
Einfaches Hausmittel...
Mach mal 1L Spiritus in den Tank und fahr.
Spiritus bindet recht gut Wasser, und holt dir auch den letzten Tropfen Wasser aus dem System.
So habe ich mal ein ähnliches Verhalten ohne Vergaserdemontage gelöst.
Vielleicht hast Du beim 1 Tanken etwas Kondenswasser in den Tank bekommen ????
 
Das Problem des Wassers im Sprit war auch die erste Diagnose, die ich bekam.

In Sondershausen habe ich bei einer mir ansonsten unbekannten Tankstellenkette (Honsel) getankt. Auf der Rückfahrt bei Aral. Mit der RT hatte ich es mal erlebt, dass sie nach der Betankung an einer "no name" Tankstelle heftigst klingelte. Das Klingeln war nach der nächsten Tankfüllung wieder weg.

Was meiner bescheidenen Meinung gegen die Wassertheorie spricht, sind folgende Punkte:

- erstes Auftreten vor dem Tanken bzw. Regen.

- deutliche Steigerung der Intensität des Ruckelns in Verbindung mit Fehlzündungen.

Ich werde es trotzdem nochmal überprüfen und ggf. Franks Methode anwenden. (Der Kunststofftank wird ja keinen Schaden nehmen...)

Edit fragt: Könnten Fehlzündungen das Kerzenbild derartig beeinflussen???
 
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Ja, wenn du Fehlzündungen hast kannst du das Kerzenbild nicht mehr "lesen".
Durch die unvollständige/ falsch getimte Verbrennung bilden sich ggf.s Ablagerungen. Die sollten wenn das Moped wieder richtig zündet nach 50km wieder verschwunden sein.

Micha
 
Hallo,

ich hatte vor Jahren die gleichen Symthome am Mopped. Letztlich waren es der oder die Zündkerzenstecker. Diese waren an den Kontakten grün korrodiert. Ich habe damals gegen neue vergossene (die Originalen für die Straßenmodelle) Kerzenstecker incl. Kabel getauscht. Seidem nie mehr Probleme.

Eine Kontrolle bzw. Reinigen der Kontakte im Kerzenstecken lohnt auf jeden Fall.
 
Moinsen,
meistens sind bei diesen Symptomen 2 Fehlequellen.

1. Kraftstoffsystem
2. Zündsystem

Ich würde das mal systematisch abarbeiten. Der wenigste Aufwand zuerst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich hatte mal ein ähnliches Problem, in unregelmäßigen Abständen hatte ich wärend der Fahrt Aussetzer. War ein bissel so als wenn man denn Notaus betätigt.
Meist nur für eine Sekunde oder weniger aber auch mal bis zum Stillstand. Dann aber sofort wieder angesprungen. Bei kurzen Aussetzer auch mit Fehlzündung.
Mal mehrmals auf einer Tour dann wieder Wochen nix.
Habe Monate gesucht.
Im zweiten Sommer habe ich dann denn Fehler gefunden.
Auf Höhe der vorderen Tankhalterung ist eine kleine Querstrebe am Rahmen verschweißt, unter dieser Querstrebe läuft ein kleiner Kabelbaum durch. An der Oberseite war ein kleines Kabel angeschliffen und hat wohl manchmal Masse bekommen.
Habe ich neu isoliert und seit da kein Problem mehr.
Ach ja war an meine 100GS PD Bauj.89
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
Oder vielleicht auch der gemeine Defekt des Rotors der nur bei dynamischer Belastung auftritt (Kurzschluss in der Wicklung). Allerdings weiß ich nicht,ob bei einem spontanen Schluss den nötigen Strom die Batterie liefern sollte. Vielleicht äußert sich ein Wissender dazu und klärt das.
Gruß Marek
 
Lichtmaschinenprobleme haben keinen Einfluss auf die Zündung, zumindest so lange noch Saft in der Batterie ist.
Sonst könnte man ja auch nicht starten, denn da lädt die Lima ja noch nicht.:oberl:
 
alle Zündungsteile checken.
Meine Q hatte die Vergaseritis bei der Anreise nach Weiterode.
Merkmal : keine Zündaussetzer. Stattdessen ruckelige Gasannahme.
Die ganze Kette Tank,Siebe,Vergaserdüsen,Schwimmer und Vergasermembranen abgearbeitet auf der grünen Wiese bei der Tonenburg.
Zusätzlich Konatkte auf Abstand u. ZZtPkt. kontrolliert und Ventilspiel eingestellt. Alles war wieder gut.
Bei Deiner Q würde ich mit Kabeln und Steckern anfangen. Einfach und preiswert. Dann neue Kerzen. In Cux kosten 4 NGK's keine 10 Euro. " erneuern,2 spazieren fahren.
Hallgeber : North Power hilft Dir !
Zündspulenanschlüsse checken..oxidiert.
Alles kein Problem.
Hau rein !
Viele Erfolg !
 
bei dem gammelig schwarzen Kerzenbild links würde ich auch die Ventile dieses Zylinders chekcen auf gute Kompression.

Zum Schluss auf jeden Fall Vergaser synchronisieren.
Hat Deine Q eine Gasdrehgrifffeststellschraube geht das ohne Uhren total einfach und problemlos. Erst eine Seite Stecker ab mit 3. Kerze an Masse. Starten, Drehzahl mit Fsetstellschraube auf 1500i/min fixieren. Anderen Zyl.angleichen auf 1500 mit Leelaufgemischschraube und Gaszugeinstellschraube. Fertig. Das geht auch am Straßenrand.
Liebe Grüße :wink1:
Martin
 
Danke erstmal für die konstruktiven Antworten.

Ventile wurden gerade eingestellt. Generell macht sie (bis auf die Aussetzer) gut Dampf. Auch über den Verbrauch kann ich nicht klagen.

Ich werde jetzt die Zündanlage prüfen. Eine Zündspule und ein Kabel habe ich noch.

Es wird nie langweilig!
 
Zwischenstand:

Heute habe ich die Steckverbindungen an der Zündspule überprüft. Kein Grünspan oder Schmodder. Lediglich das Steckergehäuse von Kl. 1 ist am Rand leicht angebrochen.

Dann die Zündkerzen gegeneinander getauscht und den linken Zylinder, also der mit der verrußten Kerze, mit einem neuen Zündkabel versehen.

Morgen ist Probefahrt. Ich werde berichten!
 
So, nach der gestern beschriebenen Maßnahme ging es heute auf Probefahrt.

Ergebnis: Während der 133 Kilometer, z.T. bei Starkregen, lief sie rund und ohne Probleme. :D

Na ja, nicht ganz: Eines der "alten Probleme" hat sich wieder gemeldet... X(.

Dazu an Ort und Stelle mehr.

Für die Hinweise zur Fehlersuche des Problems "ruckeln" bedanke ich mich bei allen Schreibern.:wink1:
 
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