Frage zum Luftfiltergehäusekasten

Rotkäppchen

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Hallo,

ist mir ja fast schon peinlich, aber da ich momentan am Schrauben bin, fallen mir mir halt immer wieder "merkwürdige" Dinge an meiner R (Fallert R 100 CS, Bj. 1982) auf.
Hier geht es um den Luftfiltergehäusekasten, der hinten gänzlich offen ist.
Die umlaufende Nut lässt mich vermuten, dass dort zumindest ein Gitter reingehört. Meine Recherchen hierzu ergaben, dass der Luftfilter dort sogar mittels eines Deckels ganz verschlossen sein dürfte (nur wozu dann die umlaufende Nut?).
Wäre für Infos dankbar,

besten Gruß,

Stephan
 

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Hallo Stephan,

sprichst Du von dieser "Hutze" oben auf dem Deckel des Luftfiltergehäuses?

So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen. Normalerweise ist dort in dem Deckel keine Öffnung. Der Zugang der Verbrennungsluft erfolgt normalerweise ausschließlich durch die beiden Ansaugrüssel in Fahrtrichtung vorne.
 
Seltsame Kondiguration...
Die Gummihutze oben drauf gehört zum alten LuFi-Gehäuse.
Ist der Deckel über dem Plattenfilter irgendwo geöffnet worden, dass da überhaupt Luft reinkann?
 
Vielleicht sind für das Tuning größere Düsen rein gekommen, jemand hat später die Vergaser überholt, die Seriendüsen eingebaut und der Hobel bekommt nun zu wenig Sprit weil der Lufteinlass vergrößert wurde?

Willy
 
Die Lamellen des Luftfilters sind durch die Hutze jedenfalls sichtbar.
Freier Zugang für Mäuse. :D

Das ist wohl unnötigem und fragwürdigen Basteltrieb geschuldet und bringt nur die serienmäßige Vergaserabstimmung durcheinander.

Ich würde einen neuen Deckel verbauen. ;)
 
Seltsame Kondiguration...
Die Gummihutze oben drauf gehört zum alten LuFi-Gehäuse.
Ist der Deckel über dem Plattenfilter irgendwo geöffnet worden, dass da überhaupt Luft reinkann?
Die gehört auf gar kein Luftfiltergehäuse, sondern auf die Anlasserhaube. Wie schon geschrieben, ist das eine Bastelei mit negativem Effekten auf Leistung.
 
Wahnsinn, habt vielen Dank für die Hinweise.
Da hat sich ein Vorbesitzer an der armen Q ja mal so richtig ausgelassen und seinem Basteltrieb nicht nur bei der Telegabel und am Auspuff "freien Lauf" gelassen (hoffentlich hat er Motor und Getriebe davon verschont gelassen:().

Vielleicht hat die nicht erreichbare Geschwindigkeit (s. Hinweis alter Thread) tatsächlich etwas damit zu tun, schließlich wird die Ansaugluft dank dieser Konstruktion gleich wieder nach hinten herausgedrückt.

Wobei der "Konstrukteur" schon ein gewisses handwerkliches Geschick hatte.
Die Gummihutze hat er wirklich sauber eingepasst, werde morgen mal ein Foto einstellen und mich dann auf die Suche nach einem Originaldeckel begeben.

Vielen Dank
und Gruß,

Stephan
 
Die beiden Schnorchel vom verbastelten Deckel lassen sich entfernen und umstecken. Dazu braucht es nicht die ganze Einheit.

Es sollten halt beide wie Serie mit dem größeren Ansaugquerschnitt sein.

Dazu die Haltenase oben reindrücken, den Schnorchel seitlich nach unten kippen und dabei kräftig ziehen.

Ich gebe da ein wenig Silikon bei, dann lassen sie sich bei Bedarf leichter wechseln. ;)
 
Hallo Stephan,

da hat jemand das Ansaugsystem Deines Motorrades regelrecht vergewaltigt.

Die Kombination aus den Ansaugschnorcheln, dem Luftfilter und dem Luftfilterghäuse mit den Einlauftrichtern stellt einen sogenannten Helmholtz-Resonator dar. Das ist ein clever aufeinander abgestimmtes System, von dem man die Finger lassen sollte, wenn man sich da nicht besser auskennt als die damaligen Ingenieure.

Den Helmholtz-Resonator kann ich Dir nicht erklären. Da müsste ich mich erst selbst reinknien, eventuell ohne Aussicht auf Erfolg. ;)

Aber allein schon, das System zu öffen und den Staudruck zu reduzieren, der sich bei höheren Geschwindigkeiten über die Schnorchel aufbaut, kann nicht gut sein. Auf jeden Fall wird dadurch der Resonator empfindlich gestört, wenn nicht sogar vollständig in seiner Wirkung aufgehoben.

Wie schon gesagt, besorg Dir einen originalen Deckel mit den beiden großen Ansaugrohren (beim 1000er Motor) und kontrolliere unbedingt die Bedüsung. Könnte mir gut vorstellen, dass Du dann in die Nähe der ursprünglichen Höchstgeschwindigkeit kommst.
 
Meine Vorgehensweise wäre:
1) Zurück zum Originalzustand: zwei große Schnorchel und 160er Hauptdüsen.
2) Mit dem Popometer-Gefühl dieser Abstimmung im Hinterkopf können Experimente z.B. mit Schnorchel groß/klein und 150er/155er Hauptdüse durchaus zielführend sein (die letzten Paralever–1000er z.B. hatten Schnorchel groß/klein und 150er Hauptdüsen serienmäßig).

Viel Erfolg,
Florian
 
Meine Vorgehensweise wäre:
1) Zurück zum Originalzustand: zwei große Schnorchel und 160er Hauptdüsen.
2) Mit dem Popometer-Gefühl dieser Abstimmung im Hinterkopf können Experimente z.B. mit Schnorchel groß/klein und 150er/155er Hauptdüse durchaus zielführend sein (die letzten Paralever–1000er z.B. hatten Schnorchel groß/klein und 150er Hauptdüsen serienmäßig). ...

Hallo Florian,

die letzten Paralever hatten aber zwar auch die 40er Vergaser aber nominell nur 60 PS. Die Verdichtung war auch nur 8,5 zu 1.

Bei einer R 100 CS gehe ich jetzt auch von den 40ern allerdings von 70 PS aus. Die war nämlich 9,5 zu 1 verdichtet.

Ob die jetzt nicht doch die großen Schnorchel braucht?
 
Wahnsinn, meine Q ist eine PralinenschachtelX(

Aufgrund der vielen Basteleien habe ich für sie bestimmt 2000 Okken zu viel bezahlt, aber egal, Augen zu und wieder in den Originalzustand versetzen....

Wie man an dem "Konstrukt" erkennt, hat der Bastler sich aber mit der Arbeit schon Mühe gegeben, auch die Telegabel aus Teilen älterer R-Modelle und Auspuff-Änderung haben ja funktioniert. Würde am liebsten mal alle Vorbesitzer ermitteln, um den Schrauber nach seinen "Eingebungen" zu befragen.

Mein derzeitiger Plan ist:
1.
Originaldeckel besorgen (hat jemand solch ein Teil rumliegen?)
2.
Vergaser hinsichtlich Bedüsung kontrollieren, ggfls. Originalbedüsung wieder herstellen
3.
Zündung kontrollieren / einstellen
4.
Ventile einstellen
5.
Vergaser einstellen / synchronisieren
6.
Coolride-Heizgriffe verbauen
7.
SP-Connect-Navi-Halterung pp. anbauen
8.
ab auf die Bahn.... und dann hoffentlich nur noch fahren


Gruß,

Stephan
 

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Hi,

hinsichtlich meiner beabsichtigten Kontrolle der Bedüsung der Vergaser wäre es sicherlich zielführend zu wissen, welche Standardbedüsung für die

BMW R100 CS, Bj. 1981, mit Fallert-Motor, eingetragener 82 PS,

vorgesehen ist.

Kann mir jemand hierzu verlässliche Angaben machen?

Besten Gruß,

Stephan
 
Hi,

ein 82PS Fallert Motor dürfte vom Erbauer abgestimmt worden sein, kann mir da keinen Standard vorstellen. Ist sie in die Berge gegangen wird sie anders bedüst sein als für den betrieb im flachen Norden unseres Landes. Ein Serienmotor hat hier sicherlich eine Universalbedüsung.

Gruß
Willy
 
Ich würde mit HD 160, ND 2,66 oder 2,68, LLD 45 und der 3. Nadelstellung von oben anfangen und schauen, wie der Bock läuft.

Ist kein Hexenwerk, auch bei Leistungssteigerung nicht.

Grüße, Hendrik
 
Wie gesagt, ich würde von der Werksabstimmung ausgehen und dann eigene Experimente wagen. Die optimale Abstimmung des eigenen Motors ist halt immer mit etwas Aufwand verbunden… ...

Hallo Florian,

ich rudere mal etwas zurück. Habe nicht beachtet, dass der Motor nicht mehr im Originalzustand ist.
Insofern ist die von Dir angedachte Vorgehensweise sicherlich der richtige Weg.

Nach dem Wechsel des Luftfilterdeckels wird sich wohl ein anderes Laufverhalten einstellen. Und dann gehts los. ;)

Vor jetzt 45 Jahren habe ich für mehrere Jahre eine richtige GS bewegt (175 cm³, 26 PS, etwa 114 kg). Da habe ich je nach Außentemperatur vor jeder Fahrt ins Gelände zumindest die Nadeldüse gewechselt. Der Zweitakter hat sehr empfindlich auf die Bedüsung reagiert.
 
Ich würde mit HD 160, ND 2,66 oder 2,68, LLD 45 und der 3. Nadelstellung von oben anfangen und schauen, wie der Bock läuft.

Ist kein Hexenwerk, auch bei Leistungssteigerung nicht.

Grüße, Hendrik


So isses, mein Motor verlangte, nach Hubraumerhöhung, nach kleineren Düsen. Nach einigen Versuchen lief er deutlich williger und spürbar kräftiger.

Gruß
Willy
 
Der Eröffner schreibt von seiner Fallert R 100 CS, Bj. 1982 und ich frage mich, ob und was "Fallert" damals an Luft, Vergaser + Motor verändert hat. Ob man da `mit Bedüsung nach Werksangaben' Erfolge erzielt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Na hilft ja nix, irgendwo muss an anfangen...es sei denn, irgendjemand fährt etwas unmittelbar vergleichbares..

Und, auch bei auf dem Prüfstand abgestimmten Krafträdern...so richtig kreative Ausreisser kenne ich da auch nicht..es gibt halt eine begrenzte Auswahl an sinnhaften Düsen und die ganze Geschichte ist auch keine Magie.

Gruß, Hendrik

PS: R100GS PD/1070..bin jetzt bei ND2,64 angekommen, mit sehr guter Fahrbarkeit.
 
So, nun isses passiert, mein Vorgänger hat mich angesteckt und ich fange auch an zu basteln:rolleyes:
Nee, soll nur bis zum Eintreffen eines Originalen als Provisorium herhalten.

Beim Basteln bemerkt, dass auch die Tachowellendichtung schon leicht porös war, hatte glücklicherweise noch eine.

Habt zunächst einmal wieder vielen Dank für die vielen Hinweise und Tipps.

Die Reihenfolge meiner nächsten Aufgaben habe ich geändert, also zunächst Ventileinstellung und dann die Zündung.

Würde ja auch Fallert hinsichtlich ihrer Bedüsung bei Auslieferung ihrer Umbaumaßnahme anmailen (als Ausgangsbasis), doch leider antworten die so gar nicht.

Derzeit habe ich eine 162 Hauptdüse drin, weitere Bestückung pp. habe ich noch nicht nachgeschaut. Würde es dann auch zunächst so belassen wollen und nach negativer Probefahrt Hendriks Plan in die Tat umsetzen.

Sehe mich schon in meine alte Ducati-Zeit zurückversetzt: Fahren - Zündung aus - anhalten - Motor abkühlen lassen - Zündkerzen kontrollieren und die alten Reibahlen herausholen:schock:

Gruß,

Stephan
 

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