Erst Zündaussetzer, dann Zündung tot

karlchen

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Diez
:( Hallo,
nach langem Stöbern in der Elektrik Rubrik jetzt doch erst mal die Frage an die Spezialisten. Meine R100RS Bj 81 hat gestern auf dem Weg nach Schotten zwei kleine Zündaussetzer gehabt. Lief aber im Prinzip weiter (kein Anhalten nötig). Auf dem Rückweg plötzlich wieder. Erst ein kurzer Aussetzer, dann ein paar km weiter wieder einer, dann ein längerer. Kurz angehalten, sprang sofort wieder an. Dann noch so ein Stopp und dann das endgültige Aus mitten im Wald - natürlich kein Handyempfang. Als Zusatzinfo, die Aussetzer kamen bei verschiedenen Drehzahlen, mal beim Beschleunigen, mal beim normalen Fahren und jedesmal ging der Drehzahlmesser sofort auf 0, obwohl der Motor noch durch das Getriebe gedreht wurde - war wohl keine Zündung mehr da. Zwangsstopp, Anlasser dreht, Anzeigen alle da, Licht da aber Motor startet nicht.
Tank runter,... nichts zu sehen. (Netterweise haben dann zwei Mopedfahrer angehalten und mir Beistand geleistet.) Sprit ist da - konnte es aber auch nicht gewesen sein. Zündkerzen raus offen an die Zylinder - Zündfunke wieder da - Motor läuft. Das war 10-15 Minuten nach dem Stopp. Alles wieder zusammengebaut und die letzten 30 km bis nach Hause keine weiteren Probleme. Zu Hause fiel mir aber auf, dass die Spannung am Voltmeter bei Einschalten der Blinker oder des Bremslichts jedesmal kurzfristig total einbricht und der Zeiger einige Male heftig hin und her geht.
Vor kurzem ist mir auch aufgefallen, dass der Zeiger des Voltmeters bei mittleren Drehzahlen ganz leicht schwankt, so als ob das der Regler regelt (ca 0,1 - 0,3V). Ist mir früher nie aufgefallen.
Da ich gerade aus dem Urlaub zurück bin, habe ich eigentlich keine Zeit lange Elektrolurche zu suchen - und vor allem keine Lust die Verkleidung abzuschrauben. Zumal ja momentan alles geht und sich der Fehler dadurch wahrscheinlich schlecht einkreisen läßt:entsetzten:.
Was tippt Ihr? Zündmodul, Hallgeber,...?
Bin für jeden Tip dankbar. Muß aber mal sehen, wann ich Zeit habe mich darum zu kümmern. Jetzt geht die Arbeit erst mal wieder los.
Danke
Christoph
 
Zu Hause fiel mir aber auf, dass die Spannung am Voltmeter bei Einschalten der Blinker oder des Bremslichts jedesmal kurzfristig total einbricht und der Zeiger einige Male heftig hin und her geht.
Hört sich eher nach Masseproblem oder Kurzschluss im Kabelbaum an, wenn die Spannung so zusammenbricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Hubi,
sollte ich da etwas finden, obwohl ja momentan alles zu funktionieren scheint?

Gruß
Christoph
 
Prüf mal die Verbindungen Hallgeber --> Zündmodul --> Zündspule.
Ich hatte da mal eine Scheuerstelle mit ähnlichen Symptomen.
Und 2008 hat sich ausgerechnet auf der Anreise nach Hohlenfels der Hallgeber auf diese Art verabschiedet, ließ sich aber nach Trocknung noch für den Heimweg überreden.
 
Es kann auch ein schleichender Defekt im Zündsteuergerät sein, wenn da der Messwiderstand für die Überstromabschaltung langsam seinen Wert verändert kommt es zu solchen Effekten. Gestern erst bei Bines (Katwiesel) GS gehabt. Zündsteuergerät gewechselt und keine Probleme mehr.
 
Hallo,

so etwas hatte ich letzte Woche auch. Der zentrale Massepunkt vom Kabelbaum am Rahmen unter dem Tank hatte Kontaktschwierigkeiten. Neue Zahnscheibe untergelegt und festgezogen war dann die ganze Reparatur.:applaus:

Gruß
Walter
 
Walter,
ich bin gerade nicht in der Lage zum Moped zu gehen und mal nachzusehen. Wo liegt dieser zentrale Massepunkt?
(Spassmodus an: :Ddas müßte dann ja auch gleichzeitig der Schwerpunkt sein, oder? Spassmodus aus)
Die Batterie ist bei mir noch am Motorgehäuse angeschlossen.
Ich habe aber auch hin und wieder bei meinem rechten Horn der Zweiklangfanfare einen Wackler. Geht dann erst nach mehrfachem Betätigen des Hupknopfs.
Gruß
Christoph
 
bei meiner R100/'82 sind die Zündspulen und ihre Masseleitungen an Blechhalterungen am Rahmen unter'm Tank angeschraubt; als beide Halterungen durchgebrochen sind, gab's keinen Massekontakt mehr und die Maschine blieb stehen; zuvor gab es auch vermeintliche Zündaussetzer, als die Halterungen sich lockerten; vielleicht trifft das bei Dir auch zu; Reparatur wäre, wieder für feste Masseverbindung zu sorgen
 
Hallo,

der zentrale Massepunkt ist eine Schraube für die Zündsspulenhalter. Abschrauben und säubern kann nichts schaden. Ich habe letzte Woche auch erst alle Plus Kabel durchgesucht bis ich dort hin fand, nur bei mir lief der Motor noch weil zur Zündung ein weiteres Massekabel geht.

Gruß
Walter
 
Hi Hubi
habe gerade mal Deine Anweisungen befolgt. Soweit alles ok. Allerdings kann ich mit meinem Voltmeter das Wechselsignal Plus-Minus wahrscheinlich nicht auflösen. Ich bekommen Werte zwischen 3 und 6 Volt. Aber nicht koordiniert mit dem Drehen des Anlassers wie bim schwarzen Kabel (intermittierende Masse) wenn dort eine Lampe dran hängt.
Habe alle Verbindungen unterm Tank durchgesehen. Scheinen Ok bis auf die Aufhängung der rechten Zündspule, die scheint angerissen zu sein. Der Hauptmassepunkt liegt aber an der linken Spulenhalterung. Motor läuft ohne Probleme
?( Das Einzige was bleibt ist das wild zappelnde Voltmeter sobald irgendein Verbraucher ein- oder ausgeschaltet wird. Blinker dementsprechend am schlimmsten aber auch Hupe und Bremslicht zeigen ein paar Schwinger. Übrigens auch, wenn der Motor nicht läuft und nur die Zündung eingeschaltet ist.
Hat jemand noch eine Idee?

Gruß
Christoph
 
Hallo Walter,
dass das Voltmeter um ca 1 Volt schwankt kenne ich aus 25 Jahren mit 2V Boxern auch. Aber seit kurzem pendelt meins wie wild hin und her. Und zwar nicht nur einmal, sondern mit gewaltigen Über- und Nachschwingern. Das geht beim Blinken locker vom unteren (ca 8V) Anschlag bis fast an den oberen (ca 15V). Einmal Bremse betätigen gibt bestimmt 3 - 4 Mal Hin- und Herschwingen.
Früher war daran gut zu sehen, ob die entsprechenden Birnchen noch gehen. Inzwischen bekomme ich große Bedenken, besonders weil ich in Bezug auf mein Zündungsversagen nichts gefunden habe.
Gruß Christoph
 
Die Aussage Deines Voltmeters ist doch klar: Da haben sich auf dem Weg von der Batterie zum Instrument heftige Übergangswiderstände eingeschlichen. Da ein Großteil der Stromverbraucher in der Nähe des Spannungsabgriffs des Voltmeters befinden, musst Du daran arbeiten, die Übergangswiderstände, die für den Spannungsabfall verantwortlich sind, zu verringern.
Also: Batterieklemmen, Zündschloss, Steckverbindungen etc. pp.
 
So ganz logisch klingt das für mich nicht. Große Übergangswiderstände würden die Spannung am Voltmeter doch dauerhaft niedrig halten und nicht nur beim Einschalten eines Verbrauchers. Und woher soll dann das Gependele des Zeigers kommen? Das geht innerhalb eines Blinkintervalls mehrmals hin und her. Mit leicht abnehmender Amplitude.
Gruß
Christoph
 
Könnte ein Kabelbruch sein, der leitende Querschnitt istr so klein geworden, daß der Spannungsfall gross wird.
 
Hallo,

bei mir war das kürzlich auch so. Nach längerem Suchen habe ich dann gefunden, der Zündschalter hatte einen Wackelkontakt, das Pluskabel zur Platte hing noch an 2 Drähtchen, der zentrale Massekontakt war anoxidiert und der Kabelschuh an der Zündspule hatte sich aufgeweitet.
Das Ganze 5 Jahre nach dem Neuaufbau und 10000 km!

Gruß
Walter
 
So ganz logisch klingt das für mich nicht. Große Übergangswiderstände würden die Spannung am Voltmeter doch dauerhaft niedrig halten und nicht nur beim Einschalten eines Verbrauchers. Und woher soll dann das Gependele des Zeigers kommen? Das geht innerhalb eines Blinkintervalls mehrmals hin und her. Mit leicht abnehmender Amplitude.
Gruß
Christoph
Da das Voltmeter recht hochohmig ist, wird ohne zusätzlichen Verbraucher eine hohe Spannung angezeigt. Die anderen Verbraucher sind niederohmig und ziehen dann die Spannung an der "dünnen" Leitung in den Keller.
 
Da das Voltmeter recht hochohmig ist, wird ohne zusätzlichen Verbraucher eine hohe Spannung angezeigt. Die anderen Verbraucher sind niederohmig und ziehen dann die Spannung an der "dünnen" Leitung in den Keller.

Hallo,

zur Fehlersuche wäre ein Voltmeter gut, parallel mit einem Verbraucher (Blinkerbirne). Dann würde man die Kontaktschwächen schneller erkennen.

Gruß
Walter
 
Hallo Walter,
das klingt nach einer guten Idee. Bleibt "nur" noch die Fleißarbeit. Mal sehen, ob ich heute noch mal Zeit finde.

Christoph
 
Ich muß diesen alten Fred mal wieder aufgreifen. Das Problem existiert leider immer noch. Hab schon diverse Tips hier aus dem Forum ausprobiert (neues Steuergerät, Zündspulen, Armaturen auseinander - Killschalter,...). Nachdem letztens bei meiner GS die Diodenplatte hin war und ich festgestellt habe, dass die Silentblöcke bis auf einen einzigen :entsetzten: alle ab waren, habe ich die RS auch gleich mal angeschaut. Dabei ist eine Scheuerstelle am Kabel, das von der Lima auf die Diodenplatte geht (3 Kabel in einem Stecker) ans Tageslicht gekommen (siehe Foto).
Könnte das so einen Fehler hervorrufen?
Drehzahlmesser geht sofort auf 0, Anlasser dreht, Anzeigen alle da, Licht da aber Motor startet nicht.
Die Kontrollleuchten bekommen Ihren Saft von der Batterie. Aber hängt die Zündung da irgendwie mit drin?
Das Problem ist, dass der Fehler in 2 Jahren nur 2 oder 3-mal aufgetreten ist und sich nicht reproduzieren ließ. Ich hab nun natürlich alles ausgebessert aber vergessen vorher zu prüfen, ob bei Kontakt des Kabels auf Masse diese Symptome auftreten.
Kennt sich damit jemand aus? ?(

Gruß
Christoph
 

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    Diodenplatte Anschluss 004.jpg
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dieses blanke Kabel lässt nicht die Zündung ausfallen.

Hi Christoph,

der gefundene Fehler ist wahrscheinlich die Ursache der 'wackelnden' Bordspannung. Das nicht Anspringen kann nicht an diesem Kabel liegen. Der auf Null gehend Drehzahlmesser zeigt einen Totalausfall der Zündung.

Gruß Hilmar
 
Konnte mir auch nicht wirklich vorstellen, dass das etwas damit zu tun haben sollte. Die Boardspannung ist stabil.
Die Kabel zum Hallgeber habe ich auch schon geprüft. Hallgeber, soweit mit meinen Mitteln prüfbar, ist ok.
Aber was bleibt noch - außer einem Bruch im Kabelbaum? Leider bekomme ich so einige Steckverbinder nicht auseinander ohne die Verkleidung abzubauen - (um besser zupacken zu können). Aufgegeben habe ich noch nicht, Zeit momentan aber auch nicht.
Gruß
Christoph
 
Montiere mal ein Masse - Gewebeband von der Bat. an den Rahmen.
Das läßt sich ja einfach im Bereich der Bat Schußsicher verbinden.
Das Problem der Kühe ist es, das die Masse von der Bat. am Getriebe verschraubt ist.
Über das Getiebe über eine Verschraubung an den Motor geht.
Vom Motor dann endlich über eine Verschaubung an den Rahmen.
Gleichzeitig wird an der Relaise Halterung der Massepunkt für die Elektronik abgenommen.
da giebt es Fehlerpunkte mit Gammelbildung genug, welche dein Problem erzeugen.

Gruß klaus

Noch ein Nachtrag:
Sollten die Volt unter 9V abfallen, dann ist die Zündung Tot.
Sie schaltet einfach ab.
Bei ungenügender Masse ist das möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klaus,
der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail. aber eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass bei laufendem Motor (Vibrationen) der Kontakt über einen genügend langen Zeitraum so schlecht wird (< 9V), dass der Motor ausbleibt.
Ich werde mir zwar bei Gelegenheit mal so ein Kupferband besorgen, aber befürchte immer noch, dass der Fehler damit nicht automatisch behoben ist. Dazu kommt, dass ich das Getriebe in den letzten 2 Jahren mindestens 3x ausgebaut habe (Wedi, Kupplung, Getriebe - alles schön nacheinander). Daher dürfte zumindest der Übergang Getriebe - Motor wieder gut sein.
Wo bekommt man Kupferband? (Sonst tut es ja auch ein entsprechendes Kabel mit ausreichendem Querschnitt).

Gruß
Christoph
 
Hallo Christoph,

ích tippe auch auf ein Kontakt-Problem im Zündstromkreis.

Also im Bereich Batterie-> Zündschloß->Kill-Schalter->Zündspule

Diese Kontakt-Probleme sind schwierig zu lokalisieren, da sie nicht permanent vorliegen, wie du ja auch schon festgestellt hast.

Wenn du die Masse-Verbindungen gecheckt hast und das Problem wieder auftritt würde ich kurzzeitig ein Kabel direkt von Zündspulen-Plus zum Batterieplus verlegen und schauen, ob das Moped dann anspringt.

Wenn's das nicht ist dann bleiben noch die Zündspule, Steuergerät und der Hallgeber.
 
Hallo Klaus,
das Problem ist ja, dass das Moped eigentlich immer läuft. Wenn man unterwegs erst mal anfängt Kabel zu verlegen, weiss ich hinterher auch nicht sicher, obs das war. Beim letzten Mal habe ich den Tank abgenommen um zu suchen. Weiter kein Zündfunken. Irgendwann, dann plötzlich doch Zündfunken. Anschließend mehrere Monate kein Problem.
Irgendwie habe ich das ungute Gefühl, es läuft darauf hinaus, den ganzen Kabelbaum zu überprüfen.
Da kommt dann das Thema Zeit in Spiel, da beileibe nicht alle Steckverbinder einfach loszubekommen sind.
Mal sehen, es kommt ja auch wieder ein langer Winter.

Gruß
Christoph
 
Hallo Christoph,

du hast Recht, daß du nicht damit anfangen solltest das Kabel zu verlegen, wenn das Problem auftritt. Mir ging es vor allem darum, daß du das Kabel nicht permanent anschliesst, da sonst die Zündspule durchbrennt.

Also Kabel verlegen und mittels Steckkontakt kurzfristig verbinden.

Ich schreibe das deswegen, weil ich an einer Moto Guzzi genau solche Effekte hatte, die du beschreibst. Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis das Zündschloss als Übeltäter entlarvt war.

Es war messtechnisch praktisch nicht nachzuweisen...
 
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