Brenbo Bremse R 65 – ich dreh durch, bitte helft mir!

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21. Mai 2015
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Hallo liebe Foristi,

ich beschäftige mich nunmehr seit 3 Tagen mit den nicht-funktionierenden Bremsen einer 89er BMW R 65.

Zur Info: Pumpe überholt, Stahlflexbremsleitungen neu, Sättel komplett revidiert, neue Beläge, Scheiben gut, Gesamtfahrleistung 36.900 km, Doppelscheibe mit Brembo-Sätteln.

Situation: Das System lässt sich sehr gut entlüften, alles ist dicht, Bremsdruck perfekt.

Problem: schiebe ich das Krad nur 1 Meter nach vorn oder hinten, fällt der Bremsdruck komplett zusammen, zweimaliges Pumpen am Bremsgriff und wir haben wieder 100 Prozent Bremsleistung.

Ich mache das nicht zum ersten Mal, kenne jedoch diese Problem nicht – und kann es mir auch nicht erklären. Da man ja bekanntlich oft betriebsblind ist, hat heute morgen ein Zweiradmechanikermeister und mein TÜVler drübergeschaut – Ergebnis: Ratlosigkeit!

Ich bin über jeden Tipp dankbar und wenn er sich auch noch so lächerlich anhören mag – bin mit meinem Brems-Latein am Ende und kurz vor'm Durchdrehen.

Eine schönen Sonntag für Euch alle, beste Grüße aus Bayern – Wurzelsepp
 
Hallo,

entlüfte mal beide Sättel einzel von Unten, mit einer Pumpe oder Spritze.
Hängen beide Sättel an einer Verteilung oder hast du die durchgeschleift?

Gruß

Kai
 
Das mit dem pumpen deutet auf eine defekte Handpumpenmembrane / Manschette hin. War der Zylinder bei der Überholung innen wirklich glatt? Häufig kann man schon beim Entlüften an einer rauen Zylinderinnenseite die neuen Kolben wieder hinrichten.
 
Für mich liest sich das, als wenn Du schon richtig entlüftet hast, sonst hättest Du keinen guten Druckpunkt...

Was ich überprüfen würde, sind die Bremsscheiben. Laufen die ohne Seitenschlag?? Wenn Du nach einer Radumdrehung plötzlich 2 mal Pumpen musst, um wieder den Druckpunkt zu spüren, kann es sein, dass deine Beläge unzulässig weit auseinander gedrückt werden, weil mindestens eine Scheibe nicht parallel läuft.

Sowas ist Petrucci mit der Ducat in der GP mal bei über 300 km/h passiert. Der ist ganz schoön weit geflogen :entsetzten:

Trotzdem solltest Du natürlich sicher sein, dass keine Luft im System ist. Aber wenn soviele Profis schon draufgeschaut haben..
 
Ich schließe mich Kai an...da ist noch irgendwo Luft drin. Bevor du von unten entlüftet kannst du erstmal probieren die Bremse "festzustellen"....
Lenker gerade
Bremshebel mit einem Kabelbinder auf "Druck" fixieren
Einen Tag das Moped in diesem Zustand in Ruhe lassen und dann schauen ob sich das System selbst entlüftet hat.
Wenn nein, von unten nach oben entlüften.

Micha
 
Hallo Sepp

Hört sich an als würden die Bremskolben in den Sätteln bei Radumdrehungen zu weit zurückbewegt,
Ist hier etwas lose oder haben die Bremsscheiben einen Schlag?
 
Servus, einen schönen Sonntag und ganz herzlichen Dank für Eure Bemühungen und Expertisen.

Den "Kabelbinder-Trick" lasse ich noch bis heute Mittag wirken, wurde bereits gestern Abend nach dem 3. Frust-Bier eingeleitet!

Radlager schließe ich aus, da neu.

Höhen - bzw. Seitenschlag der Scheiben ist das Letzte, was mir einfällt. Rein optisch laufen sie sauber, auch mit gezogenen Hebel lässt sich – beim Schieben – NICHTS feststellen, allerdings habe ich keine Ahnung, wie man das korrekt messen kann. (zur not liegen noch ein paar Scheiben in der Werkstatt, doch langsam vergeht mir die Lust auf's Schrauben).

Und auch der Zylinder war beim Überholen ganz glatt. Habe auch bereits eine andere Pumpe ausprobiert, zwar Ducati, allerdings neu aus der Verpackung – keine Änderung.

Grüße vom Ratlosen Wurzelsepp
 
Nochmals – ich habe Kai's Beitrag vergessen:

Die Sättel sind durchgeschleift. Stahllex geht von der Pumpe zum linken Sattel, von die die originale Stahlleitung zum rechten Bremssattel und von hier wird via Nippel entlüftet.

Cheers Wurzelsepp
 
Schlag an der Bremsscheibe?
Hm... müsste dann aber HEFTIG viel sein, also mit dem blosen Auge gut sichtbar und dadurch würde sich auch nicht der Abstand zwischen den Belägen wirklich verändern.

Luft?
Hört sich eher plausiebel an, aber warum hat man dann erst Druck?! Wenn da Luft drin wäre, dann wäre der Bremspunkt doch nicht erst gut, sondern am Anfang richtig schön sch****.

Was ich mich grade frage: Hast du die Bremskolben in der Zange auch getauscht?!
Nicht, dass am Kolben etwas ist, was die Dichtung dort kaputt gemacht hat/sie in einer Stellung nicht rchtig abdichten lässt. Die Bremsflüssigkeit sammelt sich dann hinter dem Gummi, wo man sie dann nicht sieht.

Zusammen mit einem Schlag in der Bremsscheibe fängt der Koben an sich zu bewegen, kommt dann in diese ungünstige Stellung, die Dichtung wird kurz undicht und zack... Druck weg.

Asonsten wäre ich da auf Detlev's Seite

Das mit dem pumpen deutet auf eine defekte Handpumpenmembrane / Manschette hin. War der Zylinder bei der Überholung innen wirklich glatt? Häufig kann man schon beim Entlüften an einer rauen Zylinderinnenseite die neuen Kolben wieder hinrichten.

Bremsflüssigkeit schießt an der Membrande vorbei und Zack... Druck weg.

EDIT:
Wie ist das gemeint?!

Problem: schiebe ich das Krad nur 1 Meter nach vorn oder hinten, fällt der Bremsdruck komplett zusammen, zweimaliges Pumpen am Bremsgriff und wir haben wieder 100 Prozent Bremsleistung.

Du bremst leicht und bewegst sie dann... Bremsdruck "fällt zusammen"

ODER

Du hast gebremst, Druck war super... schiebst sie dann ohne zu bremsen... und jetzt musst du wieder pumpen?!

Ich finde, dass man beides daraus lesen kann und das ist schon ein mächtiger Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
<besserwisser ein>
Für mich liest sich das, als wenn Du schon richtig entlüftet hast, sonst hättest Du keinen guten Druckpunkt...

Was ich überprüfen würde, sind die Bremsscheiben. Laufen die ohne Seitenschlag?? Wenn Du nach einer Radumdrehung plötzlich 2 mal Pumpen musst, um wieder den Druckpunkt zu spüren, kann es sein, dass deine Beläge unzulässig weit auseinander gedrückt werden, weil mindestens eine Scheibe nicht parallel läuft. Letzteres würde ich auch vermuten, würde als Grund evtl. einen schwergängigen Kolben sehen!?

Sowas ist Petrucci mit der Ducat in der GP mal bei über 300 km/h passiert. Ducat heißt "Ducati" und der Fahrer war der Ducati-Testfahrer "Pirro". Passiert ist es letztes Jahr in Mugello, Anfahrtsgeschwindigkeit um 350! Beim zweiten Ziehen der Bremse hat er wohl panisch voll gezogen, dadurch hat das Hinterrad abgehoben und soweit versetzt, das er die Situation nicht mehr beherrschen konnte.
Der ist ganz schoön weit geflogen :entsetzten:
https://youtu.be/JWL8FzBOvok

Trotzdem solltest Du natürlich sicher sein, dass keine Luft im System ist. Aber wenn soviele Profis schon draufgeschaut haben..
<besserwisser aus>
 
Hi

hier wurden ja schon viele Möglichkeiten genennt, welche davon wirklich zutrifft kann man alleine von Deiner Fehlerbeschreibung nicht wirklich sagen.

Um den Fehler einzugrenzen wäre meine Idee jetzt das Mopped so hinzustellen dass das Vorderrad frei drehen kann. (Hauptständer, evtl. etwas untergelegt und hinten etwas Gewicht drauf)
Jetzt kannst Du mal die Bremse ziehen, wieder loslassen und dann mit der Hand das Vorderrad drehen.
Wenn die Bremsscheiben dabei an den Belägen schleifen wirst Du das merken.
Vielleicht kannst Du das mal probieren und das Ergebnis hier posten, das würde mit großer Wahrscheinlichkeit zur Fehlereingrenzung helfen.

mfg GS_man
 
Beste Forum,

es war ein Bremsscheibe! Über 2mm Seitenschlag sind selbst bei komplett erneuertem System nicht tragbar. Scheibe gewechselt – alles fein. Drei tage Arbeit für die Katz, dafür ist alles neu.
Es beweist sich mal wieder, dass man das Naheliegende zuerst versuchen sollte, auch wenn alle andere Anzeichen für andere Schäden sprechen.

ICH DANKE EUCH – ihr habt mir den Rücken gestärkt, die Nerven behalten lassen und sehr gut geholfen.

Ganz herzlichen Dank, Gruß Wurzelsepp
 
Danke Dir auch für die Erfolgsmeldung :fuenfe:
Es freut mich auch, auch mal einen hilfreichen Tipp gegeben haben zu können - sonst profitiere ich hauptsächlich von Tips der anderen User
Viel Freude weiterhin :bier:

Gruss
Christoph
 
Beste Forum,

es war ein Bremsscheibe! Über 2mm Seitenschlag sind selbst bei komplett erneuertem System nicht tragbar. Scheibe gewechselt – alles fein. Drei tage Arbeit für die Katz, dafür ist alles neu.
Es beweist sich mal wieder, dass man das Naheliegende zuerst versuchen sollte, auch wenn alle andere Anzeichen für andere Schäden sprechen.

ICH DANKE EUCH – ihr habt mir den Rücken gestärkt, die Nerven behalten lassen und sehr gut geholfen.

Ganz herzlichen Dank, Gruß Wurzelsepp

Hallo Wurzelsepp,
erst mal gut, das Du die Ursache für den Druckverlust gefunden hast.
Mich würde aber auch die Ursache für den Axialschlag interessieren, den über 2mm sind schon Heftig. ( Anlagefläche nicht sauber, Teller verzogen, Scheibe verzogen ? ) Ist das eine 4Loch oder 5 Loch Aufnahme ?
Wenn ich andere Scheiben auf die alten Teller baue, arbeite ich die Auflagefläche der Scheiben nach. 0,5mm hatte ich auch schon, aber 2mm :entsetzten:.
 
Hallo Frank,

ist eine 4-Loch-Scheibe bzw. Teller. Woher dieser gewaltige Schlag kommt, kann ich nicht sagen, den Teller hat's kein bisschen erwischt – um beim Geschirr zu bleiben, er ist "topf-eben".

ICH MÖCHTE MICH NOCHMALS FÜR DIESE TOLLE FORUM UND EURE HILFE BEDANKEN!

Merci, Gruß Wurzelsepp
 
Servus Jürgen,

einfach Antwort: JA! ich hatte bereits die selbe Vermutung, möchte ihm jedoch nichts unterstellen. habe selbst schon eine Scheibe beim Abmontieren ruiniert.

Gruß Wurzselsepp
 
Nachdem die Radlager erst getauscht wurden, hat "der Monteur" das verursacht, also du. Beim Reifenmontieren kann das schlecht passieren, da ist eher die Felge hin.
Rad auf die Scheiben gelegt und Lager raus und reingeklopft?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, lieber Klaus,

denn die Scheiben waren beim Einsetzen der Lager noch garnicht auf der Felge. Aber es ist auch egal, wer das verursacht hat – Hauptsache jetzt funktioniert es!

Schönen Abend, Gruß Wurzelsepp
 
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