Getriebe R75/6 Problem

eule58

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22. Nov. 2012
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Ahornweg7, 64569 Nauheim
Hallo Alle zusammen,
erstmal noch ein gutes neues Jahr und ein Dank an Alle und an dieses Forum. Ich hab in diesem Forum schon sehr viel lernen können und es macht immer wieder Spaß in diesem Forum rumzustöbern und dazuzulernen 👍.
So nun zu meinem Problem. Ich habe vor ca. 10 Jahren eine 75/5 mit einem /6 Motor gekauft, nicht fahrbereit, als Restaurationsobjekt. Sie stand auch wohl schon ein paar Jahre und war ziemlich ungepflegt. Nun hab ich sie aus ihrem jahrzenten langem Winterschlaf hervorgeholt und möchte sie wieder auf die Straße bringen.
Da das Getriebe und alles was danach kommt sehr verölt und dreckig war,und auch das Gewinde an der Masseschraube defekt war, hab ich es ausgebaut um es neu abzudichten und das Gewinde zu reparieren. Das Innennleben sieht gut aus, die Lager scheinen in Ordnung zu sein. So habe ich nur die W.Dichtringe gewechselt und das Getriebe mit neuer Dichtung plus Dichtmasse wieder zugemacht(mit dem Angaben des Werkstatthandbuches). Und Helicoil eingesetzt. Ich habe auch auf die Distanzscheiben geachtet um sie nicht zu vertauschen. Nachdem ich wieder Getriebeöl eingefüllt habe, wollte ich mal die Gänge durchschalten und habe festgestellt, wenn man am Kardanflansch dreht, dass er sich nicht mit der Hand drehen lässt. Nur mit aufgesetzter Nuss(siehe Bild). Im 1. Und 2. Gang schwerer als in den oberen Gängen. Da ich keinen Vergleich habe bin ich mir jetzt unsicher ob das normal ist und ich evtl. das Getriebe noch mal aufmachen muß. Ich hab früher schon ab und zu mal an anderen BMW's am Hinterrad mit eingelegtem Gang gedreht, aber wie sich dass direkt am Getriebe verhält, weiß ich halt nicht. Könnt ihr mir da weiterhelfen? Vielleicht hat jemand ein Getriebe liegen und kann mal versuchen wie schwer oder leicht es sich dreht. Danke schon mal im Voraus.
Ach ja, im Leerlauf drehts ganz leicht.
Gruß, Herbert aus Nauheim
 

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Moin Herbert.
ausgehend davon dass Du alles richtig zusammengebaut hast ist es doch so :

-denk mal, Du willst ein Motorrad im 1. Gang anschieben. Das Hinterrad wird blockieren
- jetzt das gleiche im 5.Gang. Das Hinterrad blockiert nicht und der Motor dreht ( zum anschieben ist der 2.oder 3.Gang optimal )

Das liegt an der Hebelwirkung der Übersetzungen:

Merke : :oberl:
Im 1. geht's am schwersten ;)

im 2.,3. springt sie an
im 4.,5. kannst Du gar nicht mehr hinterherlaufen wenn sie anspringt

Genau das sagt Dir Deine Hand mit Werkzeug an der Flanschmutter.

Wenn da nichts kratzt, hakt, schabt und klackert hast Du wohl alles richtig gemacht. Wichtig ist, das sich alle Gänge schalten lassen inkl. Leerlauf.
Sonst ... alles nochmal aufmachen !

Daumendrück !

Liebe Grüsse :wink1:
Martin
 
Die Getriebewellen müssen sich von Hand leicht drehen lassen. Löse mal die Deckelschrauben etwas, wenn es dann leichter geht, stimmt die Distanzierung nicht.

Gruß
Peter
 
Moin,
deine Frage ließ mir keine Ruhe.
Also, mein gebrauchtes Getriebe für den Umbau mal rausgekramt.
In allen Gängen konnte ich an dem Flansch das Getriebe ohne große Schwierigkeiten drehen.
Aufgrund der "umgedrehten Übersetzung" natürlich je nach eingelegtem Gang unterschiedlich schwer, siehe die Ausführung von Schlingel, Martin, #2.
 
Hallo,

ich hatte schon frisch überholte Getriebe in der Hand, die gingen nach Einbau der Dichtringe kaum zu drehen. Ohne Dichtringe ging es leicht. Wurde der Deckel kalt aufgeschraubt?

Gruß
Walter

ging mir auch schon so, wenn ich den Deckel mal nicht warm genug gemacht hatte. Ein Prellschlag auf den festgezogenen, und vielleicht vorher nochmal nachgewärmten Deckel mit einem Schonhammer (ich nehme dazu einen dead blow Hammer), aber dabei nicht draufhauen "wie ein Großer" ! Bei korrekter Distanzierung sind die Wellen dann nicht mehr geklemmt, und lassen sich leicht drehen.
 
ging mir auch schon so, wenn ich den Deckel mal nicht warm genug gemacht hatte. Ein Prellschlag auf den festgezogenen, und vielleicht vorher nochmal nachgewärmten Deckel mit einem Schonhammer (ich nehme dazu einen dead blow Hammer), aber dabei nicht draufhauen "wie ein Großer" ! Bei korrekter Distanzierung sind die Wellen dann nicht mehr geklemmt, und lassen sich leicht drehen.
Das werde ich noch mal probieren. Und vorher mit 100 Grad erwärmen
 
So, melde mich noch mal zurück.
Habe es wie Jörg gemacht. Im verschraubten Zustand noch mal auf ca.100 ' erwärmt und dem Deckel ein paar festere Schläge verpasst. Und siehe da, die Lager haben sich nochmal gesetzt (und der Deckel hats auchüberlebt). Jetzt lässt es sich drehen, nicht leicht aber besser als vorher. Danke Euch.
Jetzt muss ich noch alle Dichtringe (Kurbelwelle Ausgang, Ölpumpendeckel) wechseln.
Bis jetzt hab ich die Kreutzschlitzschrauben noch nicht aufbekommen.
Noch eine Frage? Hat der 75/6 Bauj. 6.74 einen O-Ring am Kurbelwellenlaufring? Wie bekomme ich den Laufring am besten ab (Kw ist vorne vor dem Verrutschen gesichert).
Danke schon mal
 
ich setze den warmen Deckel auf und ziehe ihn gleichmäßig mit den Schrauben M6 an. Vorher habe ich die Distanzscheiben mit Fett in das Gehäuse geklebt.

Wie halten die mit Fett fixierten Scheiben im warmen Deckel? Mit Gehäuse meinst Du doch den Deckel?
Gruß
Wed
 
1974 gab es noch keinen O-Ring im Schwungscheibenstumpf. Ölpumpendeckel bekam später eine flache Ansenkung und Sechskantschrauben. Kann man am Deckel ändern.
Gruß
Wed
 
Wie halten die mit Fett fixierten Scheiben im warmen Deckel? Mit Gehäuse meinst Du doch den Deckel?
Gruß
Wed

Hallo,

die Scheiben klebe ich im kalten Zustand in den Deckel mit Fett ein und setzte den Deckel kalt auf das Getriebe. Dann erwärme ich den Deckel und zeihe ihn mit den Schrauben bei. So vermeide ich, daß die Scheiben verrutschen.

Gruß
Walter
 
Dann erwärme ich den Deckel und zeihe ihn mit den Schrauben bei. So vermeide ich, daß die Scheiben verrutschen.

Die Scheiben verrutschen auch nicht wenn man sie mit Fett auf die Lager -klebt-

eine gewisse Feinmotorik vorausgesetzt :D Wie soll das mit dem Erwärmen des Deckels funktionieren, bei diese Methode? Also, ohne das die Dichtung schaden nimmt. Der Deckel muss so gut erwärmt sein das er, an den Passtiften angesetzt, locker drauf flutscht, und dafür muss man selbigen separat erwärmen. Hämmern und mit den Deckelschrauben beiziehen muss man, wenn die Temperatur nicht stimmt, beides ist murks.

gruss peter
 
Hämmern und mit den Deckelschrauben beiziehen muss man, wenn die Temperatur nicht stimmt, beides ist murks.



Nach meinem Dafürhalten kann man die Wellen beim Aufsetzen und anschließenden anziehen der Deckelschrauben kaum Spannungsfrei zwischen die Lager bekommen, die Wellen werden zwischen den Lagern mehr oder weniger stramm eingeklemmt. Auch bei stimmiger Temperierung der Lagersitze im Deckel. Deshalb war meinerseits auch nicht von „Hämmern“ die Rede, gemeint war vielmehr „dem Deckel, ungefähr an den Stellen wo die Wellen sitzen, mit einem Schonhammer einen Prellschlag/Setzschlag geben“.
 
...die Wellen werden zwischen den Lagern mehr oder wenigerstramm eingeklemmt

Zum einen sehe ich zwischen deinem #7 und meinem #28 keinen Zusammenhang

Zum anderen sollen die Wellen eben nicht eingeklemmt werden, auch nicht weniger :D Seitlicher Druck ist das schlimmste was man einem RiKuLa antun kann. Dafür fummelt man so lange mit den Passringen rum bis es passt, 0 - 0,1 mm. Je mehr man sich bemüht Richtung Null zu gehen, um so besser läuft das Getriebe. Testen das keine Welle zu stramm sitzt kann man nur über das drehen der Wellen. Das setzt aber voraus das sie bei der Montage nicht verspannt wurden. Daher die Gearbox gut erwärmen und die Wellen einfach nur -hineinstellen-. Den Deckel gut erwärmen, sodass er auf die Dichtung fällt. Die Schrauben rein, anziehen, und abkühlen lassen. Wenn man die Wellen nicht leicht mit der Hand drehen kann (Leerlauf) hat man sich vermessen oder verrechnet, und der Deckel muss noch einmal ab, zum nachbessern.

gruss peter
 
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