Spannungseinbruch R90/6

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22. Juni 2025
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Hallo, ich bin neu hier. Vorgestellt habe ich mich bereits. Bei meiner R90/6 mit silent hektik Zündung besteht folgendes Problem:
Die Spannung bricht ein wenn ich einen Verbraucher einschalte. Zb. Bremslicht oder Anlasser. Dann glimmen die kontrolllämpchen für ca 5 Sekunden ganz schwach um dann wieder voll zu strahlen. Ich habe ein neues Anlasserrelis eingebaut. Das war es aber nicht. Ich habe den linken lenkerschalter abgeklemmt. Der ist es auch nicht. Scheinwerfer ist ausgeschlossen. Ebenso Blinker und Lichtrelais.
Ich kenne die Maschine noch nicht gut. Wo würdet ihr als nächstes suchen?
 
Überprüfe die Masseverbindung von der Batterie zum Anschluß am Getriebe.
Schraube aber auch wirklich losdrehen, an der Kontaktstelle versteckt sich gern Gammel.
 
Aber nicht nur der Masseanschluss am Getriebe, auch die anderen stromführenden Leitungen sollten mal nachgeschaut werden. Am besten direkt den Anlasser- und den Lima-Deckel abnehmen und die Verbindungen prüfen. Ansonsten findest Du in der :db:unter Schaltplan /6 notwendige Informationen.

Gruß aus Godesberg,
Andreas
 
Hallo Gemeinde, ich komme leider nicht weiter bei der Fehlersuche.
BMW R90/6 silent mit einer hektik Zündung mit Doppelzündspule.
Ich drücke den E-Starter und die Boardspannung bricht ein. Nach einiger Zeit 1-3Minuten erholt sich alles wieder.
Folgendes habe ich schon gemacht:
Diodenplatte geprüft
LIMA geprüft
Batterie geprüft 14,7 V auch unter Last.
Anlasserrelais neu
Kabelbruch durch Messen, Rütteln und ziehen geprüft kann ich denke ich ausschließen.
Wer könnte mir noch den Strom klauen? Und dann wieder hergeben nach einer Weile?????
Liebe Grüße aus Bonn
Philipp
 
Servus, Dein Anlasser dreht?, Was passiert wenn Du mal die Kerzen raus drehst und in die Stecker eingesteckt auf die Zylinder legst und startest? Bricht dann der Akku zusammen? Meine Vermutung, wenn sich auch ohne Verdichtung nix dreht, dann Anlasser prüfen. Verkabelung hast Du ja schon gecheckt.
 
Hallo Gemeinde, ich komme leider nicht weiter bei der Fehlersuche.
Falls du alles Beschriebene geprüft hast ist mE der Anlasser zur Prüfung dran. Irgendwas zieht mächtig Strom, dadurch bricht die Spannung ein und es schadet der Batterie. Neben Kurzschluss kann der Anlasser verklemmt sein.

Batterie unter Last prüfen ist schwierig. Die könnte auch hin sein. Vor allem säurebatterien können gut aussehen und trotzdem beim Starten zusammenbrechen. Davon hätte ich auch schon zwei in der r100. Nach 2 Jahren trotz Pflege dahin. Spannung gut, Messung gut, starten ist nicht. (und mein Anlasser ist frisch instand gesetzt.)
 
Hallo Phillip,

wenn Du nicht weiter kommst mit der Fehlersuche würde ich Dir anbieten vorbeizukommen. Scheu vor Elektrik besteht jedenfalls nicht. Elektrikfehler sind zu finden, Elektronik ist nicht so wirklich mein Ding aber an der Zündung wird's nicht liegen.
Was irritiert ist daß Du schreibst daß selbst beim Betätigen des Bremslichtes bereits die Spannung einbricht, wie hast Du denn die Batterie unter Last getestet? Mal mit Starthilfekablen mit Fremdbatterie getestet?

Der Rest über PN.
Liebe Grüße aus der Südstadt,
Roland
 
Danke fürs Verschieben der threads und danke für eure rege Teilnahme. Der Anlasser dreht wenn ich das StarterRelais überbrücke.
Ich messe 14,7 V direkt an den Batteriepolen. Dann drücke ich den startknopf und alles geht aus ohne, dass die Spannung an der Batterie runter geht.
In wie weit könnte das Zündschloss beteiligt sein? Kann ich das auch überbrücken?
 
Da ist meiner Meinung nach irgend eine Verbindung oxydiert, Lampe auf, Tank ab und gucken, Stecker und Ösen abschrauben. Oft hilft gucken statt messen schon weiter, auch wenn es sich simpler anhört.
Ich habe früher Telefon Relaisanlagen und Leitungswege entstört, da immer erst die in Frage kommenden Verbindungen mit den Augen geprüft, dies habe ich beibehalten und hilft oft schon weiter.

Grad einen Blick in die von Hans verklinkte Fehlersuche geworfen, die würde ich mit hinzu ziehen und mit der Inaugenscheinprüfung kombinieren.

Gruß
Willy
 
Danke für eure Hilfe. Ich gebe bescheid wenn ich was gefunden habe.
 
Hai,

dieses Verhalten hatten wir seinerzeit bei unserem R4, wenn es Kontaktprobleme an der Batterie gab. Die Kontrollleuchten hatten normale Helligkeit, bis man den Zündschlüssel rumdrehte, dann gingen sie aus. Ließ man den Zündschlüssel los, kamen sie nach einer Weile wieder. Da wurden dann die Batteriepole losgeschraubt, gereinigt und wieder montiert. Dann lief wieder alles bestens.

Viel Erfolg!
 
Auch den Massenkontakt am Getriebe putzen. Mit Gefühl anziehen, da. Alu Gewinde.
Und nicht das unselige Polfett verwenden.
Stimmt nicht, Kontakte metallisch blank putzen, zusammenschrauben und erst dann! Polfett am offenen Blei-Säure-Akku auf die Kontakte aufbringen. Und nur am Akku. Der Sinn des Polfettes ist die Korrosion durch Gasung des Akkus an den Kontakten zu unterbinden.
„Viel hilft viel“ ist hier kontraproduktiv und Polfett gehört nur an den Akku, wie oben beschrieben.

Nochmal zu dem Thema zurück, Willy schreibt von einer Sichtkontrolle der Elektrik. Wäre hier meine Vorgehensweise ebenso. Also die gute Q mal aufbocken, Sitzbank und Tank runter, Lampe öffnen. Dann mit dem Stromlaufplan und einer Prüflampe 12V / 21W auf die Fehlersuche gehen. Dazu würde ich den Anlasser die 30 (dickes Kabel abklemmen, isolieren, und wegbiegen). Dann zieht der Zugmagnet an, und der Anlasser wird aber nicht „bestromt“. Bricht dann immer noch die Spannung weg, nimm den Stromlaufplan und gehe vom Akku aus auf die Suche. Zieh die Relais raus und tippe mit der Messpitze die dann offenen Kontakte an, somit kannst Du mit der Prüflampe die Funktionen durchprobieren.
 
Nochwas, als alter KFZ Elektriker der damaligen Ära, halte ich nichts von Multimetermessgeräten an der KFZ Elektrik. Ich nehme die Prüflampe, wie oben beschrieben, einen Anschluß an die Masse am Motor, mit dem anderen Anschluß gehe ich die Kontaktpunkte ganz gezielt durch. Sehe ich dort die 12V die ich erwarte, dann nehme ich den Masseanschluß weg und suche den Massepunkt an der „Funktion“ welche ich sehen will. Nur dann bin gebe ich mich zufrieden.
Im Bordwerkzeug habe ich sowas für unterwegs, Zuhause nutze ich einen alten Blinker den ich mir Passend gemacht habe.

IMG_0574.jpeg
 
R100rsfahrer, du meinst die 30 abklemmen und isolieren und dann den starter drücken? Hab ich das richtig verstanden? So eine prüflampe habe ich. Wo ist denn der Vorteil zu einem Multimeter?
 
Das Aufleuchten einer Prüflampe geschieht direkt an der Prüfstelle, man muss den Blick nicht in Richtung Multimeter schwenken.
Ich nehme bei solchen Prüfungen meist ein *Ladegerät, also Akku abgeklemmt.
Ein *altes Gerät welches, auch ohne dass Bordspannung vorhanden ist, funktioniert. So ein Ding gibt 4-6 Ampere ab, ein Akku wie er in die BMW gehört, fast 300A, beim Ladegerät hört man ein Brummen wenn es einen "Kurzen" gibt, wenn der Akku Strom liefert dann funkt es oder raucht.

Gruß
Willy
 

Das Multimeter ist ein Messinstrument, ich sag mal salopp fürs Feine, hier kann auch „wer viel misst, misst auch viel Mist“ eintreten.
Die Prüflampe, gerade wenn eine 21W Glühlampe drin ist, bringt ausreichend Last, um zu sehen ob den auch wirklich 12V anliegen. Das Schöne daran ist, man sieht auch mal aus den Augenwinkel heraus eine deutliche 12V Spannung.
 
Hallo

Die alte R90 und der Kabelbaum. Das meiste ist ja schon gesagt worden. Aus eigener Erfahrung kann ich nur empfehlen den alten Kabelbaum gegen einen kompletten neuen nachgebauten Kabelbaum zu ersetzen. Dabei ist die Konfektionierung der Stecker und Anschlüsse und das saubere binden sehr wichtig.
Diese Arbeit sollte auch mit dem richtigen Werkzeug in entsprechender Qualität ausgeführt werden. 10 Euro Kabelwerkzeug aus dem Discountmarkt, davon kann ich nur abraten.

Egal wie, dieses Motorrad ist gut und gerne 50 Jahre alt und verträgt schon mal eine neue Verkabelung. Man hat sonst nur eine Dauerbaustelle und jeder Schalter oder angeschlossene Verbraucher ist dann mindestens eine Frage wert.

Die /6 Modelle hatten 2 Versionen an Verkabelung. Diese vor Monat? im Jahr 1974 der ersten Serie und die nach eben diesem Monat. Man sieht das an den Bedienschaltern und am Getriebe.

Ich hatte damals mit meiner R90 Glück und fand, eben im Bofo (euer Vorgängerforum), einen KFZ Elektriker bei Mindelheim im Allgäu. Dort wurde zeitgleich 2003 auch eine R90 aus der ersten Serie instandgesetzt und ich hatte die Chance dass der Elektriker dann mir auch noch gegen eine aufwandsgerechte Gebühr einen 2. Kabelbaum anfertigte. Das sparte seinerzeit teure Spezialwerkzeuge. Der Kabelbaum wurde gemäß alter Schule mit Wachsfaden gebunden und an den Konfektionsenden (Stecker blank) gegen Scheuern oder Fehlkontakt mit Schrumpfschlauch überzogen. Eine ganz eigene Nummer sind diese Winkelstecker in der Lampe am Verteilerbrett. Hier gibt es passende Isolierhüllen.

Wer so eine Arbeit selber machen will, sollte erst mal üben an alten Kabeln. Das ist wirklich handwerkliche Spezialistenarbeit und man sollte hier nur mit ausreichend Erfahrung dann am KFZ arbeiten.

Zum Messen der Leitfähigkeit der Verkabelung empfehle ich auch die KFZ Prüflampe in Kombination mit einem Spannungsmesser mit hinreichender Genauigkeit für kleine Ströme.
Für Leistung ersetzt man die KFZ Prüflampe (3W) durch einen 12V 21W Blinkerlampe, die immer in Serienschaltung mit der Spannungsquelle geschaltet ist. Man macht so keine Kurzschlüsse im Kabel. Warum man das macht wurde schon genannt!

Optimal ist dann dann ein einstellbares DC Labornetzteil mit 0-15V DC und 0-2A DC Strombegrenzung als DC Quelle (Batterieersatz bei der Prüfung)
Wer sagt dass das Übertrieben ist, macht das Ganze dann mindestens zweimal oder es geht was kaputt in den Schaltern durch Überstrombeaufschlagung im Kurzschlussfall.

Im Außendienst verwende ich seit vielen Jahren ein Fluke 87 Digitalmultimeter und in der Werkstatt ein Fluke 45. Von 10 Euro Messgeräten rate ich ab. Wer hier geizig ist und sparen will, der kauft zweimal.
 
Im Außendienst verwende ich seit vielen Jahren ein Fluke 87 Digitalmultimeter und in der Werkstatt ein Fluke 45. Von 10 Euro Messgeräten rate ich ab. Wer hier geizig ist und sparen will, der kauft zweimal.
Da widerspreche ich dir: Die 10 Euroteile sind für unterwegs ganz hilfreich. Zum richtigen Messen sind die Murks. ABER: Es muss nicht immer Fluke sein, auch die Teile von Völkner/Conrad (Voltcraft) im Bereich von rund 50-60 Euro sind für unsere Zwecke völlig ausreichend.

Hans
 
Hallo Hans

Da kannst Du gerne widersprechen.

Hier ist Gewerbe, und kein Kunde akzeptiert einen Fehler vom Techniker. Fällt Dein Arbeitsgerät auf der Baustelle aus bekommst du eine, die Du nicht so schnell vergisst. Meist hintenrum über den Chef weil Du Dein Arbeitsgerät nicht vorab auf Einsatz geprüft hast.
Die nächste Gehaltsverhandlung sieht dann nicht so positiv aus.

Sicher sind Peaktech, Voltcraft und Co. zumindest im Neuzustand bedingt ausreichend, aber die Dauerhaftigkeit der Einstelldrehschalter und Sicherungswechsel im Fehlerfall sind dann doch zeitlich begrenzt.

Daher gebe ich nur weiter mit was ich selbst gute Erfahrungen gemacht habe und somit eine gewisse Betriebsbewährtheit verdient hat.
Einen Tester habe ich vergessen, der Benning Duspol.

Für "Unterwegs" gabs vor vielen Jahren mal so analoge kleine Zeigermessgeräte auf den Teilemärkten. Voltcraft P133 oder so ähnlich heißen die. Vorteil, die messen ohne Batterie Spannung und Strom. Batterie nur für Widerstand. Echte Schätzeisen, aber im Ernstfall besser als nichts. AA-Batterie rein, dann geht auch die Widerstandsvariante. Die Anzeige ist ein Schätzeisen, aber die grobe Funktion eines Ladereglers prüft das einigermaßen.
 
Hier ist Gewerbe, und kein Kunde akzeptiert einen Fehler vom Techniker.
Nein, hier ist ein Forum mit Menschen, die sich sicherlich kein Profi-Werkzeug kaufen werden. Bitte immer nie Nutzer/innen im Fokus behalten.

Sicher sind Peaktech, Voltcraft und Co. zumindest im Neuzustand bedingt ausreichend, aber die Dauerhaftigkeit der Einstelldrehschalter und Sicherungswechsel im Fehlerfall sind dann doch zeitlich begrenzt.
Kann ich bei "normaler" Nutzung nicht feststellen (sofern nicht 2 Euro 50 Ware). Ich kenne die Vorzüge, habe das ein oder andere auch - dennoch würde ich niemandem vorschreiben wollen, solch "teures" Material zu kaufen, nur um mal einen Fehler zu finden. Und ich habe lange mit günstigem Messmaterial gearbeitet. Nichts für den Profi, keine Frage - aber ausreichend gut.

Hans
 
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