Problem mit Kupplungsgehäuse

stabdeluxe

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09. Sep. 2012
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Hallo zusammen,

nach langer Zeit geht es nun mit dem Zusammenbau eines R80 Motors BJ.84 weiter und direkt kommt ein Problem auf.

Eines der M7 Gewinde zur Befestigung der Kupplungsdruckplatten ist rund und die Schraube greift nicht mehr.
Nun zu meiner Frage, ich würde gerne ein M8 Gewinde nachschneiden und die M7 durch eine M8 Schraube gleicher Länge ersetzen. Ich bin jetzt nur unsicher wie weit sich diese Änderung auf die Wuchtung des Kupplungspakets auswirkt oder ob ich mir da umsonst Sorgen mache?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe und Tipps
 
Also rein aus dem Bauch heraus würde ich dieses Unterfangen lassen.

Hab zwar bei der "Reparatur" wie du sie vorhast keine Erfahrungen mit, aber ich komme aus dem Bereich der Hubschrauberherstellung/ - instandsetzung und kenn mich einwenig mit Track and Balance bei HC aus.
Soll heisen Schwingungen und Spurlauf vom Hubi. Da arbeiten wir mit "ziehmlich" geringen Gewichten um den Rotor oder Heckrotor zu trimmen im Vergleich zur Gesamtmasse.
Vergleich von M7 zu M8 ist schon deutlich wenn man die Umdrehung der Schwungmasse betrachten und die Masse die dort "nur" bewegt wird. Man versucht ja nicht umsonst die Markierungen um 120° zu versetzten um die Wuchtung positiv zu beeinflussen und das sind nur minimale Wuchtunterschiede in den Baugruppen. wenn du hier eine Schraube gegen eine relativ viel schwerere tauscht, wirst du die Unwucht deines Lebens erhalten.

Kauf dir lieber die Teile nach und mach es Vernünftig. Denk da ist sparen nicht angesagt

Viel Erfolg.

Gruß Karsten
 
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Ich bin jetzt nur unsicher wie weit sich diese Änderung auf die Wuchtung des Kupplungspakets auswirkt oder ob ich mir da umsonst Sorgen mache?

Ich würde mir an anderer Stelle Sorgen machen: Das defekte M7x1-Gewinde hat (wenig überraschend) einen Außendurchmesser von 7 mm. Dieses willst Du (vermute ich) durch ein Regelgewinde M8x1,25 ersetzen, das einen Kernloch-Durchmesser von 6,65 mm hat.

Du siehst das Problem?

Gruß,
Florian
 
Hi,
wie Florian schrieb, M8 Regelgewinde wird nix.

Aber, bevor ich die Schwungscheibe wegwerfe, würde ich es mit einer Schraube M8X1 probieren (Die sind im schweren Schwung drin), Kernloch 6,92 mm . Der Gewichtsunterschied ist marginal, ca. 1g. Wenn du die Zahnscheibe weglässt und mit Schraubensicherung einklebst passt das.

Versuch macht kluch....
 
Also ich würde das auch einfach so machen mit dem M8x1, der Gewichtsunterschied entsteht ja nur durch den, wenn dem überhaupt so ist, größeren Kopf der Schraube.
Was die Schraube am Gewinde schwerer wird, wird ja dafür die Schwungscheibe durch das nötige aufbohren leichter:applaus:

Grüße,
Steven
 
Ich
Hallo!
Ich würde auch zu M8x1 tendieren. Im Gewinde entsteht kein Massenunterschied, im Durchgang muss auch 1 mm aufgebohrt werden. Bleibt also nur die Masse vom Schraubenkopf. Wenn du dass bisschen ausgleichen willst, mach auf der gegenüberliegenden Seite das Selbe!
 
Aber, bevor ich die Schwungscheibe wegwerfe, würde ich es mit einer Schraube M8X1 probieren (Die sind im schweren Schwung drin), Kernloch 6,92 mm .[/QUOTE]

Naja,
diese Schraube hat aber einen Senkkopf und die 7x1er Schraube hat einen Zylinderkopf.
Eher würde ich dann auf der gegenüberliegenden Seite auch eine M8x1 Schraube verbauen oder auf der Rückseite eine Mutter verbauen. Musst Du für Dich selbst entscheiden.
Gruß
Wed
 
Bei den Preisen für neue Schwungscheiben würde ich auch die Inbus M8x1 nehmen.
(Warum ist der schwere Schwung eigentlich so viel preiswerter)
Wenn es unbedingt auch ein 6kantKopf wie bei der M7x1 sein muss, gibt es die auch im Schraubenhandel.

Prüf mal, ob die Nieten zum Zahnkranz noch alle fest sind.

Gewindebohrer nicht vergessen zu kaufen;)

Gruss vom Frank
 
Vielen Dank für die ganzen Tipps, ich werde es mit dem M8 Gewinde versuchen und ebenfalls das Loch im Kupplungsgehäusedeckel aufweiten, damit die M8 durch passt
 
Bei diesem Baujahr besteht die Möglichkeit, daß ein "Schwungrad" der ersten Generation drin ist. Bei denen hat der Anlasserzahnkranz öfter den Drang ans Tageslicht gehabt. Wenn das der Fall ist, würde ich es austauschen.
wk
 
AW: Problem mit Kupplungsgehäuse

Hallo,

aus meiner Erfahrung heraus würde ich das mit der Wuchtung nicht so locker sehen, siehe auch was Karsten im #2 ausgeführt hat. Mit meinem Bruder habe ich eine /5 Schwungscheibe erleichtert und dann zum WüDo geschickt. Es wurden ein Wuchtbohrung angebracht, geschätzt 2 - 3g, obwohl wir mit einer CNC Fräsmaschine gearbeitet haben.

Ich würde den Kupplungsträger, die beiden Reibringe, und die M7 Schrauben auf eine Waage legen. Dann die Gewinde Reparatur durchführen, und alles erneut wiegen, diesmal natürlich mit der M8 Schraube. Zu erwarten ist das die Waage jetzt mehr anzeigt. Dann mit einem 3mm Bohrer in die M8 Schraube, stufenweise, hinein bohren bis das ursprüngliche Gewicht angezeigt wird.

gruss peter
 
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zeig mal Fotos bitte

Mir ist das mit einer 81er G/S auf der A555 bei ca. 140km/h passiert.
Der Zahnkranz hat sich in Bruchstücke zerlegt, im Gehäuse verkeilt und vorher das Alugussteil des Anlasserkopfs durchgerissen.
Die Kupplung trennte noch, sonst könnte ich heute vielleicht nicht schreiben.
Das kündigt sich durch klappern mehr als 1.000km vorher an.

Bilder habe ich keine

Lebendige Grüsse, Frank
 
BMW hat dann reagiert und durch geänderte Teile ersetzt. Die Kennzeichnung sind Körnerpunkte auf den Nietköpfen der Kranzvernietung.
Die M 7 Gewinde wurden ab dann auch nicht mehr in das umgefaltete Blech, sondern in von der Rückseite angeschweißte Vierkantmuttern eingebracht.
Die alten "Schwungräder" haben wir eimerweise entsorgt

wk
 
Meine Gedanken dazu:

Das Kupplungsgehäuse ist von ZF (SACHS) nicht mehr lieferbar.

Von BMW wird das Teil noch angeboten, Leebmann verlangt dafür 155,81€.

Reparatur des alten Gehäuses durch Einbringen von M8x1 Gewinden:
- Mindestens drei, die Befestigungsschrauben liegen nämlich nicht gegenüber sondern sind paarweise angeordnet, Gewinde im Gehäuse bearbeiten.
- Anschaffung Gewindebohrer M8x1
- Anschaffung von drei Innensechskantschrauben M8x1x18 (20 wird wohl auch funktionieren)
- Drei mal Tangentialblattfedern (Federstahl) der Anpressplatte ohne Beschädigung aufbohren.
- Drei Bohrungen im Gehäusedeckel aufbohren.

Die Teile sind dann nur noch in dieser Kombination verwendbar. Ob sich der Aufwand wirklich lohnt?

Nur unsere (pluralis maiestatis) bescheidene Meinung :D

Die Edith meint gerade noch: Was spricht für die Verwendung von sechs längeren M7 Schräubchen und Muttern? Platz zum Motorgehäuse sollte genügend vorhanden sein und mit 'nem bisschen Finger verbiegen sollte man die Muttern, zumindest bei demontiertem Anlasser auch draufgeschraubt bekommen.

Edith ist doof, sollte natürlich heissen: Was spricht gegen die Verwendung ....
 
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ng :D

Die Edith meint gerade noch: Was spricht für die Verwendung von sechs längeren M7 Schräubchen und Muttern? Platz zum Motorgehäuse sollte genügend vorhanden sein und mit 'nem bisschen Finger verbiegen sollte man die Muttern, zumindest bei demontiertem Anlasser auch draufgeschraubt bekommen.


auch eine gute Idee - und wer sparen, aber trotzdem Unwucht vermeiden will, kann ja nur drei Schrauben nehmen...

Gruß - Thomas
 
Mindestens drei, die Befestigungsschrauben liegen nämlich nicht gegenüber sondern sind paarweise angeordnet...

Hallo,

das nenn ich jetzt mal Geschäftstüchtig, ein Gewinde ist defekt, und dann der Vorschlag 3 zu erneuern. Es ist völlig wurst wie die angeordnet sind, das einzig wichtige ist; die Wuchtung muss stimmen. Die Teile sind ja bereits gewuchtet, man muss nur noch den alten Zustand wieder herstellen, und das geht über das Hilfsmittel wiegen ganz genau.

gruss peter
 
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Geschäftstüchtig?????

Ich würde eher sagen "pragmatisch"

Wie willst Du denn wiegen? Im Falle einer M8er Schraube wird Material von den einzeln gewuchteten Teilen Gehäuse, Anpressplatte und Gehäusedeckel durch Vergrößerung der Bohrung weggenommen. Diese Masse muß berücksichtigt werden, also darf die M8 nicht auf das Gewicht einer M7 erleichtert werden.

Also - 3x M7x1x25 (kann wahrscheinlich auch x23 sein) und 3 Mütterchen und man muß nix bohren, wiegen und erleichtern.

Ich würde aus meinem Fundus einfach ein intaktes Gehäuse nehmen und fertig!
 
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Moin Tom!

Ich habe bislang nur gute Erfahrungen gemacht mit Helicoil, weswegen ich da etwas schmerzfreier bin. ;) Aber das was du das gezeigt hast sieht definitiv auch gut aus.

Wenn ich aber den Preis für das Gebrauchtteil sehe...Vor allem weil es an einer Stelle verbaut ist an die man nicht "mal eben" ran kommt...und es ein Teil ist, welches nicht ganz unerheblich schnell dreht... da wüsste ICH was bei mir passieren würde.

Ich würde auf das Gebrauchtteil zurück greifen.
 
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