Domdeckel gleich oder nicht??

Kairei

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Hallo,

Ich hätte da mal eine Frage.
Kann man die Domdeckel eines 64 32 350/349 er Bings ohne Änderungen auf einen älteren Bing Schrauben, (Von ner 80er Mono circa 84, 85 er Baujahr?
Die Nummer hab ich leider nicht, hängt am Mopped und das wartet gerade in der Werkstatt auf den TÜV.
Sind die Dinger gleich oder nicht?
IMG_20200513_205417.jpgIMG_20200513_205410.jpg

In einem Deckel ist ne 1 eingeschlagen, der gehört zu dem älteren Exemplar, der andere ist der original G/S aus 87, da ist ne 2 ersichtlich.
Ich hatte eigentlich gedacht das wäre rechts und links, jetzt bin ich skeptisch da die Q mit gemischten Deckeln sich nicht anständig synchronisieren lässt.
Experten vor!!!

Gruß

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
ich habe nur rausbekommen, das mit den 350er die Nadelbefestigung geändert wurde. Ich hätte die Deckel für gleich gehalten.

Ich würde aber immer gleichartige einbauen.

Hans
 
Geh mal in die Datenbank, Vergaser, Datenblätter: Dort wird der Deckel jeweils gleich ausgewiesen. Aber Vorsicht mit den Datenblättern: Manchmal werden nur die Ersatztypen angegeben.

Hans
 
Danke Hans,

ich schau da mal durch. Ich habe halt seit dem Domwechsel, wegen eines gelösten Blechdeckels oben, das merkwürdige Phänomen, dass die Synchronisation, also das Ansprechverhalten im unteren Drehzahlbereich nicht stabil bleibt.
Die Q läuft trotz sauber eingestellten recht neuen Zügen und exakt eingestellter Germischregulierschraube nach eine paar Kilometern zwischen 2000 und 3000 UpM rumpelig und asynchron. Ich hab dann nachsynchronisiert aber nach 20 Km das gleiche Spiel.?(?(
Hatte ich noch nie. Ich bau mal zurück und teste dann.
Auf die Idee mit den ungleichen Deckeln kam ich aufgrund der Infos von unserem Zeebulon -Gerd.


Gruß

Kai
 
Wenn du einen "mechanischen" Unterschied feststellen kannst, gib Bescheid, dann kann ich das in die Doku mit aufnehmen. Vielleicht meldet sich Gerhard noch.

Hans
 
Servus, Unterschiede kann ich mir höchstens in der Dimensionierung der Dämpferbohrung und im Verschleisszustand der Kolbenführung vorstellen.

Die Deckel kann man gut und optisch ansprechend/unauffällig mit Omnivisc kleben.

Gruß, Hendrik
 
Servus, Unterschiede kann ich mir höchstens in der Dimensionierung der Dämpferbohrung und im Verschleisszustand der Kolbenführung vorstellen.

Die Deckel kann man gut und optisch ansprechend/unauffällig mit Omnivisc kleben.

Gruß, Hendrik

Genau darum geht es Hendrik.
Optisch ist das halt schwierig festzustellen ob z.B. 0,5 oder 0,75 mm Bohrung vorhanden sind.:D:D
Verschleiß kann ich beim Deckel mit 200 000 km nur im Bereich der Federauflage erkennen. Mich wundert nur das eingeprägte 1 und 2, da die Deckel rechts und links ja offensichtlich Gleichteile sind.
Aber ich probier mal aus, wenn ich den "Originaldeckel" dicht habe.
Vielleicht haben die Vergaser ja auch einen anderen "Husten".

Gruß

Kai
 
Die Zahl ist angegossen und gibt die verwendete Gussform wieder.

Von den Maßen sind die Deckel vom Typ zueinander Identisch. Typ 64-1 zueinander, Typ 64-2 zueinander, Typ 64-3 zueinander und Typ 94 zueinander, unabhängig von der angegossenen Zahl (1, 2 und 3. Die Zahl 4 habe ich noch in keinem Deckel gesehen).

Und die Zahl sagt nicht aus ob mit oder ohne Entlüftungsbohrung.

Die Entlüftungsbohrungen beim Typ 64-3 haben 1,9mm (bei Deckel mit der Zahl 1, 2, und 3 gemessen). Beim Typ 94 hat die Entlüftungsbohrung 2mm.

Beispiele hier mit Domdeckel Typ 94

IMG_1190.jpg IMG_1191.jpg

Grüße
Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe an Bine‘s PhöniGS Deckel ohne Anguß für die Feder der Chokebefestigung gefunden! Ein Umbau von Chokebetätigung „am Lufi“auf „amLenker“, war nur mit Trick möglich.
 
Ich habe an Bine‘s PhöniGS Deckel ohne Anguß für die Feder der Chokebefestigung gefunden! Ein Umbau von Chokebetätigung „am Lufi“auf „amLenker“, war nur mit Trick möglich.

Bei den 32ern ab 305/306 bzw. 40ern ab 111/112 mit Anguß (Mj81, Plattenluftfilter)

Hans
 
Die Zahl ist angegossen und gibt die verwendete Gussform wieder.

Von den Maßen sind die Deckel vom Typ zueinander Identisch. Typ 64-1 zueinander, Typ 64-2 zueinander, Typ 64-3 zueinander und Typ 94 zueinander, unabhängig von der angegossenen Zahl (1, 2 und 3. Die Zahl 4 habe ich noch in keinem Deckel gesehen).

Und die Zahl sagt nicht aus ob mit oder ohne Entlüftungsbohrung.

Die Entlüftungsbohrungen beim Typ 64-3 haben 1,9mm (bei Deckel mit der Zahl 1, 2, und 3 gemessen). Beim Typ 94 hat die Entlüftungsbohrung 2mm.

Beispiele hier mit Domdeckel Typ 94

Anhang anzeigen 256000 Anhang anzeigen 256001

Grüße
Gerhard

Danke Gerhard, die Info mit den verschiedenen Gusformen hilft mir auf jeden Fall weiter.
Ich muß mal mein Schätzeisen rauskramen und das Führungsrohr des Kolbens genau messen. Ich hab da einen Verdacht.

Gruß

Kai
 
Hallo, kurze Rückmeldung:
Ich hab jetzt mal gemessen.
Die Dome sind messtechnisch absolut gleich!!
Höhe, Breite, höhe Innenohr, Durchmesser, Überstand, etc. etc.
Da auch die kleinen Bohrung gleich sein sollte, unterscheiden sich die beiden Deckel trotz unterschiedlicher Gussformen in nichts!!!
Da ich einen Rechten und eine Linken gemessen habe, gibt es auch keine unterschiedliche Seiten. Nur die Lage der Ausgleichsbohrung ist halt beim Rechten vorne und am Linken in Fahrtrichtung hinten.
War also nichts. Ich werde morgen den muckenden Vergaser an meiner frisch getüften Q noch mal ausbauen und inspizieren.

Gruß

Kai
 
Hallo Kai, da hast du mich eventuell falsch verstanden.
Ich habe nicht geschrieben dass die Gussformen unterschiedlich sind.
Und genau wie ich geschrieben habe sind die Domdeckel des jeweiligen Typs von den Maßen her identisch.

Grüße
Gerhard
 
Eine kleine Erläuterung zu Gußwerkzeuge.

Es gibt einfach -fallende, zweifach-fallende, dreifach-fallende usw. Gusswerkzeuge. Und je nachdem wirft das Gusswerkzeug 1, 2 oder drei Teile aus.

Die Nummer sagt aus, in welcher Kammer das Teil war. Damit man weiß, wenn es Maßhaltigkeit oder sonst welche Probleme gibt, wo man was reparieren und überholen muss.

Gruß
Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre halt schön gewesen das Problem so zu lösen Gerhard! :&&&:
Jetzt bekomme ich morgen halt wieder sprittige Finger! :D
Es wundert mich nur wieso die Formen dann überhaupt nummeriert sind wenn die so genau gießen und nachbearbeiten.
Danke nochmal und

Gruß

Kai
 
Und die Zahl sagt nicht aus ob mit oder ohne Entlüftungsbohrung.

Die Entlüftungsbohrungen beim Typ 64-3 haben 1,9mm (bei Deckel mit der Zahl 1, 2, und 3 gemessen). Beim Typ 94 hat die Entlüftungsbohrung 2mm.

Beispiele hier mit Domdeckel Typ 94

Hallo Gerhard,

weißt du was es mit der Entlüftungsbohrung auf sich hat (welche Funktion und warum es die bei manchen Vergasern nicht gibt). Ich habe hier auch ein paar fabrikneue Deckel ohne die Bohrung liegen und weiß nicht, wofür die gedacht waren. Sind schon die etwas eckigere Bauform für die späten 94/49/123, ...124),

Die Deckel aus Gebrauchtvergasern, die ich in den Fingern hatte, hatten alle die Entlüftungsbohrung.

Grüße
Marcus
 
Auf dem folgenden Bild sieht man oben am Dom, schräg nach rechts unten (Peilung: 135°) eine Bohrung.
Techni1.JPG

Diese verbindet folgende Volumina:
  1. die "Führung" des Gleichdruckkolbens: dieser hat innen eine Laufbahn, die man bei der Montage in das Gegenstück im Dom schiebt (ggf. mit der Feder dazwischen). Dies ist gewissermaßen eine kleine Luftpumpe, die beim Heben des Kolbens das Volumen darüber komprimiert.
  2. das zweite ist das "große" Volumen zwischen Membran und Domdeckel. Dieses Volumen steht über die 2 Löcher unten im Gleichdruckkolben in Verbindung mit dem Saugrohr.
Gäbe es diese "135°-Bohrung" nicht, dann würde sich ein widerständiges Luftpolster im inneren der Führung aufbauen. Die Kalibrierung dieser Bohrung ist dann sicher im Gesamtsystem wohldefiniert, zusammen mit der Feder. Oder aber bei manchen Typen erfolgt die Volumenänderung in den beiden Volumina ziemlich genau parallel.

Ich pers. habe noch keinen Vergaser in der Hand gehabt, der diese Bohrung nicht hatte. Aber das waren natürlich um Größenordnungen weniger als v.a. Gerhard.

Ist diese Bohrung nicht vorhanden, bleibt als Ausgleichsöffnung nur die, durch die die Düsennadel geht - oder es ist eben das komprimierte Luftpolster in der Führung des Kolbens gewollt und einkalkuliert. (Vielleicht deswegen einige mit oder ohne Feder?) Innerhalb der 123er Reihe unterschiedlich? Ist mir ein Rätsel.

@Marcus: welche Bauform der 123er genau war/ist das?
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]
Ich pers. habe noch keinen Vergaser in der Hand gehabt, der diese Bohrung nicht hatte. Aber das waren natürlich um Größenordnungen weniger als v.a. Gerhard.

[...]

Zumindest bei den 40er Vergaser gab es Versionen ohne Bohrung. Die Bilder sind vom Uwe (Vix_Noelopan)

Ausgleichsbohrung_Vix_Noelopan.jpg

Die Bohrung hatte er dann nachgebohrt - und seinen Effekt erkannt.

[h=3]Druckausgleichsbohrung im Vergaserdom[/h]

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Und eine Erklärung von Hubi

Nein, diese Bohrung ist nicht dazu da, den Unterdruck durchzustellen, sondern sie bedämpft den Kolben in seiner Aufwärtsbewegung. Der Unterdruck gelangt über die beiden Löcher im Boden des Schiebers an die richtige Seite.
Mit der Bedämpfung kann man spielen. Kein Loch bewirkt eine starke Bedämpfung und damit auch in der Beschleunigungsphase eine stärkere Anfettung (wenn der Schieber langsam hochgeht, steht darunter länger ein stärkerer Unterdruck an, der mehr Benzin aus dem zerstäuber zieht). Ein loch bewirkt hingegen ein schnelleres Hochgehen des Schiebers und damit eine geringere Anfettung. Allerdings sollte eine Abstimmung an der Stelle mit der Lambdasonde erfolgen, ideal abgestimmt ist die Fuhre dann, wenn während der Beschleunigung ein Lambdawert von etwa 0,88 und in der Konstantfahrphase entsprechend magerer (so wie der Motor eben damit klarkommt) zu messen ist.
 
Um noch mehr Verwirrung zu stiften.

Die Version ohne Ausgleichsbohrung gibt es bei den 94er sowohl bei der runden als auch bei der eckigen Form.

Grüße
Gerhard
 
Hans, Dein Gedächtnis möchte ich haben, klasse!

Im verlinkten Fred ist eigentlich alles schon gesagt: Hubi und Andreas bestätigen den Sinn der Bohrung, Uwe den Zusammenhanng mit der Feder ("vorhanden oder nicht", "härter oder weicher"). Beide Elemente bremsen den Kolben in seiner Aufwärtsbewegung.

  • Keine Bohrung - Feder weicher (bei frühen Typen vielleicht auch gar keine, weiß ich nicht. Hans...?)
  • mit Bohrung - Feder härter.
Nachtrach: hergebrannt...

Nachtrach 2: oh weh, das mit dem Gedächtnis macht mich jetzt echt betroffen. Ich habe doch das ganze schon vor Jahren mal beschrieben gehabt...:rolleyes:
 
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Hans, Dein Gedächtnis möchte ich haben, klasse!

Bin halt der ZDF (Zentraler-Daten-Friedhof) - Verwalter. Ist aber dem Thema geschuldet, in dem ich letztes Jahr so tief drin war (es wird aber langsamer blasser ...)

Im verlinkten Fred ist eigentlich alles schon gesagt: Hubi und Andreas bestätigen den Sinn der Bohrung, Uwe den Zusammenhanng mit der Feder ("vorhanden oder nicht", "härter oder weicher"). Beide Elemente bremsen den Kolben in seiner Aufwärtsbewegung.

  • Keine Bohrung - Feder weicher (bei frühen Typen vielleicht auch gar keine, weiß ich nicht. Hans...?)
  • mit Bohrung - Feder härter.

Bohrung schon immer, meines Wissens nach nur in bestimmten 40er Vergaser ohne. Was ich definitiv weiss, ist, dass es nicht mit den schweren/leichten Schwung zu tun hat. Ich versuche immer noch an alte Bing-Teilelisten zu kommen, um die Unterschiede anhand der Listen herauszubekommen.

Hans
 
Im von Hans gepflegten Archiv findet man alles. So auch das hier:
Bing94-s2.jpg
(aus LINK, dort S.2, erwähnt in LINK)

Demzufolge sollten alle 94er diese Bohrung haben. Aber die Bing'ler hier in Nbg waren halt auch nur Menschen, wo mal kreativ auch was Abweichendes gemacht wurde...
 
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Von einer R100RS Bj. 77

Mit 32er Gegendruckfeder, ohne Ausgleichsbohrung im Domdeckel.



IMG_1139.jpg

Gruß
Gerhard
 
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