Vergaser-Federn: Unterschiedliche Federraten??

steelcow

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02. Juni 2008
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570
Moin Forum,

meine RS wird jeden Tag ein wenig kompletter, ein Ende ist in Sicht.

Nun habe ich die Vergaser gereinigt und aus 2 Paaren ein hoffentlich ordentlich funktionierendes gestrickt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es augenscheinlich Ferden mit unterschiedlichen Ferderraten gibt. Ich habe noch ein Paar neue rumliegen, die gab es zu einem Mopped in der Teilekiste dazu. Die haben dickeren Draht, weniger Windungen und sind fühlbar stärker.

Insgesamt habe ich Federn in drei schon optisch abweichenden Ausführungen mit der Tendenz

- schlapp
- mittelhart
- fest

Daraufhin habe ich mal alle Federn, die ich finden konnte (4 Paare) mit einen definierten Gewicht in einem Messkolben für Flüssigkeiten (damit sie nicht seitlich wegbiegen) belastet. An der Messskala kann man dann die Werte zumindest in Relation setzen.

Erstes Fazit: Keine 2 Federn haben genau die gleiche Federrate. Allerdings konnte ich die Paare (jeweils sehr nahe beieinander liegend) in Größenordnungen zuordnen.

Ein schlappes und ein mittelfestes Paar stammen jeweils aus 40er Versagern einer RS.

Welche Auswirkungen haben die Federraten auf das Ansprechen des Motors beim Gas geben? Kann man mit den Federn die Charakteristik beeinflussen?

Weiche Federn sollten ja theoretisch bei geringerem Unterdruck als harte Federn den Kolben hochkommen lassen - das wäre evtl. für den unteren Drehzahlbereich ungünstig, Stichworte Durchmesser und Strömungsgeschwindigkeit. Auch sollte der Kolben beim Gas aufreißen einen Tick schneller hochkommen, wenn die Feder weicher ist.

Außerdem habe ich zwei Sorten Kolben in den Vergasern. Bei meinen alten Gasern hatte ich schon mal neue Kolben bei BMW besorgt, da wird die Nadel mittels einer Schraube unten gehalten (das war bei den verschlissennen ganz alten vorher auch so).

Bei den gebraucht dazugekauften 40er Bings wird die Nadel mit einem Klemmring unten gehalten.

Beide Kolben verhalten sich auch unterschiedlich: Die mit der Schraube mitten drin bewegen sich deutlich gedämpfter und langsamer als die mit dem Klemmring. Die bewegen sich deutlich spontaner hoch und runter. Liegt daran, dass die mit Klemmring die Luftsäule in der Führung nicht als Hemmnis haben, da sie mehr Luft unten durchlassen - die Schraubenversion dichtet die Führung ja unten ab.

Was soll ich denn nun reinbauen??? Welche Kolben mit welcher Feder???

Wieder mal einen Punkt zum Grübeln :rolleyes: gefunden, man kommt ja nie zur Ruhe und wird irgendwie auch nie fertig. :(

Ratlose Grüße

Kai
 
Keine Federn!

Hallo,

ich habe bei meiner 75/6 gar keine Federn für die Kolben in den Vergasern drin, und das gehört so, wie ich mittlerweile von Bing erfahren habe. :sabbel:
 
Da bin ich gerade auch dran.
BMW hat die leichte Schwungscheibe mit den 111/112 Versager ausgeliefert.
Später wurden die 123/124 drangebaut.
Unterschied: Feder (härter) und Kolben. Das Kolbengewicht bei beiden ist zwar gleich, aber der Kolben vom 123 hat noch einen O-Ring als Anschlagpuffer.
Weiterhin ist der Deckel anders. Der Deckel vom 123 hat noch eine Zusatzbohrung. Der andere nicht.
Nachdem ich nun eine mittelschwere Schwungscheibe drin habe, komme ich mit dem 111/112 gut hin.
Falls Du noch Fragen hast: Red Baron, dr Versagerfritze kennt sich hier recht gut aus.
Gruss Manfred
 
Moin Kai,

die Federrate selbst ist eher nicht so ausschlaggebend. Wichtig ist meiner M.n. dass beide Federn die gleiche Rate haben.

Weiterhin habe ich bei meinen Vergasern die Nadellängen verglichen und mir gleichlange herausgesucht.

Anschließend habe ich beide Kolben gewogen und auch dort unterschiedliche Gewichte festgestellt, die mittels eines eingeklebten Gewichts ausgeglichen habe.

Wenn dann noch die Membranen gleichen Alters / Zustand sind, sollte das alles für einen runden Motorlauf sorgen.:]
 
Hallöchen,

habe auch die etwas weicheren wieder eingebaut, dazu die neueren Kolben mit dem Gummiring und die "neueren" alten Deckel vom dazugekauften Satz gebrauchter. Ich habe bei den alten Deckeln den Verdacht, dass die Führung unter gewissen Umständen ein wenig hakte.

Es sind übrigens die alten RS-Teile mit den schönen runden Deckeln, nicht die neuere eckige Variante.

Zum Motorlauf kann ich noch nix sagen, soweit bin ich noch nicht. Die Bedüsung in den Versagern ist die originale, nur in fast neu, hatte ich schon mal gemacht.

Alle O-Ringe und Dichtungen sind auch frisch, Membranen noch 1A, wurden zusammen mit den Düsen, Kolben, Düsennadeln, Schwimmern und Schwimmernadeln getauscht.

Sollte eigentlich laufen, wenn wieder alles dran ist.

Übrigens ist es schon krass, mit welch vergrützen Gasern eine olle Kuh noch fantastisch anspringen und Gas annehmen kann. Ich habe die RS Mitte 2006 abgestellt, mit vollem Tank und vollen Schwimmerkammern, aber Getriebedefekt. Sollte eigentlich baldigst repariert werden, aber wie es sich manchmal so ergibt, ist nix draus geworden. Die E-Glide war ja auch noch da, die G/S läuft auch, also kein Zeitdruck... :pfeif:

Im Spätherbst 2010 dann die RS wieder aufgedeckt, in den Keller geschoben, Batterie rein, Sprithähne auf, Choke ziehen, Anlasser betätigen - und nach drei Kurbelwellenumdrehungen lief sie! :D

In den Vergasern war überall ein sehr zäher, sirupartiger Rückstand, nicht anders zu erwarten - aber sie lief trotzdem und nahm nach ein oder zwei Minuten auch willig Gas an.

Da sollte sie doch mit gereinigten Gasern und frischen Dichtungen drin erst recht laufen.

Der Motor hat nach der Überholung auch noch keine 2 tkm runter, sie hat neue Kolben + Zylinder, Ölpumpe, Ventile samt Führungen, Ansauggummis, Getriebe überholt, alle Öle frisch, neue Bremsscheiben + Beläge, frisch geschmierte Radlager, und (hoffentlich!) bald neues Lenkkopflager unten.

ES MUSS JETZT LANGSAM MAL LOSGEHEN! :sabber::sabber::sabber::sabber::sabber::sabber::sabber::sabber::sabber:


Kai
 
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