Brembo der R100R

wolfgang54

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wittlich
Hallo in dievRunde.
Immer noch schleift die Vorderrabremse!?
Jetzt habe ich beide Bremssàttel zerlegt und gereinigt. Kolben sind optisch wie neu, Gummidichtung optisch auch ok. Kolben und Dichtung leicht mit Ate eingeschmiert und alles zusammen gebaut. Das Rad von Hand angedreht und es dreht sich ca. Eine Umdrehung. Vielleicht verhindert der Schmierfilm des Ate ja das "zurückziehen" der Kolben. Soll ja durch die Gummidichtung erfolgen. Wenn es aber zu glatt ist. Habt ihr einen Rat? Was mache ich vielleicht falsch?
Grüße aus der Eifel
Wolfgang
 
Bitte keine Fragen in der DB !!!

Die Scheibe ist schlagfrei?
Wenn der Sattel offen war: wurde alles gründlich gereinigt?
Da setzt sich gerne Schmodder ab, der die Beweglichkeit hindert.
 
Wieder auseinanderbauen, neuen Rep.–Satz kaufen, einbauen.
Wie alt waren denn die Vierkantdichtungen im Sattel?
Hast Du den Hauptbremszylinder auch mit überholt?
Wenn schon, denn schon, wenn man das Geraffel eh schon zerlegt.
 
wie bereits geschrieben, wird der Kolben von der Gummidichtung auch Kantring genannt (quadratischer Querschnitt) in seine Ausgangsposition zurück gedrückt.
Es ist nicht der Unterdruck, sondern ausschließlich die elastische Verformung, also die Federkraft, der Kantringe, die die Kolben zurück zieht.
So kann sich die Bremsscheibe wieder freidrehen.
Diese Gummidichtungen altern und verlieren dadurch diese Funktion.
Also diese durch neue ersetzen, die Nuten vorher sauberreinigen.

Mit Bremszylinderpaste einsetzen ist korrekt.

Gruß Gerd
 

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Es ist nicht der Unterdruck, sondern ausschließlich die elastische Verformung, also die Federkraft, der Kantringe, die die Kolben zurück zieht.

Unterdruck sowieso nicht. Das Zurückgehen des Kolbens ist eine Kombination aus Rückdrehung des Rechteckrings und dem Scheibenschlag. Auch wenn es nur wenige 1/100 mm Schlag sind, ist er bei Kolbenleichtgängigkeit am Vorgang beteiligt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein kleines Denkproblem bleibt mir.
Die rechte Scheibe wurde ohne zu bremsen warm, die linke nicht.
Also rechts schleifen.
Dann habe ich beide zerlegt (wennschon dennschon) und jetzt schleifen beide Seiten. Also auch die linke.
Schon merkwürdig.
Grüße Wolfgang
 
Noch eine Frage.
Kann man die Dichtgummis auch um 180 GRAD drehen? Dann hàtten sie nach meiner Vorstellung nochmal etwas mehr Spannung in die gewùnschte Rückführung?
Vielleicht gibt es da Erfahrung?
grüße Wolfgang
 
Hallo,
das Problem Bremsbeläge schleifen bzw. Bremsscheibe wird warm obwohl nicht gebremst wir kenne ich. Ich hatte 1997 auch eine R100R mit ganz wenig km und diesem Problem. Bremsbeläge ausbauen, Führungen reinigen war alles vergeblich. Erst als ich die Dichtungen der Bremskolben in den Zangen (Rechteckringe) getauscht hatte war alles gut. Das gleiche Problem hatte ich an einer älteren Suzuki VX800 an der Bremse hinten. Auch hier Tausch der Kolbendichtungen und alles war gut.
Das Problem ist, dass die alten Dichtringe die Bremskolben nicht richtig zurückziehen.
Ich habe damals die BMW Teilnummern 34 11 2 310 982 eingebaut. Die neuere Nummer lautet wohl 34 11 2 331 631.

Viel Erfolg

Grüße Holger )(-:
 
Hallo Wolfgang, hast du mal auf die Animation in meinem Beitrag 7 geklickt?
Ist das so schwer zu verstehen?
Das mit dem drehen ob 180 oder 360 Grad klappt nicht, das kann nur die Bearbock..
 
Noch eine Frage.
Kann man die Dichtgummis auch um 180 GRAD drehen? Dann hàtten sie nach meiner Vorstellung nochmal etwas mehr Spannung in die gewùnschte Rückführung? ...

Hallo Wolfgang,

drehen kann man die Ringe, einbauen in dieser Position allerdings nicht! ;)

Der Ring springt in die alte Lage zurück. Wenn Du ihn drehst, setzt Du den inneren Radius unter Druckspannung, der äußere Radius wird unter Zugspannung gesetzt. Der Ring schnappt zurück.

Diese Methode wurde schon im Schwabenland ausprobiert und war erfolglos. In der Eifel funktioniert das schon garnicht. :D

Ich weiß auch nicht, ob manche dieser Ringe an der Dichtkante asymmetrisch sind, also gar kein exakter Rechteckring. Ein Forist hatte hier mal etwas in der Richtung geschrieben.
 
... wird der Kolben von der Gummidichtung auch Kantring genannt (quadratischer Querschnitt) in seine Ausgangsposition zurück gedrückt.
Es ist nicht der Unterdruck, sondern ausschließlich die elastische Verformung, also die Federkraft, der Kantringe, die die Kolben zurück zieht.
So kann sich die Bremsscheibe wieder freidrehen.
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Hallo Gerd,

das ist eine anschauliche Darstellung der Funktion der Rechteckringe. Vielen Dank dafür!

Hast Du diese Animation im Netz gefunden oder bist Du selbst in der Lage so etwas zu konstruieren?
 
....Kann man die Dichtgummis auch um 180 GRAD drehen? Dann hàtten sie nach meiner Vorstellung nochmal etwas mehr Spannung in die gewùnschte Rückführung? Vielleicht gibt es da Erfahrung?

Ich kenne nur Dichtringe ohne vorgegebene Einbaurichtung. Die Vorspannung wird durch nicht zylindrische Form Ringnut erzeugt.
 
Ich kenne nur Dichtringe ohne vorgegebene Einbaurichtung. Die Vorspannung wird durch nicht zylindrische Form Ringnut erzeugt.

:fuenfe: so isses. Fast, zylindrisch ist da nix, die untere Anlagefläche ist halt leicht schräg.

Den Ring gedreht wieder einbauen ist wie Ölfilter wechseln und das olle Öl weiterverwenden
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Drehen meinte ich nicht das Innere nach außen, sodern von links nach rechts.
Die Bremse hat jetzt 40.000 km drauf. Werde dann zwei Sàtze kaufen, für je 61 Euro in der Bucht gefunden.
Bei meiner Bremse ist halt komisch, dass die linke Scheibe erst nach dem Reinigen und Zusammenbau schleift?
Dafür habe ich keine Erklärung.
Könnte mir doch auch mit den Neuen so passieren?
Wolfgang
 
Mit Drehen meinte ich nicht das Innere nach außen, sodern von links nach rechts.
Die Bremse hat jetzt 40.000 km drauf. Werde dann zwei Sàtze kaufen, für je 61 Euro in der Bucht gefunden.
Bei meiner Bremse ist halt komisch, dass die linke Scheibe erst nach dem Reinigen und Zusammenbau schleift?
Dafür habe ich keine Erklärung.
Könnte mir doch auch mit den Neuen so passieren?
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

da hatte ich Dich wohl falsch verstanden. Das wurde mir auch schon anhand der nachfolgenden Beiträge klar.
Manchmal denke ich etwas zu kompliziert. Nichts für Ungut!

Schleifen die Beläge denn wirklich so stark? Es trifft ja auch vollumfänglich zu, was der Michael in seinem Beitrag #8 geschrieben hat.
Will mir jetzt nicht mehr alles durchlesen. Aber sind die Scheiben warm, wenn mann nach einiger Fahrtstrecke das Motorrad nur mit der Fußbremse zum Stillstand bringt und dann die Temperatur an der Vorderachse überprüft?
 
Ja Wolfram so hab ich es ausprobiert 10km ohne zu Bremsen vorne und die Scheiben sind ca. 50 grad warm.
Grüße Wolfgang
 
Ja Wolfram so hab ich es ausprobiert 10km ohne zu Bremsen vorne und die Scheiben sind ca. 50 grad warm.

Hallo Wolfgang,

so warm sollten die Scheiben sicher nicht sein. Die Fahrtwindkühlung ist zwar bei momentanen Außentemperaturen nicht sonderlich effektiv, allerdings würde mich diese Erwärmung auch beunruhigen.
Ein solcher Zustand führt dann ja auch zu einem ehöhten Verschleiß von Bremsbelägen und Bremsscheiben.

Die Erfahrungswerte der mitdenkenden und mitschreibenden Foristen geben ja den nächsten Schritt vor: Austausch der Rechteckringe.

Dass die zweite Scheibe nach dem Zerlegen und Zusammenbau der Zange auch geschliffen hat, wird daran liegen, dass der Bremskolben hierbei in eine andere Position gekommen ist. Das Lüftspiel ist immer am größten, kurz bevor der Kolben durch Belagverschleiß im Rechteckring weiterrutscht. Nach dem Weiterrutschen ist das Lüftspiel dann minimal, vergrößert sich im Laufe der gefahrenen Kilometer usw..
Auch ist es möglich, dass die Bremszylinderpaste das Weiterrutschen erleichtert und so zu einem anfänglich geringen Lüftspiel führt.
 
Das Lüftspiel ist immer am größten, kurz bevor der Kolben durch Belagverschleiß im Rechteckring weiterrutscht. Nach dem Weiterrutschen ist das Lüftspiel dann minimal, vergrößert sich im Laufe der gefahrenen Kilometer usw..
Sowas kenne ich z.B. von Steuerkettenspannern. Bei Rechteckringen und glatten Anlageflächen halte ich das für eine erfundene Geschichte :rolleyes:
 
Sowas kenne ich z.B. von Steuerkettenspannern. Bei Rechteckringen und glatten Anlageflächen halte ich das für eine erfundene Geschichte :rolleyes:

Hallo Michael,

bei den von Dir angeführten Steuerkettenspannern ist dies konstruktiv durch die Verzahnung vorgegeben.

Bei dem hier diskutierten Vorgang kommt der Unterschied zwischen Haft- und Gleitreibung zum tragen.

Aber vielleicht ist dieser Unterschied ja auch eine "erfundene Geschichte". ;)
 
Mir ist neulich mal die Bedienungsanleitung meiner R100R in die Hände gefallen. Darin stand zum Ein- und Ausbau des Vorderrades:

"Beim Einbau die Klemmschrauben der Vorderachse zuerst nur leicht anziehen. Dann die Bremse ein paar mal kräftig betätigen. Erst dann die Schrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen."

Ich vermute mal daß dadurch das Vorderrad in die richtige Position "geruckelt" wird. Wollte ich bei mir mal demnächst ausprobieren da meine Bremse im Vollastbetrieb mit Sozia und Gepäck auch manchmal Geräusche wie ein junger Seehund von sich gibt....mmmm
ich hab das beim letzten Ein- und Ausbau nach Reifenwechsel nicht so gemacht...
 
Hallo Michael,

bei den von Dir angeführten Steuerkettenspannern ist dies konstruktiv durch die Verzahnung vorgegeben.

Bei dem hier diskutierten Vorgang kommt der Unterschied zwischen Haft- und Gleitreibung zum tragen.

Aber vielleicht ist dieser Unterschied ja auch eine "erfundene Geschichte". ;)

Du scheinst Dich in allen Bereichen der Zweiradtechnik besonders gut auszukennen und zu jedem Problem eine passende Antwort zu haben. Mir sind so Allwissende Auskenner unheimlich...
 
Sowas kenne ich z.B. von Steuerkettenspannern. Bei Rechteckringen und glatten Anlageflächen halte ich das für eine erfundene Geschichte :rolleyes:

Sehe ich auch so.

Das Lüftspiel bleibt immer gleich. Die Lage des Kolben ändert sich bei jeder Betätigung der Bremse, bei der es zu einer Abnutzung des Belages kommt.
 
... Mir sind so Allwissende Auskenner unheimlich...

Hallo Michael,

mit Deinen persönlichen Befindlichkeiten musst Du bitte selbst zurecht kommen.
Da kann und will ich Dir nicht helfen.

Bei dem gerade hier diskutierten Fall würde es allerdings schon helfen, wenn Du Dir mal den von Matthias in seinem Beitrag #12 eingestellten Link konzentriert durchlesen würdest. Da steht nämlich nichts Anderes drin als das, was ich geschrieben habe.
Zitat: " Somit ist sichergestellt, dass das Lüftspiel auch bei Verschleiß der Bremskomponenten nahezu gleich bleibt."

Das Lüftspiel hat i.A. eine Größenordnung von 0,1 mm, maximal soll es nicht mehr als 0,15 mm betragen. Das gilt zumindest für den PKW-Bereich.
Da kann schon eine Reduzierung um ein bis zwei 1/100 mm in Verbindung mit dem immer vorhandenen Scheibenschlag der Bremsscheibe zu einem Schleifen der Bremsbeläge führen.
 
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