Zylinderkopfmutter zieht den Bolzen raus - oder wie viel Nm sind genug?

Nasenfahrrad

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Einen schönen Sonntag Abend euch,

da denk ich mir heute, komm, gehste mal nach dem Ventilspiel schauen, schraub die Deckelchen ab und sehe das hier:

17527810dr.jpg




Oh Freude, WHB rausgekramt, Dremometer hervorgeholt und los. 20 Nm - klack, 25 Nm - klack, 35 Nm... ... nix klack, sondern dieses Bild:

17527811dt.jpg



Siehe da, die Mutter kann den Bolzen länger machen. Nicht gut. Zweite Mutter besorgt, gekontert, Bolzen so gut es ging rein gedreht und nochmal. 20 Nm - klack, 25 Nm - klack, bei 30 gehts leider wieder in Richtung Bolzen ziehen.

Was empfehlen die Experten? Fahren und hoffen, dass es hält? Bolzen rausholen und mit Schraubensicherung einkleben? Oder ist das Gewinde im Zylinder in jedem Fall voll im Eimer?

Ich hab die Köpfe noch nie runter gehabt und würde auch gerne drauf verzichten. Aber wenn Ensat oder ähnliches zum Einsatz kommen soll, müssen die bzw. der wohl ab, oder kriegt man das auch durch die Bohrung durch? Hab leider kein genaues Bild vom abgehobenen Zylinderkopf vor Augen, die Explosionszeichnungen bringen mich nur bedingt weiter.

Einen schönen Gruß

Rouven
 
1. Fahren und hoffen, dass es hält? 2. Bolzen rausholen und mit Schraubensicherung einkleben? 3.Oder ist das Gewinde im Zylinder in jedem Fall voll im Eimer?

1. Auf keinen Fall !!!
2. Wird nicht funtionieren, mit Schraubensicherung verschließt Du u.U. die Ölbohrung oben für die versorgung des Kipphebels.
3. Vermutlich. Zuganker raus, Gewindebuchse setzen und gut.....
 
Kommt jetzt drauf an, welches Baujahr Du hast, ab ca. MJ 91 sind ab Werk schon Helicoil eingebaut, da hilft dann nur noch Ensat, Timesert o.ä.
Ist noch kein Helicoil im Gehäuse, würde ich zuerst eines setzen, hilft in der Regel dauerhaft. Auf keinen Fall weiter an der Mutter drehen, im schlimmsten Fall sprengt Dir ein u.U. herausgezoges Helicoil den Zylinderfuss.
 
Aua... :(

Es ist eine Bj. 91. - sehe ich das richtig, dass der Bolzen bis zum Motorgehäuse durchgeht? D.h. tatsächlich die komplette Garnitur runter. Au backe.

Ich habe natürlich intelligenterweise bei allen 8 Muttern den Demo angesetzt. Am anderen Zylinder wollte eine Mutter auch keine 35 Nm mitmachen, ohne den Bolzen zu drehen. Na das kann ja was werden...
 
Wenn Du versuchst eine angezogene Mutter oder Schraube mit dem vorgebenen Drehmoment nachzuziehen, musst Du diese vorher mind 90-180 Grad lösen!
Das Losbrechmoment ist ein vielfaches höher als die 35NM, gehe davon aus das Du mit mind. 50 NM nachgezogen hast!

Gruß Marco
 
Wenn Du versuchst eine angezogene Mutter oder Schraube mit dem vorgebenen Drehmoment nachzuziehen, musst Du diese vorher mind 90-180 Grad lösen!
Das Losbrechmoment ist ein vielfaches höher als die 35NM, gehe davon aus das Du mit mind. 50 NM nachgezogen hast!

Gruß Marco
Wenn er nur solange gedrückt hat, bis es knackt, hat er auch nur 35 Nm auf den Bolzen losgelassen ;)
 
Mein Plan wäre, die Zylinder abzuziehen und die Kolben drauf zu lassen. Notwendige Einsätze, plus Fußdichtung & Stößelgummis tauschen und danach die Zylinder wieder drauf schieben. Wahrscheinlich macht es sogar Sinn, alle Einsätze vorsorglich auszutauschen. Würde mir die Aktion gerne nur einmal vornehmen müssen.

Was kann oder sollte man denn noch alles schönes machen, wenn die Köpfe eh runter müssen? Die Kiste hat 115 tkm runter.


Ach ja: Gelöst habe ich die anderen Muttern vorher nicht. Ich wollte nur sichergehen, dass die sich nicht bereits selbst gelöst haben.
 
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Mein Plan wäre, die Zylinder abzuziehen und die Kolben drauf zu lassen. Notwendige Einsätze, plus Fußdichtung & Stößelgummis tauschen und danach die Zylinder wieder drauf schieben.
:

Hallo,

den Kolben würde ich nur soweit aus dem Zylinder rausziehen, dass du den Kolbenbolzen rausbekommst. Dann den Kolben mit dem Zylinder zusammen abnehmen und umgekehrt wieder einbauen. Die Serienkolben in dem Baujahr haben außenlegede Kolbenbolzensicherungen, Die sind recht einfach an und abzubauen und man hat auch keine Probleme mit aufgeworfenen Graten wie bei den innenliegenden C-Ringen älterer Baujahre oder mancher Nachrüstkolben.

Helicoils sollten schon drin gewesen sein, allerdings soweit ich mich erinnere, nur an den oberen Stehbolzen (?)

Ansonsten:
mit einem Magneten die Stößel rausbauen und die Betätigungsfläche anschauen. Auch die Kipphebel an den Nadellagern und den Betätigungsflächen der Ventile prüfen.

Für die Dichtfläche am Zylinderfuß solltest du geeignetes HT-Dichtsilikon bereithalten (Omnivisc 1050 o.ä.). Eine Dichtung (O-Ring) ist bei deinem BJ vermutlich nicht mehr verbaut. Silikon nur sehr dünn auftragen!

Bei der KM-Leistung könnte man natürlich auch über eine Kopfüberholung nachdenken, aber da müssten beide runter..

Grüße
Marcus

Oder uralt und Du hast mit 35kpm angezogen :&&&: ?

Da wär der Drehmo aber einer von der längeren Sorte gewesen... :D
 
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den Kolben würde ich nur soweit aus dem Zylinder rausziehen, dass du den Kolbenbolzen rausbekommst. Dann den Kolben mit dem Zylinder zusammen abnehmen und umgekehrt wieder einbauen. Die Serienkolben in dem Baujahr haben außenlegede Kolbenbolzensicherungen, Die sind recht einfach an und abzubauen und man hat auch keine Probleme mit aufgeworfenen Graten wie bei den innenliegenden C-Ringen älterer Baujahre oder mancher Nachrüstkolben.

Klingt super. Danke.

Helicoils sollten schon drin gewesen sein, allerdings soweit ich mich erinnere, nur an den oberen Stehbolzen (?)
Konkret betroffen sind nur zwei oberen (leider je links und rechts)

Bei der KM-Leistung könnte man natürlich auch über eine Kopfüberholung nachdenken, aber da müssten beide runter..
Ich dachte die Nikasil Garnituren sind nahezu wartungsfrei...
 
Ich dachte die Nikasil Garnituren sind nahezu wartungsfrei..

...sind Sie ja auch,aber der Zylinderkopf ist ja auch gemeint:D...
 
Hallo

Einen Tip noch.....

Egal was Du als Replösung verwendest, Du mußt auf jeden Fall aufbohren und Gewinde reinschneiden.
Beides sollte man unbedingt gerade tun!
Ich hab mir damals (`87er PD, gleiches Problem, mit Helicoil geinstet...) dazu ein defektes Zylinderrohr besorgt, es ca. 40-50mm über dem Fuß abstechnen lassen, und die oberen beiden Bochrungen für die Zuganker auf Bohrerdurchmesser, die beiden unteren Bohrungen auf Gewindeschneiderdurchmesser aufgebohrt. Die noch intakten Zuganker habe ich als Führung benutzt. Dann habe ich die "Bohrschablone" je nach dem was ich gerade machen wollte entweder richtig rum, oder um 180! verdreht aufgeschoben.
Ließ sich super mit Handbohrmaschiene und Gewinderatsche arbeiten.

Hat super funktioniert!

Ich würde auch nur das/die Gewinde instand setzten das/die auch defekt ist/sind.
Unbedingt die Zylinderöffnung im KG mit Lappen oder ähnlichen verschließen damit keine Späne reinfallen können.

Viel Erfolg......

Gruß
 
Ah das klingt sinnvoll. Ich schaue mich jetzt mal um, an was für Gewindebuchsensets ich entweder leihweise oder käuflich ran komme. Danach würde ich mir den Größen entsprechend ein Alu Vierkant auf einer Standbohre vorbereiten. Würde mir so ein 30x40x100mm Vierkant (Maße ermittle ich noch), dann zwei Paare machen:

- Durchmesser Stehbolzen + Durchmesser Gewindeschneider
- Durchmesser Stehbolzen + Durchmesser Einsatz

Die Auflagefläche am Block ist ja plan. Wenn der Vierkant sauber gebohrt wird, sollte das ja top gehen.
Hat jemand die Bohrungsabstände auf einem Papier stehen. Dann muss ich nicht warten, bis alles auseinander gepflückt ist, um dann zu messen.

Edith merkt an: Selbstschneidende Buchsen wären ja noch besser. Dann braucht es nur die Schablone zum graden Bohren und kein Gewindevorschneiden mehr.

Und nochmal Edith: Tendiere grade zu denen hier, M10 hat da 18mm Länge, passt ja laut den Maßen hier recht gut. Vorteil wäre, leicht verfügbar, nicht total teuer, selbstschneidend und es braucht nur noch einen scharfen 13,2mm Bohrer (und eine M10-Schraube mit Mutter). Wenn die Schablone erstmal gefertigt ist, kann ich weitere Ausfälle auch selbst beheben. Irgendwelche Einwände oder gefällt der Plan? Die Bohrungsmaße wären noch eine nette Information! Danke.

Mein Baujahr hat wohl doch noch einen O-Ring. Also besorg ich mir den und die Stößelgummis. Die Nummer 6 (Obacht 2 pro Zylinder) sollte man wohl auch direkt mittauschen, was?
9.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
@Werni:
Aber gerne..........

@Nasenfahrrad:
Ich wäre mit der "selbstgemachten" Schablone vorsichtig....
Defekte Zylinderrohre (Fresser, Kühlrippe abgebrochen, etc.) gibts normalerweise für kleinstes Geld bei Gebrauchtteilehändlern.
Wenn Du ein defektes Zylinderrohr umarbeitest hat Du den unteren Einpaß zusätzlich noch als Zentrierung.
Und das ist wichtig.
Du mußt bedenken das Deine Löcher ja größer sind als der Durchmesser der Zuganker.
Erstmal würde ich klären ob in der ausgerissenen Bohrung schon Heli-Coil drin war.
Wenn ja gibt's Heli-Coil Twinsert, sozusagen die Rep-Lösung für die Rep-LÖsung, also Heli-Coil für defektes Heli-Coil...;-)) oder Time-Sert.
Die Montegasätze kann man sich für 5.-€ in die Kaffekasse normalerweise bei ner Werkstatt mal bis zum nächten Tag ausleihen.....
Von selbstschneidenden Buchsen würde ich Abstand nehmen.
Lieber suber aufbohren, Gewinde schneiden, auf Späne achten und dann den Einsatz rein.
Immerhin willt Du nicht ein Bild an die Wand hängen sondern was am Motor richten. Und wenn das in die Hose geht wir's teuer.

Gruß
 

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Mein Baujahr hat wohl doch noch einen O-Ring. Also besorg ich mir den und die Stößelgummis. Die Nummer 6 (Obacht 2 pro Zylinder) sollte man wohl auch direkt mittauschen, was?
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Du hast nur 2 x Nr. 6, auch wenn Nr. 5 in der Ersatzteilliste aufgeführt ist. Habe ja auch gerade meine Zylinder unten und die hatte - trotz des gleichen Bildes oben - keinen grossen O-Ring. Die Ersatzteilliste ist teilweise zu hinterfragen. Bsp.: Wenn du nach den Nadellagern für die Kipphebel schast, dann sind es lt. Liste 4, in Wirklichkeit 8. Bitte immer WHB und Liste gegenlesen.

Hans
 
Die Idee ist echt gut, jetzt noch harte Hülsen rein und top.


Hat einer nen alten Zylinder für mich ? :]

Wieso haben wir eigentlich kein foreneigenes Magazin, bzw Werkzeugkammer ?
Gegen Leihgebühr Werkzeug für Mitglieder, wär das niGS ? :rolleyes:
 
Hallo Achim

probier's mal hier, da hatte ich meinen auch her.

BMW Salvage, Claudius Hinzen
August-lepperstr.14
D-53604 Bad Honnef
Telefon: +49 (0) 2224 7798430
claudius.hinzen@gmx.net

Ich würd sagnen die Hülsen brauchst Du nicht oder willst Du 100 Kurbelgahäuse am Stück überholen.... ;-)

Gruß

Klaus-Peter
 
Mal grad so überlegt, es scheint mir, dass es durchaus sinnvoll sein kann die Ölwanne abzuschrauben. Allerdings ist das wohl bei den meisten Reparaturen nicht gemacht worden. Kann man mit Fett alleine die Späne soweit auffangen bzw. halten, dass da nach hinten beim Bohren oder Gewindeschneiden nichts durchfällt? Oder Alternativ danach einfach einen kalten Ölwechsel machen? :)
 
Ich dachte Durchgang, aber nach dieser Skizze nicht. Es geht auf jeden Fall um ohne vorne, dort wird ja auch das Öl geführt.

Demontage kann frühstens Donnerstag erfolgen. Sorry.
 
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So, Vorbereitung läuft.

Dank Michael habe ich jetzt bereits einen Zylinder bzw. kriege den die Tage zugeschickt.

Eine Mail zum lokalen BMW-Menschen ging auch eben raus, für linken und rechten (vorsorglich) je ein Kolbenbolzensicherungsring, zwei kleine O-Ringe, und die Stößelgummis.

Als Buchsen werde ich jetzt wohl die hier nehmen. Time-Sert ist nicht verfügbar, zudem dürfte das in einem defekten Helicoil-Gewinde eh nicht mehr gut gehen. Die Ensat Buchse aus dem Link ist größer.
Abhängig ob Durchgang oder Sackloch werde ich der Mühle bei ersterem noch einen Ölwechsel spendieren.

Besorgen werde ich noch Dirko HT und einen scharfen Bohrer.

Folgende Tipps hab ich noch herausrecherchiert:


  • Bei Zylindermontage Bohrung im Gehäuse fetten.
  • Penibel die Zylinderfußdichtfläche beidseitig entfetten und säubern.
  • Dirko erst am nächsten Tag ausgehärtet abziehen.
  • In den Ölkanal eine Watte/Fett Kombination mit Draht platzieren, um Späne ziehen zu können.
  • Bohrer auch fetten
  • Kein Tipp, sondern Tatsache: Stehbolzen mit 39 Nm einsetzen.
  • Lesen :)

So, ich hoffe ich habe jetzt nichts vergessen. Wer sich von meinen lauten Gedankengängen gestört fühlt, soll bitte nicht mitlesen. Aber ich mache diese Aktion das erste Mal und vielleicht gibts nach mir ja noch jemanden, dem es genauso ergeht. Der freut sich bestimmt über diese Beiträge (dafür ist ein Forum ja da). ;)
 
[...]
So, ich hoffe ich habe jetzt nichts vergessen. Wer sich von meinen lauten Gedankengängen gestört fühlt, soll bitte nicht mitlesen. Aber ich mache diese Aktion das erste Mal und vielleicht gibts nach mir ja noch jemanden, dem es genauso ergeht. Der freut sich bestimmt über diese Beiträge (dafür ist ein Forum ja da). ;)

Hi,
wenn möglich, mach jede Menge Bilder. Dann kannst du am Ende eine Abhandlung für die DB schreiben. Mit den oben gemachten Zeilen hast du ja schon eine gute Basis. Die Nachwelt wird es dir danken.

Hans
 
Mahlzeit,

oben müsste Sackloch sein, sonst täts Öl ja direkt ins innere laufen.
Meine Zugankers zieh ich mit 32Nm an.

Gruß Vitus
 
hab grad nen Motorblock hier rumstehen ( 03/91 er) mit rausgedrehten Stehbolzen oben links (auf der linken Motorseite in Fahrtrichtung).

Obere Bohrungen sind Vorn (zum Räderkasten hin) auf beiden Seiten Sackbohrungen und Hinten offen zum Motorgehäuse innen.

Ich hab in der defekten Sackbohrung auf ca 4 cm Tiefe immer noch Restgewinde gesehen und überlege zur Zeit, da den Stehbolzen einzuschrauben und mittels einer kleinen Bohrung durch das Gehäuse, dann mit einem Stift oder Madenschraube zu sichern.
DEN zieht dann nix mehr raus.

Hat schon mal jemand sowas gemacht ?

Die Ölführungen kann man dabei vermeiden (sollte man wohl auch..;;-))

Kurze Info noch:
Die Vorderen Oberen zwei Stehbolzen R und L (Stiftschrauben laut ETK) sind länger ( M10x297 ) als die übrigen 6 Stehbolzen (M10x 275) also ist das Gewinde da wohl auch tiefer. Außerdem ist da der Gewindesatz (M10) drin.
 
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