Größere Ölwanne => längerer Ölmessstab?

Gummikuhfan

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Hallo Fachwissen,

ich habe schon des öfteren hier gelesen, dass man beim Anbau einer größeren Ölwanne das Ölniveau absenken kann / soll. Das wäre dann nur noch mit einem längeren Ölmessstab zu kontrollieren. Kann ich nicht einfach hergehen, da die /6-Modelle nach der Datenbank ja schon die längsten Messstäbe haben, den Ölstand mit eingedrehtem Ölmessstab zu überprüfen? Wenn man davon ausgeht, dass die originalen Markierungen stimmen, müsste das Einschrauben ungefähr einen guten halben Liter ausmachen.
 
Das sollte so sein. Wichtig ist natürlich, dass die Ansaugglocke nach unten verlängert wurde (Zwischenstück), damit sie ganz unten das Öl hochpumpt.
 
Ich stehe gerade auf dem Schlauch. Die größere Ölwanne dient doch dazu, mehr Öl im Motor zu haben, oder? Wenn man den Ölstand absenkt, wird es doch nur tiefer 'gelagert'. :nixw:
 
Ja, aber dadurch bekommt er mehr Innenvolumen, bei den Pumpbewegungen der Kolben wird nicht so stark komprimiert und es wird weniger Öl durch die Kurbelgehäuseentlüftung herausgedrückt.
 
Richtig. Dadurch sinkt dann der Ölverbrauch. Wenn man bei einem Motor mit kleiner Ölwanne den Ölstand nicht ständig auf "max" hält, wird man feststellen, dass der Ölverbrauch pro Entfernung (z.B. 1000km) geringer wird, je weniger Öl im Motor verbleibt / je tiefer der Ölpegel steht.
 
Moin,
ich bin überrascht, das bei verbauten Zwischenring die Ölmenge im Motor gleich bleiben soll.
Im "Netz" (z.B. Motoren Israel) liest sich das anders, ca 1 Liter mehr Öl im Ölkreislauf, die Öltemperatur bleibt niedriger bei gleicher Beanspruchung, weil mehr Öl im Kreislauf ist.
Hmmm? Was stimmt nun?
caddytischer, Claus?(
 
Moin,
ich bin überrascht, das bei verbauten Zwischenring die Ölmenge im Motor gleich bleiben soll.
Im "Netz" (z.B. Motoren Israel) liest sich das anders, ca 1 Liter mehr Öl im Ölkreislauf, die Öltemperatur bleibt niedriger bei gleicher Beanspruchung, weil mehr Öl im Kreislauf ist.
Hmmm? Was stimmt nun?
caddytischer, Claus?(

Wer diese Behauptung aufstellt, hat die Physik nicht verstanden.
Wenn ich bei sonst gleichen Bedingungen drei statt zwei Liter Öl in den Motor fülle, dauert die Warmlaufphase länger; aber warum sollte das Öl danach kälter sein?
 
Hallo Michael,

von der Seite Motoren Israel:
[h=4]Produktbeschreibung[/h]Ölwannenzwischenring mit Querstegen 30 mm
1 Liter mehr Ölvolumen, dass bedeutet:
geringere Öltemperatur und dadurch weniger Verschleiß
verminderte Ölumwälzung und das Öl bleibt länger frisch
passend für alle 2V Boxer /5, /6, /7 und 248 Modelle,
R45/65, R50/5, R60/5, R75/5, R60/6, R75/6, R90/6, R90S

Für mich klingt es logisch:
Hauptwärmequelle ist der Kolbenboden, Zylinderkopf.
Wärmeabgabe erfolgt u.a. über Kühlrippen, Ölkühler, Ölwanne.

Die Verweildauer der Ölmenge in der Ölwanne vergrößert sich, weil die Ölpumpe nur eine bestimmte Ölmenge in der Sekunde/ Minute/ Stunde Pumpen kann, während die Ölmenge nach dem Umbau um einen Liter größer ist als vorher.
Wenn die Verweildauer des Öls in der Ölwanne sich verlängert, dann kann das Öl die Wärme länger abgeben.
Habe ich einen Gedankefehler?
Bin nun kein Inschenör.
caddytischer, Claus
 
Ja, aber dadurch bekommt er mehr Innenvolumen, bei den Pumpbewegungen der Kolben wird nicht so stark komprimiert und es wird weniger Öl durch die Kurbelgehäuseentlüftung herausgedrückt.

Genau, und dann macht man - wie so oft im Leben - einen schönen Kompromiss und nutzt das Zusatzvolumen eben nicht vollständig zur Erhöhung der Ölmenge sondern z.B. nur zur Hälfte; also zusätzlich "nur" einen halben Liter. Dann kombiniert man die Vorteile der größeren Ölmenge mit den geringeren Pansch- und Pumpverlusten. Und kann obendrein mit dem vorhandenen Peilstab in eingedrehter statt eingesteckter Position einwandfrei messen.

Richtig. Dadurch sinkt dann der Ölverbrauch. Wenn man bei einem Motor mit kleiner Ölwanne den Ölstand nicht ständig auf "max" hält, wird man feststellen, dass der Ölverbrauch pro Entfernung (z.B. 1000km) geringer wird, je weniger Öl im Motor verbleibt / je tiefer der Ölpegel steht.

Das Auffüllen bis zur MAX-Markierung ist leider eine weitverbreitete Unsitte. Viele Motoren schmeißen dann Öl über die Kurbelgehäuseentlüftung raus; dann wird wieder aufgefüllt usw. usw. und dem Motor ein Ölverbrauch unterstellt. Hälfte bis 2/3 über MIN reicht völlig und man würde eine lange Konstanz des Ölstands feststellen. So ist es zumindest bei meinen Kühen, Roller und Autos.

Ich betreue bei uns im Dorf den Bürgerbus; auf dem turnen über 30 verschiedene FahrerInnen rum. Einige davon geraten in Panik, wenn der Ölstand einen gefühlten Nanometer unter MAX steht und füllen auf bis der Arzt kommt. Das sind jedes Jahr duzende Liter, die so völlig sinnfrei verblasen werden und mehr Schaden als Nutzen anrichten - Stichwort KAT, Partikelfilter, AGR usw.; diese Systeme mögen es gar nicht mit - wenn überhaupt teilverbranntem - Motoröl geflutet zu werden.

Moin,
ich bin überrascht, das bei verbauten Zwischenring die Ölmenge im Motor gleich bleiben soll.
Im "Netz" (z.B. Motoren Israel) liest sich das anders, ca 1 Liter mehr Öl im Ölkreislauf, die Öltemperatur bleibt niedriger bei gleicher Beanspruchung, weil mehr Öl im Kreislauf ist.
Hmmm? Was stimmt nun?

Wie Michael schon schrieb.

Ich habe in meinem Dreirad eine größere Ölwanne (Heukerott - wer kennt den noch?)+ Ölkühleranlage + Nebenstromfeinstfilter installiert und damit weit über 4 Liter im System.

Die Warmlaufphase dauert eine gefühlte Ewigkeit; Kurzstrecke ist Gift. Aber irgendwann ist dasselbe Temperaturniveau wie mit der Serienölmenge erreicht.

Werner )(-:
 
Zuletzt bearbeitet:
Darum habe ich mit Zwischenring nur knapp die Hälfte des nun mehr verfügbaren Volumens aufgefüllt und profitiere von drei positiven Effekten. ;)

Größeres Kurbelgehäusevolumen, weniger Ölumwälzung und ein gutes Bauchgefühl wenn ich die BMW mal richtig hetze. A%! :D
 
Ich behaupte mal, das mit diesem Zwischenring eine gewisse Kühlwirkung zu erreichen ist.

Zwischenring.jpg


Zumindest wenn da keine Kuhkacke in den Röhrchen klebt.:rolleyes:
 
Worauf ist beim Kauf eines Zwischenrings zu achten? Die gibt es ja
als Neuteil ab 65€ - 150€ und mehr....

Ich habe den Zwischenring vom Rabbi drin - den mit dem aussenliegenden Ölfilter. Allerdings bin ich damit noch nicht gefahren, somit kann ich zum Temperaturniveau auch nix sagen. Abgesehen davon, dass ich vor der Montage des Zwischenringes auch kein Thermometer eingebaut hatte.

Für mich war der aussenliegende Ölfilter das ausschlaggebende Argument. Der Zwischenring ist in meinem Gespann eingebaut. Und hier ist der Filterwechsel im Original schon etwas fummeliger. Der Zwischenring hat auch die Anschlüsse für einen externen Kühler. Einen Kühler hab ich aber nicht. Dafür habe ich in einen Anschluss für die Leitungen zum Kühler einen Thermofühler eingebaut und diesen an meinen Acewell-Tacho angeschlossen.
Ich kann mir in diesem Fall schon vorstellen, dass die Temperatur etwas niedrieger sein wird, weil der Filter genau hinter dem Vorderrad liegt und damit sicher stark vom Fahrtwind und ggf Regenwasser angeströmt wird.

Ob das nun das Optimum ist?? :nixw:
Die Bodenfreiheit ist in Verbindung mit den 15"-Rädern natürlich deutlich verringert. Aber mein Tank unter dem Kofferraum hat auch nicht mehr Bodenfreiheit...

Gruss
Christoph
 
Damit ich jetzt auch die Ölmenge bei meiner GS (2,25 Liter ohne Ölkühler) mit 30mm Zwischenring richtig messen kann müsste man also den Ölpeilstab um 30mm verlängern(zwischensetzen) oder welcher der vielen Peilstäbe ist 30mm länger als der originale von einer Parlever BMW?
 
Hi,
wir fahren seit ca. 10 Jahren (2x 91 GS) den Siepenrock Zwischenring. Von den 1.4ltr. Mehrvolumen nutze ich gut 0.7ltr. für ein höheres Ölvolumen, die anderen 0.7ltr. für mehr Luftvolumen (ja der Ölhobel wurde über Zwischenstück verlängert, das Zwischenstück war dabei)
Zur Ölkontrolle schraube ich den Original Ölpeilstab ein, man muß sich eben merken wieviel unter der Max Markierung das "Neue" Max ist.
Warmlaufphase ist natürlich dadurch verlängert.

Micha
 
Ich habe den Zwischenring vom Rabbi drin - den mit dem aussenliegenden Ölfilter.
Den hab ich auch. Vorher hatte ich auch kein Ölthermometer im Peilstab, somit kann ich nur den "nachher"-Zustand beurteilen. Motor R60/6 mit Rundschieberzergasern und Edelstahl-Zigarrenpuff à la R69S in einem Dnepr-Gespann implantiert, antriebsloser Seitenwagen.
Abgelesene Öltemperatur nur einmal bei knapp 130 °C - das war im Sommer, als ich in einen Rückstau einer Baustellenampel geriet. mmmm
Im Fahrbetrieb max. 110 °C, ebenfalls Sommer mit überwiegend ziemlich straffer Kordel... :pfeif:
Das Thermometer ist übrigens "kalibriert" - hab's in kochendes Wasser getaucht, es zeigte genau die erwarteten 100 °C an...
 
Richtig. Dadurch sinkt dann der Ölverbrauch. Wenn man bei einem Motor mit kleiner Ölwanne den Ölstand nicht ständig auf "max" hält, wird man feststellen, dass der Ölverbrauch pro Entfernung (z.B. 1000km) geringer wird, je weniger Öl im Motor verbleibt / je tiefer der Ölpegel steht.

Hallo,

im Extremfall geht der Ölverbrauch auf =0 zurück und die Motorlager melden sich. Die Ölwanne /6 hat gegenüber der Ölwanne /7 nur den Nachteil, daß man nicht so gut auf einen Bordstein fahren kann.

Gruß
Walter
 
Moin,

häng mich mal zum Thema Ölmenge an.

Die mir bekannte: R100R 2,25 mit Ölkühler; R100RS (tiefe Wanne) 2,75 mit Ölkühler. Aber müsste es nicht noch andere Menge für Motoren ohne Kühler geben!?

Bin mir noch etwas unschlüssig bezüglich der Menge für meinen Umbau.
R100R Motor, Zwischenring mit außenliegenden Filter + Termostatplatte, tiefe Wanne, Öhlkühler.

Dachte einfach 2,75 einfüllen, Motor orgeln lassen, am nächsten Tag ablesen = min.
0,25 dabei, Prozedere oben = max.

Was meint ihr dazu:gfreu:
 
Moin,

häng mich mal zum Thema Ölmenge an.

Die mir bekannte: R100R 2,25 mit Ölkühler; R100RS (tiefe Wanne) 2,75 mit Ölkühler. Aber müsste es nicht noch andere Menge für Motoren ohne Kühler geben!?

Bin mir noch etwas unschlüssig bezüglich der Menge für meinen Umbau.
R100R Motor, Zwischenring mit außenliegenden Filter + Termostatplatte, tiefe Wanne, Öhlkühler.

Dachte einfach 2,75 einfüllen, Motor orgeln lassen, am nächsten Tag ablesen = min.
0,25 dabei, Prozedere oben = max.

Was meint ihr dazu:gfreu:


Hallo,

Thermostat ist zu entlüften!

Gruß
Walter
 
Was die Kühlwirkung angeht, kann man das recht leicht deutlich machen.

Annahme (zur Ent-komplizierung): Fahrer fährt mit konstanter Geschwindigkeit in der Ebene bei gleichbleibender Außentemperatur.

Das Motoröl in der Wanne nähert sich im Laufe der Fahrt an eine Betriebstemperatur, bei der der Energieeintrag (durch einen Teil der Verbrennungswärme) gleich der Energieabgabe (durch Fahrtwindkühlung) ist. Da das Öl ständig umgepumpt wird, werden auch ständig die meisten Motoraußenwände vom Öl aufgeheizt.

Wenn man nun nur mehr Öl einfüllt, vergrößert sich die Wärmekapazität des Motors ein wenig, die Warmlaufphase bis zur eingeschwungenen Betriebstemperatur verlängert sich. Da der Motor aber nun nicht mehr Kühlung erfährt (weil weder die Kühlfläche sich vergrößert noch die Differenztemperatur sich vergrößert), muss die Temperatur im Betrieb konstant bleiben.

Wenn man eine größere Ölwanne oder einen Zwischenring einbaut, wird die Kühlfläche unbestritten größer. Aber nur um wenige %, deswegen ist die Betriebstemperatur dadurch etwas geringer, selbst, wenn das Röhrchen eingesetzt sind, um die Oberfläche weiter zu vergrößern. Dieser Effekt ist aber überschaubar - 5° weniger Außentemperatur haben da schon mehr Effekt. Selbst ein zusätzlicher Ölkühler bringt unter den meisten Randbedingungen nicht viel. Ob man nun mehr oder weniger Öl einfüllt, ist dabei wurscht - siehe oben.

Die Beschreibung von Motoren Israel ist grundsätzlich richtig! Es wird durch größere Ölwanne und mehr Öl (in Kombination) versprochen, dass die Temperatur sinkt (durch mehr Kühlfläche) und das Öl länger frisch bleibt (durch mehr und kühleres Öl). Aus meiner Sicht ist dagegen nichts einzuwenden, aber: Die geringere Temperatur geht nicht auf das höhere Ölvolumen zurück, sondern auf das mehr an Kühlfläche.

Hope that helps.
 
Hallo

Im WHB wird ebenso wie in der Betriebsanleitung bei der Ölfüllmenge nicht zwischen R80R ohne und R 100R mit Ölkühler unterschieden

Bei der R 100R mit Ölkühler und Filterwechsel beträgt die Ölmenge 2,75, R 80R 2,50.
Bei diesen ist der Ölstand nach Ölmessstab auch um 8 mm höher als bei den Straßenmodellen mit der tiefen Ölwanne.
Darum auch die gleiche Füllmenge trotz verschiedener Ölwannen.
Hier lohnt sich auf jeden Fall den Ölstand nur bis zur Mitte des Messstabes aufzufüllen, der Umbau auf die tiefere Wanne oder einen Zwischenring um den Ölstand abzusenken.

R 100R / R80 Straßen Monolever
001.jpg 005.jpg
 
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