Leichte Stößelbecher, kann man die kleben?

Kleben ist schon mal ne gute Idee. Hier werden allerdings Stahl und Aluminium miteinander verklebt.
Braucht man dazu nicht auch einen sogenannten "Aktivator"? Stahl auf Stahl wäre kein Problem - bei Alu hat man ne "passive" Oberfläche.

Bernd
 
Moin Bernd,

nein braucht man nicht. Der Stahl aktiviert den Kleber. Auch bei Alu auf Alu, oder Titan bzw. V2A braucht es den bei den aktuellen Loctite Klebern nicht unbedingt, diese aktivieren sich trotzdem. Ich würde es aber bei rein passiven Metallen machen, dann geht es schneller und die Endfestigkeit ist auch meistens höher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab heute versucht ein paar Stahlschrauben in einer Aluscheibe mit Loctite zu sichern.
Also mit Loctite Schraubensicherung hochfest verschraubt und gewartet. Nach drei Stunden konnte ich die Schrauben mit der Hand wieder rausdrehen!
Alles soweit mit Aceton sauber gemacht, dann die Bohrungen mit Aktivator eingesprüht und die Schrauben mit Loctite wieder gesetzt.
Nach 10 Minuten sitzen die Schrauben nun fest.

Grusz

Bernd
 
Bernd, drei Stunden war bei den aktuellen Temperaturen auch was kurz. Mit einer Stahlschraube muss es klappen. Wie gesagt, die aktuellen härten selbst bei zwei nicht aktiven Metallen aus, es dauert aber länger. Mit dem Aktivator geht es bei jeder Konstellation schneller und wird auch fester.
 
Hallo Phil,

naja - sooo kalt ists in meiner Küche allerdings auch nicht - selbst in meiner Werkstatt hats fast 20 Grad (ist halt geheizt).
Ich werds aber nicht nochmal demontieren und testen obs auch ohne Aktivator geht - vielleicht kleb ich mal ein Stück Alu mit einem Stahlblech zusammen (mit ner Schraubzwinge verpresst) - legs unter die Heizung und warte bis morgen.

Schönen Sonntag

Bernd
 
Kleben hält gut. Ich habe eine Kugelkappe, die lose auf der Stösselstange meiner 75/5 saß (1. Bauart von 1970) mit Loctite festgeklebt, was seit 25 Jahren hält. Und das sind ja vergleichbare Bedingungen.
 
Ähem, warum nicht Hartlöten bei Stahl oder zumindest Weichlöten bei Alu? Sollte machbar sein, ohne am Ende zuviel überschüssiges Material abtragen zu müssen. Ggf. kann man sie auch einfach nachhärten, sofern nötig, wenn zuviel Hitze bei Hartlöten eingebracht wurde.
 
Das heißt Du hast es schon mal gemacht, den recht harten BMW Stößelbecher mit einer Alu-Kappe zusammen hart verlötet?
@Elefantentreiber
Ja, ohne hier in Metallkunde tiefer einsteigen zu wollen: Al hat einen Schmelzpunkt von ca. 660°C, Hartlöten beginnt bei 450°C. Du hast also 200°C zum Spielen. Wobei ich natürlich vorsichtiger unterwegs bin, als wenn ich meine Dachrinne hartlöte. Und der Becher wird natürlich alleine schon Mal auf Temperatur gebracht.
AgF
 
Hallo Detlev. Was (dauerhaft) funktionieren kann (nicht muss, die Parameter müssen stimmen) wäre eine Laser Punktnaht.
Die schweißtechnische Verbindung von Stahl mit Aluminium ist durchaus nichts ungewöhnliches (Macht man im Automotive Bereich schon ne weile und im Schiffbau noch länger).
Wenn du noch "kontakte" zu deinem ehemaligem Arbeitgeber hast, kannst du es ja mal da probieren, ich vermute mal (ist im Zahntechnik Bereich ja verbreitet) dass dort ein Laser vorhanden ist. Ansonsten kann ich mal beim Labor des Vertrauens meiner Frau nachfragen.
Zum Parameter ausprobieren: Ich habe noch tonnenweise 248er Stößel. Da würde ich ne hand voll stiften zur Parametersuche.
(Und glaube nicht den Zahntechnikern, die behaupten das geht nicht, es geht doch: Stahl-Aluminium-Mischverbindungen mit dem Laser schnell und sicher fügen | Laser Zentrum Hannover)
Viele Grüße
Daniel
 
Und was noch fehlt sind Abmaße der innen erleichterten 248 Stößel.
Und vielleicht kann man dann auch anstatt des Aluminiumdeckels einen Deckel vom 247 Stößel (Stahlguss ?) herstellen und
Laser verschweißen.

Grüße
 
Ich habe in dem Motor hier vier leichte Stößelbecher gefunden. Gewicht 40g, im Gegensatz zu den 60g der Serienteile.
Leider ist bei einem Becher der Deckel gelöst, die Passung scheint noch recht gut zu sein, macht es evtl. Sinn, an der Stelle mit Füge-Welle-Nabe zu kleben?

Anhang anzeigen 295005
Hi Detlev,
das kannst du problemlos mit Loctite 638 oder 648 kleben. Ich habe damit schon Nocken auf Nockenwellen geklebt, das Zeug hält bombenfest, ist temperaturstabil und ölfest. Wirklich ein Teufelszeug, sehr geeignet für Motoren und Getriebe- okay, dafür wurde es auch entwickelt. Verwende ich sehr gerne.
Viele Grüße
Frank
 
Moin Jürgen,

der 638 kann große Spalte überbrücken, 0,25mm, aber muss nicht.IMG_20250306_142131.jpg
 
Hi Phil, dann hat sich da viell etwas geandert. Ich kann mich um einen umlaufeden Spalt von 0,05mm erinnern. Damit haben wir Ritzel von Flugzeug motoren geklebt. Wir hatten damals auch Untersuchungen gemacht, ob es Unterschiede gab, wenn die Welle bereits mal mit Oel kontaminiert war.
Es wurden grosse Unterschiede gemessen....
 
Ich habe in dem Motor hier vier leichte Stößelbecher gefunden. Gewicht 40g, im Gegensatz zu den 60g der Serienteile.
Leider ist bei einem Becher der Deckel gelöst, die Passung scheint noch recht gut zu sein, macht es evtl. Sinn, an der Stelle mit Füge-Welle-Nabe zu kleben?

Anhang anzeigen 295005
Moin Detlev, ich kann dir JBWeld empfehlen! Ein Epoxy Kleber, Temperatur stabil, auch bei hohen Temperaturen! Den „Deckel“ kannst du damit wieder einkleben. Bei Montage mit Stoßstange und Kipphebel, wo soll der noch hin?

Gruss Otto
 
JBWeld ist schon ein gutes Zeug.
Aber bei dem engen Spalt würde auch ich zum genannten Loctite greifen.

Gruss Holger, der beides verwendet :fuenfe:
 
Es gibt sogar ein Loctite für Pressverbindungen, das nimmt man u.A. für gepresste Kurbelwellen:
Und für kleine Spalte bin ich mit dem 603 immer perfekt unterwegs gewesen, habe ebenfalls Nocken auf Wellen geklebt.
Gruß
Hans
 
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